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GTD von VW: Ein Sportler mit Geschichte.

Trotz Elektrifizierung werden Selbstzünder noch länger das Straßenbild prägen. Dazu gehört auch der GTD von Volkswagen: ein sportlich-sparsamer Diesel mit wechselvoller Geschichte. Über Entstehung und Bedeutung des "Gran Tourismo Diesel" im Hause VW.

GTD bei VW erstmals 1982 im Golf I - Das steckt hinter dem Turbodiesel

1974 begann die Erfolgsgeschichte des VW Golf. Acht Jahre später wurde dem Golf I ein leistungsfähigerer Dieselmotor implantiert, der als Golf GTD vermarktet wurde. Es war der Beginn einer fortlaufenden Evolution mit immer stärkeren Selbstzündern, die zugleich sparsamer als der Golf GTI waren. Der erste VW Golf GTD erhielt den sportlichen Look des Topbenziners und hatte eine Leistung von 69 PS, dazu ein strafferes Fahrwerk als die seit 1976 produzierten VW Golf Diesel. Welcher Nutzen ging aus einem VW GTD hervor? In Verbindung mit dem außergewöhnlich niedrigen Gewicht (unter 900 Kilogramm) gelangen respektable Fahrleistungen, im Hinblick auf Dynamik sowie Treibstoffverbrauch und Reichweite.

Während manche Autokenner der Meinung sind, VW habe die Bezeichnung GT (“Gran Tourismo” - Langstrecke) aufgrund der Verwendung für ein Alltagsgefährt wie den Golf zweckentfremdet, halten GTD-Fans dagegen: Der Golf-Turbodiesel sei bereits in den Anfangsjahren für ausgiebige Fahrten hervorragend geeignet gewesen - mitunter angesichts eines Drehzahlmessers sowie Stabilisatoren an der Vorderachse.

GTD von Volkswagen: Entwicklung und technologischer Hintergrund

So wird der GTD bei VW seit jeher als sportliches Langstrecken-Modell vermarktet. Dabei ist der Golf als Viersitzer ohnehin ein reisetaugliches Auto - und es gibt schwächer motorisierte Varianten, die eine höhere Reichweite haben. So handelt es sich beim VW Golf GTD um einen Kompromiss aus Sportlichkeit und Effizienz.

Diese Symbiose aus Dynamik und Sparsamkeit stand von Beginn an im Vordergrund. Technologisch machte sich das beim erfolgreichsten deutschen Auto der Nachkriegsgeschichte wie folgt bemerkbar: Das Diesel-Triebwerk mit 54 PS wurde für den Golf GTD zum Zweck der Leistungssteigerung mit einem Turbolader ausgestattet. Aufgrund der erhöhten thermischen Belastung bei der Verbrennung wurden die Kolbenböden des Aggregats durch Strahldüsen gekühlt, der Kühlkreislauf mit einem Öl-Kühlmittel-Wärmetauscher optimiert. Der Turbolader drückt die für den Verbrennungsvorgang notwendige Luft mit einem Überdruck in die Zylinder, wodurch der Sauerstoffanteil wächst.

Als Resultat spritzte die Verteilereinspritzpumpe mehr Kraftstoff pro Verbrennungszyklus in den Motorraum: Die Folge waren maximale Motorleistung (knapp 70 PS), bei gleichbleibendem Rußausstoß. Die Kraftstoffzufuhr dieses Verfahrens wurde über eine Membran angepasst. Aus heutiger Sicht kann ein Volkswagen mit GTD-Antrieb aus jener Zeit fernab jeglicher Rußfilter- und Feinstaub-Diskussion durchaus entschleunigend wirken.

 Der Golf 2 GTD leistete ab Modelljahr 1990 bereits 80 PS und wurde erstmals unterstützt durch einen Turbolader. Der Golf 2 GTD leistete ab Modelljahr 1990 bereits 80 PS und wurde erstmals unterstützt durch einen Turbolader.

Ab Modelljahr 1990 wurde der 1,6-l-Turbodiesel dann als Golf 2 GTD mit Ladeluftkühler angeboten, wodurch die Leistung auf 80 PS stieg. Hierfür war ein vergleichsweise klein dimensionierter Turbolader maßgeblich. Doch sollte dieses Modell in einer leistungsorientierten Ära nicht allzu viele Menschen überzeugen: Preislich war der VW Golf GTD nämlich ähnlich hoch wie das Benziner-Pendant GTI angesiedelt. In Anbetracht der Absatzzahlen spielte der Golf GTD fortan eine untergeordnete Rolle - und verschwand schließlich ganz aus dem VW-Portfolio.

