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Wenn die Angst mitfährt: Aus diesen Gründen empfinden deutsche Fahrer Angst beim Autofahren

Repräsentative Umfrage zur Angst am Steuer unter deutschen Autofahrer:innen von Censuswide und AutoScout24:

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Eine AutoScout24-Umfrage zeigt, dass viele Deutsche beim Autofahren Unsicherheiten haben. Wildunfälle und schlechte Sicht gehören zu den häufigsten Auslösern für Angstzustände. Auch das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer beeinflusst das Fahrgefühl stark.

Inhalt

Autofahren ist für viele Menschen eine alltägliche Aufgabe. Für einige kann es jedoch mit Ängsten und Unsicherheiten verbunden sein, hinter dem Steuer zu sitzen. Es gibt viele Situationen, die für manche Menschen beunruhigend sind. Diese Ängste können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden – von der Begegnung mit Wildtieren bis hin zu schlechten Sichtverhältnissen oder dem Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer.

Die Gründe für Unsicherheiten am Steuer können vielseitig sein. Kurt Bartels, stellvertretender Vorsitzender der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V., betont, wie wichtig eine gute Routine ist, um der Angst beim Autofahren entgegenzuwirken:

“Fahrschulen üben mit ihren Schülern in der Ausbildung natürlich verstärkt Situationen, die besonders beängstigend sein können. Eine gewisse Grundsicherheit beim Autofahren muss vorhanden sein, bevor es überhaupt zur Fahrprüfung geht. Die eigentliche Erfahrung "erfahren" sich Autofahrer aber selbst, nachdem sie den Führerschein haben. Das ist ein ganz zentraler Punkt, um sicher und souverän am Steuer zu sitzen. Gerade Situationen, die man als Autofahrer nicht oft übt, können schnell beängstigend wirken. Besonders, wenn man selten fährt oder unerfahren ist, fällt es schwer, sich sicher zu fühlen. Auch die zunehmende Komplexität des Straßenverkehrs – mit neuen Verkehrsteilnehmern wie E-Scootern oder Pedelecs – kann zu einer Überforderung führen, die wiederum Unsicherheit und Angst auslöst. Übung ist das A und O für einen sicheren Fahrstil."

In einer repräsentativen Umfrage geht AutoScout24 der Frage nach, wie viele Autofahrer in Deutschland Angst beim Autofahren empfinden, welche Situationen die größten Unsicherheiten hervorrufen und ob Fahrassistenzsysteme für ein sicheres Fahrerlebnis sorgen.

Die repräsentative Umfrage zur Angst am Steuer unter deutschen Autofahrer:innen von Censuswide und AutoScout24: Hier findest du alle Ergebnisse der Umfrage >>

Jeder Dritte erlebt Angst während der Autofahrt

Insgesamt zeigt die Umfrage, dass Autofahrerinnen und -fahrer in Deutschland sich sehr sicher im Straßenverkehr fühlen. 68 Prozent geben an, dass sie nie Unsicherheiten während des Fahrens verspüren. Für die restlichen 32 Prozent spielt die Angst beim Autofahren jedoch mindestens gelegentlich eine Rolle.

Grafik übers Änsgtlich sein beim Autofahren

Abb. 1: Wie unsicher und ängstlich fühlen Sie sich, wenn Sie Auto fahren?

Mit zunehmendem Alter nimmt die Angst beim Autofahren tendenziell ab. In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen geben 37 Prozent zu, sich während der Fahrt ängstlich zu fühlen. Damit erreicht diese Gruppe den höchsten Wert unter allen Altersgruppen. Je älter Fahrer sind, desto weniger empfinden sie Angst beim Autofahren. Bei den Befragten ab 45 Jahren sagen nur 29 Prozent, dass sie sich selbst als unsicheren Fahrer wahrnehmen. Dieser Trend könnte auf die größere Fahrerfahrung älterer Autofahrer zurückzuführen sein.

Die Daten zeigen zudem einen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Während 25 Prozent der Männer zugeben, zumindest gelegentlich Angst beim Autofahren zu empfinden, sind es bei den befragten Frauen 38 Prozent. Angebote wie Fahrschulen exklusiv für Frauen zeigen, dass eine entsprechende Nachfrage an speziellen Fahrausbildungen besteht. Das sagt jedoch nichts über die Fahrqualitäten der jeweiligen Geschlechter aus. Ein vorausschauender und vorsichtiger Fahrstil kann zum Beispiel dabei helfen, Unfälle zu vermeiden, indem man Gefahren frühzeitig erkennt und seine Fahrweise entsprechend anpasst.

