Wer vorhat, sich ein neues Motorrad zu kaufen, sollte zunächst überlegen, welcher Typ es sein soll. Denn es gibt unterschiedliche Arten, die jeweils eigene Vorteile mit sich bringen. So haben Anfänger es gar nicht so leicht, das passende Vehikel zu finden. Etwas einfacher fällt die Auswahl Menschen, die schon einmal ein Motorrad besessen haben. Denn diese wissen, worauf es dabei ankommt und welche Wünsche sie haben.
In den folgenden Absätzen stellen wir die gängigsten Modelle genauer vor. Dadurch wollen wir gerade Anfängern helfen, ein passendes Motorrad zu finden. Zum Einstieg stellen wir dir zunächst kurz die verschiedenen Typen vor:
Sehen wir uns nun genauer an, was die einzelnen Motorräder ausmacht und wofür sie jeweils geeignet sind.
Straßenmaschinen, oder auch Standardmotorräder, sind Motorräder, die über eine Straßenzulassung verfügen und auf den normalen Straßenverkehr ausgelegt und entwickelt wurden.
Der Allrounder vereint alle positiven Eigenschaften anderer Motorräder und kann zu unterschiedlichen Zwecken genutzt werden. Aus diesem Grund ist die Maschine beliebt bei Neulingen oder Gelegenheitsfahrern. Wer allerdings ein Motorrad für spezielle Zwecke benötigt, sollte lieber zu einem anderen Modell greifen.
Zum ersten Mal fand der Allrounder in den 1990er-Jahren Anwendung. Heutzutage wird eigentlich jede Maschine diesem Typ zugewiesen, die sich keinem der hier beschriebenen anderen Typen zuweisen lässt.
Im England der 1960er Jahre wurden normale Serienmaschinen durch spezielle Umbauten zu Rennmaschinen umfunktioniert. Die Monteure entfernten dabei alles, was nicht unbedingt zum Fahren gebraucht wurde. Somit konnten sich die Fahrer so fühlen, als würden sie auf einem echten Rennmotorrad sitzen. Früher waren die Caféracer vor allem bei Rockern beliebt. Da diese sich oft an Cafés trafen, entstand der einprägsame Name, der noch heute verwendet wird. Vor allem in den 1960ern wurden noch viele spezielle Umbauten ganz nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen der künftigen Besitzer durchgeführt. So entstanden viele individuelle Einzelstücke.
Wie der Name bereits erahnen lässt, geht es beim Supersportler in erster Linie um Geschwindigkeit. Diese Bikes zeichnen sich durch eine maximale Motorleistung aus. Die Hersteller nutzten die Erfahrungen aus dem Bau von Rennfahrzeugen, um straßentaugliche Motorräder auf den Markt zu bringen, die zugleich über eine hohe Leistung verfügten.
Die beliebten Chopper waren das erste Mal in den 1940er-Jahren auf den Straßen Amerikas unterwegs. Seit dieser Zeit nutzen viele Menschen auf der ganzen Welt die Chopper-Bikes. Ähnlich wie bei dem unten folgenden Caféracer wurden bei der Entstehung der Maschine alle Teile entfernt, die nicht unbedingt zum Fahren benötigt werden. So entstand der Name Chopper, der auf dem Verb to Chop basiert, was frei übersetzt so viel wie abhacken, bedeutet.
Die Chopper-Motorräder verfügen über einen sehr langen Lenker, der charakteristisch für diese Maschinen ist.
Wer nicht an einer besonders hohen Geschwindigkeit oder auch an einer besonders starken Beschleunigung, sondern am gemütlichen Fahren interessiert ist, für den eignen sich vor allem Chopper und Cruiser in ihren unterschiedlichen Ausführungen. Und auch wenn sie deutlich weniger PS haben als zum Beispiel Supersportler, zeichnen sie sich durch einen großen Hubraum aus, durch den sie trotzdem schnell und vor allem sicher vorankommen.
Chopper und Cruiser eignen sich wegen der gemütlichen Sitzposition auf den Modellen vor allem für längere Touren. Häufig werden verchromte Teile und schwarze Komponenten miteinander vereint, sodass sich ein sehr stimmiges Gesamtbild ergibt. Der tiefe Sound, den diese Motorräder beim Fahren erzeugen, lässt bei Motorradliebhabern das Herz höher schlagen.
