Zwar gibt es Motorräder mit Kardan- oder Riemenantrieb, doch bei den meisten Modellen sorgt eine Kette für die Übertragung der Antriebskraft des Motors auf das Getriebe. Diese klassische Bauweise ist leicht, günstig zu realisieren, hält lange und bietet eine hohe Effizienz ohne großen Drehkraftverlust. Dafür muss die Motorrad-Kette allerdings richtig gespannt, geschmiert und in einwandfreiem Zustand sein.
Das Öl auf der Motorrad-Kette verbindet sich mit Regen und Straßendreck, was den Verschleiß der Kette erhöht. Während eine gut gepflegte Kette eine Lebensdauer von rund 40.000 Kilometern hat, sind es bei nicht gewarteten Ketten nur noch 10.000 Kilometer. Das zeigt, warum eine regelmäßige Wartung und Reinigung der Motorrad-Kette wichtig ist. Welche weiteren Vorteile die Kettenpflege im Alltag bringt, zeigt die folgende Kurzübersicht:
Somit lässt sich festhalten, dass die Pflege der Motorrad-Kette wichtig für die Sicherheit ist und Kosten spart, da das Bauteil weniger schnell verschleißt und nur in größeren Zeitabständen ersetzt werden muss. Doch wann ist es Zeit für die Motorrad-Kettenpflege und wie oft sollten Produkte wie Öl oder Kettenspray zum Einsatz kommen?
Generell lässt sich sagen, dass die Motorrad-Kette etwa alle 1.000 Kilometer gereinigt werden sollte. Herkömmliche Rollenketten sind besonders anfällig für Schmutz und sollten in kürzeren Abständen gereinigt werden. Weniger aufwendig ist die Pflege von O-Ring-Ketten mit Dauerschmierfüllung, bei denen kleine Gummidichtungen das tiefere Eindringen von Schmutz verhindern.
Wie oft die Kette gereinigt werden muss, hängt aber auch von den Fahrgewohnheiten ab: Bei Schönwetterfahrten hält sich der Schmutzansatz in Grenzen, während bei Regen oder auf verdreckten Straßen nach jeder Tour eine Behandlung mit Kettenspray hilft, Rostansatz und Verkrustungen zu vermeiden. Wer im Gelände unterwegs ist oder seinen Sportler auf der Piste ausfährt, sollte ohnehin nach jedem Einsatz eine gründlichere Kettenpflege vornehmen, um den Dreck an der Kette oder das abgeschleuderte Kettenfett sofort zu entfernen.
Spätestens wenn die Kette nach dem Start quietscht und sich Schmutz mit Kettenfett verkrustet hat, sollte eine Reinigung der Motorrad-Kette auf dem Programm stehen. Denn im Betrieb können sonst Fremdkörper auf Kettenrad oder Ritzel gelangen und die Zahnräder dort so weit einkerben, dass die Führung der Kette beeinträchtig ist und sie beschädigt wird. Zudem macht die Dreckkruste die Kette im kalten Zustand steif und straff, sodass das Nachspannen erschwert wird.
Auch im Falle eines Verkaufs sollte die Motorrad-Kette stets gewartet und gepflegt sein, denn wer ein Motorrad gebraucht kaufen will, achtet als erstes auf den optischen Zustand. Soll das Bike also verkauft werden, sollte nicht nur der Lack glänzen, sondern auch die Motorrad-Kette sauber und frisch geschmiert sein.
Nachdem nun festgehalten wurde, warum die Reinigung der Motorrad-Kette wichtig ist und wie oft sie erfolgen sollte, folgt hier nun eine kurze Übersicht, welche Utensilien für die Reinigung wichtig sind:
Für die schnelle Pflege der Motorrad-Kette zwischendurch reichen Kettenspray oder Sprühöl – doch für die gründliche Reinigung und konservierende Pflege gilt es etwas mehr Zeit einzuplanen. Wie sich die Motorrad-Ketten am besten reinigen lässt und welche Produkte in Frage kommen, zeigt die folgende Anleitung:
Nach Möglichkeit sollte immer das gleiche Schmiermittel zum Einsatz kommen. Zudem sollte nicht irgendein Schmiermittel verwendet werden, sondern spezielle Produkte für Motorrad-Ketten. Diese haben nämliche bestimmte Eigenschaften, die sich in anderen Schmiermitteln nicht finden. So ist die Haftfähigkeit dieser Schmiermittel enorm, sodass es den Fliehkräften trotzen kann und auch wirklich ander Motorrad Kette haften bleibt. Andere, nicht speziell auf Motorräder ausgelegte, Schmiermittel würden während der Fahrt von der Kette „geschleudert“, sodass diese wieder ungeschmiert wäre.
Was für die Wahl des Schmiermittels gilt, betrifft auch den Kettenreiniger: Das Schmiermittel kann nur an der Motorrad-Kette haften, wenn diese vorher gründlich gereinigt wurde und trocken ist. Zur Reinigung sollte ein spezieller Kettenreiniger verwendet werden, da dieser das Material der Dichtringe nicht angreift. Andere Lösungsmittel wie Benzin oder Petroleum beschädigen dagegen das Material, was die Motorrad-Kette unbrauchbar macht. Das gilt auch für eine Verwendung von Hochdruckreinigern oder Drahtbürsten.
Reinigen, konservieren, schmieren – um diese Arbeitsschritte zur richtigen Kettenpflege bei Motorrädern leichter erledigen zu können, bieten Hersteller spezielle Sets an, die alle nötigen Produkte enthalten und rund 40 Euro kosten. Dazu gehören etwa Kettenreiniger, Kettenspray oder Kettenfett. Außerdem gibt es spezielle Kettenbürste und Geräte wie den Kettenmax: Der wird direkt auf der Motorrad-Kette angebracht und dann mit Produkten zum Reinigen und Schmieren befüllt.
Alternativ sind auch sogenannte Permanent-Schmiersysteme erhältlich. Hier wird das Öl während der Fahrt direkt auf das Kettenrad gegeben, das geschieht per Unterdruck oder Zündstrom. Diese Systeme sind aber nicht ganz günstig und je nach Fahrbedingungen und -strecke müssen sie nachjustiert werden.
Damit die Kette des Motorrads länger hält, keinen Rost ansetzt und die Antriebskraft effizient übertragen kann, muss sie regelmäßig gewartet werden. Wann und wie oft Pflegemaßnahmen nötig sind, hängt von Fahrprofil und Verschmutzung ab. Am besten aber wartest du nicht, bis sich festsitzende Fettverkrustungen an der Kette gebildet haben. Wer seine Kette regelmäßig reinigt und schmiert, erleichtert sich die Arbeit.
Für die Kettenpflege bei Motorrädern gibt es spezielle Produkte wie Kettenreiniger oder Kettenspray, die einzeln ab ca. zehn Euro oder im Set ab etwa 40 Euro erhältlich sind. Wichtig ist, die Anleitung zur Anwendung immer genau zu beachten. An einer warmen Kette lässt sich der ölige Dreck leichter entfernen. Wenn die Motorrad-Kette frisch geschmiert ist, sollte das Kettenfett genug Zeit zum Einwirken haben. Um abspritzendes Fett zu vermeiden, sollte das Motorrad daher über Nacht stehen bleiben. Zudem sollte bei der Kettenpflege darauf geachtet werden, dass nicht übermäßig gefettet wird.
Weitere Tipps, Informationen und Anleitungen zur Motorrad-Kettenpflege finden sich etwa in Online-Bikerforen oder auf Internetseiten der Hersteller von Pflegeprodukten für Motorräder.