Zum Hauptinhalt springen
AutoScout24 steht Ihnen aktuell aufgrund von Wartungsarbeiten nur eingeschränkt zur Verfügung. Dies betrifft einige Funktionen wie z.B. die Kontaktaufnahme mit Verkäufern, das Einloggen oder das Verwalten Ihrer Fahrzeuge für den Verkauf.
Motorrad
Motorrad

Bremsweg Motorrad

Den Bremsweg beim Motorrad richtig einzuschätzen, kann bei Tempo 300 wie bei 50 km/h lebensrettend sein und Unfälle vermeiden. Wir geben Tipps zum Bremsweg berechnen nach Formel und für mehr Sicherheit beim Bremsen. Dazu klären wir diese Fragen zum Thema Bremsweg Motorrad:

  • Wodurch wird der Bremsweg beim Motorrad beeinflusst und wie kann ich sicherer fahren?
  • Wie kann ich den Bremsweg berechnen und gibt es eine Faustregel für den Anhalteweg beim Motorrad?
  • Wie lang ist der Motorrad-Bremsweg laut Formel bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h, 100 km/h oder 200 km/h?
  • Übersicht: Wie kann ich den Bremsweg von Motorrädern besser einschätzen und wo finde ich Rechner zur Kalkulation?

Diese Faktoren beeinflussen Bremsverhalten und Motorrad-Bremsweg

Auch wenn Sie schnell reagieren und in der Fahrschule gelernt haben, wie Sie eine Gefahrenbremsung mit dem Motorrad machen, die Gesetze der Physik lassen sich durch Erfahrung und Reaktionsvermögen nicht außer Kraft setzen. So schnell, wie das Motorrad beschleunigt, lässt es sich jedenfalls nicht zum Stehen bringen. Doch Sie können durchaus etwas für mehr Sicherheit beim Motorradfahren tun, indem Sie das Bremsverhalten richtig einschätzen. Auf diese Punkte sollten Sie achten:

  • Technik: Motorräder mit Antiblockiersystem (ABS) bieten mehr Sicherheit, da diese Technik dafür sorgt, dass die Räder beim Bremsen nicht blockieren. Damit verkürzt sich zwar nicht der Bremsweg, aber die Maschine bleibt besser beherrschbar, sodass die Gefahr von Stürzen reduziert wird. Für neue Modelle über 125 ccm Hubraum schreibt der Gesetzgeber seit Anfang 2016 den Einbau von ABS vor. Bei vielen älteren Motorrädern gehört ABS nicht zur Serienausstattung, kann jedoch als Option verbaut sein. Darauf sollten Sie also bei älteren Jahrgängen achten, wenn Sie ein Motorrad gebraucht kaufen.
  • Wartung: Bremsscheiben und Bremsbeläge verschleißen mit der Zeit, sodass sich das Bremsverhalten des Bikes verschlechtert. Deswegen sollten Sie die Bremsanlage regelmäßig prüfen und etwa die Beläge rechtzeitig wechseln lassen. Das verkürzt den Bremsweg des Motorrads und trägt zu Ihrer Sicherheit bei. Wichtig ist außerdem, den Zustand der Reifen, Profiltiefe und Reifendruck regelmäßig zu kontrollieren.
  • Geschwindigkeit: Passen Sie die Geschwindigkeit an Untergrund und Wetterverhältnisse an. Denn auf rutschiger Fahrbahn oder bei Regen haben die Räder weniger Bodenhaftung, wodurch sich der Bremsweg verlängert. Achten Sie zudem auf ausreichend Sicherheitsabstand und passen diesen an Witterung, Sicht- und Verkehrsverhältnisse an.

Bremsweg Motorrad: Berechnen nach Faustregeln

Jeder Motorrad-Test vermittelt exakte Werte zu den PS-Leistungen von Modellen und detaillierte Angaben, in welcher Zeit sie eine Geschwindigkeit von 100 oder 200 km/h erreichen. Im Alltag aber ist es lebenswichtig, genauere Informationen zu haben, wie lange ein Bremsvorgang mit allen Verzögerungen dauert und wie schnell sich das eigene Motorrad tatsächlich zum Stehen bringen lässt. Um das berechnen zu können, helfen diese Faustregeln:

