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Betrug beim Autoverkauf vermeiden: So geht es

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Die Betrugsmaschen beim Autoverkauf sind vielfältig, treffen Verkäufer jedoch immer genau da, wo es wehtut. Wie sich sowohl der Geldbeutel als auch die Nerven schützen lassen, erklären wir im folgenden Ratgeber.

Wann liegt Betrug beim Autoverkauf vor?

Die Gründe ein Fahrzeug zu verkaufen sind vielfältig. Handelt es sich um einen privaten Autoverkauf, stellt dies jedoch häufig eine emotionale Angelegenheit für den Besitzer dar. Das macht es Betrügern mitunter leicht, Verkäufer zu ihrem Vorteil zu täuschen. Doch ab wann handelt es sich um einen Betrug beim Autoverkauf? Der §263 des Strafgesetzbuches klärt auf: Strafbar macht sich, “wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, dass er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält.“

Demnach handelt es sich beim Autoverkauf um einen Betrugsfall, sobald der Käufer die Täuschung falscher Tatsachen einsetzt, um sich auf Kosten des Verkäufers einen finanziellen Vorteil zu verschaffen.

Welche Betrugsmaschen gibt es beim privaten Autoverkauf?

Das Internet erleichtert es immens, das eigene Auto zu verkaufen und möglichst viele Interessenten auf das Inserat aufmerksam zu machen. Zugleich schaffen Plattformen wie Kleinanzeigen (früher eBay Kleinanzeigen) und Co. jedoch viel Raum für verschiedenste Betrugsmaschen beim Autoverkauf. Daher ist es ratsam, die beliebtesten Tricks der Betrüger zu kennen und stets im Hinterkopf zu behalten.

Übersicht über Betrugsmaschen beim Autoverkauf

Anzahlung für den vermeintlichen Fahrzeugtransport

Wenn du dein Fahrzeug online verkaufst, achte besonders auf Betrugsversuche, bei denen sich Betrüger als potenzielle Käufer ausgeben. Eine häufige Masche ist das Angebot einer Vorauszahlung für den angeblichen Transport des Fahrzeugs. Hier sind wichtige Hinweise, wie du dich als Verkäufer schützen kannst:

  1. Sei skeptisch bei Vorauszahlungen: Echte Interessenten leisten üblicherweise keine Vorauszahlungen für Transportdienstleistungen. Falls jemand eine solche Zahlung tätigen möchte, könnte es sich um einen Betrugsversuch handeln.

  2. Überprüfe die Glaubwürdigkeit des Käufers: Wenn ein Käufer dich kontaktiert und spezielle Anforderungen stellt, wie die Offenlegung persönlicher Daten oder die Nutzung bestimmter Zahlungsmethoden für Transportkosten, sei vorsichtig. Betrüger nutzen oft gefälschte Identitäten oder Geschichten.

  3. Kommuniziere über verifizierte Kanäle: Stelle sicher, dass die Kommunikation über offizielle und verifizierte Kanäle stattfindet. Betrüger geben sich oft als Mitarbeiter bekannter Plattformen aus und nutzen gefälschte E-Mail-Adressen. Echte Plattformen wie AutoScout24 nutzen ausschließlich offizielle E-Mail-Adressen mit ihrer Domain.

  4. Ignoriere Anweisungen für spezielle Zahlungsprozesse: Ein legitimer Käufer wird dich nicht auffordern, abweichende Verkaufs- oder Zahlungsprozesse zu verwenden, die nicht direkt über die Verkaufsplattform laufen. Offizielle Transaktionen sollten immer über die Plattform selbst oder ihre offiziellen Zahlungssysteme erfolgen.

  5. Kontaktiere bei Unsicherheiten den Kundenservice: Wenn dir etwas verdächtig vorkommt oder du dir unsicher bist, kontaktiere unseren Kundenservice. Wir können dir Auskunft geben, ob es sich um ein bekanntes Betrugsmuster handelt und wie du weiter vorgehen solltest.

