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7G-Tronic Plus - Funktionsweise

Das 7G-Tronic Getriebe ist ein eigens entwickeltes Automatikgetriebe aus dem Hause Mercedes-Benz. Im nachfolgenden Artikel erfährst du alles Wissenswerte über das Getriebe und seine Funktionen.

Was ist ein 7G-Tronic Getriebe von Mercedes-Benz?

Das 7G-Tronic Getriebe ist ein Automatikgetriebe, welches der Automobilhersteller Mercedes-Benz in früheren Fahrzeugen verbaute. Es wurde im Jahr 2003 vorgestellt und sollte Effizienz und Innovation verkörpern. Damals war es das erste 7-Gang-Automatikgetriebe in der Pkw-Fraktion, welches serienmäßig gefertigt wurde. Das 7G-Tronic Getriebe senkte den Kraftstoffverbrauch und verkürzte die Schaltzeiten. Daraus resultierte eine bessere Beschleunigung. Mercedes setzte mit dem 7G-Tronic Plus Getriebe sogar noch eins obendrauf: Hier wurden alle wichtigen Bauteile tiefgehend überarbeitet und verbessert.

Wie funktioniert 7G-Tronic von Mercedes-Benz?

Alle G-Tronic Getriebe haben ihren Ursprung in den herkömmlichen Automatikgetrieben, die mit einem hydraulischen Drehmomentwandler und einer elektronischen Steuerung versehen sind. In den 90-er Jahren kam dann ein Drehmomentwandlerschloss hinzu, was dem Fahrer erlaubte, den höchsten verfügbaren Gang zu wählen. Es war also möglich, einige höhere Gänge nach Bedarf auszuschließen, sodass das Auto nicht mehr in diese schaltete. Später erlaubte dies ein vollständig manueller Modus in allen nachfolgenden Automatikgetrieben.

Im Regelfall besitzen die Getriebe verschiedene Betriebsarten, wie beispielsweise Comfort, Eco und Sport. Über einen Schalter an der Mittelkonsole kann die gewünschte Betriebsart ausgewählt werden.

Was zeichnet das 7G-Tronic Getriebe aus?

Das Automatikgetriebe hat 7 Gänge und zwei Rückwärtsgänge. Verbaut wird es in verschiedenen Mercedes-Modellen. Die 7G-Tronic Getriebe überzeugen durch einen moderaten Kraftstoffverbrauch: Eine Senkung von bis zu sieben Prozent ist möglich. Außerdem sind diese Getriebe für ihre guten Emissionswerte bekannt, weshalb sie sich positiv auf die Kraftfahrzeugsteuer auswirken.

Die Maschinerie zeichnet sich durch eine ruhige Schaltung aus, die für die meisten Fahrer kaum spürbar ist. Selbst bei Fahrten im siebten Gang kannst du mit deinem Auto noch sparsam unterwegs sein, auch wenn das Getriebe mit einem leistungsstarken Motor zusammenhängt. Bei hohen Geschwindigkeiten läuft er souverän im unteren Drehzahlbereich. Hat dein Auto ein 7G-Tronic Plus Getriebe, hast du einen weiteren Vorteil: Bei einer starken Abbremsung oder einem Kick-Down werden nicht alle Gänge bedient. Das 7G-Tronic Plus Getriebe ist nämlich in der Lage, nicht benötigte Gänge zu überspringen.
Bist du lieber sportlich unterwegs, kannst du zusätzlich die Speedshift-Funktion (Zwischengas-Funktion) aktivieren. Dies erhöht dann aber deinen Kraftstoffverbrauch.

Minimale Verluste für maximale Effizienz

Eine noch direktere Verbindung zwischen Motor und Getriebe soll der damals neu entwickelte Drehmomentwandler herstellen. Somit sollte die Schleppleistung reduziert werden, damit mehr Motorleistung zur Verfügung steht.

Adaptive Dämpfung sorgt für Ruhe

Ein normaler Verbrennungsmotor bringt üblicherweise Drehungleichförmigkeiten mit sich. Hier kommt es zu Drehzahl- und Momentenpulsationen an der Kurbelwelle. Diese konnten bei der neuen 7G-Tronic Plus durch einen sogenannten Fliehkraftpendeldämpfer nahezu komplett eliminiert werden. Dadurch konnten Unruhen schon kurz oberhalb der Leerlaufdrehzahl ausschlaggebend verringert und so die Laufruhe gesteigert werden.