2009 wurde der "Gran Tourismo Diesel" jedoch mit dem Golf VI wieder zum Leben erweckt, um den Top-Diesel in Anlehnung an den GTI als sportliche und sparsamere Alternative anzubieten. Den Antrieb übernahm in traditioneller Manier ein Zwei-Liter-TDI-Motor - mit nun 170 PS. Für die 2013 entstandene siebte Generation wurde der GTD-Antrieb massiv modifiziert: Um der gewachsenen Komplexität der Motorfunktionen gerecht zu werden, erhielt der Antriebsstrang eine neue Steuersoftware für den Antrieb. Zu den wichtigsten Features des GTD-Motors zählt nun ein variabler Ventiltrieb (VVT), eine Zweikreis-Abgasrückführung (AGR), der im Saugrohr integrierte Ladeluftkühler sowie ein modifiziertes Common-Rail-System von Zulieferer Bosch für den Turbolader. Als “schadstoffarm, sparsam und drehmomentstark” wurde die siebte Golf-Generation als GTD-Ausführung von den Niedersachsen angepriesen.

Die Entwicklung mündet im bisherigen und vermeintlich letzten Höhepunkt: dem VW Golf 8 GTD als bislang stärkstes Turbodiesel-Modell in der Historie des Volkswagen-Bestsellers. Eine Evolution fand bei Generation acht nicht nur im Hinblick auf Leistung und Verbrauch statt: Eine innovative doppelte Abgasreinigung durch SCR-Katalysatoren (“Twindosing”) reduziert die Stickoxyde (NOx) des TDI-Aggregats gegenüber dem Vorgänger.

GTD von VW: Evolution bei Volkswagen - Modelle im Überblick

Ausgangspunkt für die Typbezeichnung war das Kürzel GTI - in den 70er Jahren die geläufige Bezeichnung für den Golf I mit sportlichem Benzin-Direkteinspritzer. Volkswagen spendete seinem Diesel-Golf 1982 einen Turbolader, der im 1,6-Liter-Diesel - bis dahin mit 54 PS - verbaut wurde. Von nun an sollte dieser nun 69 PS starke Turbo-Diesel an der Abkürzung "GTD" zu erkennen sein. Diese Leistung klingt aus heutiger Sicht bescheiden - war es damals jedoch nicht. Später werkelte dieses Aggregat mit Hubraum-Erweiterung als 1,9-Liter-Motor in den Autos VW Golf II und VW Golf III.

Nachdem VW nach der Jahrtausendwende eine neue Motorengeneration mit dem Kürzel TDI entwickelt hatte, verschwanden die GTD-Modelle bei Volkswagen: Bei der folgenden Generation VW Golf IV gab es nie eine GTD-Variante. Die Typen heißen stattdessen GT-TDI (90 PS) und GTI-TDI (110 PS). Auch beim Golf V fehlt ein GTD-Modell im Angebot der Wolfsburger. Doch dabei sollte es nicht bleiben: 2009 erlebte das Kürzel GTD eine Renaissance im VW Golf VI. Dort hieß die Zwei-Liter-TDI-Maschine mit nunmehr 170 PS so - und die Evolution dieses Modell-Ablegers sollte weitergehen. 2013 wurde die GTD-Historie im Hause VW bei der siebten Golf-Generation VII mit einer Leistung von 184 PS fortgesetzt. Der Vierzylinder-TDI wurde neu entwickelt – als quer eingebauter, aufgeladener Motor mit Common-Rail-Direkteinspritzung. Beachtlich in Sachen Beschleunigung: Das maximale Drehmoment wuchs beim Golf GTD 7 (bis 2019 produziert) auf stolze 380 Newtonmeter - und liegt im breiten Drehzahlband zwischen 1.750 und 3.250 U/min an.

 Der Golf 7 GTD wurde bis 2019 produziert und leistet 184 Diesel-PS bei einem maximalen Drehmoment von 380 Nm. Der Golf 7 GTD wurde bis 2019 produziert und leistet 184 Diesel-PS bei einem maximalen Drehmoment von 380 Nm.