  6. Informiere dich über häufige Betrugsmethoden: Kenntnisse über gängige Betrugsstrategien können dir helfen, verdächtige Anfragen zu erkennen. Betrüger aktualisieren ihre Methoden regelmäßig, daher ist es wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben.

  7. Schütze deine persönlichen Daten: Gebe niemals persönliche Daten, Bankinformationen oder Details zu deinem Fahrzeug preis, es sei denn, du bist dir sicher, dass die Anfrage legitim ist.

Anforderung eines GAR/Fahrzeughistorie-Berichts

Einer der neuesten Betrugsmaschen ist die Anforderung eines sogenannten "GAR-Berichts" - auch Fahrzeughistorie-Bericht genannt. Vermeintliche Kaufinteressenten melden sich per SMS oder Messenger-Dienst beim Verkäufer (oft hochpreisiger Fahrzeuge) und bitten um die Zusendung eines solchen Nachweises. Andernfalls werde man die Kaufabsicht zurückziehen. Meistens sind in dieser Nachricht bereits mehrere Links zu dubiosen Onlineanbietern enthalten, die für das Bereitstellen der Fahrzeughistorie circa 30 Euro verlangen. Die Zahlung ist einzig per PayPal möglich. Wird der Betrag überwiesen, bricht der Kontakt zum Kaufinteressenten ab. Nachdem der Onlineanbieter, dessen Empfängername meist eine ausländische Ltd. ist, ein nutzloses Dokument übersendet hat, meldet auch dieser sich nicht mehr. Der eigentliche Betrug liegt in der Abzocke der Berichtsgebühren.

Für deutsche Fahrzeuge existiert kein GAR-Bericht

Wichtig zu wissen: Anders als in den USA, wo seriöse Unternehmen wie Carfax schon seit Jahrzehnten „Lebensläufe“ von Fahrzeugen anbieten, entsprechend mit Herstellern, Werkstätten und Zulassungsbehörden zusammenarbeiten, gibt es solche Berichte für deutsche Fahrzeuge nicht. Denn in Deutschland unterliegt die dazu benötigte Fahrgestellnummer (FIN) besonderen datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Zur Sicherheit: Gib die FIN deines Fahrzeugs während des Verkaufsprozesses nie leichtfertig an unbekannte Dritte weiter. Insbesondere wenn es sich um ausländische Kaufinteressenten handelt.

Drücken des Kaufpreises

Hier ist es wichtig zu differenzieren: Ähnlich wie auf dem Flohmarkt ist es auch beim privaten Autoverkauf nicht unüblich, den Preis durch Verhandlung etwas zu senken. Sobald der Interessent jedoch vermeintliche Mängel aufzeigt, die nach eigenem Kenntnisstand nicht vorhanden sind, gilt es, Vorsicht walten zu lassen. Grob lässt sich das Vorgehen beim Drücken des Kaufpreises in zwei Kategorien einordnen.

  1. Täuschung durch Privatpersonen oder angebliche Autokenner: In diesem Fall stimmt der Interessent zunächst dem angesetzten Preis zu und will den Kauf möglichst schnell in die Wege leiten. Erst bei dem Besichtigungstermin kritisiert dieser das Fahrzeug stark und weist auf zahlreiche Mängel hin, um den Preis massiv zu senken. Sind diese angeblichen Schäden schlichtweg nicht vorhanden, ist unbedingt vom Verkauf abzusehen. Vorsicht: Manche gewiefte Abzocker gehen dabei sogar so weit, das Auto in einem unbeobachteten Moment zu manipulieren. Teils durch Magneten auf Sensoren, die bei der Probefahrt Warnlampen aufleuchten lassen, teils durch das Öffnen des Öldeckels, wodurch der Motor ins Stocken gerät.

