Während Wohnmobile Platz für vier bis acht Personen bieten, ist ein Campingbus auf eine geringere Personenzahl ausgelegt. Das macht ihn kleiner und leichter manövrierfähiger. Mit ihm lässt es sich leichter einparken und auf engen Straßen fahren. Außerdem sind die meisten Modelle günstiger als klassische Wohnmobile und bringen weniger Gewicht auf die Straße.
Den Vorteilen steht jedoch eine oft geringere Ausstattung gegenüber: In der Regel gibt es keine Dusche oder Toilette. Die meisten Campingbusse beinhalten lediglich eine Küchenzeile, Betten und Stauraum. Es gibt aber auch voll ausgestattete Modelle, die sämtliche Reisebedürfnisse befriedigen. Während bei Wohnmobilen ein WC vorgeschrieben ist, besteht bei Campingbussen Spielraum bei der Platznutzung.
Das sorgt dafür, dass diese individuell gestaltbar sind und sich genauer an die Wünsche der Reisenden anpassen lassen. Campingbusse werden häufig auch als Camping Van oder Reisemobil bezeichnet. Gemeint ist jedoch immer das gleiche.
Das Modell Marco Polo von Mercedes-Benz gehört seit einiger Zeit zu den beliebtesten Campingbussen. Je nach Ausstattungsvariante bietet er bis zu sechs Sitzplätze im Innenraum und eine Leistung von 174 Kilowatt in der stärksten Motorisierung. Das Küchenteil besteht aus einer Kühlbox für Getränke, einem Kühlschrank für Lebensmittel, drei Schubladen für Küchenutensilien und einem Klapptisch. Die 2er Sitzbank lässt sich zu einem Bett umfunktionieren. Zusätzlich gibt es noch eine Schlafgelegenheit im Aufstelldach. Der Wohnbereich verfügt über eine Ambientbleuchtung und ein Schrankmodul.
2024 liegt die Preisempfehlung des Herstellers für das Basismodell (Facelift 2024) bei rund 80.000 Euro. Das 2023er Modell war in der günstigsten Variante ab rund 75.000 Euro verfügbar. Dieser Campingbus ist gebraucht je nach Ausstattung für ungefähr 50.000 bis 70.000 Euro zu haben.
Auch der VW California ist bei Campern sehr beliebt. Als Schlafgelegenheit bietet er ein geräumiges Hochbett und die Küche verfügt über eine herausnehmbare Spülschüssel, einen Gasherd und eine Arbeitsplatte. Wie der Marco Polo hat er im Innenraum eine Ambientbeleuchtung. In der Variante Grand California ist sogar eine Toilette verbaut. Das Basisfahrzeug ist ein T6. Mit dem Bett im Aufstelldach haben bis zu vier Personen die Möglichkeit, im California zu übernachten. Das entspricht auch der maximalen Personenzahl, die in den Varianten Coast und Ocean mitfahren dürfen. Beim California Beach hingegen sind eingetragene Sitzplätze für bis zu fünf Personen vorhanden.
Preislich bewegt sich der Campingbus neu je nach Ausstattung ab 65.000 Euro. Im Sommer 2024 stellt Volkswagen die Produktion seines Reisebusses VW California T6.1 ein und plant für 2025 einen Nachfolger, der an den Ford Transit Custom angelehnt ist. Gebrauchte Modelle der jüngsten und letzten Generation (T6.1) des VW California beginnen in gutem Zustand bei 56.000 Euro.
Das Basisfahrzeug des Nugget Plus ist ein Ford Transit. Seit 2020 ist dieser mit einem Aufstelldach sowie einer Toilette und einem Waschbecken erhältlich. Die Besonderheit des Nugget Plus liegt in seiner Raumaufteilung. Anders als die Konkurrenz setzt er auf ein Zwei-Raum-Konzept, bei dem der Wohnraum vom Küchen- bzw. Funktionsbereich getrennt ist. Im vorderen Bereich können bis zu fünf Personen am Tisch Platz nehmen. Die Sitzbank bietet Raum für zwei bis drei Personen und Schlafgelegenheiten gibt es für vier Erwachsene.
Seit Herbst 2023 wird die zweite Generation des Transit Custom Nugget verkauft, für das Frühjahr 2024 ist die Hybridversion und für den Sommer eine Elektroversion angekündigt. Die Preise für ein Neufahrzeug des Ford Nugget in der Titanium Version beginnen ab etwa 72.709 Euro.
Im Adria Active können bis zu fünf Personen schlafen. Die Anzahl der eingetragenen Sitze kann sogar bis zu sechs betragen. Betten befinden sich sowohl im Wohnraum als auch im Aufstelldach. Das Basisfahrzeug ist ein Renault Traffic mit Facelift und einer Motorisierung zwischen 110 und 170 PS. Das Lenkrad, das Armaturenbrett und der Innenraum wurden im Zuge der Anpassungen an die Campingbedürfnisse überarbeitet.
So bietet der Adria Active Stauraum, zusätzliche Multimedia-Systeme und neue Dekoelemente sowie eine neue Handyladestation. Die Kosten für einen neuen Campingbus dieser Art starten ab 52.499 Euro. Erhältlich ist er in den drei Ausstattungsvarianten Base, Duo und Pro.
Den Pössl Summit gibt es seit 2016 und er war eines der ersten auf einen Kastenwagen basierenden Reisemobile. Angeboten wird er in Längen zwischen 540 und 640 Zentimetern. Alle Modelle bieten Betten für zwei Personen mit der Möglichkeit eines optionalen dritten Schlafplatzes. Im Inneren findet sich ein Schwenkbad, eine Küchenzeile mit Klapptisch und eine Sitzgruppe. Letztere kann in vier verschiedenen Varianten angeordnet sein und Platz für bis zu fünf Personen bieten.
Als Basisfahrzeug dient wahlweise ein Citroen oder ein Fiat. Preislich beginnt dieser Campingbus in seiner kürzesten Version mit Serienausstattung als ROADCAMP R neu bei 54.628 Euro. Gute gebrauchte Fahrzeuge sind ab 40.000 Euro erhältlich.
Der Womondo Siren ist ein neuer, hochwertiger Campingbus auf Basis des Citroen Jumper Kastenwagens – Komfort und Agilität stehen im Mittelpunkt. Er wird von Robeta, dem Hersteller der Womondo-Baureihe, produziert. Die Innenausstattung zeichnet sich durch typische Robeta-Qualitätsmerkmale wie soliden Möbelbau, effiziente Isolierung und hochwertige Verarbeitung aus. Es gibt eine kompakte Nasszelle mit innovativem Schwenkbad, eine voll ausgestattete Küchenzeile mit einem 70 Liter großen Kompressor-Kühlschrank und eine variable Sitzgruppe. Mit einer Länge von rund 6 Metern bietet der Siren ein geräumiges Querbett-Layout für zwei Personen. Optional lässt sich ein dritter Schlafplatz einrichten.
Die Preise für den neuen Womondo Siren beginnen laut Hersteller bei rund 79.990 Euro für die Basisversion.
Bei einem Campingbus sind die Kosten oft niedriger als bei einem Wohnmobil. Er ist deshalb eine praktische Alternative für Outdoor-Enthusiasten, die flexibel und unabhängig sein möchten. Die Auswahl an Modellen ist breit gefächert und vom günstigen Pössl Summit bis hin zum luxuriösen Marco Polo gibt es eine große Bandbreite. Auch in Sachen Einrichtung ist sowohl Minimalismus als auch Vollausstattung möglich.