Sei es der Umstieg auf ein moderneres Fahrzeug, ein neuer Lebensabschnitt durch Familienzuwachs oder einem Umzug – es gibt zahlreiche Gründe, warum man sein altes Auto verkaufen möchte. Der Gebrauchtwagenmarkt im Internet stellt für viele Menschen dabei die perfekte Lösung dar. Laut einer aktuellen Umfrage von AutoScout24 würden 60 Prozent der Deutschen ihr altes Auto eigenständig auf entsprechenden Online-Marktplätzen veräußern. Insbesondere für jüngere Fahrzeughalter sind Onlineportale für den Autoverkauf die erste Wahl. Die Vorteile des Onlineverkaufs sind breit gefächert: Inserate für private Anbieter sind in der Regel kostenlos und mit wenigen Klicks erstellt. Die entsprechenden Portale geben privaten Verkäufern wichtige Tipps für den erfolgreichen Verkauf, zum Beispiel wenn es darum geht, den Restwert des Fahrzeugs zu ermitteln und den richtigen Preis festzulegen. Wer den Verkauf privat abwickelt, erhält dann auch mitunter mehr Geld für sein Fahrzeug als beim Verkauf an einen Händler. Auch Käufer profitieren von den privat inserierten Autos, da diese das Angebot an erschwinglichen Gebrauchtwagen erweitern.
Wie entwickelt sich der Privatmarkt für Gebrauchtwagen? AutoScout24 hat das Angebot privater Inserate anhand der Preisentwicklungen und Nachfrage analysiert. Die Ergebnisse zeigen: Der Privatverkauf bietet viele Vorteile. Der folgende Artikel verrät, wieso sich der Privatmarkt sowohl für Verkäufer als auch für Interessenten lohnt – und worauf man achten sollte, wenn man sein Auto verkaufen möchte.
Wer beim Autokauf sparen möchte, sollte einen Blick auf private Gebrauchtwagenangebote werfen. Durchschnittlich kosten Fahrzeuge von Privatpersonen deutlich weniger als solche von Händlern. Zwischen Januar und Oktober 2024 lag der Durchschnittspreis eines privat inserierten Gebrauchtwagens bei 15.488 Euro, während Händlerangebote mit durchschnittlich 26.574 Euro deutlich teurer waren.
Dieser Unterschied ist durch das Alter der Fahrzeuge bedingt, weiß Stefan Schneck, Deutschland Vertriebschef bei AutoScout24:
“Privatangebote sind mit durchschnittlich 13 Jahren deutlich älter als die im Schnitt nur rund sechs Jahre alten Gebrauchtwagen aus dem Handel. Das Angebot im Handel wird maßgeblich durch jüngere Fahrzeuge – meist aus vorheriger Leasingnutzung – beeinflusst, wodurch das Durchschnittsalter niedriger und der Preis entsprechend höher ausfällt.
Allerdings ist auch der Privatmarkt für Gebrauchtwagen von der Preissteigerung der letzten Jahre betroffen und im Wandel. Während ein Gebrauchtwagen aus privater Hand 2021 im Schnitt 11.567 Euro kostete, liegt der Preis 2024 bei 15.488 Euro. Das entspricht einer Preissteigerung von knapp 34 Prozent. Kunden müssen daher im Schnitt nicht nur bei Händlern, sondern auch bei privaten Angeboten tiefer in die Tasche greifen als noch vor ein paar Jahren. Wenn man sein Auto verkaufen will, bedeutet das aber, dass man aktuell einen höheren Preis verlangen kann als 2022, beziehungsweise 2021.
Abb. 1: Preisentwicklung von privat und von Händlern inserierten Gebrauchtwagen im Jahresvergleich
Der Privatmarkt bietet echtes Schnäppchenpotenzial für Käufer, die bereit sind, gut gepflegte ältere Fahrzeuge in Betracht zu ziehen. Ein Blick auf die beliebtesten Modelle aus Privatinseraten zeigt, dass Käufer vor allem auf deutsche Fabrikate wie den VW Golf oder den Audi A4 setzen. So ist ein VW Golf aus privater Hand auf AutoScout24 im Durchschnitt 15 Jahre alt, hat 157.000 Kilometer auf dem Tacho, aber kostet lediglich 8.600 Euro.
“Wer also ältere Gebrauchtwagen mit höherer Laufleistung sucht, findet bei Privatinseraten oft unschlagbare Angebote. Diese Modelle eignen sich nicht nur als Einstiegsfahrzeuge, sondern auch als kostengünstige Alternative für Alltagsfahrer, denen ein ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wichtig ist. Dabei sollte man jedoch genau darauf achten, dass es sich um ein geprüftes, zuverlässiges Fahrzeug und um ein seriöses Angebot handelt”, so Schneck.