Seit Herbst 2020 ist der aktuelle Golf GTD in der achten Generation auf dem Markt: In der (werksseitig) sportlichsten Dieselversion gibt es den VW Golf 8 GTD mit Reihen-Vierzylinder (interne Kennung EA288 evo), 1968 cm³ Hubraum und 200 PS. Wann die GTD-Historie bei VW zu Ende geht? Offen…

VW: Aktueller Golf GTD (8) und seine Besonderheiten

Wodurch unterscheidet sich der VW Golf GTD von den Modellbrüdern der Kompaktklasse? Sportliche Felgen, ein tiefergelegtes Fahrwerk und elektronische Features befinden sich serienmäßig an Bord des effizienten Turbodiesels. Die Erkennungsmerkmale:

  • 17-Zoll-Leichtmetallräder und rote Bremssättel
  • Sportfahrwerk
  • Sportive Frontschürze mit Waben vergittert
  • Beleuchteter Kühlergrill
  • LED-Plus-Scheinwerfer
  • breitere Seitenschweller
  • größerer Dachspoiler
  • Heckdiffusor mit linksbündig angeordnetem Doppelendrohr
  • Multifunktions-Sportlenkrad
  • Verkehrszeichenerkennung
  • Spurhalteassistent
  • GTD-Embleme außen und innen

 Der Golf 8 GTD ist die aktuellste Version des sportlichen Diesel-Modells von VW. Der Golf 8 GTD ist die aktuellste Version des sportlichen Diesel-Modells von VW.

VW GTD: Warum der sportliche Turbodiesel die richtige Wahl sein könnte

Für wen ist ein VW Golf mit dieser Antriebsgattung also geeignet? Zusammengefasst lassen sich die Attribute der GTD-Version wie folgt beschreiben: eine auf Sportlichkeit, Komfort und Ausdauer konzipierte Kompaktklasse mit Turbodiesel-Motor. Eine Übersetzung für "Grand Tourismo" lautet sinngemäß "langstreckentauglich". Mach dir klar, welches Fahrzeug für dein Budget infrage kommt und wähle dasjenige, das deinen Wünschen am nächsten kommt. Ein VW mit dem Kürzel "GTD" erscheint als gute, keineswegs unvernünftige Wahl. Als Gebrauchtwagen ist der VW Golf GTD erschwinglich und für Vielfahrer prädestiniert. Als Neuwagen ist der Wolfsburger dagegen erst ab ca. 40.000 Euro zu haben. Der ADAC ermittelte beim aktuellen Modell VW Golf GTD einen Testverbrauch von 5,2 Litern Diesel (statt 4,4 l) auf 100 Kilometer - damit gab es vier von fünf Sternen im ADAC-Ecotest. Die Reichweite liegt Erfahrungsberichten zufolge realistisch bei etwa 900 km bei vollem Tank (inklusive Adblue).

VW mit noch mehr GTD-Modellen? Kommunikationschef erläutert Strategie

Einen sportlichen Turbodiesel mit der Bezeichnung GTD gibt es bei Volkswagen nur für die Modellreihe VW Golf. Bei den Markenbrüdern Polo, Passat und Co. befindet sich kein GTD im Angebot. Jedoch: Das Triebwerk EA288 evo aus dem Golf GTD findet konzernweit bei anderen Fahrzeugen Verwendung, zum Beispiel im VW Tiguan. Warum erhalten dann jene VW-Baureihen nicht auch eine spezielle GTD-Version? Dazu erklärt Stefan Voswinkel, Leiter des Bereichs Produktkommunikation der Kernmarke Volkswagen Pkw: "Einen GTD macht mehr aus, als nur der Motor. Etwa bestimmte Designelemente, ein speziell (auf sportliche Fahrweise) abgestimmtes Fahrwerk. Analog zu GTI, GTE oder auch GTX bei den ID.-Modellen."

FAQ: Häufige Fragen zum GTD von VW

Die Abkürzung für “Gran Tourismo Diesel”. Bereits in den 80er-Jahren erhielten die Turbodiesel-Varianten der VW-Modelle Golf und Jetta die Bezeichnung GTD. Optisch handelt es sich um Pendants zu den sportlichen GTI-Ablegern.

Ein GTI (Turbobenziner) beschleunigt in der Regel schneller und ist leistungsstärker - ein GTD (Turbodiesel) ist ähnlich stark, jedoch sparsamer und effizient: Für den Alltag und weitere Strecken besitzt ein GTD von VW daher die besseren Voraussetzungen.

GTE-Modelle von VW besitzen wie der GTI und GTD eine dynamische und für weite Strecken ausgelegte Performance. Bei “Grand Tourismo Electric”-Fahrzeugen handelt es sich um elektrifizierte Hybridautos - also Verbrenner in Verbindung mit einem E-Antrieb.

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