Einige Cruiser, die besonders empfehlenswert sind, stellen wir im Folgenden vor.
Charakteristisch für die Yamaha XVS 950 A Midnight Star ist die niedrige Sitzposition, durch die ein komfortables Fahrgefühl entsteht. Zudem zeichnet sich das Bike durch seine robuste Lage auf der Straße aus. Die einfache Bedienung sorgt dafür, dass vor allem Anfänger mit diesem Modell ihre Freude haben werden. Die Maschine hat 54 PS unter der Haube und gewährleistet damit eine robuste Beschleunigung. Mit 280 Kilogramm handelt es sich zwar um ein relativ schweres Modell. Doch gerade das sorgt dafür, dass die Yamaha XVS 950 a Midnight Star gut auf der Fahrbahn liegt und auch Fahranfänger sicher ans Ziel bringt.
Ein weiteres Motorrad aus der Klasse der Cruiser ist das Honda Shadow 750. Auch dieses Bike eignet sich perfekt für Einsteiger, ist aber auch bei Liebhabern der Serie beliebt. Die Sitzhöhe beträgt 65 cm und die Maschine bringt es auf 46 PS. Zudem überzeugt sie durch ihre einfache Bedienbarkeit. Bei einem Gewicht von 262 Kilogramm lässt sich die Maschine zuverlässig und schnell beschleunigen. Dieses Motorrad ist sehr recht wartungsarm und beherbergt einen sogenannten Kardanantrieb.
Die Suzuki Intruder C 800 hat 53 PS. Ein einprägsames Merkmal ist die recht niedrige Sitzhöhe von gerade einmal 70 Zentimetern. Dadurch beschleunigt dieses Motorrad flott aus dem Stand. Auch wenn das Gewicht durchschnittlich hoch ausfällt (277 Kilogramm), überzeugt dieser Cruiser auf ganzer Linie. Auch dieses Motorrad ist mit einem Kardanantrieb ausgestattet.
Chopper sind in erster Linie für längere und entspannte Fahrten gedacht. Sie verfügen über hohe Lenker und einen gemütlichen Sitz. Zudem befindet sich die Fußrastenanlage vergleichsweise weit vorne, wodurch der Fahrer recht tief auf der Maschine sitzt.
Wenn über Chopper gesprochen wird, müssen auf jeden Fall die Marken Harley Davidson sowie auch Yamaha Virago genannt werden. Von diesen Herstellern gibt es unterschiedlichste Modelle, die überzeugen. Doch es gibt noch einige weitere Hersteller, die immer wieder Chopper auf den Markt bringen. Dazu gehört unter anderem auch die deutsche Marke BMW.
Sehr beliebt ist zum Beispiel das BMW R 1200 C Cruiser, das unter anderem auch im James-Bond-Film Der Morgen stirbt nie zu sehen war.
Doch nicht nur deswegen ist dieses Motorrad so beliebt. Es wurde zwischen den Jahren 1994 und 2004 hergestellt und erfreut sich auch heute noch einer hohen Wertstabilität. Unter anderem ist diese technische Ikone unter den Motorrädern bekannt für seinen auffälligen Scheinwerfer. Auch heute noch beschert das Bike nostalgische Cruiser-Gefühle.
Ein weiterer sehr beliebter Chopper ist das Triumph Rocket III Roadster. Es bringt zwar ein relativ hohes Gewicht von 367 Kilogramm auf die Waage, dafür aber auch einige Highlights mit sich. Unter anderem sind viele Chrom-Komponenten mit an Bord, die ein optischer Eyecatcher sind.
Dies war nur eine kleine Auswahl an beliebten Choppern. Tatsächlich gibt es noch viele weitere Modelle, die sich ein Interessent vor dem Kauf genauer ansehen sollte. Die eben vorgestellten Bikes Motorräder eignen sich für Anfänger, wie auch für Menschen, die bereits einige Motorräder besessen haben.