Auf das Öl kommt es an

Wie auch beim Kochen spielt das Öl eine wichtige Rolle in Verbindung mit dem Automatikgetriebe. Das neu entwickelte FE-ATF Automatikgetriebeöl besitzt weltweit die niedrigste Viskosität. Aufgrund der veränderten Additive gibt es weniger Reibungsverluste, was eine höhere Lebensdauer verspricht. Der neue Schmierstoff brachte auch einige Neuerungen im Komponentenbau der Schaltzentrale mit sich. Zum Beispiel wurden Änderungen an den Lamellenbelägen und in der Flussgeometrie vorgenommen. Auch neue Werkstoffe wurden eingesetzt. Dadurch soll das Fahrzeug leistungsfähiger sein.

Das „Mehr“ trotz niedrigem Verbrauch

Das Ansprechverhalten der Motoren im unteren Drehzahlbereich sorgt aufgrund der Überarbeitung der elektrohydraulischen Steuereinheit inklusive Softwareoptimierung für ein dynamischeres Schaltverhalten. Im Zusammenspiel mit einer Start-Stopp-Funktion können so Verbrauchsverringerungen von bis zu elf Prozent erreicht werden.

Was unterscheidet das 7G-Tronic-Getriebe von anderen Automatikgetrieben?

Im Vergleich zu den Vorgängermodellen ist das 7G-Tronic Getriebe wirtschaftlicher und auch leichter. Dies liegt an dem Getriebegehäuse aus Magnesium. Beim Herunterschalten kann diese Automatik Gänge überspringen und ist mit einer Drehmomentwandler-Überbrückung bei allen sieben Gängen ausgestattet. Klemmkupplungen oder Bänder sind nicht verbaut; die Getriebesteuerung erfolgt komplett elektronisch.

Im Prinzip ist die 7G-Tronic eine langlebige Wandler-Automatik. Aber wie bei jedem Bauteil kann es auch hier zu Problemen kommen. Vor allem sind ruckhafte, harte Schaltvorgänge in den Gängen zwei, drei und vier bekannt. Das fühlt sich beim Fahren zwar nicht so gut an, ist aber nicht schädlich. Manchmal hilft ein neues Aufsetzen der Software, um den Fehler zu korrigieren oder zumindest zu verringern.

Besitzt du ein Auto mit 7G-Tronic Getriebe, solltest du den Getriebeölstand regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls anpassen. Bei herkömmlichen älteren Getrieben kommt hier bei hohen Laufleistungen noch ein genereller Verschleiß der Platine, beim Wandler und den Ventilen hinzu. In einigen Fällen kann eine Getriebespülung mit Neubefüllung durch frisches Getriebeöl Abhilfe bei Schaltbeschwerden bringen. Der Kostenpunkt liegt hier bei 600 Euro. Im schlimmsten Fall müssen einzelne Teile vom Getriebe ausgetauscht werden.

Getriebe kommt in verschiedenen Fahrzeugen zum Einsatz

Auf dem Gebrauchtmarkt wirst du eine große Auswahl an Mercedes-Fahrzeugen finden, in denen dieses Automatikgetriebe eingebaut wurde. In Neuwagen wird hingegen schon der Nachfolger 9G-Tronic Plus verbaut.

Ob du nun eher einen Kombi, eine Limousine oder ein Cabrio bevorzugst: Das 7G-Tronic Plus Getriebe findet in allen C- und E-Klassen sowie auch in der reichhaltigeren S-Klasse von Mercedes seinen Platz. Sogar in einigen Sprintern kommt es zum Einsatz. Sowohl Benzin- als auch Dieselmotoren arbeiten mit dem 7G-Tronic Getriebe zusammen.

Welches Öl braucht das 7G-Tronic Getriebe von Mercedes?

Als Mercedes-Benz im Jahr 2010 das Automatikgetriebe 7G-Tronic angepasst hat, wurde auch das dazugehörige Getriebeöl angepasst. Wichtig für dich ist, darauf zu achten, dass es Unterschiede zwischen 7G-Tronic und 7G-Tronic Plus Getriebeölen gibt. Für das 7G-Tronic Getriebe ist das Getriebeöl MB 236.14 freigegeben und für das 7G-Tronic Plus Getriebe das MB 236.15.

Deshalb gilt vor dem Kauf des Automatikgetriebeöls:

Zunächst solltest du wissen, ob dein Auto ein 7G-Tronic oder 7G-Tronic Plus Automatikgetriebe besitzt. Die Getriebeöle der Art MB 236.15 sind nicht abwärtskompatibel und dürfen deshalb nicht bei Getrieben mit einer 7G-Tronic verwendet werden.

