Was genau ein kleines Wohnmobil ist und wie groß es maximal sein darf, ist nicht offiziell definiert. Die Grenze liegt aber gemeinhin bei den magischen 6 Metern Länge. In der Kategorie „kleines Wohnmobil“ ist zwischen Campingbussen, Kastenwagen und teilintegrierten Wohnmobilen zu unterscheiden. Neuestens finden sich sogar Alkoven und vollintegrierte Wohnmobile in dieser Kategorie wieder. Im Folgenden schauen wir uns die ersten drei Varianten eines kleinen Wohnmobils genauer an:
Campingbusse oder Campervans sind kompakt, unauffällig und meistern perfekt den Spagat zwischen Alltag und Camping. Zudem ist ein alter VW Bulli am Strand mit Surfbrett auf dem Dach wohl das Ur-Bild vom modernen Camping.
Der große Vorteil eines Campingbusses ist seine geringe Höhe. Mit knapp zwei Metern kommt er in jede Tiefgarage. Bekannte Campingbusse sind beispielsweise der VW California, der Ford Transit und der Renault Trafic. Allerdings gibt es noch viele weitere Modelle, die unter die Kategorie Campingbus fallen. Meistens werden die Campingbusse mit Aufstelldächern kombiniert, um Stehhöhe und zusätzlichen Schlafraum zu ermöglichen. So finden in den rund fünf Meter langen Campingbussen bis zu sechs Personen einen Sitzplatz und zwei bis vier auch einen Schlafplatz.
Als Nutzfahrzeug gedacht, kommt der ausgebaute Kastenwagen als schmales, unauffälliges und kleines Wohnmobil daher, das Stabilität und Sicherheit bietet. Konzipiert als Lastenträger sind Fiat Ducato und Co. die optimalen Basisfahrzeuge für den Camperausbau. Dank der großen Schiebetür bieten sie, wenn diese geöffnet ist, selbst beim Drinnen-Sitzen ein wunderbares Draußen-Gefühl. Die Reisemobil-Modelle unter sechs Metern kommen bei den meisten Herstellern mit Sitzgruppe, Küche, kleinem Bad sowie Querbetten daher – einige davon zaubern sogar längs Einzelbetten hinein.
Ihr großer Vorteil ist ihre Breite. Die Karosserie dieser kleinen Wohnmobile misst gerade einmal um die zwei Meter. Damit sind sie auch für schmale Straßen wie z. B. in Italien oder Irland geeignet und bieten viel Freiheit mit einer guten Portion Komfort.
Auch die teilintegrierten kleinen Wohnmobile bleiben unter den magischen sechs Metern und basieren häufig auf einem Fiat Ducato. Allerdings nutzen sie nur das Fahrgestell, die Wohnkabine kommt als Aufbau dazu. Neben Fiat bieten noch sehr viele weitere Hersteller teilintegrierte Wohnmobile an. Diese kleinen Wohnmobile bieten wegen ihrer rechteckigen Form und ihres Aufbaus sehr viel Platz im Inneren. Gerade das Bad fällt meist größer aus. Da die Wohnkabine mit 2,15 bzw. 2,30 Metern breiter ist als bei anderen Varianten, steht hier deutlich mehr Raum zur Verfügung.
Seit Neuestem gibt es sogar Alkoven-Wohnmobile sowie Vollintegrierte in der Klasse der kleinen Wohnmobile unter sechs Metern. Die kompakten Reisemobile sind definitiv auf dem Vormarsch – bei allen Käuferschichten.
Das Gewicht ist bei Reisemobilen ein ständiges Thema, auch bei den kleinen Wohnmobilen. Meist ist noch etwas Luft bis mitsamt Zuladung das zulässige Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen, das für einen normalen Führerschein gilt, erreicht ist. Die kleinen Campingbusse wiegen bei fünf Metern Länge meist zwischen 2,8 und 3,2 Tonnen. Solange keine großen Wassertanks mitgeführt werden, müssen Besitzer hier kaum aufs zusätzliche Gewicht schauen – was Platz findet, kann auch mit.
