50 km/h Autos, auch als Leichtkraftfahrzeuge (LKFZ) oder Mopedautos bekannt, sind drei- oder vierrädrige Fahrzeuge, die für den Straßenverkehr freigegeben sind. Ihre Höchstgeschwindigkeit liegt je nach Art und Ausführung zwischen 45 und 50 km/h bei einer Leistung von durchschnittlich 4 Kilowatt. Im Gegensatz zu anderen Ländern müssen Fahrzeuge bis 45 km/h in Deutschland nicht zugelassen werden, sondern können mit einem Versicherungskennzeichen, wie es für Mopeds üblich ist, gefahren werden.
Ihre Vorteile liegen in der Energieeffizienz und den geringen CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Autos. Das macht sie umweltschonender und kraftstoffsparend. Hinzu kommen niedrigere Versicherungs- und Wartungskosten sowie eine Befreiung von der Kfz-Steuer bei Modellen, deren Höchstgeschwindigkeit bei 45 km/h liegt. Außerdem sind diese von der Hauptuntersuchung befreit und können bereits ab einem Alter von 15 Jahren mit der AM Führerscheinklasse genutzt werden. Für Fahrzeuge, die 50 km/h schnell sind, wird ein A1-Führerschein benötigt. Dieser ist ab Vollendung des 16. Lebensjahres erwerbbar.
50 km/h Autos richten sich an mehrere Zielgruppen. Zum einen werden mit diesen Fahrzeugen junge Leute angesprochen, die noch kein normales Kraftfahrzeug fahren dürfen, aber trotzdem mobil sein wollen. Schließlich verfügt ein Mopedauto oder Leichtkraftfahrzeug über ein höheres Maß an Sicherheit als Mopeds oder Mofas.
Weitere Zielgruppen sind Senioren, denen ein konventionelles Auto zu schnell ist, die sich aber trotzdem Unabhängigkeit und Flexibilität bewahren möchten. Gleiches gilt für jüngere Leute, die Probleme mit hohen Geschwindigkeiten haben oder nicht über einen Führerschein der Klasse B verfügen. Das betrifft zum Beispiel Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Diese profitieren vom einfacheren Handling und der bequemeren Fahrumgebung.
Zusätzlich ist das 50 km/h Auto für Pendler interessant, die hauptsächlich im Stadtverkehr unterwegs sind. Die geringe Geschwindigkeit ermöglicht eine angenehme und sichere Fortbewegung im Stadtverkehr und sorgt darüber hinaus für niedrige laufende Kosten. Auch für Menschen mit einem hohen Umweltbewusstsein oder niedrigen Bedürfnissen in Sachen Geschwindigkeit und Lademöglichkeiten ist ein solches Auto eine sinnvolle und preisgünstige Alternative.
Ein 50 km/h Auto ist nicht in jeder Situation eine gute Wahl. So eignet es sich beispielsweise nicht für längere Strecken. Die Reichweiten sind oft sehr begrenzt und gerade bei Elektromodellen müssen entsprechende Ladezeiten eingeplant werden. Vor allem außerorts können 50 km/h Autos zum Hindernis werden, da sie den Verkehrsfluss auf den Straßen stören, auf denen höhere Geschwindigkeiten erlaubt sind.
Autobahnen dürfen mit einem Leichtkraftfahrzeug gar nicht befahren werden. Zum einen sorgt die minimalistische Bauweise für ein hohes Sicherheitsrisiko und zum anderen gilt auf deutschen Autobahnen eine Mindestgeschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde. Das schließt sämtliche Mopedautos und ähnliche Bauarten aus.
Ebenfalls ungeeignet ist das 50 km/h Auto, wenn es beruflich genutzt werden soll, aber den Ansprüchen des Arbeitsumfeldes nicht genügt. Zum Beispiel wenn im Zuge der Arbeitseffizienz längere Strecken zurückgelegt oder kurze Fahrzeiten erreicht werden sollen. Auch für Familien und andere größere Personengruppen ist das 50 km/h Auto nicht empfehlenswert. Meistens bieten diese Fahrzeuge nur Raum für ein bis zwei Insassen.
Hohe Anforderungen an Ladeflächen oder Ladekapazitäten führen auch dazu, dass das Leichtkraftfahrzeug ausscheidet. Aufgrund des leistungsschwachen Motors und der speziellen Bauweise sind die Autos nicht dafür geeignet, höhere Nutzlasten zu erbringen oder viel Platz zu bieten.
Das Angebot an Elektroautos bis 50 km/h ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Immer mehr Marken haben sich etabliert und auch konventionelle Autobauer wagen den Schritt in diese Sparte. Besonders beliebt ist zum Beispiel der Opel Rocks-e, der es auf eine Reichweite von 75 Kilometern bringt und neu schon ab 7.990 Euro zu haben ist. Er kann sogar schon ab 15 Jahren mit dem AM Führerschein gefahren werden. Seine Markteinführung war im November 2021. Mittlerweile gibt es ihn in verschiedenen Ausstattungsvarianten.
Von Mobeco wird eine Reihe an E-Autos bis 50 km/h angeboten. Das günstigste mit einem Einstiegspreis von 5.990 Euro ist der Geco Truck XP. Bei ihm handelt es sich um einen dreirädrigen Pickup mit kippbarer Ladefläche. In seiner verbesserten Ausführung schafft er Reichweiten von bis zu 110 Kilometern.
Weitere Mobeco Modelle sind der Geco Buena, der bei 6.490 Euro beginnt und Platz für eine Person bietet und der E-GO. Letzterer ist ein Zweisitzer und sowohl in einer Version mit 40 Kilometern Reichweite als auch in einer mit 80 Kilometern Reichweite verfügbar ist. Sein Neupreis beginnt bei 8.490 Euro.
Elektrofahrzeuge bis 50 km/h von anderen Herstellern sind beispielsweise der Aixam eCity, der Varaneo Samsa 45, der Ari 345 und der Citroën Ami.
Im Bereich der Mopedautos und Leichtfahrzeuge haben sich die Hersteller Microcar, Ligier, Piaggio und Chatenet etabliert. Die folgende Liste zeigt aktuelle Modellversionen der Hersteller.
Mopedautos und Leichtkraftfahrzeuge sind umweltfreundliche und den Geldbeutel schonende Alternativen zum klassischen PKW. Der 50 kmh Auto Führerschein ist günstiger und leichter zu erlangen als die Fahrerlaubnis der Klasse B und ermöglicht ein gewisses Maß an Mobilität und Autarkie. Im Rahmen der sich weiterentwickelnden Elektromobilität werden 50 km/h Autos stetig reichweitenstärker und kraftstoffeffizienter. Mit Herstellern wie Opel, Aixam, Microcar oder Chatenet betreten immer mehr Anbieter den Markt und bieten eine breite Produktpalette für unterschiedliche Ansprüche.