  2. Täuschung durch Händler: Häufig melden sich Autohändler auf die Annonce einer Privatperson und bieten zunächst einen sehr guten Preis für den Gebrauchtwagen. Mit der Aussicht auf Gewinn nimmt der Fahrzeughalter dann eine zum Teil lange Fahrt auf sich, um das Auto zum Händler zu bringen. Doch kurz nach der Ankunft kommt das böse Erwachen: Im Zuge einer eingehenden, eigens durchgeführten Fahrzeugprüfung stellt der Händler eine Vielzahl an vermeintlichen Mängeln fest und bietet einen reduzierten Betrag. Anschließend lässt der Verkäufer sich häufig auf den schlechten Kaufpreis ein, da die Fahrt dorthin schließlich sehr zeitaufwendig war.

Tipp: Betrug beim privaten Autoverkauf durch professionelle Kaufpreisschätzung umgehen

Egal, ob jemand das Auto an einen Händler oder eine Privatperson verkaufen möchte – es empfiehlt sich immer, im Vorfeld einen unabhängigen Kfz-Gutachter zurate zu ziehen. Dieser hilft dabei, einen realistischen Kaufpreis zu bestimmen, der alle tatsächlichen Mängel mit einbezieht. So verhelfen handfeste Tatsachen, in den Verhandlungen standhaft zu bleiben und Betrugsmaschen zu vermeiden.

Druckaufbau seitens des Käufers

Häufig ist mit dem Vorgaukeln nicht vorhandener Mängel noch eine weitere Betrugsmasche verknüpft: das Aufbauen von (Zeit-)druck durch den Interessenten. So kommt es nach Angaben der Polizei immer öfter dazu, dass potenzielle Käufer bei der Besichtigung des Fahrzeugs auf nicht vorhandene Mängel hinweisen, um anschließend Schadensersatz für ihre Anfahrtskosten zu verlangen. Manche Betrüger schrecken dabei auch nicht vor dem Androhen eines Gerichtsverfahrens oder einer Anzeige wegen Betrugs beim Autoverkauf zurück. Dadurch gerät der Verkäufer mitunter in Panik, weshalb er einem viel zu niedrigen Kaufpreis schließlich zustimmt.

Nicht unter Druck setzen lassen

In allen Fällen, in denen der Interessent plötzlich immensen Druck ausübt oder sogar mit rechtlichen Konsequenzen droht, empfiehlt es sich, das Verkaufsgespräch sofort zu beenden. Ein seriöser Käufer würde in den seltensten Fällen auf solche Mittel zurückgreifen.

Scheckbetrug beim Autoverkauf

Im Allgemeinen handelt es sich beim privaten Autoverkauf um ein Bargeldgeschäft. Es kommt jedoch immer wieder vor, dass vermeintliche Käufer ihr Glück mit Schecks als Bezahlmethode versuchen. Sobald dies der Fall ist, gilt es, die Verkaufsverhandlungen direkt abzubrechen. Denn häufig platzen die Schecks kurz nach Übergabe des Autos und die Vorbesitzer bleiben auf den Kosten sitzen.

Besondere Vorsicht gilt bei Schecks aus dem Ausland. Denn nicht selten kommt es vor, dass Käufer aus dem Ausland einen sehr guten Preis für das zu verkaufende Auto anbieten oder sogar einen höheren Betrag ausstellen als zuvor vereinbart. Diese Differenz ist dann vom Verkäufer mittels Western Union zu transferieren oder dem Abholer des Autos in bar zu übergeben. Bei den vorgeschobenen Gründen dafür beweisen die Interessenten Kreativität. Meist geben diese an, selbst kein Bargeld an einer deutschen Bank abheben zu können. Kurz nach der Abholung des Fahrzeugs sowie der getätigten Ausgleichszahlung entpuppt sich der Scheck als nicht gedeckt oder gefälscht.

