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Fokus: Caravaning
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Fahren mit Führerscheinklasse B und Anhänger

Das Ziehen von Anhängern ist ein komplexes Thema. Dabei sind viele Faktoren zu beachten und einige Vorschriften zu erfüllen. Erfahre hier, mit welchen Anhängern du überhaupt fahren darfst und worauf du dabei achten solltest.

Cover Anhänger mit Führerschein Klasse B

Welche Anhänger darf ich mit Führerschein Klasse B fahren?

Oftmals genügt die Fahrerlaubnis der Klasse B, um einen kleinen Anhänger zu ziehen. Mit dem Führerschein Kategorie B können zwei Anhängerklassen geführt werden:

  • Leichte, ungebremste Anhänger mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht bis zu 750 Kilogramm oder
  • Schwere, auflaufgebremste Anhänger mit einem maximalen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen.
  • Dabei dürfen aber nur jene Anhänger gezogen werden, bei denen die entsprechenden Gewichtsbeschränkungen (dies gilt insbesondere für die Stützlast) nicht überschritten werden.

Werden diesbezüglich die Vorgaben überschritten, reicht diese Lenkerberechtigung allerdings nicht aus und es wird eine Führerscheinerweiterung der Klasse B96 oder BE benötigt.

Gut zu wissen

Der alte Führerschein ermöglicht schwere Anhänger
Hast du deinen Führerschein vor dem 01.01.1999 gemacht, bist du offiziell in Besitz eines alten Führerscheins. Damit bist du berechtigt, ein Fahrzeug zu lenken, das mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht hat. Zudem ist es erlaubt, Fahrzeugkombinationen mit mehr als 12 Tonnen Gesamtmasse zu fahren. Darüber hinaus dürfen Anhänger mit bis zu drei Achsen gezogen werden. Dennoch darf das Zugfahrzeug das Gewicht von 7,5 Tonnen nicht übersteigen.

Leichte, ungebremste Anhänger

Besitzt du einen Führerschein der Klasse B, darfst du jederzeit ohne Bedenken einen Anhänger ziehen, der bis zu 750 Kilogramm wiegt.

Leichte, ungebremste Anhänger sind beispielsweise „Baumarktanhänger“, mit denen etwa Gartenabfälle entsorgt werden.

Schwere Anhänger

Möchtest du einen schweren Anhänger ziehen, darf das Gesamtgewicht deines Fahrzeuges und das des Anhängers 3,5 Tonnen nicht überschreiten.

Du musst also die zulässige Gesamtmasse deines Autos und die des Anhängers kennen und beide summieren. Beide Werte findest du in der jeweiligen Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein) unter Punkt F1.

Zu den großen Anhängern zählen etwa „Yacht-Trailer“ oder Wohnwagenanhänger. Diese sind in den meisten Fällen mit einer passenden Bremse ausgestattet.

Welche Führerscheinerweiterungen gibt es?

Die Führerscheinerweiterungen

Solltest du öfter schwerere Anhänger ziehen müssen, die die Zulassung der Führerscheinklasse B überschreiten, kannst du deinen Führerschein um verschiedene Klassen erweitern.

Die Erweiterung B96

Besitzt du die Fahrerlaubnis B mit der Erweiterung „B96”, darfst du problemlos Anhänger über 750 Kilogramm führen. Das erlaubte Gesamtgewicht erhöht sich von 3,5 Tonnen auf 4,25 Tonnen. Die entsprechende Schulung beträgt mindestens sieben Stunden, die einen theoretischen und einen praktischen Teil inkludiert. Eine Prüfung ist bei dieser Führerscheinerweiterung nicht nötig. Die Berechtigung wird von der Fahrschule gemäß Anlage 7a der Fahrererlaubnisverordnung (FeV) erteilt.

Der Führerscheinzusatz “BE”

Mit dem Führerscheinzusatz „BE“ kannst du Anhänger bis 3,5 Tonnen ziehen.

