Wenn ein Leasingvertrag nach der vereinbarten Laufzeit endet, haben Leasingnehmer zwei Möglichkeiten: Sie können ihr Leasing-Fahrzeug entweder zum Restwert kaufen oder zurückgeben, weil sie doch lieber ein neues Modell fahren möchten. Bei einer Rückgabe gilt das Auto somit als Leasingrückläufer.
Leasingrückläufer stammen entweder aus Einzelverträgen oder einer Unternehmensflotte. Nach der Rückgabe können Leasinggeber diese entweder im Rahmen eines Gebrauchtwagen-Leasings anbieten oder einfach verkaufen. Die günstigen Preise ergeben sich unter anderem aus dem niedrigen Restwert und dem Umstand, dass Leasinggeber sie schnell veräußern möchten.
Neben dem günstigen Preis gibt es mehrere Gründe, einen Leasingrückläufer beim Händler zu kaufen. Zum einen wäre da das junge Alter. Meist sind diese Gebrauchtwagen nicht älter als vier Jahre und gut gepflegt, da der bisherige Halter es regelmäßig zur Inspektion in vorgeschriebenen Werkstätten bringen musste. Außerdem sind die Autos TÜV- oder Dekra-geprüft. Beim Kauf eines Gebrauchtwagens lässt sich eine ordnungsgemäße Wartung zwar anhand des Scheckhefts nachprüfen, falls vorhanden. Doch zum Teil sind Interessenten auch immer von den Angaben des Verkäufers abhängig. Ein Leasingrückläufer überzeugt daher durch eine hohe Sicherheit. Nicht zu vergessen: Das Fahrzeug hatte in der Regel nur einen Vorbesitzer, was ein weiterer Vorteil ist. Besonders ehemalige Firmenwagen der Premiumklasse verfügen außerdem über annehmliche Extras, wie zum Beispiel Automatik oder luxuriöse Ledersitze.
Einer der häufigsten Nachteile des eigenen Autos ist bekanntermaßen der anfänglich hohe Wertverlust. Diesem unterliegen Fahrzeuge auch beim Leasing. Der Wertverlust ist in den ersten Jahren nach der Zulassung besonders hoch und pendelt sich nach vier Jahren auf etwa fünf bis sechs Prozent ein. Das bedeutet auch, dass der Leasingnehmer bereits für den Großteil des Wertverlustes aufgekommen ist. Bei der Anschaffung eines Leasingfahrzeugs ist sein Kaufpreis im Unterschied zu vergleichbaren Autos deutlich niedriger. Dies betrifft übrigens sowohl dienstlich genutzte Wagen als auch Rückläufer aus dem Privatleasing.
Verschiedene andere Faktoren führen dazu, dass vormals geleaste Fahrzeuge günstiger sind als vergleichbare Gebrauchtwagen. Es liegt im Interesse eines Leasinggebers, die Leasingrücklaufer-Autos so schnell wie möglich zu verkaufen. Daher befindet sich der Interessent in einer guten Verhandlungsposition. Des Weiteren entfällt die Gewinnmarge für den Zwischenhändler, die bei jedem anderen Händlerfahrzeug im Kaufpreis einkalkuliert ist.
Wie beim Kauf eines jeden Gebrauchtwagens ist es empfehlenswert, auch bei einem Leasingrückläufer auf die üblichen Kriterien wie Kilometerstand, Zustand, Ausstattung und Baujahr zu achten. Gerade höherpreisige Dienstwagen von Außendienstmitarbeitern haben ordentlich Kilometer auf der Uhr. Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass es nur einen Vorbesitzer gab und der Wagen scheckheftgeprüft ist. Beides ist aber ohnehin meist der Fall.
Leasingrückläufer lassen sich bei Leasinggesellschaften, Zwischenhändlern oder online kaufen. Gerade beim direkten Kauf über Leasinggesellschaften oder online entfällt der Anteil für den Zwischenhändler, was sich nicht unerheblich auf den Kaufpreis auswirkt. Der Kauf bei einem Händler wiederum hat andere Vorteile – eine umfassende fachliche Beratung sowie eine Probefahrt sind im Kaufpreis enthalten. Großer Vorteil: Da der Verkäufer, ob online oder stationär, immer ein gewerblicher Händler ist, greift das gesetzliche Gewährleistungsrecht, sodass sich das Risiko im Fall grober Mängel vermeiden lässt.
Leasingrückläufer sind schon lange kein Geheimtipp mehr, besonders seitdem der Markt zunehmend für Privatleute geöffnet wurde. Ein solches Fahrzeug überzeugt durch einen günstigen Preis, guten Zustand und oft zusätzliche Extras. Vorsichtig zu beäugen sind hingegen Leasingrückläufer mit zu hoher Laufleistung. Ist der Zustand dann nicht top, stellt ein gut gepflegter, günstiger Gebrauchtwagen aus privater Hand vielleicht die bessere Wahl dar.
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