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Motorrad-Vergaser reinigen: So geht’s

Regelmäßig den Vergaser zu reinigen sorgt auch bei älteren Motorrädern dafür, dass Leistung, Kraftstoffverbrauch und Abgaswerte auf gewohntem Niveau bleiben. Was bei der Reinigung zu beachten ist und welche Schritte dazu gehören, erfährst du in unserer Anleitung!

Warum ist die Reinigung des Motorrad-Vergasers so wichtig?

Der Vergaser sorgt bei Motorrad, Roller und Moped dafür, dass Kraftstoff mit angesaugter Luft vermischt wird. So kann das Benzin-Luft-Gemisch über Düsen in den Brennraum geführt und dort gezündet werden. Damit der Motor seine volle Leistung entfalten kann, müssen Vergaser nicht nur richtig eingestellt und synchronisiert, sondern auch frei von Verschmutzungen sein.

Wie oft ist der Vergaser des Motorrads zu reinigen?

Es ist wichtig, regelmäßig dafür zu sorgen, dass der Kraftstoff im richtigen Mischungsverhältnis in die Brennkammer gelangt, um optimale Verbrennung und Reduzierung von Verschmutzungen zu gewährleisten.

Eine regelmäßige Reinigung der Oberflächen und der zugänglichen Öffnungen des Vergasers mit fettlösenden Mitteln sollte daher

  • im normalen Alltagsgebrauch und
  • vor längeren Standzeiten oder der Winterpause zur Routine gehören.

Hierfür ist kein Ausbau notwendig.

Eine aufwändige Reinigung der einzelnen Bauteile des Vergasers, mit entsprechender Demontage hängt von

  • den Wartungsvorschriften des Herstellers
  • Laufleistung
  • Fahrverhalten und
  • der korrekten Einstellung des Vergasers ab.

Spätestens, wenn sich Probleme zeigen, zum Beispiel beim Anlassen oder Ansprechverhalten des Motors, sollte eine Reinigung erfolgen.

Verschmutzten Vergaser erkennen

Verschmutzungen, wie Ablagerungen oder Benzinrückstände, können während der Nutzung, aber auch während der langen Winterpause entstehen. Die Folge sind eine verschlechterte Luft- und Kraftstoffzufuhr. Ob ein Motorrad-Vergaser verschmutzt ist, zeigt sich im Alltag folgendermaßen:

  1. Schlechtes Starten bei kaltem Motor: Das Motorrad lässt sich bei kaltem Motor trotz Choke schlecht starten.
  2. Stottern beim Warmstart: Der Motor braucht beim Warmstart mehrere Anläufe, ehe er stotternd anspringt.
  3. Träges Ansprechverhalten des Motors: Das Motorrad reagiert träge auf Gasbefehle oder hat gelegentliche Zündaussetzer.
  4. Ungewöhnliche Motorengeräusche: Beim Anfahren oder Vollgas geben sind seltsame Geräusche wie Klopfen oder Klackern zu hören.
  5. Verändertes Gangwechselverhalten: Beim Schalten ruckelt der Motor, läuft unruhig oder geht an der Ampel im Leerlauf aus.
  6. Schwarzer Rauch aus dem Auspuff: Schwarzer Rauch entweicht aus dem Auspuff, was auf ein zu fettes Kraftstoffgemisch und erhöhte CO2-Abgaswerte durch eine verstopfte Luftzufuhr hinweist.
  7. Verzögerte Beschleunigung: Der Motor beschleunigt unwillig, mit merklicher Verzögerung, was auf darauf hindeutet, dass das Benzingemisch zu mager ist und die Kraftstoffzufuhr durch verschmutzte Bauteile beeinträchtigt ist.

Fettlösende Mittel und eine Zahnbürste zum Reinigen sind eine einfache Erste-Hilfe-Maßnahme bei Startproblemen oder wenn sich das Ansprechverhalten des Motors verändert.

Anleitung: Motorrad-Vergaser richtig reinigen

Ob selbst oder mit Hilfe eines Profis – die Entscheidung liegt ganz bei dir. Obwohl eine Innenreinigung auch selbst möglich ist, empfiehlt es sich in den meisten Fällen, diese aufgrund der Demontage von einem Experten durchführen zu lassen.

Motorrad-Vergaser selbst reinigen – ohne Ausbau

Um Problemen durch Verschmutzungen vorzubeugen, kannst du den Vergaser ohne Ausbau reinigen, indem du in regelmäßigen Abständen ein handelsübliches fettlösendes Spray mit Mikrosprühaufsatz verwendest. Mit solchen Vergaser-Außenreinigern lassen sich etwa die öligen braunen Verfärbungen am Vergasergehäuse beseitigen. Zudem kann das Spray öligen Schmutz an von außen erreichbaren Bohrungen und Düsen oder an Drosselklappe und Gasschieber entfernen. So lässt sich verhindern, dass Verkrustungen die Öffnungen zusetzen und die Zufuhr von Kraftstoff oder Ansaugluft behindern.