Die diesbezügliche Ausbildung beinhaltet einen theoretischen, als auch einen praktischen Abschnitt. Die Schulung wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Der Besitz des Führerscheinzusatzes „BE“ ist unbegrenzt gültig. Jedoch wird die Fahrerlaubnis der Klasse B vorausgesetzt.

Die Kosten für den Führerschein der Klasse BE variieren je nach Anzahl der benötigten Fahrstunden. Die Preise für einzelne Fahrstunden können je nach Region variieren und liegen zwischen 60 und 100 Euro pro Stunde. Hinzu kommen die Kosten für die praktische Prüfung in Höhe von ca. 200 Euro. Es lohnt sich daher, die Preise verschiedener Fahrschulen zu vergleichen.

Anhänger ablasten

Sollte dein Anhänger das zulässige Gewicht für deine Führerscheinklasse überschreiten, kannst du ihn auch ablasten lassen. Das bedeutet, dass die zulässige Gesamtmasse des Anhängers nachträglich reduziert und somit für deine Führerscheinklasse erlaubt wird. Technisch ändert sich dabei nichts, dein Anhänger hat nur ein verändertes Nutzgewicht. Du darfst dieses neue Gewicht nicht überschreiten, auch wenn dein Anhänger größere Kapazitäten hätte. Das neue Nutzgewicht wird dann in die entsprechenden Papiere eingetragen und kann jederzeit wieder rückwirkend geändert werden. Du kannst die Ablastung bei zugelassenen Prüfstellen (TÜV, DEKRA usw,) durchführen lassen. Außerdem musst du ein neues Typenschild beantragen und dieses zusammen mit einer von der Prüfstelle ausgestellten Bescheinigung bei der Zulassungsstelle vorlegen.

Darf ich mit meinem Führerschein Klasse B einen Wohnwagenanhänger ziehen?

Es ist durchaus möglich, mit deinem klassischen Pkw-Führerschein einen Wohnwagenanhänger zu ziehen, wenn du die 3,5 Tonnen-Marke nicht überschreitest. Du musst hierbei unbedingt die oben genannten Gesamtmassen beachten, um einem Bußgeld zu entgehen. Eine Überladung kann nämlich teuer enden: Je nach Verstoß wird das Vergehen mit 10 bis 235 Euro geahndet.

Eignet sich jedes Auto als Zugfahrzeug?

Nicht jeder Pkw eignet sich als passendes Zugfahrzeug. Es liegt auf der Hand, dass ein sparsam motorisierter Kleinwagen nicht die beste Wahl ist, um einen schweren Pferdeanhänger zu ziehen. Trotzdem ist auch nicht jedes PS-starke Auto oder ein großer SUV als Zugfahrzeug geeignet. Es gibt sogar PS-starke SUV, die gar keine Anhängelast mich sich ziehen dürfen. Der ADAC bietet einen detaillierten Überblick über die beliebtesten Modelle in Deutschland. Aus diesem Katalog kann entnommen werden, wie hoch die Anhängelast bei deinem Wunschauto ist.

Die Anhängelast bei E-Autos

Zu Beginn der elektronischen Wagen wurden in den meisten Fällen keine Anhängevorrichtung angeboten. Falls eine entsprechende Vorrichtung bereitgestellt wurde, so war die maximale Anhängelast gering. Mittlerweile hat sich dieser Trend weitgehend geändert. Inzwischen gibt es bereits eine Vielzahl von Elektroautos, die eine Anhängerkupplung besitzen. Daher ist das Ziehen eines Wohnwagens mit einem elektronisch betriebenen Pkw kein Problem mehr.

Das Niveau ist mittlerweile so gut wie das von entsprechenden Benzinern. Prinzipiell gilt: Je größer und schwerer der Pkw, desto mehr Last kann gezogen werden. Dennoch ist die maximale Anhängelast von der Batteriegröße abhängig. Außerdem erhöht der Anhänger den Stromverbrauch immens. Daher können Hänger die Reichweite von Elektroautos halbieren. Du solltest längere Autofahrten mit dem Camper also überdenken. Kleine Baumarktanhänger sind jedoch kein Problem.

Wann ist eine Abreißsicherung notwendig?

