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Vergaser einstellen bei Motorrad, Moped oder Motorroller

Damit der Motor ohne Stottern startet, muss der Vergaser das richtige Benzin-Luftgemisch liefern. Wir zeigen, wie bei Motorrad, Moped oder Roller der Vergaser eingestellt wird und was bei Problemen zu tun ist.

Wann muss ich den Vergaser einstellen?

Von Zeit zu Zeit muss der Vergaser eines Motorrades, Motorrollers oder auch Mopeds eingestellt werden. Wird dies nicht gemacht, können dadurch unterschiedlichste Probleme an dem Fahrzeug entstehen. Unter anderem läuft der Motor nicht mehr wie gewünscht und kann stottern oder springt nicht mehr an. Häufig geht er auch aus keinem ersichtlichen Grund plötzlich aus, was für Besitzer mindestens genauso ärgerlich ist. Der Grund dafür ist häufig ein falsch eingestellter Vergaser, in den nicht ausreichend Benzin gelangt.

Es kann aber auch sein, dass zu viel Benzin in den Vergaser geleitet wird. Dann würde der Motor beim Hochdrehen stottern oder es kommt brauner oder schwarzer Rauch aus dem Auspuff.

In allen genannten Fällen ist es daher wichtig, den Vergaser richtig einzustellen.

Warum ist es wichtig, den Vergaser korrekt einzustellen?

Ein korrekt eingestellter Vergaser ist die Grundvoraussetzung dafür, dass das Fahrzeug und vor allem der Motor möglichst lange seine Arbeit erfüllt und im Idealfall sehr lange hält. Dabei stellt sich die Frage, ob die oben genannten Aufgaben in Eigenregie durchgeführt werden sollten oder dafür ein Profi beauftragt wird. Das hängt davon ab, ob das technische Fachwissen vorhanden ist, um den Vergaser zu überprüfen und einzustellen. Ist das nicht der Fall, sollte ein Profi die Aufgabe erledigen. Dieser verfügt über das passende Know-how und weiß genau, wo er den Hebel ansetzen muss. Wer hingegen schon öfter sein Motorrad repariert und auch den ein oder anderen Vergaser eingestellt hat, kann diese Aufgabe in Eigenregie erledigen.

 Ein korrekt eingestellter Vergaser ist Grundvoraussetzung für einen gesunden Motor, der möglichst lange seine Arbeit erfüllt. Ein korrekt eingestellter Vergaser ist Grundvoraussetzung für einen gesunden Motor, der möglichst lange seine Arbeit erfüllt.

Was lässt sich am Vergaser einstellen?

An einem Vergaser können die Hauptdüse und einige weitere Komponenten eingestellt werden, zum Beispiel der Leerlauf, die Gemischregulierschraube oder auch die Düsennadel:

  • Die Luft-Regulierungsschraube reguliert die Luftzufuhr in das Leerlaufsystem. Wird die Schraube herausgedreht, wird das Gemisch abgemagert und es strömt mehr Luft in den Vergaser.
  • Zusätzlich gibt es auch noch die sogenannte Gemisch-Einstellschraube (auch Gemischschraube). Sie befindet sich in der Regel direkt beim Schieber und regelt, wie viel von dem Kraftstoff, der zuvor mit Luft vermischt wurde, in das Saugrohr gelangt.
  • Die Hauptdüse bestimmt, wie der Vergaser unter einer kompletten Last reagiert. Es gibt unterschiedlichste Ausführungen und die Größe des jeweiligen Teils hat einen Einfluss auf das Kraftstoffgemisch. Wird eine größere Düse gewählt, muss mehr Kraftstoff und weniger Sauerstoff vorhanden sein. Bei einem kleineren Bauteil hingegen gilt das Gegenteil.

Was stellt die Gemischschraube ein?

Die Gemischschraube reguliert, welches Kraftstoff-Luftgemisch am Vergaser erzeugt wird, damit das Mischungsverhältnis perfekt an den Motor des Rollers, Motorrads oder Mopeds angepasst ist. Denn so läuft das Fahrzeug optimal und es lassen sich diverse Probleme an bestimmten Bauteilen vermeiden. Im Idealfall wird das gewählte Gemisch bei Aufkommen des Zündfunkens direkt verbrannt.

So wird der Vergaser richtig eingestellt

Um den Vergaser bei einem Motorrad, Roller oder Moped richtig einzustellen, gilt es, unterschiedliche Punkte zu beachten. Zunächst einmal wird überprüft, ob der Motor einwandfrei funktioniert. Das bedeutet, dass die Zündkerzen wie gewünscht ihrer Arbeit nachgehen und der Luftfilter sauber ist. Auch das sogenannte Ventilspiel muss korrekt eingestellt sein. Wenn alle erwähnten Bauteile kontrolliert wurden, kann der Vergaser eingestellt werden. Dabei hilft folgende Liste:

  • Motor warmlaufen lassen
  • einige Kilometer in geringer Drehzahl fahren
  • die Laufdrehzahl korrekt einstellen
  • das Zuspiel kontrollieren und Anpassungen vornehmen, falls erforderlich
  • Ansprechverhalten einstellen
  • druckweise Gas geben und Leerlaufdrehzahl senken

wenn alle erforderlichen Aufgaben korrekt ausgeführt werden und der Motor jetzt rund und ruhig läuft, wird eine weitere Probefahrt durchgeführt.

