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Im Herbst neigt sich die Saison dem Ende entgegen und viele Biker schicken ihr Motorrad zum Überwintern an seinen Platz. Was es dabei zu beachten gibt, damit der Start nach dem Winterschlaf gelingt, verraten wir in unserem Ratgeber.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, das Motorrad zu überwintern?
Das hängt von der Witterung im Herbst ab. Ein milder, trockener Oktober kann Ausfahrten zum Jahresende möglich machen. Allerdings gilt die Faustregel, dass die Motorradsaison im Herbst zu Ende geht. Das heißt, spätestens dann ist es Zeit, das Stahlross winterfest zu machen.
Motorrad sicher überwintern: das Wichtigste auf einen Blick
Unsere Checkliste in der Kurzversion. Die Detail-Informationen liest du im ausführlichen Ratgeber weiter unten. Auf diese Punkte kommt es an, wenn du dein Bike sicher überwintern möchtest:
Checkliste
Motorrad überwintern
Das Motorrad winterfest machen: das solltest du beachten
Es gibt einige Dinge, die es zu beachtet gibt, bevor das Motorrad bereit für den Winterschlaf ist. Eine wichtige Rolle dabei spielt der Lagerplatz. Während das Bike sich in einem warmen, trockenen Keller oder der Garage pudelwohl fühlt, birgt das Überwintern draußen einige Risiken.
Im Idealfall überwintert das Motorrad in einer trockenen, gut belüfteten Garage. Dasselbe gilt auch für einen Kellerraum. Natürlich verfügt nicht jeder über die passenden Räumlichkeiten. Deshalb ermöglichen verschiedene Motorradhändler oder Lagerunternehmen, die Bikes außerhalb der Saison gegen eine Gebühr einzulagern. Der Vorteil: Wer sein Motorrad nur mit Saisonkennzeichen zulässt, kann sein Bike dort legal und sicher unterstellen.
Die Preise liegen monatlich zwischen 30 und 50 Euro. Wem die Kosten für den Stellplatz zu hoch sind, bleibt nichts anderes übrig, als das Motorrad draußen überwintern zu lassen. Für den Fall sollten die folgenden Materialien vorhanden sein:
Wasserdichte, bodenlange Abdeckplane
geeignetes Schloss zur Diebstahlsicherung
Es gibt Abdeckplanen, die sich mit einem kleinen Schloss abschließen lassen. Das sorgt gerade an weniger belebten Plätzen für mehr Sicherheit.
Überwintert das Motorrad draußen, kann Staunässe die Komponenten des Bikes beschädigen. Wer dem keine Aufmerksamkeit schenkt, hat gleich zur neuen Saison mit Rost zu kämpfen. Rost lässt sich vermeiden, indem das Bike an trockenen Tagen von der Abdeckplane befreit wird und die rostanfälligen Bauteile einen Spritzer Rostschutzmittel abbekommen.
An welchem Platz sollte das Motorrad draußen überwintern?
Damit das Bike den Winter draußen sicher übersteht, eignet sich am besten ein Ort, an dem es auch bei Sturm geschützt ist. Dafür bietet sich beispielsweise eine Hauswand oder ein anderer, windgeschützter Platz an.
Des Weiteren sollte das Bike auf festen Rädern stehen. Folglich sollte der Untergrund des Stellplatzes fest und stabil sein. Wer das Motorrad im Garten auf dem Rasen überwintern lässt, sollte beachten, dass die Erde bei Nässe leicht nachgibt. Das bedeutet: Der Ständer kann einsacken und das Motorrad zu Fall bringen.
Steht das Bike nicht auf dem eigenen Grundstück, ist es wichtig, dass es in diesem Zeitraum angemeldet ist. Wenn noch ein Saisonkennzeichen außerhalb des Zulassungszeitraums am Heck montiert ist, darfst du es nicht auf öffentlichen Straßen bewegen oder parken.
