Da Haushaltssteckdosen lediglich eine Leistung von 2,3 Kilowatt bereitstellen, ist das Laden eines Elektroautos über die herkömmliche Steckdose nicht nur unsicher, sondern ebenso ineffizient. Da die Ladekapazität der meisten E-Autos zwischen 3,7 bis 11 Kilowatt beträgt, dauert der Ladeprozess mit einer Steckdose enorm lange. Eine Wallbox ist in der Lage, sich der Kapazität des Fahrzeugs anzupassen und somit eine optimale Ladezeit zu ermöglichen. Doch ist das nicht der einzige Vorteil.
Auch die Ladeleistung findet bei der Wallbox Berücksichtigung. Das schont die Batterie und sorgt für eine längere Lebenszeit. Hinzu kommt, dass Wallboxen wetterbeständig sind und sich deshalb auch im Freien einsetzen lassen. Außerdem verfügen sie über Sicherungen, die eine Überhitzung sowie Kurzschlüsse verhindern. Das macht den Ladevorgang sicher und verhindert Schäden oder Unfälle.
Wenn du dein Elektroauto zu Hause aufladen möchtest, kann eine eigene Ladestation eine sinnvolle Investition sein. Doch diese Entscheidung geht mit Kosten einher. Es müssen bereits Leitungen vorhanden sein. Zudem benötigst du für die Installation einer Wallbox einen Fachmann. Die Gesamtkosten können je nach gewählter Ladestation und den notwendigen Voraussetzungen mehrere tausend Euro betragen.
Um von der neuen Förderung für Wallboxen zu profitieren, ist auch die Installation einer Photovoltaik-Anlage erforderlich. Zusammen mit einem Batteriespeicher können hier Kosten im Bereich von mehreren 10.000 Euro entstehen. Insbesondere das Laden zu Hause mit einer Wallbox wird von vielen als unverzichtbar angesehen, wenn sie ein Elektroauto kaufen.
Eigentlich war auch für 2024 eine Förderung von Solarstrom für Wallboxen in Kombination mit Photovoltaikanlagen geplant – doch nun hat die KfW diese gestrichen.
Es gibt trotzdem verschiedene Möglichkeiten, Zuschüsse zu erhalten: Durch Bundesländer und Stromanbieter in den Städten und Kommunen. Von der KfW werden allerdings keine Förderungen mehr möglich sein. Im Folgenden schlüsseln wir diese auf.
Bei der führenden Förderbank der KfW einen Wallbox Zuschuss zu beantragen, ist seit 2023 nicht mehr möglich. Die Programme 440 (für Privatpersonen) und 441 (für Gewerbetreibende) sind mittlerweile ausgelaufen. Denn aufgrund der allgemeinen Haushaltskrise der Bundesregierung ist es sehr unwahrscheinlich, dass weitere Förderung mittelfristig stattfinden wird.
Aber zum Glück gibt es andere Möglichkeiten.
Das Förderprogramm zur Wallbox-Förderung, das ab März 2024 erneut starten sollte, wird nicht fortgesetzt. Ursprünglich hatte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr geplant, über die Kreditanstalt für Wiederaufbau 200 Millionen Euro bereitzustellen. Allerdings erforderten Einsparungen im Klima- und Transformationsfonds, die das Bundesverfassungsgericht im Dezember verlangte und die eine Lücke von 60 Milliarden Euro hinterließen, eine Neuausrichtung der Förderpolitik. Das Ministerium erklärte, dass aufgrund der notwendigen Haushaltskonsolidierung und der Konzentration auf prioritäre Investitionen nicht alle Programme weitergeführt werden können. Das gilt auch für das Programm 442 „Solarstrom für Elektroautos“. Zugesagte Förderungen werden jedoch vollständig finanziert.
In Nordrhein-Westfalen können Privatpersonen bis zu 1.500 Euro Förderung beim Kauf einer Wallbox erhalten, wobei die volle Summe nur bei gleichzeitiger Installation einer Photovoltaikanlage vergeben wird. Berechtigt sind Mieter, Vermieter, Eigentümer von Garagen- und Stellplätzen sowie Mitglieder von Wohnungseigentümergemeinschaften.
In Baden-Württemberg endete die finanzielle Unterstützung für Privatpersonen, die ein E-Auto kauften und eine Wallbox installierten, Ende 2023. Seitdem konzentriert sich die Förderung auf öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur, wobei Einzelunternehmen, Freiberufler, Vereine und Wohnungseigentümergemeinschaften antragsberechtigt sind.
In Bayern können Bürger 200 Euro erhalten, unter der Bedingung, dass sie eine Photovoltaik-Anlage installieren. Weitere Informationen gibt es beim 10.000-Häuser-Programm Bayern.