Anhänger, die gebremst sind, müssen mit dem Zugfahrzeug durch ein Abreißseil verbunden sein. Die Bremse des Anhängers wird ausgelöst, wenn sich der Anhänger vom Auto trennt. Das Abreißseil muss mit einer separaten Lasche oder Öse eingehängt werden. Sollte dies am Auto nicht vorhanden sein, so ist in Deutschland ein Überstreifen über die Anhängerkupplung erlaubt. Dennoch ist dieses Vorgehen aus Sicherheitsgründen nicht empfehlenswert.

Was gilt in anderen Ländern?

In einigen Nachbarländern, wie etwa Österreich, der Schweiz oder den Niederlanden, müssen auch ungebremste Anhänger mit einem Stahlseil oder einer Kette gesichert werden. Ein Überstreifen des Abreißseils über die Anhängerkupplung ist nicht gestattet.

Was sollte ich noch beachten?

Neben der zulässigen Gesamtmasse deiner Fahrzeuge solltest du auch an die Stützlast denken. Sie gibt an, mit welchem Gewicht der Anhänger von oben auf die Kugelkupplung deines Autos drückt. Die Stützlast entscheidet, wie kontrolliert das Gespann unterwegs ist und wie schwer du den Anhänger beladen darfst. Du solltest die Stützlast immer bis zum angegebenen Maximalgewicht ausreizen, um das Schlingern deines Anhängers bestmöglich zu vermeiden. Du kannst die Stützlast deines Fahrzeuges in der Zulassungsbescheinigung Teil I nachlesen. Bei älteren Autos findest du sie meist in der Nähe des Hecks auf einem kleinen Schild. Falls sich die angegebene Stützlast auf deinem Auto von der auf dem Anhänger unterscheidet, solltest du den niedrigeren Wert wählen. Wenn du das zulässige Gesamtgewicht bestimmen möchtest, musst du die Stützlast vom Gewicht deines Autos abziehen. Du darfst dann nur noch die Differenz zuladen.

Fazit

Mit dem Führerschein der Klasse B ist das Ziehen von Anhängern grundsätzlich möglich. Du kannst auch schwerere Anhänger, wie etwa einen Wohnwagen mitführen. Dennoch musst du die entsprechenden Gewichtswerte unbedingt beachten. Außerdem kannst du Erweiterungen deines Führerscheines beantragen, um höhere Lasten zu fahren.

Handverlesene, weiterführende Artikel:

FAQ

Der Führerschein der Klasse B berechtigt zum Führen von zwei Arten von Anhängern: leichte, ungebremste Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 750 kg und schwere, auflaufgebremste Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen.

Es ist jedoch zu beachten, dass nur Anhänger gezogen werden dürfen, bei denen die entsprechenden Gewichtsbeschränkungen, insbesondere in Bezug auf die Stützlast, eingehalten werden.

Der Führerschein der Klasse B berechtigt zum Führen von Zugfahrzeugen mit einer zulässigen Gesamtmasse von höchstens 3 500 kg, in denen außer dem Fahrzeugführer oder der Fahrzeugführerin nicht mehr als acht Personen befördert werden. Die Klasse B berechtigt außerdem zum Ziehen von Anhängern mit einer zulässigen Gesamtmasse von höchstens 750 kg.

Dies hängt von der Anhängelast ab. Mit der B96-Erweiterung können geeigneten Zugfahrzeug auch schwerere Anhänger ziehen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die zulässige Gesamtmasse der Kombination aus Zugfahrzeug und Anhänger 4250 kg nicht überschreiten darf. Werden schwerere Anhänger gezogen, ist der Anhängerführerschein Klasse BE erforderlich.

Die Kosten für den Führerschein der Klasse BE variieren je nach Anzahl der benötigten Fahrstunden. Die Preise für einzelne Fahrstunden sind regional unterschiedlich und liegen zwischen 60 und 100 Euro pro Stunde. Es lohnt sich daher, die Preise verschiedener Fahrschulen zu vergleichen. Hinzu kommen die Kosten für die praktische Prüfung in Höhe von ca. 200 Euro.

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