Die Abkürzung TFSI steht beim deutschen Autobauer für eine bestimmte Art von Motoren. Hinter dem Kürzel verbirgt sich der englische Begriff „Turbocharged Fuel Stratified Injection“. Übersetzt steht dies etwa für einen turboaufgeladenen Benzinmotor mit einer Benzindirekteinspritzung. Heute kommen die Motorisierungen in vielen Fahrzeugen des deutschen Autobauers Audi zum Einsatz, ursprünglich wurden die Antriebe allerdings von Volkswagen als Pendant zum Diesel-TDI entwickelt.
Die erste Variante des Antriebs erschien schon im Jahr 2004. Damals verbaute der deutsche Autobauer einen solchen Motor erstmals in der A4-Generation, die Antriebe leisteten zwischen 170 und 220 PS.
Die hohe Leistung gehört zu den zentralen Vorteilen der TFSI-Motorisierungen. Denn bis zu dem Zeitpunkt der Entwicklung solcher Antriebe musste viel Leistung aus einem großen Motor mit sehr viel Hubraum geholt werden. Dies ließ den Verbrauch und somit auch die Unterhaltskosten für entsprechende Fahrzeuge deutlich steigen.
Die TFSI-Motoren sollen für dieses Problem eine adäquate Lösung vorweisen können. Das sogenannte Downsizing kommt hier in einem ausgereiften Maße zum Einsatz. Beim Downsizing sorgen zahlreiche Optimierungen und technische Innovationen für sehr viel Leistung und Drehmoment bei gleichzeitig kleinen Motorisierungen mit wenig Hubraum. Dies sorgt für einen geringen Verbrauch, ohne den Fahrspaß zu kurz kommen zu lassen.
Schon der erste Motor, also der 2,0 Liter große TFSI-Antrieb aus dem Audi A4 aus dem Jahr 2004, konnte mit entsprechenden Vorteilen vorweisen. Aus nur zwei Litern Hubraum konnten bis zu 220 PS Leistung gezogen werden, das maximale Drehmoment betrug 280 Nm. Für einen Motor dieser Größenordnung und einen einfachen Vierzylinder stellten dies bisher unübliche Werte dar. Und im Laufe der Jahre konnte der deutsche Autobauer die Technik immer weiter verfeinern und bessere Fahrleistungen bei einer sehr guten Zuverlässigkeit garantieren.
Wie bei vielen anderen technischen Neuerungen auch, gab es auch bei den TFSI-Motoren einige Probleme. Diese traten vor allem in den ersten Generationen und Jahren auf, da hier noch die langfristigen Erfahrungen mit den Antrieben aus dem Alltag fehlten. Von Problemen sind vor allem einige ältere Varianten mit 1,8 bis 2,0 Litern Hubraum betroffen, die aus der ersten Generation stammen. Viele Kunden und Autobesitzer berichten von einem massiven Ölverbrauch – bis zu drei Liter und mehr sollen die Antriebe auf 1.000 Kilometern verbrauchen.
Dies ist schlecht für die Umwelt und führt schnell zu einem zu niedrigen Ölstand im Motor. Die Ursache ist aber schnell gefunden, da der erhöhte Ölverbrauch meist auf verstopfte Ölbohrungen in den Kolbenringen zurückgeht. Erste Anzeichen für dieses Problem ist blauer Qualm aus dem Auspuff. Heute gibt es diese Probleme durch die technische Weiterentwicklung der Motorisierungen zwar nicht mehr, aber gerade beim Kauf eines Gebrauchtwagens sollte genau hingeschaut werden. Reparaturen dieser Problematik werden durch ein Software-Update versucht, allerdings hilft dies nicht immer. Im schlimmsten Fall ist der Austausch der betroffenen Bauteile notwendig, was schnell für bis zu 6.000 Euro Reparaturkosten sorgt. Und nicht immer beteiligt sich der deutsche Autobauer aus Kulanz an dieser finanziellen Belastung.
Weitere Probleme gibt es bei den TFSI-Motoren mit den Steuerketten. Zwar sind hierfür vor allem die VW-Motorisierungen bekannt, aber auch bei Audi gab es im Laufe der Jahre immer wieder einige Fälle. Durch eine Dehnung der Ketten können diese überspringen und einen Motorschaden verursachen. Betroffen sind Motorisierungen mit 1,2 und 1,4 Litern Hubraum, die etwa im A12 oder auch im A3 bis 2014 noch zum Einsatz kamen. Auch hier ist ein genauer Blick beim Kauf eines Gebrauchtwagens also unbedingt notwendig.
Trotz einiger auftretender Probleme wurden die TFSI-Motorisierungen des deutschen Autobauers Audi zu einer Erfolgsgeschichte für den Hersteller. Bis heute sind die Antriebe in vielen Varianten und Baureihen im Einsatz, sorgen durch ausgereifte Technik und ständige Optimierungen für gute Fahrleistungen bei einer sehr hohen Zuverlässigkeit. Im Jahr 2019 konnte sich Audi sogar den Preis „Engine of the Year“ für die TFSI-Motoren sichern. Dies unterstreicht die attraktiven Vorteile und die positiven Eigenschaften noch einmal deutlich.
Tatsächlich gibt es die TFSI-Motoren nicht nur in den Fahrzeugen des deutschen Autobauers Audi zu kaufen, sondern auch bei einigen Modellen von Volkswagen. Dies ist allerdings keine Überraschung, immerhin gehören die beiden Unternehmen zusammen. Ursprünglich wurde der TFSI-Motor bei Volkswagen entwickelt. Da schon seit einigen Jahren die turbogeladenen Dieselmotoren mit weniger Hubraum und trotzdem viel Leistung angeboten werden konnten, sollten die TFSI-Motorisierungen eine Alternative bzw. das Benziner-Pendant zu diesen Antrieben darstellen.
Auch andere Autobauer setzen auf ähnliche Antriebe. Diese tragen dann aber meist andere Bezeichnungen. Technisch unterscheiden sich die Varianten aber meist nur in wenigen Details.
Im Jahr 2004 brachte Audi mit dem ersten TFSI-Motor eine Erfolgsgeschichte ins Rollen. Bis heute sind die Motorisierungen mit aufwendiger Technik, viel Leistung und einem hohen Drehmoment aus dem Sortiment des deutschen Autobauers nicht mehr wegzudenken. Die Vorteile sind unbestritten, etwa durch mehr Leistung bei einem gleichzeitig überschaubaren Verbrauch. Allerdings sollten auch die negativen Punkte nicht außer Acht gelassen werden. Immerhin sind einige Motorisierungen, die bis 2014 in Fahrzeugen der A1- und der A3-Baureihe eingebaut wurden, von kapitalen Motorschäden betroffen. Auch der teils sehr hohe Ölverbrauch der Antriebe trübt das positive Gesamtbild und stellt gerade für Kunden auf der Suche nach einem Gebrauchtwagen ein echtes Problem dar. Kulanz gibt es zudem nicht immer, wenn es zu Problemen kommt. Aus Sicherheitsgründen sollten Kunden deshalb von Fahrzeugen mit den betroffenen Baureihen und Motorcodes lieber Abstand halten.