Mittlerweile gibt es spezielle Abdeckplanen, welche im Bereich des Kennzeichens mit einem Sichtfenster versehen sind. So lässt sich zu jeder Zeit ein Blick auf den Zulassungsstand werfen. Wer sein Motorrad am Straßenrand überwintern lässt, kommt um eine Abdeckhaube mit Sichtfenster nicht herum.
13 Schritte, um das Motorrad sicher zu überwintern
Damit das Motorrad risikolos überwintern kann, solltest du einige Vorbereitungen treffen. Besonders wichtig ist die Batterie. Wer diese am Ende der Saison nicht ausbaut, muss sich wahrscheinlich zum Frühjahr eine neue zulegen.
1. Großputz zum Ende der Saison
Bevor die Maschine in den wohlverdienten Winterschlaf geht, braucht es eine ordentliche Wäsche. Um das Motorrad zu waschen, eignet sich am besten ein spezieller Waschplatz.
Motorrad nicht nur zum Überwintern putzen
Natürlich bekommt das Bike auch während der Saison regelmäßig eine Wäsche. Aber in den meisten Fällen bleiben schwer zugängliche Teile, beispielsweise die Aufnahme des hinteren Stoßdämpfers oder die Unterseite der Auspuffanlage, schmutzig. Umso wichtiger ist es, diese Stellen am Ende der Saison gründlich zu reinigen.
Um Plastikteilen, lackierten Flächen und der Sitzbank einen frischen Glanz zu verpassen, solltest du diese Teile mit konservierenden Pflegemitteln bearbeiten. Dazu gibt es beim Fachhändler spezielle Sprays. Diese werden auf die zu behandelnden Stellen aufgesprüht und mit einem Lappen abgewischt.
Wer seiner Edelstahl-Auspuffanlage einen schicken Glanz verpassen möchte, kann sie mit speziellen Auspuffreinigern behandeln. Doch dabei ist Vorsicht geboten. Diese Reiniger können Reizungen verursachen. Wer auf Nummer sichergehen möchte, sollte lieber mit Schutzbrille und Handschuhen arbeiten.
2. Roststellen vorbeugen
Damit das Motorrad rostfrei überwintern kann, gilt es, einige Vorkehrungen zu treffen. Es gibt Teile, welche dazu neigen, Rost anzulegen:
Felgen
Speichen
Auspuff
Schrauben und Muttern
Daher ist es empfehlenswert, diese Bauteile mit einem Konservierungsmittel zu besprühen und dieses anschließend mit einem Tuch zu verteilen. Metallteile lassen sich auch mit einem ölgetränkten Lappen einreiben.
Wenn es sich um einen Stahlrahmen handelt, kann es sinnvoll sein, diesen zu begutachten. Während der Fahrt kann Steinschlag die Lackierung beschädigen. An diesen Stellen kann der Rost leicht ansetzen. Ebenfalls gefährdet ist der Bereich der Fußrasten. Hier entstehen Abreibungen durch die Motorradstiefel. Das führt mit der Zeit zu Lackabschürfungen, an denen sich anschließend Rost bildet.
Falls du beim Check gefährdete Stellen bemerkst, solltest du diese gut reinigen, bevor es an die Grundierung geht. Im letzten Schritt wird der neue Lack aufgetragen.
3. Standplatten vermeiden
Damit es beim Überwintern des Motorrades nicht zu einem Standplatten kommt, ist es sinnvoll, die Pneus mit 0,5 bar über der Reifenangabe zu füllen.
4. Kette und Ritzel nicht vergessen
Im Laufe der Saison nimmt das Kettenfett vermehrt Schmutzpartikel auf, was Kettenrad und Ritzel stark zusetzt. Warum? Der im Kettenfett befindliche Schmutz erzeugt Reibungen, die wie Schmirgelpapier auf die Bauteile wirken. Deshalb solltest du spätestens zu diesem Zeitpunkt, die Kettenpflege deines Motorrads in Angriff nehmen. Dabei werden Kette und Ritzel mit einem Reinigungsset gründlich gereinigt. Sobald alles sauber ist, kommt das Kettenspray zum Einsatz.
