Was genau ist der Unterschied zwischen einem Motorrad und einem Roller? Wir listen alle wichtigen Punkte auf.
Nach der offiziellen DIN-Norm gibt es nur einen Unterschied zwischen einem Motorrad und einem Roller: Im Gegensatz zum Motorrad verfügt der Motorroller über einen Durchstieg zwischen dem Sitz und der Frontkarosserie – mit einem Roller wird also ohne Knieschluss gefahren. Die größeren und leistungsstärkeren Motorroller-Modelle verfügen jedoch über einen verminderten Durchstieg, da sie aufgrund der hohen Geschwindigkeiten eine höhere Stabilität erfordern. Der Unterschied zum Motorrad, das über keinen Durchstieg verfügt, ist dennoch deutlich erkennbar.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der den Roller von einem Motorrad unterscheidet, ist der Führerschein. Für beide Zweiräder gelten unterschiedliche Voraussetzungen, um sie fahren zu dürfen.
Roller mit einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 45 km/h und einem maximalen Hubraum von 50 cm³ dürfen schon mit einem Führerschein der Klasse AM gefahren werden. Hier beträgt das Mindestalter 16 Jahre. Wer einen Roller mit einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 25 km/h fahren will, muss mindestens 15 Jahre alt sein. Eine Fahrerlaubnis ist hier nicht vonnöten, es ist jedoch eine sogenannte Prüfbescheinigung mitzuführen.
Motorräder dürfen erst ab einem Führerschein der Klasse A1 gefahren werden. Es gibt jedoch auch Roller-Modelle, wie die 125er-Roller, die nur mit einem Führerschein der Klasse A1 gefahren werden dürfen. Für Großroller mit einem größeren Hubraum und einer deutlich höheren Leistung als bei 125er-Rollern, ist ein vergleichsweise teurer Motorradführerschein, der Klasse A2 notwendig.
Ein Überblick der erforderlichen Führerscheinklassen für die Nutzung von Motorrädern und Rollern findet sich im Folgenden:
Typ | Führerschein | Mindestalter |
---|---|---|
Elektroroller/Motorroller bis max. 25 km/h | Prüfbescheinigung, Klasse A, A1, A2, B | 15 Jahre |
Elektroroller/Motorroller bis max. 45 km/h | Klasse AM, A1, A2, A, B | 16 Jahre |
Elektroroller/Motorroller/Motorrad mit max. Hubraum von 125 cm³ | Klasse A1, A2, A, alte Klasse 3 (vor 1980) | 16 Jahre |
Elektroroller/Motorroller/Motorrad mit Hubraum über 125 cm³ und max. 35 Kw | Klasse A2, A | 18 Jahre |
Elektroroller/Motorroller/Motorrad mit Hubraum über 125 cm³ | Klasse A | 24 Jahre (21 Jahre für dreirädrige Fahrzeuge) |
Die Karosserie eines Motorrollers bringt beim schlechtem Wetter viele Vorteile mit sich. Sie schützt den Fahrer deutlich besser vor Regen, Wind und Spritzwasser. Es ist bei Motorrädern zwar möglich, eine Verkleidung anzubauen– diese schützt jedoch nicht so intensiv, wie die Karosserie eines Motorrollers.
Motorräder und Motorroller verfügen über unterschiedliche Kupplungen. Während Motorradfahrer in der Regel manuell schalten, besitzt der Motorroller ein Variomatikgetriebe. Wer mit einem Motorroller unterwegs ist, braucht also nicht zu schalten, was das Fahren besonders komfortabel gestaltet. Es gibt auch Motorroller, die mit manuellem Schaltgetriebe ausgestattet sind. Diese kommen aber eher selten vor.
Während Motorroller sich in der Regel perfekt für Kurzstrecken und Fahrten durch die Stadt eignen, sind Motorräder ideal für längere Touren und sportliches Fahren. Es gibt jedoch auch Roller-Typen, mit denen man bequem reisen und ohne Problem mehrere Kilometer zurücklegen kann.
Der Motorroller punktet mit viel Stauraum unter dem Sitz. Hier können zum Beispiel ein Helm, eine Jacke oder sogar kleine Einkäufe verstaut werden - eine Möglichkeit, die man bei einem Motorrad nicht hat. Darüber hinaus haben Motorroller-Fahrer vor ihren Füßen Platz für eine Tasche. Viele Roller verfügen zudem über einen praktischen Haken zur Befestigung. Bei Motorrädern sind jedoch häufig Seitenkoffer oder ein Koffer auf dem Gepäckträger integriert, sodass sich auch hier Dinge problemlos aufbewahren lassen.
Motorräder haben in der Regel eine höhere Leistung als Motorroller. Die Trennlinie zwischen beiden Fahrzeugen ist aber nicht immer so scharf, wie sie zunächst scheinen mag: Es gibt auch größere Roller, die eine hohe Leistung haben und sich für das sportliche Fahren eignen.
Motorradfahrer stellen ihre Füße auf ein Fußrasten ab. Motorroller hingegen verfügen über eine breite Fläche, auf der sie die Füße bequem abstellen lassen.
Sowohl das Motorrad als auch der Motorroller haben ihre Vor- und Nachteile. Ob man sich für ein für einen Roller oder doch lieber für ein Motorrad entscheidet, hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Der Motorroller eignet sich mit seiner automatischen Kupplung perfekt für Fahrten in städtischen Gebieten und seine Karosserie bringt bei schlechtem Wetter und Wind viele Vorteile mit sich. Motorräder eignen sich perfekt für längere Touren und sportliches Fahren, sie haben in der Regel eine höhere Leistung. Ihre stabile Bauart ermöglicht es, sich stärker in die Kurven zu legen.
Sowohl das Motorrad als auch der Motorroller haben im Vergleich zum Auto viele Vorteile. Sie sind u. a. flexibel im Straßenverkehr und für häufige anfallende, kürzere Strecken ist man deutlich schneller unterwegs. Motorräder und Roller unterscheiden sich jedoch in verschiedenen Punkten voneinander, wie zum Beispiel Leistung, Schaltung, Stauraum und Wetterschutz. Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass Motorräder sich für sportliches Fahren und längere Touren eignen, während Motorroller ein ideales Transportmittel für die Stadt sind. Die Auswahl an Motorrädern und Rollern ist riesig und die Preis- und Leistungsspanne groß - auch auf dem Gebrauchtmarkt.