Welche Typen von Vergasern gibt es?

In Motorrädern, Rollern oder auch Mopeds werden verschiedene Vergaser verbaut. Diese unterscheiden sich vor allem in der Strömungsrichtung des Kraftstoff-Luftgemisches. In den folgenden Absätzen werden die einzelnen Modelle etwas genauer vorgestellt.

 Im Vergaser sorgt das spezielle Kraftstoff-Luftgemisch dafür, dass der Motor von Motorrad, Moped oder Motorroller reibungslos startet. Im Vergaser sorgt das spezielle Kraftstoff-Luftgemisch dafür, dass der Motor von Motorrad, Moped oder Motorroller reibungslos startet.

Der Schrägstromvergaser

Bei dem Schrägstromvergaser wird die Luft angesaugt und dann schräg nach unten in den Vergaser abgeführt. Der große Vorteil dieses Modells ist, dass die Ansaugwege vergleichsweise gering ausfallen.

Der Flachstrom-Vergaser

Dieser Vergaser trägt seinen Namen, weil er die Ansaugluft von oben nach unten ableitet. Zudem wird er über den Ventilen installiert. Dabei gilt es zu beachten, dass in diesem Fall auch die Bauhöhe des Motors etwas höher ausfällt.

Der elektronische Vergaser

Beim elektronischen Vergaser erfolgt eine elektronische Gemischaufbereitung für Ottomotoren. Dabei werden diverse Bauteile genutzt, wie zum Beispiel die sogenannte Lambda-Sonde, die die Aufgabe hat, den Sauerstoffanteil im Abgasstrom zu messen. Temperaturfühler messen außerdem in der Kühlflüssigkeit oder dem Saugrohr die Temperatur. Die Drehzahl des Motors erfasst ein Zündschaltgerät.

Der Steigstromvergaser

Beim Steigstromvergaser wird die Ansaugluft von unten nach oben geleitet und steigt daher an. In diesem Fall wirkt die Schwerkraft des Benzins der vorhandenen Luftströmung entgegen.

Der Gleichdruckvergaser

Der Gleichdruckvergaser wird häufig auch Stromberg-Vergaser genannt und kommt vor allem in Harley Davidsons zum Einsatz. Der große Unterschied zu vielen anderen Ausführungen ist, dass der Lufttrichter-Querschnitt auf verschiedene Weise angepasst und verändert werden kann. Um den Kraftstoff zu dosieren, wird zum einen eine kegelförmige Düsennadel und zum anderen eine einfache Düse benötigt. Der Gleichdruckvergaser übernimmt unterschiedliche Aufgaben, und zwar:

  • einen gleichbleibenden Unterdruck erzeugen
  • eine gleichbleibende Luftgeschwindigkeit zwischen 40 und 50 Meter pro Sekunde in der Mischkammer erhalten
  • Kraftstoffdüsenquerschnitt je nach gewünschter Kraftstoffmenge anpassen
  • den Lufttrichter-Querschnitt an die Motorbelastung und die jeweilige Drehzahl anpassen.

Die oben genannten Modelle werden in erster Linie anhand der Strömungsrichtung des Kraftstoffs-Luftgemisches unterschieden. Zusätzlich gibt es weitere Vergaser, die sich anhand ihres mechanischen Aufbaus unterordnen lassen. Auch diese stellen wir genauer vor.

Der Schiebervergaser

Bei dieser Ausführung kommt ein Schieber zum Einsatz, der den Gemisch-Strömungsquerschnitt zusammen mit einem Nadeldüsen-System den individuellen Wünschen und Vorstellungen anpassen kann. Einfache Modelle verfügen über keine speziellen Übergangs-oder-Beschleunigungseinrichtungen. Bei hochwertigen Schiebevergasern können diese vorhanden sein.

Weitere Vergaser, die anhand ihres mechanischen Aufbaus unterschieden werden, sind:

  • der Gleichdruckvergaser
  • der Drosselklappenvergaser
  • und der oben erwähnte elektronisch geregelte Vergaser

Muss ich einen Zweitakter regelmäßig warten?

Ein Zweitakter muss in Bezug auf den Vergaser in regelmäßigen Abständen geprüft und gewartet werden. Dabei wird unter anderem geschaut, ob ein perfektes Mischungsverhältnis zwischen dem Kraftstoff und der Luft vorherrscht. In diesem Zusammenhang wird häufig über „zu fett“ oder „zu mager“ gesprochen.

Wenn das Mischungsverhältnis zwischen Benzin und Luft nicht ideal ist, steigt die Verbrennungsleistung und auf Dauer nimmt der Motor einen Schaden. Außerdem steigt der Spritverbrauch an.