  • Reaktionsweg: Das ist die Strecke, die das Motorrad in der Zeit zurücklegt, die Sie brauchen, um den Bremsvorgang einzuleiten. Und meist dauert es zwischen einer halben und einer Sekunde, bis Sie reagiert haben. Sind Sie abgelenkt, unkonzentriert, müde oder alkoholisiert, kann sich die Reaktionszeit noch verlängern. Und bis dahin fährt das Motorrad erst mal mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Bei Tempo 100 km/h etwa legen Sie über 20 Meter zurück, ehe Sie überhaupt reagieren können.
  • Bremsweg: Das ist die Strecke, die das Motorrad braucht, um nach der Einleitung des normalen Bremsvorgangs zum Stehen zu kommen. Wie lange das dauert und wie viel Meter das Motorrad während des langsamen Abbremsens noch zurücklegt, hängt von Faktoren wie Geschwindigkeit, Gewicht der Maschine, Reifen, Untergrund und Technik wie Zustand der Bremsanlage ab. Bei Durchschnittsbedingungen beträgt der Motorrad-Bremsweg bei Tempo 100 gut 35 m.
  • Anhalteweg: Das ist die Strecke, die das Motorrad zwischen dem ersten Reaktionsimpuls vor dem Bremsen bis zum vollständigen Halt der Maschine zurücklegt. Auf eine Formel gebracht, drückt das die Gleichung Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg aus. Bei Tempo 100 müssten Sie nach der Faustregel demnach einen Anhalteweg von über 73 m einkalkulieren.

Bremsweg-Motorrad: Berechnen nach Formel

Zur Ermittlung des Bremswegs von Fahrzeugen gibt es eine Formel, die auf Grundlage der Geschwindigkeit in Stundenkilometern km/h einen ungefähren Wert in Metern liefert. Demnach können Sie den Bremsweg (BW) unter durchschnittlichen Bedingungen anhand folgender Formel schätzen: Geschwindigkeit : 10 x 2 = BW. Bei einer Vollbremsung wird der Wert noch einmal halbiert. Für Motorräder passt die Formel allerdings nur bedingt, da bei Krafträdern grundsätzlich ein längerer Bremsweg als bei Pkw einkalkuliert werden muss. Daher wird meist ein mathematischer Verzögerungswert von 10 m/s2 angenommen, den etwa Bremsweg-Rechner bei Motorrädern berücksichtigen. Wie Bremsweg und Anhalteweg beim Bike dann in konkreten Zahlen aussehen können, veranschaulichen die folgenden Beispiele aus einem Bremswegrechner, die Näherungswerte unter bestimmten Bedingungen widerspiegeln:

  • bei 50 km/h: Bremsweg = 8,17 m, Anhalteweg = 19,32 m.
  • bei 80 km/h: Bremsweg = 22,3 m, Anhalteweg = 40,28 m.
  • bei 100 km/h: Bremsweg = 35,58 m, Anhalteweg = 58,12 m.
  • bei 200 km/h: Bremsweg = 148,27 m, Anhalteweg = 192,58 m.

Überblick: Tipps und Hinweise zum Thema Bremsweg Motorrad

  • Mit Rechner, Formel und Faustregeln können Sie besser einschätzen, wie lang der Bremsweg des Motorrads ist. Dazu können Sie Bremswerttabellen und Bremswertrechner nutzen. Allerdings liefern die immer nur eine grobe Orientierung und keine Werte zu einer Vollbremsung in Gefahrensituationen.
  • Der Bremsweg ist nicht der Anhalteweg. Der ist sehr viel länger, da Sie bis zu eine Sekunde Reaktionszeit benötigen, ehe Sie den Bremsvorgang einleiten können.
  • Der Motorrad-Bremsweg wird von vielen Faktoren beeinflusst. Dazu zählen Geschwindigkeit und Gewicht der Maschine, Reifen und Bremstechnik sowie Straßen- und Wetterverhältnisse. Entsprechend unterschiedlich ist das Bremsverhalten im Alltag. Und darauf sollten Sie sich mit angepasstem Tempo und genügend Sicherheitsabstand einstellen.
  • Das Antiblockiersystem ABS stabilisiert das Bike beim Bremsen, verkürzt aber nicht den Bremsweg. Dazu muss vor allem die Bremsanlage optimal funktionieren und gut gewartet sein. Kontrollieren und wechseln Sie regelmäßig etwa Bremsflüssigkeit und Bremsbeläge, damit Sie sicher unterwegs sind und der Motorrad-Bremsweg besser einzuschätzen bleibt.

Artikel teilen

Alle Artikel

motorrad

Motorrad-Scheinwerfer einstellen und nachrüsten: Mit diesen Tipps klappt es

Ratgeber · Motorrad: Reparatur und Technik
motorrad

Motorradkette tauschen: Zeitpunkt, Werkzeug und Anleitung

Ratgeber · Motorrad: Reparatur und Technik
motorrad

Motorrad-Bremse entlüften – aber richtig

Ratgeber · Motorrad: Reparatur und Technik
Mehr anzeigen