Die Führerschein-Finanzierung ist eine Herausforderung für viele Menschen. Denn häufig wird die Fahrerlaubnis in einem Alter erworben, in dem man noch nicht berufstätig ist und noch keine Ersparnisse hat, auf die dafür zurückgegriffen werden kann. Die Kosten sind hoch und steigen schnell weiter an, wenn mehr Fahrstunden benötigt werden als ursprünglich angenommen oder wenn die Prüfung nicht beim ersten Anlauf bestanden wird. Oft springen die Eltern oder Großeltern ein und helfen bei der Finanzierung, aber auch das ist nicht immer ohne Weiteres möglich.
Häufig bietet es sich also an, den Führerschein über einen Kredit zu finanzieren. Hier hilft zunächst ein Kreditvergleich. Dieses Modell lohnt sich vor allem dann, wenn gerade ausreichend Zeit für Theorie- und Fahrstunden zur Verfügung steht, was später vielleicht nicht mehr der Fall sein wird. Dann wäre es nicht empfehlenswert, zuerst lange für den Führerschein zu sparen.
Ein weiterer Grund spricht für einen Führerschein-Kredit: Es ist problematisch, wenn während der Fahrschulausbildung das Geld ausgeht und die Fahrstunden ausgesetzt werden müssen, bis sie wieder bezahlt werden können. Denn dadurch zieht sich die Ausbildung unnötig in die Länge und wird am Ende teurer, weil durch die Unterbrechungen ein schlechterer Lernerfolg erzielt wird.
Zudem erlischt der Antrag auf Erteilung einer Fahrerlaubnis zwölf Wochen nach Bestehen der theoretischen Prüfung. Wenn du also die praktische Prüfung aufgrund fehlenden Geldes für die Fahrstunden später als ein Jahr nach der bestandenen Theorieprüfung ablegst, muss ein neuer Antrag gestellt werden, der wiederum Geld kostet.
Zunächst einmal kannst du bei deiner Fahrschule anfragen, ob dort eventuell eine Ratenzahlung möglich ist.
Vielleicht lassen sich individuelle Vereinbarungen treffen und du erhältst die Möglichkeit, in Raten zu bezahlen, ohne dass dafür Zinsen anfallen und sich deine Gesamtkosten erhöhen. Die vereinbarten Zahlungsmodalitäten solltest du vertraglich festhalten.
Möglicherweise wird dir eine mündliche Absprache angeboten. Diese Lösung ist jedoch nicht empfehlenswert. Du solltest dich auf die Modalitäten der Finanzierung verlassen können und keine Angst haben müssen, dass die angefallenen Kosten doch früher von dir eingefordert werden als gedacht.
Einige Fahrschulen arbeiten mittlerweile auch mit Kreditinstituten zusammen und bieten eine spezielle Führerschein-Finanzierung an. Dabei handelt es sich im Grunde um einen regulären Ratenkredit, der dir aber von der Fahrschule vermittelt wird.
Der Vorteil: Du wirst bei der Beantragung unterstützt und kannst dich bei Rückfragen direkt an die Fahrschule wenden. Allerdings wird dir dort nur ein einzelnes Angebot gemacht und du hast nicht die Möglichkeit, verschiedene Anbieter zu vergleichen.
In vielen Fällen wird der Kreditbetrag bei einem solchen Finanzierungsmodell direkt an die Fahrschule überwiesen. Wenn du mit den Kosten für deine Führerscheinausbildung unter dem Budget bleibst, erhältst du den restlichen Betrag von der Fahrschule zurück, im umgekehrten Fall kannst du den Kredit aufstocken.
Konditionen vergleichen
Wenn die Finanzierung durch einen Partner der Fahrschule für dich attraktiv ist, solltest du dich über die Konditionen informieren und diese mit anderen Angeboten vergleichen, also mit den Ratenkrediten anderer Kreditinstitute.
Ablauf bei Problemen mit der Fahrschule
Bedenke, dass es hier kompliziert werden könnte, falls du mit deinem Fahrlehrer unzufrieden bist und die Fahrschule wechseln möchtest oder falls es zu einer Insolvenz des Unternehmens kommt.
Natürlich kannst du dich auch selbst um einen Kredit kümmern und ihn verwenden, um deinen Führerschein zu finanzieren. Dabei handelt es sich üblicherweise um einen regulären Raten- oder Konsumentenkredit, der in der Regel nicht zweckgebunden ist.
Vor der Entscheidung für einen Anbieter empfiehlt sich ein umfassender Kreditvergleich, mit dem du die besten Konditionen finden kannst. Gerade weil viele Fahrschüler noch sehr jung sind und kein oder nur ein geringes eigenes Einkommen vorweisen können, haben sie es allerdings schwer, bei Banken oder Sparkassen einen Kredit zu erhalten.
