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Standheizung fürs Auto: Funktion, Einbau, Kosten und mehr

Ob als Extra gleich mit an Bord oder zum Nachrüsten: In der kalten Jahreszeit sorgt eine Standheizung für Wärmekomfort und spart lästiges Eiskratzen. Unser Ratgeber zeigt, welche Varianten es gibt und beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema.

Was ist eine Standheizung fürs Auto?

Eine Standheizung ist ein Heizsystem, das den Innenraum eines Autos beheizt und dabei, anders als die normale Pkw-Heizung, nicht auf die Wärmeabgabe des laufenden Motors angewiesen ist.

Achtung: Nutzung der Standheizung nicht überall erlaubt

Die Nutzung einer Auto-Standheizung ist an manchen Orten untersagt. Dazu gehören:

  • Tankstellen und andere Orte mit brand- oder explosionsgefährdeten Stoffen
  • Tiefgaragen, Parkhäuser oder andere geschlossene Orte, wo es zu einer erhöhten Schadstoffbelastung kommen kann

Außerdem kann es untersagt sein, die Standheizung zu Ruhezeiten in Wohngebieten zu verwenden, da dies eine Lärmbelästigung darstellen kann.

Standheizung fürs Auto: Vorteile für Komfort und Motor

klimaanlage

Ein warmer Innenraum ist nicht nur beim Wintercamping im Wohnmobil gefragt, sondern erweist sich auch im Alltagsbetrieb des Pkw als sinnvoll. Das gilt besonders bei frostigen Temperaturen, wenn zum Beispiel die Scheiben vom Eis befreit werden müssen. Denn zum Abtauen vor der Fahrt einfach den Motor laufen zu lassen, ist verboten und kann mit einem Bußgeld bestraft werden.

Komfort, Verkehrssicherheit und Motorschutz, das sind die wichtigsten Vorteile beim Einsatz einer Standheizung:

  • Zeitersparnis: Die Standheizung sorgt dafür, dass die Scheiben vor Beginn der Fahrt rechtzeitig abtauen können. Das spart morgens Zeit.
  • Freie Sicht: Die Standheizung trocknet die Innenraumluft und reduziert so das Beschlagen der Scheiben auch bei feuchter Witterung.
  • Komfort: Dank der Vorheizfunktion der Standheizung können Verbraucher die Fahrt schon in einem warmen Fahrzeug antreten und dicke Jacken oder Mäntel ablegen, was sich auch positiv auf die Bewegungsfreiheit, etwa beim Blick über die Schulter im Verkehr, auswirken kann. Außerdem bleibt der Innenraum im Falle eines Staus warm, ohne den Motor weiter laufen lassen zu müssen.
  • Motor vorwärmen: Die wasserbasierte Standheizung wärmt das Kühlwasser im System und sorgt dafür, dass der Motor vor dem Start bereits vorgewärmt ist. So lässt sich Verschleiß durch Kaltstart und Kraftstoffverbrauch reduzieren.

Auto-Standheizung mit Benzin, Strom oder mehr – Diese Optionen gibt es

Es gibt unterschiedliche Systeme und Leistungsklassen für Standheizungen, die für den Einsatz in Pkw, Lkw, Wohnmobilen oder Campern wie den beliebten VW T4, T5 oder T6 angepasst sind. Welche Anlage geeignet ist, hängt dabei von der Art der Energieversorgung und der Größe des Innenraums ab. Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Standheizungen fürs Auto unterscheiden:

Kraftstoffbetriebene Heizsysteme

Standheizungen für den Auto-Innenraum können mit Benzin oder Diesel arbeiten. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Arten:

  • Wasserstandheizungen: Im Motorraum verbaute Systeme, die das Kühlwasser erhitzen und die dort erzeugte Wärme über das Gebläse in den Innenraum leiten. Sie sind sehr kompakt und eignen sich daher für den Einsatz in Pkws. Ein Vorteil: Das erwärmte Kühlwasser wärmt auch den Motor mit vor, was einen schädlichen Kaltstart verhindert.
  • Luftstandheizungen: Im Innenraum verbaute Systeme, die die Luft über einen Brenner direkt erhitzen und vielfach in Lkw-Kabinen oder Campingmobilen zum Einsatz kommen. Im Vergleich zu Wasserstandheizungen sind sie einfacher zu installieren, allerdings auch weniger effizient, da Luft eine niedrigere Wärmekapazität als Wasser hat.