Verschleiß-Check und Kettenpflege kombinieren
Wenn du Kette und Ritzel pflegst, bietet es sich an, die Komponenten auf Verschleiß zu überprüfen. Wenn die Zähne asymmetrische Flanken aufweisen und dazu ziemlich spitz sind, ist es sinnvoll, Kette und Ritzel gemeinsam zu tauschen.
5. Schalter, Hebel und Lenkerarmaturen
Bei längerer Nutzungsdauer kommt es an den Kupplungs- und Bremshebeln oft zum Verschleiß der Gleitlage. Dadurch sind die Hebel schlechter dosierbar. Das erschwert Bremsvorgänge und das Kuppeln funktioniert nicht mehr reibungslos. Wer einen solchen Verschleiß bemerkt, sollte direkt einen Ersatz des Hebels in Erwägung ziehen.
Von dem nächsten Problem sind eher die älteren Stahlrösser betroffen. Schalter, Bowdenzüge und Lenkerarmaturen sind für eine reibungslose Funktion in der Regel geölt oder gefettet. Das Problem: Die Öle und Fette nehmen mit der Zeit Schmutz auf. Bevor das Motorrad zum Überwintern an seinen Platz kommt, sollten die Reste der alten Schmierstoffe entfernt werden. Für den Fall, dass im Bereich der Bowdenzughüllen Rost auftritt, solltest du diese tauschen. Gleiches gilt für die übrigen Hüllen.
6. Voller oder leerer Tank zum Überwintern des Motorrads?
Ob das Motorrad mit einem vollen oder leeren Tank überwintern soll, hängt vom Material ab. Bei Kunststofftanks ist es sinnvoll, den Tank komplett zu entleeren.
Bei Blechtanks heißt es, auffüllen bis zum oberen Rand. Damit der Sprit nicht an Zündfähigkeit verliert und der Tank einen gewissen Korrosionsschutz hat, kann der Einsatz von Benzinzusatz sinnvoll sein.
7. Motoröl und Filter wechseln
Gerade bei Viertaktern ist es ratsam, das Motoröl im warmen Zustand zu entleeren. Anschließend gibt es einen neuen Filter und frisches Öl für den Motorblock. Damit sich das Öl schön verteilt, kann der Motor per Kickstarter oder Anlasser ein wenig gedreht werden. Dabei darf das Fahrzeug aber nicht laufen.
8. Vergaser vom Benzin befreien
Die neuen Maschinen verfügen meistens über eine Einspritzanlage. Sollte das Motorrad allerdings noch mit einer Vergaseranlage ausgestattet sein, ist es wichtig, die Schwimmerkammer zu entleeren.
Das Entleeren der Schwimmerkammer funktioniert auf zwei Wegen. Entweder über die Ablassschraube an der Kammer oder der Benzinhahn wird auf „OFF“ gestellt und das Fahrzeug im Stand laufen gelassen, bis der Sprit ausgeht. Die zweite Möglichkeit funktioniert nur bei einem verstellbaren Hahn. Handelt es sich um einen Unterdruckhahn, bleibt nur die erste Möglichkeit.
Warum ist das Entleeren der Schwimmerkammer so wichtig?
Das Benzin verdunstet im Vergaser, was zu harzigen Rückständen führt. Wer das Fahrzeug im Frühjahr wieder starten möchte, hat mit Startschwierigkeiten und einem unregelmäßig laufenden Motor zu kämpfen. Im schlimmsten Fall bedarf es möglicherweise sogar einer Reinigung des Vergasers.
Stelle nach der vollständigen Entleerung des Vergasers den Benzinhahn auf die Stellung „OFF“. Andernfalls läuft er erneut voll. Handelt es sich um einen Unterdruckhahn, kann dieser problemlos auf „ON“ verweilen. Die Stellung „PRI“ solltest du in keinem Fall wählen. In dieser Position läuft der Sprit ununterbrochen.
9. Stand der Kühlflüssigkeit kontrollieren
Dieser Schritt betrifft nur wassergekühlte Motoren. Kontrolliere den Stand des Kühlwassers und gegebenenfalls die Konzentration des Frostschutzmittels. Bei Unsicherheiten sollten die Flüssigkeiten (Kühlflüssigkeit und Frostschutz) nach Herstellerangaben erneuert werden.
