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LED-Scheinwerfer nachrüsten für besseres Sehen und Gesehen-Werden
AutoScout24 · 23.08.2023 · Ø 6 Min. Lesezeit
Wenn ein Auto nicht bereits mit LED-Scheinwerfern ausgestattet ist, ist es möglich, diese nachzurüsten. Wie das geht und was dabei beachtet werden muss, erklärt dieser Ratgeber.
Die meisten Neuwagen laufen heute schon mit LED-Scheinwerfern vom Band. Kein Wunder, den LED-Scheinwerfer bieten viele Vorteile gegenüber Xenon- oder Halogenscheinwerfern:
sie sind langlebiger
sie entwickeln weniger Wärme
sie liefern mehr Licht, das heißt, sie sorgen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr
sie verbrauchen weniger Energie
Wer LED-Scheinwerfer an seinem Auto nachrüsten will, sollte neben diesen Vorteilen aber auch den Nachteil beachten, dass sie deutlich teurer sind als andere Leuchtmittel. Dazu kommt, dass LED-Scheinwerfer laut dem Gesetz komplett auszutauschen sind, auch wenn nur einzelne Lämpchen kaputt sind.
LED: Was ist das eigentlich?
Die Abkürzung LED steht für „Light Emitting Diode” („Licht emittierende Diode”). Es handelt sich dabei um sehr kleine Elektrochips aus speziellen Halbleiterverbindungen. LEDs beginnen zu leuchten, sobald Strom durch sie fließt. Für Personenkraftwagen kamen LEDs erstmals in den 90er-Jahren zum Einsatz, etwa für Brems- oder Rückleuchten, während vollständige LED-Scheinwerfer in den 2000ern auf den Markt kamen.
Muss ich komplett neue LED-Scheinwerfer kaufen?
Wer LED-Licht an seinem Auto nachrüsten möchte, war lange am besten damit beraten, einen komplett neuen Scheinwerfer zu installieren. Das Nachrüsten der Lampen an sich war hingegen schwierig oder auch gar nicht möglich, da LEDs eine andere Stromversorgung haben und ganz anders aufgebaut sind als herkömmliche Glühbirnen. Deshalb ließen sich in einem Scheinwerfer, der mit herkömmlichen Glühbirnen arbeitete, LED-Lampen nicht ohne weiteres integrieren.
Das hat sich in den Jahren 2020 und 2021 geändert, als in Deutschland die ersten LED-Leuchtmittel ihre Zulassung bekamen, gegen die herkömmliche Halogenlampen nun ausgetauscht werden dürfen. Die Leuchtmittel der Marken Philips und Osram sind unter der Bezeichnung LED-Retrofit bekannt und sowohl für H4- als auch für H7-Lampen erhältlich.
Was bedeuten H4 und H7?
H4 und H7 sind Bezeichnungen für Kfz-Halogenlampen. Sie unterscheiden sich durch unterschiedliche Lampensockel sowie die Anzahl der Metallfahnen und Glühfäden:
H4: drei Metallfahnen und zwei Glühfäden
H7: zwei Metallfahnen und ein Glühfaden
Die Anzahl der Glühfäden ist mit dem Fern- und Abblendlicht verbunden. Bei H4-Lämpchen ist ein Glühfaden für das Fernlicht, der andere für das Abblendlicht verantwortlich. H7-Lämpchen sind mit nur einem Glühfaden ausgestattet, weshalb zwei Glühbirnen nötig sind, um sowohl Abblend - als auch Fernlicht zu bedienen. Das bedeutet, dass sich bei Autos mit H7-Lampen beide Lichter gleichzeitig verwenden lassen, was bei mit H4-Lampen ausgestatteten Autos nicht möglich ist.
LED-Scheinwerfer nachrüsten: Worauf muss ich beim Kauf achten?
Wer sich zur Umrüstung entschieden hat, kann sich bei einem Zulieferer für Autozubehör erkundigen, ob es für das eigene Fahrzeug Scheinwerfer gibt, die mit LED-Licht arbeiten. Das Angebot ist auch für ältere Fahrzeuge groß. Beim Kaufprozess sind folgende Dinge zu beachten:
Beim Kauf von neuen Scheinwerfern ist stets der Fahrzeugschein zu konsultieren. Auf diese Weise lässt sich genau ermitteln, welches Modell das eigene Auto benötigt. Da ein Scheinwerfer exakt in die Öffnung von Motorhaube und Karosserie passen muss, ist der Kauf von Modellen für alternative Fahrzeuge in der Regel nicht möglich.
Der neue Scheinwerfer sollte eine ABG (Allgemeine Bauartgenehmigung) oder ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) besitzen, die in ausgedruckter Form bei jeder Fahrt mitzuführen und bei einer Verkehrskontrolle ggf. vorzulegen ist. Auch für die TÜV-Untersuchung ist dieses Dokument notwendig.
Verfügt die neue LED-Lampe über eine Lichtstärke, die 2.000 Lumen übersteigt, ist es gesetzlich vorgeschrieben, zusätzlich eine automatische Leuchtweitenregulierung und eine Scheinwerferreinigungsanlage einzubauen.
Für H4/H7 LEDs: Aktuell beläuft sich die Liste der Autos, die sich mit Retrofit-LED-Scheinwerfern nachrüsten lassen, auf über 100 Modelle – von Audi, BMW, Ford, Smart bis zu VW. Wer solche LED-Scheinwerfer nachrüsten möchte, kann auf den Websites von Osram und Philips Kompatibilitätslisten einsehen. Dort lässt sich überprüfen, ob diese Technologie für ihr Fahrzeug zugelassen ist.