Verbaute oder mobile Elektro-Standheizungen

Neben den kraftstoffbetriebenen Heizsystemen gibt es auch noch die Alternative, elektrische Standheizungen zu nutzen.

  • Verbaute Elektro-Standheizungen: Dabei handelt es sich um Zusatzsysteme zur Motorheizung, die an eine normale Haushaltssteckdose angeschlossen werden und in Wohnmobilen oder auch im Pkw zum Einsatz kommen können. Sie bieten sich auch für Elektrofahrzeuge an.
  • Mobile Elektro-Standheizungen: Wer den Aufwand, ein Heizsystem verbauen zu lassen, als zu groß empfindet, kann auch eine mobile Standheizung im Auto, in Form eines für den Gebrauch in Fahrzeugen entwickelten Heizlüfters, nutzen. Solche Geräte erhitzen Luft und blasen sie in bestimmte Richtungen. Mobile Auto-Standheizungen lassen sich entweder zuhause an einer Steckdose aufladen oder können den Autostrom über den Zigarettenanzünder nutzen. In diesem Fall ist jedoch darauf zu achten, die mobile Standheizung nicht zu lange zu verwenden, um die Autobatterie nicht zu beeinträchtigen.

Standheizungen fürs Auto nachrüsten: Kosten

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Viele Fahrzeughersteller bieten für Autos den Einbau einer Diesel- oder Benzinstandheizung ab Werk gegen einen Aufpreis an. Eine Alternative ist der nachträgliche Einbau eines kraftstoffbetriebenen Systems, bei dem Heizung, Steuerelemente und Leitungen verbaut werden.

Als Sonderausstattung in einem Neuwagen kann eine Standheizung teuer werden. Je nach Marke und Modell reichen die Preise für Pkw-Standheizungen von knapp über 1.000 Euro bis zu fast 2.000 Euro. Deutlich günstiger wird es aber auch beim Nachrüsten nicht. Die Preise für eine Wasserstandheizung mit Diesel- oder Benzinbetrieb beginnen bei etwa 800 Euro. Hinzu kommen noch einmal bis zu etwa 500 Euro für das elektronische Steuergerät der Standheizung. Günstiger ist die Nachrüstung eines vorhandenen Zusatzheizers bei Dieselautos, der sich ab gut 150 Euro zur Standheizung erweitern lässt.

Abhängig von Arbeitsaufwand und Werkstatt kostet der Einbau einer Auto-Standheizung zwischen 200 und 500 Euro. Für die Installation sind Werkstätten oder Fachbetriebe zuständig, um die Betriebssicherheit von Fahrzeug und Standheizung zu gewährleisten. Eigenständiges Basteln ist beim Thema Standheizung zu vermeiden.

Verschiedene Firmen bieten Standheizungen zum Nachrüsten zum Verkauf an. Es gibt also die Möglichkeit, sich zwischen unterschiedlichen Anbietern zu entscheiden. Zu den bekannten Herstellern zählen beispielsweise Webasto, Eberspächer, Defa, Ritter, Calix oder Truma.

Betrieb der Standheizung – Fernbedienung, Verbrauch und Co.