Betrug beim Autoverkauf durch Speditionen: Fahrzeugabholung durch Dritte

Hierbei meldet sich ein potenzieller und sehr interessierter Käufer auf das Inserat, der jedoch angibt, das Auto nicht persönlich abholen zu können. Deshalb schlägt dieser vor, eine Spedition zu beauftragen, die das Auto für ihn abholt und erklärt sich zudem bereit, eine Anzahlung über ein Online-Bezahlsystem zu leisten. Doch nachdem diese das Fahrzeug beim Halter entgegengenommen und sogar eine Bescheinigung des Erhalts ausgestellt hat, behauptet der Käufer, das Auto nie erhalten zu haben. Dadurch wird das zuvor überwiesene Geld zunächst von dem Zahlungsdienst einbehalten. Da schwer zu beweisen ist, dass das Auto tatsächlich bei dem Interessenten eingetroffen ist, wird das Geld in den meisten Fällen an ihn zurück überwiesen.

Nicht immer, aber immer öfter: Betrug durch Fensterkärtchen

Die meisten Autobesitzer, deren Fahrzeuge schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, kennen sie: die berühmt berüchtigten Fensterkärtchen im Fensterschlitz oder unter dem Scheibenwischer. Darauf befindet sich die Nummer eines Fahrzeughändlers, der Interesse an dem Auto bekundet und um Anruf bittet.

Dahinter stecken natürlich keineswegs immer dubiose Absichten, jedoch häufen sich Fälle, in denen Händler die Fahrzeughalter ausgetrickst haben. Nicht selten versuchen die Kärtchen-Aussteller einen Kaufpreis zu vereinbaren, der stark unter dem tatsächlichen Wert des Autos liegt. Auch hier gilt es daher, einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht vorschnell auf Angebote einzugehen.

Folgende Tipps dienen als Leitfaden, um Betrug beim Autoverkauf an Fensterkärtchen-Interessenten auf die Spur zu kommen:

  1. Überprüfen der Telefonnummer vor dem Rückruf. Es handelt sich teilweise um kostenintensive 0900er-Rufnummern.
  2. Bei Preisverhandlungen nicht einschüchtern lassen und bestenfalls einen vom Kfz-Gutachter geschätzten Kaufpreis parat haben.
  3. Niemals unter Druck setzen oder zu einer sofortigen Entscheidung drängen lassen.
  4. Lange Anfahrt vermeiden, um den geringen Kaufpreis nicht nur deshalb zu akzeptieren, weil die Fahrt mit hohem Zeit- und Kostenaufwand verbunden war.
  5. Es ist unabdingbar, immer einen Kaufvertrag abzuschließen.

Versicherungsbetrug

Nicht nur wenn es um den Kaufpreis geht, setzen Käufer bestimmte Betrugsmaschen im Zuge des Autoverkaufs ein. In vielen Fällen werden auch persönliche Daten genutzt, um Versicherungsbetrug zu begehen. So kann es beispielsweise vorkommen, dass sich ein Interessent auf eine Anzeige meldet, um so Namen, Anschrift und Versicherungsdaten in Erfahrung zu bringen. Anschließend meldet dieser einen erfundenen Schaden bei der Versicherung, nennt eine Werkstatt, die nicht existiert und heimst das Geld dafür ein. Häufig bleibt dies lange Zeit unbemerkt, da mit kleineren Schäden nicht automatisch eine Hochstufung der Versicherung einhergeht.

Private Daten beim Autoverkauf niemals preisgeben

Es ist ratsam, im Zuge der Verkaufsverhandlungen keine persönlichen Daten an Dritte weiter zu geben. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, bei der Erstellung eines ansprechenden Inserats auf wichtige Aspekte wie das Schwärzen der Nummernschilder auf jedem Bild zu achten.

