Camping ist auf dem Vormarsch. Ob im Zelt, im umgebauten Kleinbus oder im höchst luxuriösen Wohnmobil – es zieht immer mehr Leute auf die Campingplätze. Sie erhoffen sich mehr Flexibilität, mehr Freiheit, mehr Nähe zur Natur und dennoch eine stets gewohnte Umgebung. Diesem Trend entsprechend, wird die Auswahl an Wohnmobilen immer größer. Von alltäglichen Autos, in denen man schlafen kann, bis zu fahrenden Villen ist hier alles möglich. Und so können auch alle Zielgruppen ihr perfektes, mobiles Heim bekommen. Um ein paar Klischees zu bedienen: Die jüngere „vanlife“-Generation sucht dabei meist nach möglichst günstigen Varianten oder sie bauen sich selbst einen Kastenwagen um. Familien bevorzugen möglichst geräumige Lösungen, die genug Schlafplätze für Eltern und Kinder sowie ausreichend Stauraum bieten. Ältere Semester möchten es dafür meist primär möglichst komfortabel und bequem haben.
Unabhängig davon, welche Wohnmobil-Variante auch immer für einen interessant ist, haben sie alle eines gemeinsam: Sie kosten (viel) Geld. Für die meisten ist ein eigenes Wohnmobil eine große Investition. Diese sollte daher gut überlegt sein. Manche haben schon jahrelange Campingerfahrung und möchten endlich vom Zelt auf ein Wohnmobil oder einfach auf ein anderes Wohnmobil umsteigen. Sie wissen in der Regel schon sehr konkret, was sie da tun und was sie möchten.
Wer jedoch noch keine große Erfahrung auf Campingplätzen gemacht hat und sich in ein neues Abenteuer stürzen möchte, der sollte es sich noch einmal gut überlegen. Oder man nutzt eine weitere Entwicklung des aktuellen Camping-Trends und leiht sich ein Wohnmobil aus. Mittlerweile bietet eine Vielzahl an Portalen und Anbietern Wohnmobile in unterschiedlichsten Formen zur Vermietung an. Damit kann jeder in Ruhe in dem ein oder anderen Probeurlaub austesten, ob das Leben im eigenen Wohnmobil tatsächlich die richtige Wahl ist. Bei günstigen Angeboten kostet die tägliche Miete kaum mehr als eine Nacht im Hotel.
Wohnmobil vermieten - es geht auch andersherum:
Es gibt Portale, über die man sein eigenes Wohnmobil in der Zeit, in der man es selbst nicht nutzt, vermieten kann. Das kann die finanzielle Last verringern und anderen ermöglicht es einen (hoffentlich) schönen Urlaub.
Die Entscheidung steht: Ein eigenes Wohnmobil soll her. Doch mit welchen Kosten muss man dafür rechnen? Wie bei jedem anderen Auto auch, hängt das von verschiedenen Faktoren ab.
Je nachdem, welche Parameter für einen zutreffen, bewegen sich die Preise von wenigen Tausend Euro aufwärts bis ins Endlose. Einfache, gebrauchte Wohnmobile sind schon für weniger als 5.000 Euro zu haben. Hier kann es jedoch schnell zu Reparaturbedarf kommen. Wer eine hochwertigere und modernere Lösung sucht, der muss schon mit 50.000 Euro oder noch mehr rechnen. Hier sollte man sich seiner Camping-Sache schon sehr sicher sein. Andererseits lassen sich gut gepflegte Wohnmobile auch problemlos zu einem guten Preis weiterverkaufen.
Wenn man sich nun für ein Wohnmobil entschieden hat, stellt sich die Frage, wie man das leisten soll. Hier muss man sich besonders gewissenhaft überlegen, ob man sich diese Anschaffung tatsächlich leisten will und vor allem kann. Immerhin ist es in den meisten Fällen ein reines Luxus-Thema. Wer durch das neue Campingfahrzeug das ganze Jahr über finanzielle Sorgen hat, kann den Urlaub im teuren Wohnmobil nur schwer genießen. Wer es sich jedoch tatsächlich leisten kann, der steht – wie bei jedem anderen Auto auch – vor vier grundsätzlichen Wegen.
Diese vier grundsätzlichen Wege sind:
Wer das Wohnmobil direkt in vollem Umfang bezahlen kann und auch möchte, der kann es direkt bar bezahlen. Das freut den Händler und dieser lässt einem gerne den ein oder andere Bonus in Form von Barkauf-Rabatten. Vorteil: Bei dieser Variante ist man direkt der alleinige Besitzer des Fahrzeugs. Nachteil: Man muss diesen meist hohen Betrag auf der hohen Kante haben und auch bedenkenlos ausgeben können. „Nur“ für ein Wohnmobil gleich alle Sparreserven aufzulösen, wäre bestimmt keine gute Idee.