Wer gerade erst den Führerschein bestanden hat, sollte nicht direkt ein Motorrad wählen, das über sehr viele PS verfügt. Denn das erhöht die Unfallgefahr. Stattdessen eignen sich zum Beispiel die oben genannten Cruiser und Chopper für diese Zwecke. Diese beschleunigen recht zuverlässig und liegen dabei sehr robust und sicher auf der Straße. Dabei spielt auch das Alter des Fahrers eine Rolle. Ab 16 Jahren dürfen Leichtkrafträder mit höchstens 11 Kilowatt gefahren werden. Wer hingegen schon das 18. Lebensjahr überschritten hat, kann Modelle fahren, die über 35 Kilowatt verfügen.
Auch hier gehen wir nochmal kurz auf einige Baureihen ein, die besondere Erwähnung finden sollten:
Sitzposition auf der Enduro
Fahrer nehmen durch den Bau der Enduro eine aufrechte Sitzhaltung auf der Maschine ein. Käufer mit kleinerer Körpergröße sollten beim Erwerb jedoch aufpassen: Aufgrund der hohen Federwege können sich für kleine Personen durch diese für Enduros typische, hohe Sitzposition Probleme mit dem sicheren Stand ergeben.
Grundsätzlich spielt beim Kauf der Nutzungszweck eine zentrale Rolle. Fahranfänger wählen am besten ein Modell mit ABS, da dieses den Einstieg deutlich erleichtert und die Fahrt komfortabler macht. Doch egal, ob die Wahl auf ein neues oder gebrauchtes Motorrad fällt, lohnt sich vor dem Kauf immer eine erste Probefahrt. Wer sich mit der Materie nicht auskennt, nimmt zur Besichtigung am besten einen Fachmann mit. Dieser erkennt Beschädigungen und eventuelle Schwachstellen schneller und weist den Verkäufer beziehungsweise den Käufer darauf hin.
Wenn gravierende Mängel vorliegen, zahlt sich langfristig der Kauf einer Maschine aus, die besser in Schuss ist. Vor dem Kauf einer Maschine lohnt es sich zudem, die voraussichtlichen Kosten für die Motorradversicherung zu kalkulieren. Dabei spielen die Themen Leistungsgewicht und PS entscheidende Rollen.
Sehr von Vorteil ist es zudem, an einem Einsteigertraining teilzunehmen, das zum Beispiel vom ADAC oder auch von diversen anderen Automobilclubs angeboten wird. Dort lernen Neulinge unter anderem auch, wie sie mit der Maschine umgehen und was es alles in Sachen Sicherheit zu beachten gilt. Zudem wird dort durchgesprochen, welche Verhaltensweisen in Extremsituationen empfehlenswert sind und was die richtigen Maßnahmen bei einer Schräglage sind.
Diese Frage lässt sich nicht so schnell beantworten. Denn es muss jeder für sich selbst entscheiden, welches Einsteiger-Motorrad für ihn das Beste ist. Bei einem Blick auf die Verkaufsstatistiken in Deutschland fällt allerdings auf, dass die Wahl häufig auf die Modelle Honda CBR (Fireblade), die Kawasaki ZX-R (Ninja) und auch die Aprilia RS 4 fällt.
Wer bereits 18 Jahre alt ist, darf den Führerschein A2 für das Motorrad machen. Dann hat er die Erlaubnis, Maschinen mit bis zu 35 KW (48 PS) zu fahren. Nach zwei Jahren fällt auch diese Beschränkung weg. Anschließend dürfen auch Motorräder mit mehr PS gefahren werden.
Motorradfahren ist für viele Menschen weitaus mehr als nur ein Hobby. Häufig geht der Besitz eines Motorrads mit einem echten Lebensgefühl einher und sorgt bei den Besitzern für Stolz. Doch damit jede Fahrt so komfortabel wie möglich ausfällt, sollten Käufer sich eingehend über das perfekte Modell informieren. Vor dem Kauf gilt es zu überlegen, welche Variante einem am ehesten zusagt und zu welchem Zweck die Maschine Einsatz findet. Zudem müssen Anfänger sich zu Beginn an bestimmte Grenzen bezüglich der Leistung der Motorräder halten. So macht das Motorradfahren Spaß, bleibt aber dennoch sicher.