Betrug beim Autoverkauf durch Phishing-Mails

Ebenso wie andere Websites sind auch Online-Fahrzeugbörsen nicht sicher vor Hackerangriffen. Werden im Zuge dessen gefälschte Mails versendet, die den Anschein erwecken, von der jeweiligen Plattform zu stammen, handelt es sich um sogenannte Phishing-Mails. Diese enthalten meist die Aufforderung, persönliche Daten weiterzuleiten oder einem Link zu folgen, um dort beispielsweise Passwörter einzugeben. Die Personen, die dahinter stecken, perfektionieren ihr Handwerk immer weiter. Deshalb ist ein wachsames Auge gefragt. Oft steckt der Teufel im Detail und kleinere Rechtschreibfehler oder Ähnliches entlarven den Betrug beim Autoverkauf. Grundsätzlich ist es wichtig, keine persönlichen Daten per Mail zu versenden oder den Absender zuvor genauestens auf Seriosität zu überprüfen.

Exportlisten als Betrugsmasche beim Autoverkauf

Bei dieser Betrugsmasche im Zuge des Autoverkaufs erhält der Verkäufer das Angebot, das Auto in eine sogenannte Exportliste aufzunehmen. Dahinter steckt die Aufnahme in eine Internetkartei, die teilweise mit einer Gebühr verbunden ist, obwohl dies auf vergleichbaren Seiten kostenlos möglich ist. Denn trotz der hohen Zahlung gewährleistet der Anbieter keinesfalls, dass ein passender Käufer zu finden ist.

Vermeintliche Standgebühren

Standgebühren fallen an, wenn ein Fahrzeug für längere Zeit auf einem Betriebs-, Werkstatt- oder Händlergelände steht. Bei dieser Betrugsmasche kommt ein Autohändler auf den Verkäufer zu und behauptet, einen Käufer für das Auto gefunden zu haben. Darüber hinaus bietet dieser an, sich um sämtliche Angelegenheiten wie Probefahrt und Fahrzeugreinigung zu kümmern. Alles, was der Käufer dafür leisten muss, ist eine Gebühr, die auch eine Standkostenvereinbarung einschließt. Doch sobald der Vertrag unterzeichnet ist, springt der Käufer, der in der Regel nie vorhanden war, ab. Der Händler verspricht dann, schnell Ersatz zu finden. Letztendlich zieht sich der Verkaufsprozess jedoch stark in die Länge, weshalb die Standkosten in die Höhe schießen. Bei Beendigung des Vertrages durch den Fahrzeughalter werden weitere hohe Zahlungen fällig, da dieser häufig entsprechende Klauseln enthält.

Schadensersatzforderung durch vermeintlichen Kaufvertrag

Tagtäglich werden unzählige Verkaufsgespräche auf den gängigen Onlineplattformen geführt. In der Regel müssen Verkäufer mit keinen Konsequenzen rechnen, besonders bei hohen Beträgen wie dem eines Autos gilt es jedoch, aufmerksam zu bleiben. Denn nachdem der Interessent sich auf das Inserat gemeldet und sich beide Parteien geeinigt haben, fällt seitens des Verkäufers häufig ein Satz wie “Okay, du kannst das Auto haben.” Der im Anschluss aufgesetzte Mustervertrag enthält zur Absicherung des Verkäufers häufig eine Klausel zum Ausschluss der Sachmängelhaftung. Der Käufer weigert sich jedoch, diesen zu unterschreiben und beruft sich darauf, dass dies vor der Kaufzusage nicht vereinbart war. In Folge dessen versucht der Interessent wiederum den Preis zu drücken.

Wortwahl beachten, um Betrugsmaschen beim Autoverkauf zu verhindern

Es empfiehlt sich, sichere Zusagen vor Unterzeichnung des Vertrages zu vermeiden. Stattdessen lassen sich Aussagen treffen, die mit einschließen, dass ein Kauf nur zustande kommt, sofern der zugesandte Mustervertrag unverändert unterschrieben wird. Denn in bestimmten Fällen gelten schriftliche Zusagen bereits als Kaufvertrag.

