Bis zum 31.12.2020 konnten 15-Jährige nur einen Mofa-Führerschein machen, der sie zum Fahren von Kraftfahrrädern bis zu einer Geschwindigkeit von maximal 25 Kilometern pro Stunde berechtigte. Damit war jedes Auto mit 45 km/h ausgeschlossen. Seit 2021 gilt jedoch mit dem AM-Führerschein eine neue Regelung. Seither dürfen 15-Jährige auch den Moped-Führerschein erwerben und sowohl Mofa-Autos als auch Moped-Autos fahren.
Beim Mofa-Führerschein - offiziell Fahrerlaubnis der Klasse M genannt - handelt es sich nicht um einen richtigen Führerschein, sondern nur um eine Prüfbescheinigung. Erlaubt sind mit ihm nur motorisierte Fahrräder, die lediglich über einen Hilfsmotor mit einem Kilowatt Leistung verfügen. Der AM-Führerschein hingegen berechtigt zum Führen von Krafträdern, deren Motor bis zu vier Kilowatt (sechs kW bei vierrädrigen Leichtkraftfahrzeugen) haben darf.
Egal ob Klasse M oder AM, für beide gilt, dass sie nur in Deutschland anerkannt werden. Ins Ausland dürfen Minderjährige weder mit einem Mofa-Auto noch mit einem Moped-Auto fahren. Die Regelungen in anderen EU- sowie nicht-EU-Ländern sind unterschiedlich und es drohen Strafen sowie die Stilllegung des Fahrzeugs für Fahrer, die sich nicht an die Vorschriften halten.
Mofa-Autos haben nur sehr geringe Betriebskosten. Es fallen keine Steuern an und es wird zur Zulassung im Straßenverkehr nur ein Versicherungskennzeichen benötigt. Dieses kostet bei einigen Anbietern weniger als 30 Euro. Zu den geringen Betriebskosten zählt auch der niedrige Kraftstoffverbrauch. Durch die geringe Leistung des Hilfsmotors sind Mofa-Autos sparsamer als Moped-Autos oder normale Pkws.
Ein weiterer Vorteil ist ihre simple Handhabung. Mofa-Autos sind in der Regel klein und haben ein geringes Gewicht. Das macht sie leicht manövrierbar und einfach zu fahren. Außerdem bieten sie Parkplatzvorteile. Aufgrund ihrer kompakten Größe lassen sie sich besser parken als größere Fahrzeuge. Sie können in engen Lücken untergebracht werden und sind ideal für den Stadtverkehr, wo Parkplätze knapp sind.
Hinzu kommt ihre Umweltfreundlichkeit. Aufgrund ihres minimalen Kraftstoffverbrauchs und ihrer niedrigen CO2-Emissionen können Mofa-Autos als umweltfreundliche Alternative zu größeren Fahrzeugen betrachtet werden. Sie verursachen weniger Luftverschmutzung und tragen zur Verringerung des Verkehrsaufkommens bei. Einige Fahrzeuge haben zudem Elektroantriebe, sodass die Emissionen gänzlich wegfallen.
Tipp
In manchen Gegenden dürfen Mofa-Autos Straßen und Wege befahren, die für stärker motorisierte Gefährte nicht zugänglich sind. Das kann in dicht besiedelten Gebieten von Vorteil sein, in denen der Verkehr stark eingeschränkt ist.
Der offensichtlichste Nachteil des Mofa-Autos besteht in der Geschwindigkeitsbegrenzung. Mit nur 25 km/h ist es langsamer als ein Moped oder Pkw. Lange Strecken benötigen dadurch viel Zeit und sind nur schwierig umsetzbar. Die langsame Fahrweise mit einem Mofa-Auto kann außerdem dazu führen, dass sich andere Verkehrsteilnehmer gestört fühlen. Fahrten auf Kraftfahrstraßen oder Autobahnen sind mit dem Mofa-Auto komplett ausgeschlossen.