In Hamburg können Unternehmen, Grundeigentümer, Eigentümergemeinschaften und Hochschulen 40 bis 60 Prozent ihrer Ausgaben zurückerstattet bekommen. Mehr Details bietet die Hamburgische Investitions- und Förderbank.
Nordrhein-Westfalen bietet eine Förderung von 60 Prozent der Installationskosten, mit einem maximalen Betrag von 2000 Euro. Die Bedingung ist, dass der Strom aus erneuerbaren Energien oder Ökostrom stammt. Weitere Informationen gibt es bei E-Mobilität NRW.
In Schleswig-Holstein können Unternehmen, Initiativen und kommunale Behörden für jeden Ladepunkt zwischen 500 und 750 Euro erhalten. Zusätzlich gibt es 500 Euro für ein Lastmanagement pro Standort, der mindestens 3 Ladepunkte hat. Mehr Informationen bietet die IHK Schleswig-Holstein.
Thüringen bietet kleinen und mittleren Unternehmen Unterstützung für die Installation von Ladeinfrastruktur und elektrischen Pufferspeichern. Es sind Zuschüsse von bis zu 75 Prozent der förderfähigen Ausgaben möglich, wobei Maximalbeträge gelten. Weitere Details gibt es bei der Thüringer Aufbaubank.
Zusätzlich zu den Geldern der Länder gibt es noch die Möglichkeit der Wallbox-Förderung durch Energieunternehmen. Die sind in der Regel lokal beschränkt und nur dann abrufbar, wenn die Stromversorgung über den jeweiligen Betreiber erfolgt. Häufig haben die Tarife mit Wallboxförderung andere Konditionen, sodass abzuwägen ist, ob sich der Förderbetrag im Verhältnis zu den Stromkosten auch lohnt.
Neben den Energieversorgern gibt es aber auch Städte, Gemeinden und Kommunen, die die Installation privater Wallboxen fördern. Die Höhen belaufen sich oft im Bereich um 500 Euro pro Ladepunkt. Häufig sind die Förderungen vom jeweiligen Haushalt abhängig und können teilweise schnell auslaufen.
Auch auf Landesebene gibt es immer wieder neue Förderprogramme, die nicht mit Termin, sondern Etat-gebunden sind. Bei diesen gilt es, so zeitig wie möglich einen Antrag zu stellen. Aktuell gibt es solche nur in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. In allen anderen Bundesländern können nur in einzelnen Gemeinden sowie von bestimmten Versorgern Zuschüsse in Anspruch genommen werden.
Darüber hinaus unterstützen auch einzelne Städte und kommunale Energieversorger die Installation von Wallboxen finanziell:
Stadt | Anbieter | Förderhöhe | Bedingungen |
---|---|---|---|
Aachen | Stawag Aachen | 500 € | Kauf eines E-Autos und Installation über Stawag Aachen |
Dachau | Stadtwerke Dachau | 125 € | Kauf über Stadtwerke Dachau, 25 € Gutschrift über 5 Jahre |
Darmstadt | Entega | 200 € | Kauf einer Entega-Ladebox und Ökostrom-Tarif |
Diepholz | Stadtwerke Huntetal | 1,000 € | Kauf eines E-Autos und Ökostrom-Tarif. |
Düsseldorf | Umweltamt Düsseldorf | 50 %, max. 2.000 € | Muss E-Auto und Photovoltaikanlage oder Ökostrom nutzen |
Frankfurt/Main | Mainova | 100 € | Kauf einer Mainova-Wallbox |
Frankfurt/Oder | Stadtwerke Frankfurt/Oder | Max. 500 € | Kauf eines Elektroautos und Strombezug über Stadtwerke |
Grünwald | Gemeinde Grünwald | 50 %, max. 1.500 € | Ladeleistung bis 11 kW je Anschluss, Betrieb mit Ökostrom oder Photovoltaikanlage mit min. 4,0 kWp |
Hannover | Enercity | 500 € | Kauf einer Enercity-Wallbox, Laden mit Ökostrom |
Hildesheim | EVI | 500 € | Voraussetzung: Installation und Ökostrom-Tarif durch EVI |
Jena | Stadtwerke Jena | 300 € | Voraussetzung: Kauf oder Pacht einer Wallbox der Stadtwerke |
Kalsruhe | Stadtwerke Karlsruhe | 100 € | Voraussetzung: Kauf eines E-Autos und Anbringen von SWK-Stickern am E-Auto |
Limburg | Stadt Limburg | 300 € | - |
Lindau | Stadtwerke Lindau | 200 € Gutschrift der Stromrechnung | Kauf eines E-Autos |