LED-Scheinwerfer nachrüsten: So geht’s
Während es möglich ist, das Nachrüsten der LED-Scheinwerfer selbst durchzuführen, empfehlen Autoexperten, dafür eine Werkstatt aufzusuchen oder zumindest den Einbau der LEDs von einer Werkstatt überprüfen zu lassen. Der korrekte Sitz der Leuchtmittel ist nämlich sehr wichtig für die Funktionsfähigkeit und Fahrsicherheit. Nicht zu vergessen ist in jedem Fall die richtige Einstellung der Scheinwerfer nach dem Umbau. Auch das ist bestenfalls in einer Kfz-Werkstatt durchzuführen, lässt sich aber auch selbst erledigen.
Anleitung zum Nachrüsten von LED-Scheinwerfern: Auswechseln des kompletten Scheinwerfers
Wer selbst Hand anlegen und seinen alten Scheinwerfer durch einen LED-Scheinwerfer ersetzen möchte, sollte folgende Schritte befolgen:
Schrauben des alten Scheinwerfers lösen: Diese können sich im Motorraum, unter dem Kühlergrill oder der Stoßstange befinden. Eventuell sind manche Bauteile des Fahrzeugs zu demontieren, um an die Schrauben zu gelangen.
elektrische Verbindung durch Abziehen des Steckers trennen
alten Scheinwerfer entfernen
neuen LED-Scheinwerfer einsetzen: elektrische Verbindung durch den Stecker wieder herstellen und den Scheinwerfer mit den Schrauben fixieren
Funktionsfähigkeit testen: Um zu prüfen, ob die neuen LED-Scheinwerfer auch wie vorgesehen funktionieren, ist die Zündung auf Stufe zwei zu schalten und zunächst das Abblendlicht, dann das Fernlicht zu aktivieren.
Bei dem Einbauprozess ist dringend zu beachten, dass absolute Dichtigkeit besteht und die neuen Scheinwerfer korrekt elektrisch angeschlossen sind. Bei älteren Fahrzeugen besteht oft das Problem, dass ihre Stromversorgung nicht LED-kompatibel ist. In einem solchen Fall sind dann zusätzlich Adapterstücke oder Transformatoren zu verbauen.
Nachrüsten von Retrofit-LEDs
Beim Nachrüsten von Retrofit-LED-Scheinwerfern ist vor allem auf die Einbauanleitung des Herstellers zu achten. Auch hier können Transformatoren oder Adapter nötig sein, damit die LED-Leuchtmittel im alten Scheinwerfer funktionsfähig sind.
LED-Scheinwerfer nachrüsten: Kosten
Neue LED-Scheinwerfer können zwischen 300 und 3.000 Euro kosten, je nach Fahrzeugmodell und Teilehersteller. H4- oder H7-LEDs von Osram oder Philips sind hingegen für 90 bis 140 Euro erhältlich. Wer die neuen Scheinwerfer in einer Werkstatt einbauen lässt, kann mit zusätzlichen Kosten von 50 bis 400 Euro für den Arbeitsaufwand der Kfz-Mechaniker planen.
Exkurs: LED-Scheinwerfer beim Motorrad nachrüsten
Wie auch bei Autos ist der springende Punkt für neue Bauteile am Motorrad, dass sie über eine Zulassung verfügen müssen. Ist dies nicht der Fall, erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs. Manche Bauteile kommen bereits mit einem Prüfsiegel – etwa die Retrofit-LED-Leuchten von Osram oder Philips. Diese sind bisher allerdings noch nicht für Motorräder zugelassen – was sich in der Zukunft jedoch ändern kann. Liegt für bestimmte LED-Leuchten kein Prüfsiegel vor, können Motorradfahrer ihr Bike trotzdem damit nachrüsten. Sie stehen dann aber in der Pflicht, von einer Prüforganisation testen zu lassen, ob die neue Leuchte den gesetzlichen Vorgaben und Sicherheitsstandards entspricht.
Fazit: Das Nachrüsten von LED-Scheinwerfern trägt zur Verbesserung der Fahrsicherheit bei
Während LED-Scheinwerfer auch Nachteile aufweisen, überwiegen für viele Verbraucher die Vorteile. Durch ihre stärkere Helligkeit tragen sie vor allem zur Verbesserung der Fahrsicherheit bei. Wer LED-Scheinwerfer nachrüsten möchte, sollte prüfen, welche Art von Leuchten für sein Auto zugelassen ist. Besonders praktisch sind die Retrofit-LED-Lampen der Marken Osram und Philips, deren Kompatibilitätslisten sich auch fortwährend verlängern.
FAQ zum Thema LED-Scheinwerfer nachrüsten
Grundsätzlich können alle Autos auf LED umgerüstet werden. Es sind jedoch nicht alle LED-Lampen für alle Fahrzeugmodelle und -marken geeignet. Deshalb sollte immer genau geprüft werden, welche LED-Lampen für das jeweilige Auto gebraucht werden.
Ja, Halogenlampen können durch LED-Lampen ersetzt werden. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass die LED-Lampen für das Fahrzeugmodell und die Scheinwerfereinheit geeignet sind. Außerdem ist es wichtig, die Scheinwerfer nach dem Einbau anzupassen, damit das Licht korrekt ausgerichtet ist und keine Blendung verursacht.
Ja, allerdings müssen die LED-Lampen eine ABG (Allgemeine Bauartgenehmigung) oder ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) besitzen.
Ja, es gibt spezielle Modelle von LED-Retrofit-Lampen, die für die Umrüstung von H4- aber auch H7-Halogenlicht geeignet sind.