Wem das nötige Budget nicht direkt zur Verfügung steht, der kann sich das Geld ausleihen. Der erste Kredit-Weg führt über eine klassische Bank. Diese kann einem einen zweckgebundenen oder zweckfreien Kredit gewähren. Man bekommt das Geld, kann zum Händler gehen und das Wohnmobil direkt im vollen Umfang bezahlen. Wie beim reinen Barkauf winken auch hier entsprechende Rabatte. Danach wird der Kredit in vereinbarten Raten plus Zinsen zurückgezahlt. Beim zweckgebundenen Kredit gehört das Wohnmobil zunächst noch der Bank. Beim zweckfreien Kredit gehört einem das Wohnmobil und die Bank interessiert sich nur für das regelmäßige Eintreffen der Kreditraten. Banken bevorzugen in den meisten Fällen die zweckfreie Variante. Falls die Raten nicht mehr beglichen werden sollten, ist ein Wohnmobil als Sicherheit für die Bank deutlich unattraktiver im Weiterverkauf. Preisbeispiel: Für ein größeres Wohnmobil um rund 60.000 Euro werden bei einem Kredit mit freier Verwendung und einer Laufzeit von 7 Jahren zwischen 700 und 800 Euro im Monat fällig.
Alternativ zur Hausbank können auch der Händler oder der Hersteller einen Kredit vergeben. Hier bleibt das Wohnmobil bis zum Ende der Laufzeit im Besitz des Kreditgebers. Dort besteht in der Regel die Wahl zwischen klassischen Ratenkrediten und Drei-Wege-Finanzierungen. Bei einem Ratenkredit sind von Anfang an alle Parameter wie Laufzeit, Raten und Zinsen fix vereinbart. Bei einer Drei-Wege-Finanzierung sind die Raten zunächst niedriger. Dafür wird nach einer vereinbarten Zeit eine bis dahin unbekannt große Schlussrate fällig. Dann kommen die drei Wege ins Spiel: Entweder geht das Auto an den Händler zurück, man hat das nötige Geld und bezahlt den Rest oder man muss einen weiteren Kredit aufnehmen. Trotz der zunächst niedrigeren Monatsraten ist diese Variante in Summe deutlich teurer.
Bei einem Kredit sollte die Laufzeit gut abgestimmt sein:
Sie sollte auf keinen Fall länger gehen als das Wohnmobil voraussichtlich genutzt wird. Entscheidend ist dabei auch die Höhe der Raten. Sind sie zu niedrig, zieht das die Laufzeit in die Länge und erhöht in Summe die Kosten. Daher sollte der Kredit immer so schnell wie möglich zurückgezahlt werden.
Auch bei Wohnmobilen kann die Finanzierung über eine Leasingbank erfolgen. Das Wohnmobil gehört auch hier der Leasingbank und der Leasingnehmer bezahlt seine monatlichen Leasingraten. Damit ist es für die Dauer des Leasingvertrags, wie ein gemietetes Wohnmobil. Nach Laufzeitende geht das Wohnmobil entweder an den Händler zurück, man verlängert den Leasingvertrag oder man kauft das Fahrzeug für den Restbetrag. Bei normalen Autos ist Leasing vor allem für Firmen und Selbständige sowie für Privatkunden, die regelmäßig ein neues Auto haben möchten, interessant. Bei Wohnmobilen fallen diese Kategorien jedoch weg. Nichtsdestotrotz kann diese Variante im Falle von besonders günstigen Leasingraten interessant sein. Zusätzlich bietet sich Leasing in Fällen an, in denen das Wohnmobil zugleich ein Alltagsauto ist. Dann fallen die monatlichen Leasingraten nur vergleichsweise wenig höher aus und man erledigt zwei Fliegen mit einer Klappe. Beim bereits erwähnten VW Caddy California lässt sich das bereits mit Leasingraten unter 500 Euro machen. Für den deutlich größeren VW-Bus geht es schon mehr in Richtung 800 Euro pro Monat.
Wer ein Wohnmobil kaufen will, sollte sich seiner Sache absolut sicher sein. Wenn das der Fall ist, braucht es mit und ohne Fremdfinanzierung gewisse finanzielle Möglichkeiten. Entweder ist ohnehin ausreichend Geld für einen direkten Kauf da oder es müssen ausreichende und zuverlässige Ressourcen für die durchaus happigen, monatlichen Raten vorhanden sein. In allen anderen Fällen könnte das zu unangenehmen finanziellen Schwierigkeiten führen. Und auch die zukünftigen Urlaube mit dem Wohnmobil wären stets von diesen Sorgen überschatten.