Ganz anders sieht es bei Kastenwagen und den teilintegrierten kleinen Wohnmobilen aus. Zwar sind auch hier die 3,5 Tonnen gut einzuhalten, aber die Nutzlast ist begrenzt. In der Regel ist eine Zuladung von 600 bis 700 Kilogramm gestattet. Das reicht für zwei Personen gut aus, aber gerade für Familien kann das eine echte Herausforderung sein. Dazu kommen eventuell Ausstattungsteile wie Zweitbatterien, Solaranlagen oder ein Generator. Soll auch noch das schwere Porzellan und die Sportausrüstung mit, ist selbst ein für Reisemobile schönes Zuladungsgewicht schnell erreicht.
Damit nicht der Partner zu Hause bleiben muss, hier ein paar Tipps zum Gewichtsparen beim kleinen Wohnmobil:
Die Kosten für ein kleines Wohnmobil sind abhängig von der jeweiligen gewählten Variante. Campingbusse sind für unter 40.000 Euro erhältlich, viele Kastenwagen pendeln sich zwischen 35.000 und 45.000 Euro ein und die Preise für teilintegrierte Wohnmobile starten bei etwa 50.000 Euro. Dabei handelt es sich jeweils um die Basispreise für kleine Wohnmobile. Es kommen häufig noch ein paar tausend Euro für Sonderausstattungen hinzu.
Im Folgenden eine Übersicht darüber, was verschiedene kleine Wohnmobile kosten:
Hersteller | Kategorie | Modell | Länge | Preis |
---|---|---|---|---|
Westfalia | Campervan | Michelangelo | 4,99 Meter | Ab ca. 58.000 Euro |
Pössl | Campervan | Campstar (2020) | 4,95 Meter | Ab 41.752 Euro |
Kompanja | Campervan | Kompanja | 4,99 Meter | Ab 51.135 Euro |
Malibu | Kastenwagen | Comfort 600 DB | 5,99 Meter | Ab 47.100 Euro |
Sunlight | Kastenwagen | Cliff 540 | 5,41 Meter | Ab 35.599 Euro |
Knaus | Kastenwagen | Boxstar 540 | 5,41 Meter | Ab 44.390 Euro |
Hymner | Teilintegriertes Wohnmobil | Exsis-t | 5,99 Meter | Ab 58.390 Euro |
Bürstner | Teilintegriertes Wohnmobil | Lyseo TD 590 | 5,99 Meter | Ab 57.390 Euro |
Auch kompakte Wohnmobile unter 6 Metern haben ihren Preis. Wer etwas recherchiert, findet jedoch auch günstige Alternativen. Qualität hat aber auch in der Kategorie der kleinen Wohnmobile ihren Preis. Wer allerdings nicht so häufig in einen Campingurlaub aufbricht, dem sei ans Herz gelegt, lieber ein kleines Wohnmobil zu mieten und damit etwas für sein Bankkonto zu tun.
Die Vorteile dieser kleinen Reisemobile unter sechs Metern liegen ganz klar in ihren kompakten Maßen. Sie passen gerade noch auf normale Parkfelder, die Campingbusse kommen sogar noch in Tiefgaragen. Es ist kein spezieller Führerschein nötig und auch auf der Straße gelten keine speziellen Vorschriften wie etwa Tempolimits auf Autobahnen. Clevere Grundrisse ermöglichen bis zu vier Schlafplätze. Manche Modelle warten sogar mit Einzelbetten auf.
Zudem lassen sich mit einem kleinen Wohnmobil nicht nur die großen Hauptstraßen befahren, sondern auch kleinere Wege abseits des Touristen-Trubels. Maut-, Straßen- und Fährgebühren sind für ein kleines Wohnmobil ebenfalls günstiger.
Unterm Strich lässt sich feststellen: Ein kleines Wohnmobil ist zwar im Platzangebot ein Kompromiss, gewährt aber gerade wegen seiner kompakten Maße viel Freiheit und findet vor fast jedem Haus einen Platz, damit auch Wochenenden zu Abenteuern werden.