Abb. 2: Die fünf beliebtesten Modelle von Privat (Auf Basis Kaufanfragen, Stand: Oktober 24).
Der Preisvorteil bei Privatangeboten gegenüber Fahrzeugen aus dem Handel zeigt sich auch in der beliebten Kategorie jüngerer Gebrauchtwagen im Alter von 3 bis 5 Jahren – wenngleich er hier deutlich geringer ausfällt als im allgemeinen Vergleich über alle Altersklassen hinweg. Dennoch können Käufer auch in diesem Segment sparen, wenn sie sich für ein privates Inserat entscheiden. Ein Vergleich der fünf beliebtesten Modelle verdeutlicht die Unterschiede.
Vertriebschef Schneck ordnet ein: “Bei ausgewählten Modellen, wie etwa dem Opel Astra oder VW Polo, kann ich echte Schnäppchen erzielen, denn hier liegt der Unterschied zwischen Privat- und Händlerpreis im Schnitt bei weit über 1.000 Euro. Das gilt aber nicht pauschal für alle betrachteten Modelle. Beim VW Golf oder Audi A6 handelt es sich durchschnittlich nur um wenige Hundert Euro Preisdifferenz. Generell spielt bei einem höheren Händlerpreis natürlich auch eine Rolle, dass der Käufer beim Kauf im Handel von zusätzlichen Leistungen wie fachkundiger Beratung, Gewährleistung und häufig auch weiterführendem Service profitiert.”
Abb. 3: Die fünf beliebtesten Modelle von Privat im Altersschnitt 3-5 Jahre (Beliebtheit auf Basis Kaufanfragen, Stand: Oktober 24).
Die Entscheidung, ob ein Auto von privat oder vom Händler gekauft wird, hängt letztlich von den persönlichen Prioritäten ab: Möchte man möglichst sparen und ist bereit, auf zusätzliche Sicherheit und Service-Angebote zu verzichten, bietet der Privatkauf eine attraktive Möglichkeit. Für Käufer, die Wert auf professionelle Abwicklung und Absicherung legen, kann der Kauf vom Händler hingegen die bessere Wahl sein – auch wenn dies einen höheren Preis bedeuten kann.
Wer in Eigenregie sein Auto verkaufen möchte, kann sich in der Regel über eine schnelle Abwicklung freuen. Privatinserate werden deutlich stärker nachgefragt als Angebote von Händlern. “So erhält beispielsweise ein 3 bis 5 Jahre alter VW Golf – das beliebteste Modell auf dem Gebrauchtwagenmarkt – im Schnitt dreimal mehr Anfragen, wenn er von privat angeboten wird. Bei einem VW Polo liegt die Nachfrage sogar viermal höher”, weiß Schneck. Der bereits genannte Grund: Von Privat inserierte Fahrzeuge sind im Schnitt älter und damit günstiger als Händlerangebote und so für Verbraucher besonders attraktiv. “Aber auch für die Händler stellen Privatfahrzeuge eine attraktive Zukaufmöglichkeit für ihren Bestand dar, was die Nachfrage ebenfalls nach oben treibt”, so Stefan Schneck weiter.
Für private Verkäufer bedeutet das wiederum, dass sie problemlos ihr Auto weiterverkaufen können, selbst wenn es älter ist.
Wer sein Auto verkaufen möchte, hat mit den folgenden Modellen die besten Chancen auf einen schnellen Erfolg. Besonders gefragt sind aktuell Premium-Modelle wie der Mercedes-Benz C 180 oder der BMW X1, aber auch das Familienfahrzeug VW Touran. Die Bestseller auf dem Privatmarkt verkaufen sich im Schnitt nach circa 70 Tagen.
Abb. 4: Top 5 Automodelle, die privat besonders schnell verkauft werden.
Ein privater Autoverkauf erfordert etwas mehr Vorbereitung und Zeitaufwand, kann aber höhere Gewinne als der Verkauf über einen Händler erbringen. Mit einer guten Anzeige, einem realistischen Preis und professioneller Organisation kann man sein Auto schnell in neue Hände geben. Die folgenden Tipps geben eine Orientierung dabei, wenn du dein Auto verkaufen möchtest. Übrigens – egal, ob man sein Auto auf AutoScout24 oder auf einer anderen Plattform inserieren möchte: Für Privatverkäufer ist das Einstellen grundsätzlich kostenlos. Und wem das doch alles zu lange dauert, der hat natürlich auch immer die Möglichkeit, sein altes Auto via Direkt-Verkauf an einen Händler zu verkaufen.
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