Motorrad-Vergaser selbst reinigen – mit Ausbau

Zeigen sich Probleme, ist eine Innenreinigung notwendig.Für eine Innenreinigung des Vergasers ist es allerdings notwendig, das Bauteil zu demontieren und zu zerlegen. Das übernimmt am besten eine Werkstatt, die sich mit der Technik des jeweiligen Modells auskennt. Willst du den kompletten Vergaser selbst reinigen, solltest du diese Hinweise beachten:

  • Vermeide säurehaltiges Reinigungsmittel: Da Säure Metalloberflächen angreift, ist zu fettlösenden Mitteln zu greifen, wie handelsübliches Vergaser-Reinigungsspray.
  • Bevorzuge materialschonende Werkzeuge: Scharfe Werkzeuge oder harte Metallbürsten können Messingbauteile durch Kratzer und Abrieb beschädigen. Materialschonend und besonders effektiv: Einsatz von Druckluft und Ultraschall, Vergaser-Reiniger zum Aufsprühen, und Zahnbürste zum Nacharbeiten.
  • Demontiere schrittweise und staubfrei: Lege auch als “Schrauber mit Erfahrung” nicht unvorbereitet mit der Arbeit los. Dokumentiere die einzelnen Arbeitsschritte etwa mit Fotos oder Notizen oder führe die Demontage nach Anleitung in einem Handbuch durch. Und das in möglichst staubfreier Umgebung, damit beim Ausbau keine Fremdkörper in Vergaser oder Zuleitungen gelangen.
  • Besorge vorausschauend notwendige Kleinteile: Im Zweifel solltest du kleine Verschleißteile wie die Dichtungen immer erneuern, wenn der Vergaser einmal zerlegt ist. Es ist sinnvoll, sich schon vor Beginn der Arbeit zu informieren, welche Kleinteile nötig sind und rechtzeitig einen Vergaser-Dichtungssatz oder ein komplettes Vergaser-Reparatur-Kit zu kaufen. Die Kosten dafür liegen zwischen rund 5 und 60 Euro.
  • Montiere nur intakte Bau- und neuwertige Verschleißteile: Baue keine defekten Teile (rissige Dichtungen oder ausgeleierte Federn) wieder ein. Achte auf Details: Schließt das Ventil der Schwimmernadel korrekt?

Professionelle Vergaser-Reinigung: Ablauf & Kosten

Als Alternative zur Arbeit in Eigenregie kann eine Werkstatt den Vergaser professionell reinigen. Dort kennen die Mechaniker sich mit unterschiedlichen Vergasertypen wie Motorradmodellen aus und können Profi-Technik einsetzen.

In der Werkstatt stehen spezielle Geräte zur Reinigung von Vergasern mittels Ultraschall zur Verfügung. Diese Methode ist besonders schonend, da mit Ultraschall, Reinigungsmittel und Wärmezufuhr selbst weiche Metalle wie Messing ohne mechanische Einwirkung gründlich von allen Verschmutzungen befreit werden können.

So viel kostet die Vergaser-Reinigung in der Werkstatt

Kosten für den Ausbau:

Hier ist entscheidend, wie viel Vergaser im Motorrad verbaut sind und wie viel Zeit für Demontage und Wiedereinbau benötigt wird. Je nach Anbieter kostet der Service zwischen 20 und 100 Euro. Kunden können Kosten sparen, wenn sie den Vergaser selbst ausbauen und für die Ultraschallreinigung in die Werkstatt bringen.

Kosten für das Ultraschallbad:

Grundlage bildet auch hier wieder die Anzahl der Vergaser und die benötigte Größe des Ultraschallbads sowie die Menge des eingesetzten Reinigungsmittels ab. Je nach Aufwand berechnen Betriebe dann für eine Ultraschallreinigung zwischen rund 40 und 160 Euro.

Tipp: Lass dir immer einen Kostenvoranschlag machen, um Preise bei verschiedenen Werkstätten zu vergleichen und einen günstigen Anbieter zu finden.

Die Vergaser von Mehrzylindermotoren sollten nach der Reinigung synchronisiert und bei Einzylindermotoren sollte der Vergaser neu eingestellt werden. Das ist wichtig für die Motorleistung, Abgaswerte und den Benzinverbrauch.

Fazit: Vergaser reinigen, Motorrad-Leistung erhalten

Ob mit Hilfe einer Werkstatt oder auf eigene Faust: Die Reinigung des Motorrad-Vergasers ist entscheidend für eine optimale Leistung und Zuverlässigkeit des Motorrads. Ein sauberer Vergaser gewährleistet einen reibungslosen Motorlauf, verhindert Startprobleme und spart Kraftstoff. Durch regelmäßige Wartung bleiben Motorleistung und Fahrverhalten auf höchstem Niveau. Eine Außenreinigung des Motorrad-Vergasers ohne Ausbau ist mit fettlösendem Vergaser-Reinigungsspray problemlos alleine möglich und sollte Teil der Pflege-Routine sein.

FAQ zum Reinigen des Motorrad-Vergasers

Wenn du den Vergaser des Motorrads nicht selbst reinigst und daher eine Werkstatt aufsuchst, hängen die Kosten davon ab, wie viele Vergaser im Motor verbaut sind und bei welcher Werkstatt du anfragst. Der Ausbau kann je nach Anbieter zwischen 20 und 100 Euro kosten. Die schonende Ultraschallbad-Reinigung beträgt zwischen 40 und 160 Euro. Für Ersatzteile können nochmal bis zu 60 Euro hinzukommen.

Verschmutzungen im Motorrad-Vergaser beeinträchtigen die Leistung und zeigen sich unter anderem durch:

  • ein schlechtes Starten bei kaltem Motor,
  • Stottern bzw. mehrere Anläufe beim Warmstart,
  • träges Ansprechverhalten bei Gasbefehlen,
  • ungewöhnliche Motorengeräusche (Klopfen, Klackern),
  • verändertes, ruckeliges Schaltverhalten,
  • schwarzen Rauch aus dem Auspuff oder
  • eine verzögerte Beschleunigung.

Bei ersten Anzeichen von Startproblemen oder verändertem Motorverhalten kann eine einfache Reinigung mit fettlösenden Mitteln und einer Zahnbürste Abhilfe schaffen.

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