Klausel für Einschätzung durch Sachverständigen

Es kann vorkommen, dass sich ein Händler auf eine Anzeige für einen Gebrauchtwagen meldet und zunächst einen sehr hohen Kaufpreis verspricht. In dem aufgesetzten Kaufvertrag ist dann jedoch kein Preis, sondern lediglich eine Klausel vorhanden, die festlegt, dass ein vom Händler bestimmter Sachverständiger den Preis einschätzt. Dieser schätzt jedoch den Händlereinkaufspreis inklusive Mehrwertsteuer. Wird diese abgezogen, entspricht der Preis schlussendlich nicht mehr dem, was der Verkäufer eigentlich für das Fahrzeug bekommen hätte.

Fehlerhafter Vertrag vom Interessenten

In manchen Fällen legt der Interessent selbst einen Kaufvertrag mit leicht angepassten Fahrzeugdaten vor oder verändert den zuvor vom Käufer per E-Mail versandten Vertrag eigenständig. Dabei kann es sich um modifizierte Angaben zur Ausstattung des Autos oder Zahlendreher beim Baujahr handeln. Bleibt dies unbemerkt, wird der Käufer spätestens bei der Übergabe des Fahrzeugs eine Preisminderung einfordern. Dem Verkäufer sind dabei meist die Hände gebunden, da dieser den Vertrag in seiner neuen Form unterzeichnet hat.

Checkliste gegen Betrugsmaschen beim Autoverkauf

Grundsätzlich ist es ratsam, dem eigenen Bauchgefühl zu vertrauen, um Betrug beim Autoverkauf zu umgehen. Sobald du dich unwohl oder unter Druck gesetzt fühlst, empfiehlt es sich, von dem Verkauf abzusehen. Mit den verschiedenen Betrugsmaschen im Hinterkopf sind diese Schutzmaßnahmen beim Autoverkauf essentiell:

  • Bestimme die Konditionen der Probefahrt selbst: Am besten erfolgt diese tagsüber an einem belebten oder öffentlichen Ort wie zum Beispiel einem Parkplatz. Die Mitnahme einer vertrauten Person sorgt für zusätzliche Sicherheit. Darüber hinaus ist mit der Kfz-Versicherung zu klären, ob eventuelle Schäden durch den Käufer übernommen werden. Zu den wichtigsten vorzulegenden Daten des Probefahrers gehören der Personalausweis sowie der Führerschein. Sofern der Fahrzeughalter nicht selbst an der Fahrt teilnimmt, ist es ratsam, den Perso als Pfand einzubehalten. Weiterführende Tipps für die perfekte Probefahrt gibt es hier.
  • Bestehe auf Barzahlung: Auch wenn es sich um höhere Zahlungen handelt, kannst du auf Bargeldzahlung bestehen. Bestenfalls erfolgt die Übergabe des Geldes direkt bei der Bank des Käufers. Sofern eine dritte Person anwesend ist, kann diese gemeinsam mit dem Käufer am Auto warten, bis das Geld gezählt und eingezahlt ist.
  • Melde dein Fahrzeug bereits vor Verkauf oder unmittelbar danach ab: Solange das Auto auf den Vorbesitzer angemeldet ist, haftet dieser für verursachte Schäden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, meldet das Fahrzeug vor Übergabe ab. In diesem Fall gilt es jedoch zu beachten, dass das Fahrzeug nicht mehr auf öffentlichen Grund bewegt werden darf. Ein Kurzzeitkennzeichen schafft dabei Abhilfe. Wenn der Interessent ein Überführungskennzeichen beantragen möchte, sendet der Besitzer eine Kopie der Zulassungsbescheinigung I, aber niemals das Original, postalisch zu.
  • Setze einen schriftlichen Vertrag inklusive Klausel zur Haftungs- und Gewährleistungsausschluss auf, der vor Übergabe zu unterzeichnen ist.

Hier gibt es weitere Hinweise dazu, wie ein privater Autoverkauf reibungslos über die Bühne geht.