Der Kraftstofftank eines Moped-Autos ist nur sehr klein. Entsprechend gering ist die Reichweite. Das kann die Flexibilität auf Strecken mit begrenztem Tankstellenangebot einschränken. Und eingeschränkt ist auch der Stauraum. Mofa-Autos sind sehr klein und bieten nicht viele Möglichkeiten zur Gepäckmitnahme. Das kann ein Problem sein, wenn größere Gegenstände oder mehrere Passagiere transportiert werden sollen.
Im Vergleich zu Pkws besteht der Nachteil im kleineren Schutz bei Unfällen. Mofa-Autos sind mit weniger Sicherheitsmerkmalen ausgestattet. Sie haben oft keine Airbags oder andere fortschrittliche Sicherheitsvorrichtungen. Das kann das Verletzungsrisiko erhöhen. Insgesamt sind sie jedoch sicherer als zweirädrige Fahrzeuge.
Nicht alle 25 km/h Autos dürfen mit dem AM- oder M-Führerschein gefahren werden. Einige von ihnen sind aufgrund ihres Aufbaus führerscheinpflichtig und erfordern mindestens die Klasse S. Wer diesen nicht besitzt, muss ein explizites Mofa-Auto kaufen. Dazu zählen zum Beispiel die Fahrzeuge von AIXAM in der Kategorie L6eB. Die Preise für einen neuen AIXAM bewegen sich im Bereich zwischen knapp 13.000 bis etwa 22.000 Euro.
Beliebt ist auch das Microcar des französischen Herstellers Ligier. Die meisten Leichtkraftfahrzeuge gehören zur Kategorie: Auto mit Mofa Führerschein und dürfen deshalb schon ab 15 Jahren geführt werden. Die Neupreise bewegen sich im Bereich um 15.000 Euro.
Wer ein Mofa Auto gebraucht kaufen möchte, findet Microcars, AIXAMS und andere Modelle oft schon für unter 10.000 Euro. Zu beachten ist dabei, dass die kleinen Motoren eine kürzere Lebensdauer haben als große Maschinen in herkömmlichen Pkws. Außerdem müssen Mofa- und Moped-Autos nicht zum TÜV. Der Zustand des Fahrzeugs sollte vor dem Gebrauchtkauf also gut eingeschätzt werden.
In erster Linie richtet sich das Mofa-Auto an Personen unter 18 Jahren, die eine höhere Sicherheit und bessere Mobilität als mit einem Moped, Mofa oder Fahrrad suchen. Es eignet sich einerseits für die Bedürfnisse auf dem Land, um unkompliziert von A nach B zu kommen und so notwendige Wege besser bewältigen zu können. Andererseits ist das Mofa-Auto auch im Stadtverkehr eine große Hilfe. Durch seine Größe und Agilität kann durch enge Bereiche gut manövriert werden.
Ebenfalls prädestiniert ist das Mofa-Auto für Personen, die Probleme beim Fahren mit groß motorisierten Fahrzeugen haben oder keinen Führerschein der Klasse B besitzen. Das Mofa-Auto ist bedeutend leichter zu handhaben und verlangt weniger fahrerisches Können als ein Pkw. Hinzu kommen die Umweltfreundlichkeit des Fahrzeugs und seine niedrigen laufenden Kosten. Preis- und umweltbewusste Menschen können von den Vorteilen des Autos profitieren.
Das Mofa-Auto ist eine praktische Alternative zum klassischen Mofa oder dem nicht motorisierten Fahrrad. Durch seine Alterseinstufung ab 15 Jahren ist es vor allem darauf ausgelegt, die Mobilität junger Leute zu erhöhen. Doch auch für Erwachsene kann das Gefährt sinnvoll sein, da es leicht zu bedienen, umweltverträglich und preisgünstig in der Anschaffung sowie im Unterhalt ist. Zum Fahren werden nur ein Führerschein der Klasse M oder AM sowie ein Versicherungskennzeichen benötigt. Die Kfz-Steuer und TÜV-Bescheinigungen entfallen komplett.