Ein Kredit ohne SCHUFA, bei dem auf die Bonitätsprüfung verzichtet wird, kann deshalb attraktiv wirken, er ist aber auch mit deutlich höheren Zinsen verbunden und es gibt in diesem Bereich einige unseriöse Anbieter. Deshalb solltest du prüfen, ob es noch andere Möglichkeiten gibt, zum Beispiel indem ein Familienmitglied als dein Bürge auftritt oder den Kredit für dich aufnimmt.
Nicht selten wird der Führerschein teurer als erwartet: Da jede Fahrstunde Geld kostet, steigen bei einem höheren Bedarf die Gesamtkosten schnell an. Außerdem sind neben den Fahrstunden und Sonderfahrten auch noch Lernmaterialien, der Erste-Hilfe-Kurs, Passbilder und ein Sehtest zu bezahlen.
Am Ende steht die Prüfungsgebühr, die in einigen Fällen auch mehrfach anfällt, wenn der Fahrschüler nicht auf Anhieb erfolgreich ist. Die Kosten liegen in der Regel bei mindestens 1.000 Euro, meist fallen sie aber noch deutlich höher aus.
Ein großer Vorteil der Führerschein-Finanzierung über einen Kredit liegt auf der Hand:
Eine Führerschein-Finanzierung unterscheidet sich von anderen Anschaffungen und sollte deshalb auch bestimmte Anforderungen erfüllen.
Auf die folgenden Punkte solltest du bei deinem Kredit zur Führerschein-Finanzierung achten:
Du solltest von der Idee Abstand nehmen, deinen Führerschein über den Dispokredit zu finanzieren, der dir bei deinem Girokonto eingeräumt wird. Dieser muss zwar nicht eigens beantragt werden und ist schnell verfügbar, die Zinsen sind aber auch deutlich höher und die Gesamtkosten für die Finanzierung steigen dementsprechend.
Außerdem hast du deinen Disporahmen dann wahrscheinlich Monat für Monat bereits ausgeschöpft und kannst auf eventuelle finanzielle Engpässe oder unvorhergesehene Ausgaben nicht reagieren.
Wenn du dir eine gewisse Flexibilität bewahren willst und deshalb den Dispokredit als Finanzierungsmöglichkeit in Erwägung gezogen hast, ist möglicherweise ein Rahmenkredit eine sinnvolle Alternative. Dabei vereinbarst du mit der Bank einen bestimmten Kreditrahmen, den du je nach Bedarf von einem separaten Kreditkonto abrufen kannst. Die Zinsen fallen nur für den Betrag an, den du tatsächlich genutzt hast.
Für die Führerschein-Finanzierung bietet das den Vorteil, dass du nur für die bei der Fahrschule bezahlten Leistungen Zinsen zahlen musst und keine zu hohe Kreditsumme aufgenommen hast, wenn der Führerschein doch günstiger werden sollte. Du bewahrst dir also eine möglichst große Flexibilität.
Die Zinsen liegen unter denen eines Dispokredits und über denen eines Ratenkredits. Durch die Flexibilität können etwas höhere Zinskosten aber ausgeglichen werden, wenn die in Anspruch genommene Summe niedriger ist als ein Ratenkredit, den du für die Finanzierung aufgenommen hättest. Allerdings sind die Zinsen ─ anders als bei einem Ratenkredit ─ variabel. Es ist also durchaus möglich, dass sie während der Inanspruchnahme des Rahmenkredits plötzlich steigen.
Dann lohnt sich der Rahmenkredit
Der Rahmenkredit eignet sich vor allem dann, wenn die Kosten für dich sehr schwer einzuschätzen sind oder wenn du mit einer schnellen Rückzahlung rechnen kannst. In diesem Fall sind steigende Zinsen weniger wahrscheinlich und weniger problematisch für dich.
Für viele Fahrschüler dürften die Anforderungen der Banken und Sparkassen bei der Kreditvergabe ein Problem darstellen. Denn häufig setzen die Kreditinstitute nicht nur einen guten SCHUFA-Score voraus, sondern verlangen ein unbefristetes Arbeitsverhältnis und ein bestimmtes monatliches Einkommen.
Schüler, Studierende oder Auszubildende haben in der Regel Probleme, diese Vorgaben zu erfüllen. Aus der Perspektive der Bank steckt dahinter die Überlegung, dass die Rückzahlung sich als schwierig herausstellen könnte, wenn kein regelmäßiges Einkommen vorhanden ist oder das Arbeitsverhältnis bald endet und damit das Gehalt wegbricht.
Doch auch Fahrschüler, die die Kriterien nicht erfüllen, können einen Kredit nutzen, um ihren Führerschein zu finanzieren. Du brauchst dann in der Regel einen Bürgen oder einen zweiten Kreditnehmer, der die Anforderungen erfüllt.
Geschäftsfähigkeit ist Voraussetzung
Wenn du noch unter 18 Jahre alt bist, giltst du nicht als voll geschäftsfähig und musst den Kredit ohnehin von einer anderen Person beantragen lassen. Diese Bedingungen gelten sowohl bei Kreditinstituten als auch für die Finanzierungen, die Fahrschulen und Banken in Kooperation anbieten.