Ergänzende Sicherheitshinweise für den Fahrzeugverkauf

Um deinen Schutz beim Fahrzeugverkauf weiter zu verstärken, ist es wichtig, den vermeintlichen Käufer auch auf die Möglichkeit hinzuweisen, betrügerische Kontakte zu melden. Wenn du verdächtige oder betrügerische Anfragen erhältst, insbesondere wenn der erste Kontakt über AutoScout24 per E-Mail zustande kam, solltest du nicht zögern, diese zu melden. Hier sind Schritte, die du unternehmen kannst:

  1. Melde verdächtige Kontakte: Wenn der erste Kontakt per E-Mail über AutoScout24 stattfand und du den Verdacht hast, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt, zögere nicht, uns den betrügerischen Kontakt zu melden. Die E-Mail-Adresse des Interessenten ist ein wertvolles Detail, das zur Untersuchung und Verhinderung weiterer Betrugsfälle beitragen kann.

  2. Nutzung des Kontaktformulars oder direkte E-Mail: Um einen verdächtigen Kontakt zu melden, kannst du das Kontaktformular auf unserer Webseite nutzen oder uns direkt eine E-Mail an info@autoscout24.de senden. Diese Möglichkeiten bieten dir einen Kanal für direkte Unterstützung und verdächtige Aktivitäten effektiv zu melden.

  3. Dokumentiere die Kommunikation: Halte alle relevanten Informationen und den Schriftverkehr mit dem verdächtigen Interessenten fest. Diese Dokumentation kann bei der Untersuchung des Falls und der Verfolgung der Betrüger hilfreich sein.

Durch die Meldung verdächtiger Kontakte hilfst du nicht nur dir selbst, sondern auch anderen Verkäufern, sich vor Betrugsversuchen zu schützen. AutoScout24 nimmt solche Meldungen sehr ernst und arbeitet kontinuierlich daran, seine Plattform sicher zu halten und Betrugsfälle zu minimieren.

Was tun, wenn ich bereits Opfer von Betrug beim Autoverkauf geworden bin?

Kommen die Tipps und Tricks zu spät und ein Verkäufer wurde bereits Opfer einer der Betrugsmaschen beim Autoverkauf, ist es wichtig, die Polizei zu kontaktieren. Nur so besteht die Chance, das gesamte Geld oder zumindest einen Teil davon zurückzuerlangen. Eine Garantie gibt es dafür jedoch nicht.

Fazit: Betrugsmaschen beim Autoverkauf stecken im Detail

Käufer sehen sich in Zeiten des Internets immer häufiger mit vielfältigen Formen des Betrugs beim Autoverkauf konfrontiert. Die Tricks reichen von gefälschten oder ungedeckten Schecks über kaufpreissenkende Taktiken bis hin zu winzig kleinen Vertragsänderungen, die einen großen Einfluss nehmen können. Um sich vor diesen Betrugsmaschen zu schützen, empfiehlt es sich, auf das eigene Bauchgefühl zu hören, sich niemals zu einer Entscheidung drängen zu lassen und Verträge eingehend zu überprüfen.

Tipp zum Autokauf

Wer sein Auto verkaufen möchte aber noch kein neues in Aussicht hat, findet nützliche Hinweise dazu, worauf beim Autokauf zu achten ist, ebenfalls auf unserer Seite.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Betrug beim Autoverkauf

Die Betrugsmaschen beim Autoverkauf wurden durch die zahlreichen Online-Fahrzeugbörsen vielfältiger. Konnte früher nur ein begrenzter Personenkreis auf die Informationen in beispielsweise einer Lokalzeitung zugreifen, sind es nun Millionen. Häufig üben Käufer oder sogar unbekannte Dritte, die sich lediglich als Käufer ausgeben, Druck auf die Verkäufer aus, damit diese den Kaufpreis senken oder zusätzliche Zahlungen nach erfolgtem Kauf tätigen.

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