Mainz | Mainzer Stadtwerke | Verschiedene Beträge bis max. 10.000 € | Nur für Kunden der Mainzer Stadtwerke, umfasst Wallbox, E-Ladesäule, Infrastruktur und Management |
Marburg (Stadt) | Stadtwerke Marburg | 750 € | Kauf eines E-Autos. |
Marburg (Kreis) | Landkreis | 400 €, bei eigenem Ökostrom 500 € | - |
Merseburg | Stadtwerke Merseburg | 500 € | - |
München | Stadt München | 40 %, bis max. 500 € bei Normalladestationen, bis max. 10.000 € bei Schnellladestationen | Planung, Montage und Installation von Ladestationen |
Neuwied | Stadtwerke Neuwied | 500 € | Kauf eines E-Autos |
Nürnberg | N-ERGIE | 250 € | Bezug der Wallbox über N-ERGIE |
Rastatt | Stadtwerke Rastatt | 100 € | Strombezug über Stadtwerke Rastatt |
Schwedt | Stadtwerke Schwedt | 200 €, 300 € bei Kombination mit Solaranlage. | - |
Sigmaringen | Stadtwerke Sigmaringen | 150 € | Kauf eines E-Autos |
Solingen | Stadtwerke Solingen | 100 € | - |
St. Wendel | Stadtwerke St. Wendel | 300 € Nachlass auf Stromrechnung | Kauf eines E-Autos |
Unterschleißheim | Stadt Unterschleißheim | 40 % der Gesamtkosten, max. 500 € | Kauf/Leasing (mind. 36 Monate) eines E-Autos |
Versmold | Stadtwerke Versmold | 300 € | Kauf eines E-Autos |
Wiesbaden | ESWE | 500 € | Kauf eines E-Autos, Strom über ESWE |
Wuppertal | WSW online | 150 € | Fünfjahres-Vertrag mit der WSW Energie & Wasser AG |
Zweibrücken | Stadtwerke Zweibrücken | 500 € | Kauf eines E-Autos |
Beachte, dass Fördersummen und -bedingungen variieren können und alle Angaben ohne Gewähr sind.
Hinweis: Zunächst wird ein Kostenvoranschlag benötigt
Für öffentlich zugängliche Wallboxen gibt es im Rahmen des Programms "Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge" weiterhin eine Fördermöglichkeit. Davon ausgeschlossen sind Unternehmen und Privatpersonen, die sich in Insolvenz befinden. Der Zuschuss beträgt 60% der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben und ist je nach Ladeleistung unterschiedlich gedeckelt.
Im Falle von Ladestationen auf AC und DC Basis liegt das Maximum bei 2.500 Euro pro Ladepunkt. Bei Stationen bis 22 Kilowatt sind es 10.000 Euro und bei einer Ladeleistung von mehr als 100 Kilowatt ist eine Förderung von bis zu 20.000 Euro pro Ladepunkt möglich.
Die Grundlage der Förderung bilden eine Reihe von Bedingungen. So müssen die technischen Voraussetzungen gegeben sein und der für den Ladevorgang genutzte Strom darf nicht EEG-gefördert werden. Hinzu kommen eine Mindestbetriebsdauer, eine Anbindung über einen offenen Standard und die Tatsache, dass das Projekt erst nach Antragstellung beginnen darf.
Dein Elektroauto-Navigationssystem kann dir in der Regel die nächstgelegenen Ladestationen anzeigen. Diese Funktion ist bei den meisten E-Autos vorhanden. Alternativ kannst du dich auch über die Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur informieren, um öffentlich zugängliche Ladepunkte zu finden.
Einige dieser Ladestationen bieten sogar kostenlosen Strom an, zumindest vorübergehend. Doch in den meisten Fällen ist das öffentliche Laden kostenpflichtig. Es ist ratsam, dich im Voraus über die geltenden Ladetarife in deiner Umgebung zu informieren. Beachte auch mögliche Begrenzungen für die Parkdauer an den Ladestationen. Es kann erforderlich sein, eine Parkscheibe oder eine elektronische Variante der Parkscheibe auszulegen, um Strafen zu vermeiden.
Wenngleich die Förderungen für neue Wallboxen seitens des Bunds ausgelaufen sind, bieten spezielle Programme der einzelnen Bundesländer oder auch der Stromanbieter eine Möglichkeit auf finanzielle Unterstützung. Die einzelnen Beträge und Voraussetzungen zum Bezug der Prämie variieren dabei je nach Wohnort und Förderstelle. Ein Blick auf die jeweiligen Bestimmungen kann sich also nach Auslauf der zentralen Förderungen durchaus lohnen.