Es ist grundsätzlich nützlich zu wissen, welchem Gegenwert in Euro das eigene Auto entspricht. In der Praxis hat der Restwert jedoch zwei wichtige Funktionen:
Wenn du dein Auto verkaufen willst, spielt der Restwert eine wichtige Rolle. So kann der Restwert des Fahrzeugs dir und potentiellen Käufern als Orientierungshilfe dienen. Wichtig ist dabei natürlich, dass dieser Wert anhand nachvollziehbarer Kriterien objektiv ermittelt wird.
PKW werden in der Regel regelmäßig genutzt. Aus diesem Grund machen sich auf Dauer Abnutzungserscheinungen bemerkbar. Dabei geht es nicht nur um Verschleißteile, die ohnehin in regelmäßigen Intervallen gewechselt werden müssen.
Wird ein Auto im Stadtverkehr bewegt, sind Dellen möglich. Nahezu jede Karosserie fängt irgendwann an zu rosten. Darüber hinaus sind Motoren nur auf eine begrenzte Laufleistung ausgelegt. Je mehr Kilometer ein Motor „runter“ hat, desto baufälliger wird er.
Auch der Lack eines Fahrzeugs weist nach einiger Zeit Alterungserscheinungen auf. Viele altersbedingte Schäden an einem PKW lassen sich zwar hinauszögern, doch unabhängig von der jeweiligen Pflege wird jedes Fahrzeug mit der Zeit an Wert verlieren.
Allein die Tatsache, dass es nach einiger Zeit ein neueres Modell des gleichen Wagens gibt, wird zum Wertverlust führen – auch wenn das Fahrzeug nie bewegt und in einer Garage abgestellt wurde.
Autobesitzer haben die Möglichkeit, den Restwert eines Fahrzeugs vor einem Verkauf wieder zu erhöhen. Ist der Motor zum Beispiel schon sehr alt, kann er gegen einen neuen ausgetauscht werden.
Möglich ist auch eine Umrüstung auf Autogas. Dadurch könnte der Restwert zum Beispiel erhöht werden. Denkbar ist auch ein Austausch der Sitze durch eine Lederausstattung oder das Umrüsten der Bremsanlage auf Sportbremsen.
Das schonende Ausbeulen von Dellen beim „Dellendoktor“ kann ebenfalls zu einer kleinen Erhöhung des Restwerts führen.
Zudem kann der Wiederverkaufswert des Autos vor allem durch die Reinigung gesteigert werden. Dazu zählt schon das Staubsaugen, die Felgenreinigung, eine Motorwäsche und das Wachsen bzw. Polieren der Oberfläche.
Kostenlose Restwert-Ermittlung für ADAC Mitglieder
Mitglieder des ADAC haben die Möglichkeit, den Restwert eines Fahrzeugs anhand von Marke, Kilometerstand, Erstzulassung, Modell und Fahrzeugtyp kostenlos ermitteln zu lassen. Dabei werden zwar optische Mängel nicht berücksichtigt. Die Daten können jedoch als erste Orientierung dienen.
Wie sich der Restwert eines Autos entwickelt, hängt von ganz verschiedenen Faktoren ab:
Beispiel
Ein Auto, das 2010 zugelassen wurde und seither 100.000 Kilometer gefahren ist, wird einen geringeren Restwert haben als der gleiche PKW mit nur 50.000 Kilometern Gesamtlaufleistung.
Autobesitzer können den Restwert schon während der Nutzung beeinflussen. Folgende Möglichkeiten helfen dabei:
Die Automarke ist ein entscheidender Faktor für die Restwertentwicklung eines Fahrzeugs. In der Regel gelten deutsche Automarken wie Mercedes, Porsche oder auch VW als sehr wertbeständig. Allerdings sind auch die günstigen Autohersteller wie Dacia oder Skoda weit vorn in den Listen für die Gebrauchtwagenpreis-Entwicklung.
Zusätzlich zur Automarke kann auch der Fahrzeugtyp oder das Modell zu einem deutlich geringeren Restwert führen. Hier gelten der VW Tiguan oder der Mercedes GLA als besonders wertstabil.
Durch folgende Faustregeln kann ein ungefährer Restwert berechnet werden: Nach einem Zeitraum von zwölf Monaten beträgt der Wert eines typischen Autos ungefähr 75 Prozent des vom Hersteller veröffentlichten Listenpreises für den Neuwagen. Nach Ablauf von drei Jahren ist der Wagen noch ungefähr die Hälfte des Listenpreises wert.
Den Wert von Gebrauchtwagen kannst du auf verschiedene Weise auch online berechnen lassen. Bist du Mitglied in einem Automobilclub wie dem ADAC, gibt es die Möglichkeit, den Restwert kostenlos anhand von Tabellen zu berechnen.
Eine weitere Möglichkeit ist der Anbieter „Schwacke“. Er ist vor allem durch den „Schwacke-Wert“ bekannt geworden. Diese Wertangabe wird häufig als Referenz beim Verkauf von Gebrauchtwagen genutzt.
Um den Wert deines Autos anhand der Schwacke-Tabelle zu ermitteln, musst du ein paar Euro bezahlen. Derartige Tabellen können jedoch immer nur als Schätzung dienen. Denn sie berücksichtigen nicht den tatsächlichen Zustand des Fahrzeugs. So spielen dabei weder Farbe des Lacks, optischer Zustand noch Vorbesitzer eine Rolle.
Wer den Restwert seines Autos zuverlässig berechnen lassen möchte, sollte einen Kfz-Gutachter aufsuchen. Allerdings musst du in diesem Fall mit Kosten von mehr als 100 Euro für das Gutachten ausgehen. Ein Gutachten kann durch jede Person ausgestellt werden, allerdings spielt die Glaubwürdigkeit bei der Erstellung des Kfz-Gutachten eine wichtige Rolle.
Wenn du das Auto allerdings erfolgreich verkaufen willst, kann ein offizielles Gutachten als schlüssiges Verkaufsargument gelten und deinen angesetzten Preis angemessen begründen.
Nach einem Autounfall wird häufig vom „Restwert“ gesprochen. Damit wird der Wert eines Autos bezeichnet, den es nach dem Unfall ohne Reparatur noch hat. Dieser Wert wird von einem Gutachter ermittelt.
Zu diesem Wert kann der Unfallwagen dann von seinem Besitzer verkauft werden. Der Wert unterscheidet sich somit deutlich vom oben aufgeführten „Restwert“. Der oben genannte Wert bezieht sich auf das funktionsfähige Fahrzeug.
Der Restwert nach einem Autounfall ist wichtig, da er sich vom Wiederbeschaffungswert unterscheidet. Versicherungen sind meist daran interessiert, dass der Restwert eines Unfallautos hoch ausfällt.
Der Versicherungsnehmer kann den Wagen nämlich zu diesem Preis verkaufen. Die Versicherung ist dann nur noch dazu verpflichtet, die Differenz zum Wiederbeschaffungswert des Fahrzeugs zu erstatten.