Am meisten fürchten sich deutsche Autofahrer vor Wildunfällen

Während der Autofahrt Wildtieren wie Rehen, Wildschweinen oder Füchsen zu begegnen kann schnell gefährlich werden. Für das Wild endet ein Zusammenstoß meist tödlich, aber auch Personen kommen regelmäßig dabei zu Schaden. Laut dem Statistischen Bundesamt waren 2023 bei rund 2.500 Unfällen mit Personenschaden Wildtiere die Ursache [1]. Es ist daher nicht überraschend, dass die Sorge davor, Wildtieren auf der Straße zu begegnen, bei Autofahrern auf Platz 1 steht. Jeder fünfte Fahrer in Deutschland stimmt zu, dass er ängstlich wird, wenn er während der Fahrt einem Wildtier begegnet.

Wildtiere erregen jedoch nicht alleine Angst beim Autofahren. Schlechte Sichtbedingungen sorgen ebenfalls bei vielen Autofahrern für ein ungutes Gefühl während der Fahrt. Knapp 17 Prozent sagen, dass sie sich sowohl bei schlechten Wetterbedingungen wie Schnee oder Regen als auch beim Fahren in der Dunkelheit unsicher fühlen.

Grafik über Angstsituationen beim Autofahren

Abb. 2: In diesen Situationen sind Autofahrer in Deutschland am ängstlichsten.

Drängeln anderer Fahrer sorgt für besondere Verunsicherung

Es muss nicht immer Angst sein, die für unangenehme Situationen während der Fahrt sorgen. Daher wurde ebenso erhoben, in welchen Situationen Fahrer sich am unsichersten fühlen. Jeder dritte Autofahrer wird verunsichert, wenn der Wagen hinter ihm zu dicht auffährt. Drängeln gehört laut einer früheren AutoScout24-Umfrage zu den häufigsten Verkehrssünden, die Autofahrer selbst begehen. Die Wahrscheinlichkeit, mit solchen Situationen konfrontiert zu sein, ist daher hoch. Dabei ist die Einhaltung des Sicherheitsabstands nicht nur für ein sicheres Fahrgefühl essentiell, sondern trägt auch zur Vermeidung von Unfällen bei.

Auf Platz zwei der Situationen, die am meisten Angst beim Autofahren auslösen, liegt das Überholen auf der Landstraße. Jeder Fünfte sagt, dass dieses Manöver zu Verunsicherung führt – deutlich mehr als beim Überholen auf der Autobahn. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat gibt an, dass 2023 1.635 aller Verkehrstoten in Deutschland auf Landstraßen verunglückten [2]. Das macht insgesamt 58 Prozent der Getöteten aus.

Grafik über unsichere Situationen am Steuer

Abb. 3: In diesen Situationen fühlen Autofahrer in Deutschland sich am unsichersten.

Nur die Hälfte vertraut Fahrerassistenzsystemen

Seit Juli 2024 sind bei Neuwagen, die in der Europäischen Union zugelassen werden, eine Vielzahl von Assistenzsystemen vorgeschrieben. Zu ihnen zählen unter anderem Geschwindigkeitswarner, Notbremsassistenten und Müdigkeits- und Aufmerksamkeitswarner. Sie sollen garantieren, dass es insgesamt für alle Verkehrsteilnehmer sicherer wird, am Steuer zu sitzen – was auch die Angst beim Autofahren reduzieren kann. Die vorangegangene Frage offenbart, dass weniger als 10 Prozent der Fahrer dadurch verunsichert werden, wenn die entsprechenden Systeme fehlen.

Die aktuelle Umfrage hat daher auch erfasst, wie viel Vertrauen Autofahrer bei der Nutzung von entsprechenden Systemen haben. Weniger als die Hälfte der Befragten hat sehr starkes Vertrauen in die Systeme, während jeder Vierte überhaupt kein Vertrauen in sie hat.

Eine entsprechende Erfahrung im Umgang mit ihnen sowie die Zuverlässigkeit dieser Technik bilden die grundlegende Voraussetzung dafür, dass die zum Teil recht neuen Systeme in Zukunft von Fahrern gut angenommen werden.

Grafik über das Vertrauen in Fahrassistenzsysteme

Abb. 6: Wie sehr vertrauen Autofahrer in Deutschland Fahrassistenzsystemen?