Du erkennst die beiden unterschiedlichen Getriebe an folgenden Merkmalen:

  • Die 7G-Tronic Plus Getriebe besitzen auf der Datenkarte einen Ausstattungscode „A89“. Dieser sagt aus, dass das Getriebe mit dem reibungsreduzierten Wandler ausgestattet ist. Die Getriebenummer beginnt ab 2.834.527.
  • Das 7G-Tronic Getriebe besitzt diesen Code (A89) nicht. Die Getriebenummern gehen bis 2.834.526.

Um ganz sicherzugehen, welches Automatikgetriebeöl du verwenden kannst, solltest du unbedingt die Angaben im Fahrzeughandbuch beachten.

Wann muss das Öl gewechselt werden?

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Teilweise werden für die 7G-Tronic und 7G-Tronic Plus Getriebe unterschiedliche Wechselintervalle vorgeschrieben. Oftmals kommt es hier auf Fahrzeugmodell und verbauten Motor an. Üblicherweise ist beim 7G-Tronic Getriebe ein Ölwechsel nach 50.000 Kilometern oder nach drei Jahren angebracht.

Beim 7G-Tronic Plus Getriebe sind die Wechselintervalle etwas länger. Meistens wird hier ein Wechsel erst nach 125.000 Kilometern oder fünf Jahren fällig.

Um den genauen Zeitpunkt für einen Ölwechsel im Automatikgetriebe zu bestimmen, solltest du auch hier wieder einen Blick in das Handbuch werfen.

Was ist der Unterschied zwischen 7G- und 9G-Tronic von Mercedes-Benz?

Das 9G-Tronic Getriebe verspricht durch seine 9.15 Spreizung einen geringeren Verbrauch um bis zu 6,5 Prozent im Vergleich zum 7G-Tronic Getriebe. Für das 9G-Tronic Getriebe werden als maximales Drehmoment 1.000 Newtonmeter angegeben. Für eine entsprechende Laufruhe und niedrige Drehzahlen sorgt die vorhandene Spreizung. Nicht nur beim Hinterradantrieb findet das 9G-Tronic Getriebe seine Anwendung, sondern später auch im Hybrid- und Allradantrieb. Sportlichere Fahrzeuge erhalten anstatt des Drehmomentwandlers eine Version mit Anfahrkupplung. Auf der ganzen Welt ist das neunstufige Automatikgetriebe das erste mit hydrodynamischem Drehmomentwandler im Premiumsegment.

Optisch unterscheidet sich die 9G-Tronic Version in einer E-Klasse nicht wirklich von der 7G-Tronic Variante. Im Kombiinstrument ist lediglich die Schaltung in den neunten Gang zu sehen. Deshalb müssen die Unterschiede hier „erfahren“ werden. Bei der Fahrt fällt vor allem eines auf: Die Schaltvorgänge funktionieren nahezu unbemerkt. Ist das Fahrzeug im neunten Gang angekommen, rollt es gemütlich vor sich hin, fällt jedoch bei Leistungsabfall schnell in den 6. oder 7. Gang zurück. Für schnelle Zwischenspurts sorgt die Mehrfachrückschaltung problemlos.

Auch beim 9G-Tronic Getriebe gibt es wieder 3 Fahrprogramme: Sport, Economy und Manual. Eine serienmäßige Start-Stopp-Funktion gibt es nicht. Im Economy-Programm wird oft geschaltet und dabei die Drehzahl niedrig gehalten. Im Sport-Modus werden die Gänge länger ausgefahren und im Manual-Betrieb kannst du schnell über Lenkradschaltpaddels den Gangwechsel vornehmen. Hierbei überwacht das System aber die gewählte Gangart hinsichtlich zulässiger Motorendrehzahl.

Im 9-Gang-Getriebe funktionieren die Schaltvorgänge flott und sanft. Im 7-Gang-Getriebe war das noch anders, etwas ruppiger. Die E-Klasse zeigt sich nun mehr als „Gleiter“ und in welchem Gang du dich befindest, merkst du erst nach dem Blick auf das Kombiinstrument.

Fazit

Das 7G-Tronic Getriebe von Mercedes-Benz ist ein Automatikgetriebe, welches der Automobilhändler 2003 vorstellte. Das System ermöglicht das Schalten in sieben verschiedene Gänge. Die verbaute Technik ist in der Lage, Kraftstoff und Emissionen einzusparen. Nachfolgend stellte Mercedes das 7G-Tronic Plus Getriebe vor, welches die Schwachstellen des Vorgängers verbesserte. Danach folgte das 9G-Tronic Getriebe, welches neun verfügbare Gänge liefert. Die Unterschiede zwischen einem 7G-Tronic und einem 9G-Tronic Getriebe sind nicht allzu groß. Lediglich die Schaltvorgänge laufen bei dem 9G-Tronic Getriebe etwas flüssiger ab.

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