Was passiert, wenn der Vergaser zu fett eingestellt ist?

Wenn das vorhandene Gemisch zu fett ist, wird der Sprit nicht komplett verbrannt. Der Grund dafür kann zum Beispiel ein verschmutzter Luftfilter sein. Oder aber der Vergaser wurde falsch eingestellt.

Es gibt unterschiedliche Ursachen für ein zu fettes Gemisch. Ein erster Ansatzpunkt sollte es aber sein, die Zündkerze zu betrachten und wie es um das Zündkerzenbild generell bestellt ist. Wer über das nötige Fachwissen verfügt, kann hier bereits durch kleinere Veränderungen erkennen, welcher Grund hinter dem zu fetten Gemisch steckt.

Was ist, wenn der Vergaser zu mager eingestellt ist?

Von einem mageren Gemisch wird gesprochen, sobald der Luftanteil deutlich zu hoch ist. Auch dieser Zustand sollte vermieden werden.

Wenn der Benzinverbrauch ohne erkennbaren Grund auf einmal ansteigt, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass der Vergaser wieder neu eingestellt werden muss. Durch diese Arbeit lässt sich die Lebensdauer des Motors erheblich erhöhen.

Wie unterscheiden sich ein Zweitakt- und ein Viertakt-Vergaser beim Einstellen?

Zweitakter und Viertakter weisen einige Unterschiede auf und das zeigt sich auch beim Einstellen. Viertakt-Vergaser sind in der Regel mit Beschleunigerpumpen ausgestattet. Dadurch ist mehr Leistung möglich, selbst wenn dieser Vergaser etwas fetter läuft. Der Viertakt-Motor kommt außerdem ohne spezielles Gemisch zwischen Öl und Benzin aus. In diesem Fall wird der Kraftstoff daher mit einem speziellen Oxidationsmittel aus der Luft vermischt.Grundsätzlich sollten aber beide Vergaser in regelmäßigen Abständen kontrolliert und eingestellt werden, damit das Fahrzeug vernünftig läuft und möglichst lange hält.

Fazit: Regelmäßige Vergaserwartung verlängert das Leben des Fahrzeugs

Der Vergaser ist in einem Motorrad, Moped oder Roller ein sehr wichtiges Bauteil. Er hat einen großen Einfluss auf die Performance des Fahrzeugs. Daher sollte er in regelmäßigen Abständen kontrolliert und eingestellt werden. Wenn dabei bestimmte Fehler oder Unstimmigkeiten auftauchen, werden diese am besten direkt beseitigt.

Wer sich damit auskennt, kann das Einstellen des Vergasers in Eigenregie übernehmen. Fehlt hingegen das fachliche Know-how, wird dafür besser ein Fachmann aufgesucht. Dieser weiß genau, was er zu tun hat und sorgt dafür, dass das Fahrzeug schon bald wieder in einem einwandfreien Zustand ist und auch möglichst lange in diesem bleibt. Wird der Vergaser regelmäßig eingestellt, lohnt sich das langfristig: Die Lebensdauer des Fahrzeugs wird verlängert und unnötiger Kraftstoffverbrauch vermieden.

FAQ

Die Folge ist entweder ein zu fettes oder zu mageres Kraftstoff-Luft-Gemisch. Beim zu fetten Gemisch wird der Sprit nicht komplett verbrannt und der Kraftstoffverbrauch steigt an. Beim zu mageren Gemisch ist der Luftanteil zu hoch, die Verbrennungsleistung steigt, aber der Motor nimmt auf Dauer Schaden.

Zuerst sollte der Vergaser gründlich gereinigt und für eine saubere Kraftstoffzufuhr gesorgt werden. Stelle dann die Leerlaufdrehzahl mit der Leerlaufdrehzahl-Schraube ein. Passe das Leerlaufgemisch mit der Luftschraube an, um das beste Leerlaufgemisch zu erreichen. Überprüfe die Beschleunigerpumpe (falls vorhanden) und stelle sie gemäß den Herstellerangaben ein, um eine reibungslose Beschleunigung sicherzustellen.

Um einen Viertakt-Vergaser einzustellen, starte den Motor und lasse ihn warmlaufen. Drehe dann die Leerlaufdrehzahl-Schraube im oder gegen den Uhrzeigersinn, um die Leerlaufdrehzahl auf das empfohlene Niveau einzustellen. Drehe die Leerlaufgemisch-Schraube im oder gegen den Uhrzeigersinn, um das beste Leerlaufgemisch zu erreichen. Überprüfe zum Schluss die Hauptdüse und passe sie bei Bedarf an, um das Gemisch bei höheren Drehzahlen zu optimieren.

Die Gemischschrauben befinden sich auf der Seite des Luftfilters und Zylinders. Sie werden rein- oder rausgedreht und regulieren dadurch das Kraftstoff-Luft-Verhältnis im Vergaser.

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