Egal welche Auto-Standheizung – die meisten Anlagen lassen sich bequem ohne technische Vorkenntnisse bedienen. Wie viel Vorlaufzeit ein System benötigt und wie viel Kraftstoff es verbraucht, kann dabei je nach Einstellungen variieren. Das ist beim Betrieb der Standheizung zu beachten:

  • Einstellungen: Je nach Hersteller und Typ sind Standheizungen mit einer elektronischen Steuerung ausgestattet, über die sich die Betriebszeit oder auch die gewünschte Temperatur auswählen lässt.
  • Bedienung: Standheizungen fürs Auto lassen sich über das Steuergerät manuell oder über eine Programmautomatik bedienen. Oft gibt es als Option eine Fernbedienung sowie die Möglichkeit zur Bedienung per App über ein Smartphone.
  • Vorlaufzeit: Je nach Außentemperatur und Innenraumvolumen des Fahrzeugs empfiehlt es sich, die Standheizung gut eine halbe Stunde vor der Fahrt einzuschalten oder entsprechend zu programmieren.
  • Verbrauch: Bezieht die Standheizung ihre Energie aus dem Kraftstofftank, verbraucht sie in einer Stunde im Schnitt etwa 0,5 Liter Diesel oder Benzin.
  • Batterie: Zum Starten braucht auch eine kraftstoffbetriebene Standheizung Energie aus der Bordbatterie. Wird die Batterie bei Kurzstreckenfahrten und Frosttemperaturen unzureichend geladen, ist ihre Kapazität regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf ein externes Ladegerät anzuschließen.

Fazit: Kauf oder Nachrüsten einer Auto-Standheizung lohnt sich

Wer in Camper oder Wohnmobil unterwegs ist, schafft mit einer kraftstoffbetriebenen Standheizung oder mit einer Gasheizung angenehme Temperaturen in der Kabine. Im Alltag sorgt die Diesel- oder Benzinstandheizung aber nicht nur für Wohlfühltemperaturen, sondern macht Eiskratzen überflüssig und verhindert beschlagene Scheiben. Mehr Komfort und ein Plus an Verkehrssicherheit sprechen für die Anschaffung einer Standheizung, die per Fernbedienung oder App leicht zu bedienen ist.

Ein wichtiger Aspekt bei den Kosten bleibt: Preislich macht der Kauf eines Neuwagens mit Standheizung ab Werk oder das Nachrüsten einer Standheizung kaum einen Unterschied.

FAQ

Wenn keine Garage vorhanden ist und das Auto ungeschützt steht, ist eine Standheizung auf jeden Fall sinnvoll. Sie kann bereits vor dem Start und ohne Motorenleistung Wärme erzeugen und somit an kalten Tagen vor dem Starten für angenehme Temperaturen sorgen. Das macht Eiskratzen überflüssig, verhindert beschlagene Scheiben und sorgt damit allgemein für eine bessere Sicht. Außerdem spart es am Morgen Zeit.

Standheizungen haben typischerweise eine Leistung von 3 bis 5 kW. Eine 5-kW-Heizung, die ihre Energie aus dem Kraftstofftank bezieht, verbraucht etwa 0,5 Liter pro Stunde. Elektrische Standheizungen verbrauchen etwa 3 kWh Strom.

Zunächst wird Sauerstoff durch eine Brennkammer in eine Nebenkammer abgeführt, die vorher mit einem Glühstift vorgeheizt wurde. Im nächsten Schritt wird die entstandene Wärme durch den Wärmeüberträger auf das Kühlmittel übertragen. Dafür wird eine elektrische Umwälzpumpe genutzt. Sobald das Wasser erwärmt ist, strömt es weiter zum Wärmetauscher der Fahrzeugheizung und über die normalen Heizdüsen ins Auto.

Manche Standheizungen wärmen neben dem Innenraum auch den Motor vor. Das hat den Effekt, dass der Motor nach dem Start weniger verbraucht, weniger stark verschleißt und weniger Schadstoffe ausstößt als beim Kaltstart.

Die Kosten für die Anschaffung und Installation einer Standheizung können zwischen 1.000 und 2.000 Euro betragen. Wasserbasierte Standheizungen sind in der Regel teurer als luftbasierte.

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