Verhalten anderer Fahrer beeinflusst das eigene Selbstvertrauen erheblich

Nicht nur Wildtiere und Witterungsbedingungen können zu Angst beim Autofahren führen. Immer wieder kommt es während der Fahrt mit dem Auto zu Situationen, in denen Frust und Wut zum Beifahrer werden. Die aktuelle Umfrage ging daher auch der Frage nach, wie sehr es das eigene Selbstvertrauen beeinflusst, wenn man während der Fahrt von anderen Fahrern angeschrien oder angehupt wird.

Nur knapp ein Drittel der Autofahrer berichtet davon, dass solche Begegnungen keinen Einfluss auf ihr Selbstvertrauen haben und sie gelassen bleiben. Die Mehrheit, rund 61,3 Prozent, stimmt zu, dass solche Vorfälle ihr Selbstvertrauen erschüttern. 8,1 Prozent lassen sich von solchen Situationen sogar stark aus der Fassung bringen. Diese Antworten verdeutlichen, dass die Art und Weise, wie wir uns gegenseitig im Verkehr behandeln, erheblichen Einfluss auf unser eigenes Fahrverhalten und unser Selbstvertrauen haben kann.

Grafik über das Selbstbewusstsein nach Pöbeleien hinterm Steuer

Abb. 5: Wie stark beeinflusst es das Selbstbewusstsein, wenn man von anderen Autofahrern angeschrien oder angehupt wird?

Mehrheit empfindet keine Angst beim Autofahren, wenn Warnlichter angehen

Auf die Frage: "Wie reagieren Sie, wenn eine Kontroll- oder Warnleuchte angeht?" antworten 86 Prozent, dass sie ruhig und entspannt bleiben. Lediglich 11 Prozent empfinden leichte Angst beim Autofahren, wenn entsprechende Warnlichter aufleuchten. Nur 1,5 Prozent der Befragten geraten in extreme Panik.

Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass die meisten Autofahrer mit dem Aufblinken von Kontrollleuchten souverän umgehen. Dennoch zeigt der kleine Prozentsatz an Panikreaktionen, wie wichtig regelmäßige Fahrzeugwartungen und technische Aufklärung sind, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Rote Warnleuchten können auf verschiedene technische Probleme wie Ölverlust oder Motorüberhitzung hinweisen. Sie sollten daher nicht zu lange ignoriert werden. Andernfalls kann das nicht nur teuer, sondern auch gefährlich werden. Die Warnlichter sind ein Anlass zum Handeln, aber kein Grund zur Panik.

Grafik über Reaktionen auf Warnlichter im Auto

Abb. 4: Wie reagieren Autofahrer in Deutschland darauf, wenn ein Warnlicht in ihrem Auto blinkt?

Fazit

Auch wenn die Fahrt mit dem Auto für die meisten Menschen alltäglich ist, gibt es Situationen, die Unsicherheiten beim Autofahren auslösen können – sei es aufgrund von äußeren Faktoren wie Wildtieren, schlechtem Wetter oder aggressiven Fahrern. Furcht dient in erster Linie als Schutzmechanismus und kann verhindern, dass man unvorsichtig handelt oder sich in eine gefährliche Situation begibt. Dennoch sollte die Angst am Steuer angemessen sein und nicht zu einer Beeinträchtigung im Alltag führen. Die Erkenntnisse darüber, wie häufig Unsicherheiten beim Fahren auftreten und welche Situationen diese hervorrufen, helfen dabei, gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu ergreifen und das subjektive Sicherheitsgefühl für alle Verkehrsteilnehmer zu stärken.

Repräsentative Umfrage zur Angst am Steuer unter deutschen Autofahrer:innen von Censuswide und AutoScout24:

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Quellen

[1] Statistisches Bundesamt: Allgemeine Unfallursachen von Unfällen mit Personenschaden

[2] Deutscher Verkehrssicherheitsrat: Landstraße – Fahr sicher!

Methodik

Ziel der Umfrage war, eine Selbsteinschätzung von Autofahrern in Bezug darauf zu erhalten, wie viel Angst beim Autofahren sie empfinden. Aus diesem Grund wurde im Auftrag von Autoscout24 durch das Marktforschungsinstitut Censuswide eine Umfrage zu Ängsten während der Autofahrt durchgeführt. Die Erhebung erfolgte im August 2024 unter 2.035 Personen ab 18 Jahren in Deutschland und ist repräsentativ für die Gesamtbevölkerung. Die Teilstichproben für die Bundesländer unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Größe, was bei der Interpretation zu berücksichtigen ist. Mehrfachnennung war teilweise möglich.

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