10. Batterie ausbauen und pflegen
Wenn das Motorrad überwintert, ist es wichtig, dass die Batterie ausgebaut an einem trockenen, kühlen Ort lagert. In regelmäßigen Abständen sollte die Batterie mit einem speziellen Ladegerät aufgeladen werden.
Bei nicht wartungsfreien Batterien lässt sich zusätzlich der Säurestand prüfen und gegebenenfalls mit destillierten Wasser auffüllen. Bei wartungsfreien Batterien ist das Öffnen nicht möglich.
11. Zündkerzen überprüfen
Um das Motorrad sicher zu überwintern, ist es empfehlenswert, die Zündkerzen herauszudrehen und zu reinigen. Vor dem Hineindrehen kann etwas Motoröl in die Brennräume gespritzt werden.
12. Reifen entlasten, um Druckstellen zu vermeiden
Damit sich an der Bereifung keine Druckstellen bilden, ist es sinnvoll, die Räder beim Überwintern des Motorrads zu entlasten. Das funktioniert ganz einfach, indem du über den Hauptständer das Motorrad aufbockst und der Rahmen mithilfe eines Holzblocks nach vorne hin unterstützt wird. Fehlt der Hauptständer, kann das Aufbocken über einen sogenannten Montageständer die Lösung sein.
Was tun, wenn ich das Motorrad nicht aufbocken kann?
Es genügt, die Räder in regelmäßigen Abständen (zwei bis drei Wochen) zu drehen. Somit können sich keine Druckstellen bilden. Ein Aufbocken ist so gesehen praktisch, aber nicht zwingend notwendig.
13. Abdeckplane: bereit für den Winterschlaf
Im letzten Schritt geht es an die Abdeckung. Wenn das Motorrad draußen überwintern muss, führt kein Weg an einer Abdeckplane vorbei. Um Staunässe zu vermeiden, sollte sie atmungsaktiv sein. Beim Abdecken ist darauf zu achten, dass die Plane nicht auf Teilen aufliegt, auf denen beispielsweise Pflegemittel noch nicht eingezogen sind. Das bringt im schlimmsten Fall eine böse Überraschung mit sich. Es könnte zu einer chemischen Reaktion kommen, die Abdeckung und Bike miteinander verklebt.
Findet das Motorrad zum Überwintern einen warmen und trockenen Platz, reicht eine luftdurchlässige Abdeckhaube, welche vor Staub schützt.
Das Motorrad einem Check unterziehen?
„Kannst’e die Kiste mal mit anschieben“? Jedem Motorradfahrer zur neuen Saison ein bekannter Spruch, stimmt's? Doch wer seinem Motorrad während der trüben Jahreszeit einen Rundum-Check verpasst, kann Kosten und Mühen zu Saisonbeginn sparen.
Rundum-Check: Selbst machen oder in die Motorradwerkstatt?
Wer sich gut mit Bikes auskennt, kann einen rundum Check selbst durchführen. Welche Service- und Wartungsarbeiten anfallen, ist in der Bedienungs- oder Reparaturanleitung aufgeführt. Darüber hinaus bieten viele Hersteller spezielle Checklisten auf ihrer Webseite zum Download an. Wer mit den Wartungsarbeiten nicht vertraut ist, sollte den Check einer Fachwerkstatt überlassen. Gerade im Winter sieht die Auftragslage dort eher mau aus. Viele Betriebe locken mit Sonderangeboten.
Fazit
In diesem Artikel haben wir die wichtigsten Aspekte zusammengetragen, damit das Motorrad ordnungsgemäß überwintern kann. Entscheidend ist, ob die Maschine an einem trockenen, warmen Ort oder draußen den Winter verbringt. Unsere 13 Schritte zum Überwintern des Motorrads sind in beiden Fällen empfehlenswert. So gelingt ein reibungsloser Saisonauftakt im Frühjahr.