Egal, ob Neu-, Jahres-, Vorführ- oder Gebrauchtwagen: Wer ein Auto kaufen möchte, muss es in irgendeiner Form bezahlen. Genau genommen, sind es vier mögliche finanzielle Wege, die zum gewünschten Auto führen:
Beim Begriff „Auto finanzieren“ denken die meisten direkt an Kredite und ähnliche Lösungen. Doch auch der Barkauf zählt zu den Wegen, ein Auto zu finanzieren. Deswegen sei auch dieser Weg hier erwähnt. Immerhin ist er nichtsdestotrotz der günstigste und schnellste Weg, um direkt im vollen Umfang Autobesitzer zu werden. Noch ein Vorteil: Autohändler gewähren überwiegend noch etwas großzügigere Rabatte, wenn man das Auto direkt im vollen Umfang bezahlt.
Hier ist die Situation klar: Wenn man alle Anforderungen erfüllt, bekommt man entweder das benötigte Geld, kauft damit das Auto oder man zahlt an den Kreditgeber den Betrag in Raten samt Zinsen zurück. Alternativ kann der Kredit auch vom Autohändler kommen. Dann bleibt das Auto sein Eigentum, man bezahlt eine Anzahlung, danach zahlt man für eine bestimmte Laufzeit in monatlichen Raten samt Zinsen und zum Schluss gehört einem das Auto. Diese Art der Finanzierung steht für die größtmögliche Planbarkeit und Sicherheit. Sie bringt aber auch zusätzliche Kosten in Form von Zinsen mit.
Die 3-Wege-Finanzierung ähnelt der Kreditvariante, läuft jedoch an einigen Stellen anders ab. Die monatlichen Raten fallen zunächst niedriger aus. Gegen Ende der Laufzeit stehen drei Wege zur Auswahl: Rückgabe, Kauf oder Finanzierung. Bei der Rückgabe wird das Auto an den Händler zurückgegeben. Es fallen keine weiteren Kosten an, man hat aber auch kein Auto mehr. Wer sein Auto behalten will, muss es entweder zu einer gewissen, meist sehr hohen Schlussrate kaufen oder eine weitere Finanzierung abschließen. Diese Variante ist vor allem interessant, wenn man noch unentschlossen oder zunächst auf möglichst niedrige Kreditraten angewiesen ist. Die Höhe der Schlussrate ist zu Beginn jedoch noch unbekannt.
Das Leasing läuft vergleichsweise flexibel ab. Am Anfang steht eine erste Sonderzahlung, die mitbestimmt, wie hoch die monatlichen Leasingraten ausfallen. Das Auto gehört dabei weiterhin dem Leasinggeber. Was am Ende der Leasingdauer passiert, wird meist individuell vereinbart. Grundsätzlich geht das Auto an den Leasinggeber zurück. Man kann aber auch vereinbaren, das Auto für den Restwert zu kaufen. Diese Variante überzeugt vornehmlich durch niedrige Leasingraten und spricht vor allem jene an, die ohnehin regelmäßig ein neues Auto fahren möchten. Doch Vorsicht: Bei Leasingverträgen wird meist eine bestimmte Kilometerleistung festgelegt. Wird diese überschritten oder hat das Auto bei der Rückgabe irgendwelche Schäden, kann das teuer werden.
Welche dieser beiden Möglichkeiten die bessere ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst ist es eine Frage der eigenen Verhältnisse und Vorlieben. Wer monatlich weniger zahlen möchte, für den können eine 3-Wege-Finanzierung oder Leasing interessant sein. Wenn das Auto ohnehin nach Ende der Laufzeit gegen ein anderes getauscht werden soll, ist ebenfalls Leasing das Richtige. Wenn einem das Auto am Ende auf jeden Fall gehören soll und auch etwas höhere monatliche Raten kein Problem sind, dann ist eine klassische Finanzierung in Form eines Kredits definitiv die beste Wahl. Wer Autokredite vergleichen möchte, dem kann der Online-Rechner von AutoScout24 eine wertvolle Hilfe sein.
Checkliste: Was brauche ich, um ein Auto zu finanzieren?
Die Kredit- oder Leasinggeber wollen zuvor möglichst genau wissen, mit wem sie es zu tun haben und vor allem, ob diese Person überhaupt kreditwürdig ist. Unabhängig davon, ob es nun um Leasing oder einen Kredit geht, braucht man beim Vertragsabschluss daher einige Dokumente. Zudem sollte man auf so manche Fragen vorbereitet sein. Dabei geht es unter anderem um Fragen zu:
Persönlichen Angaben wie Kontaktdaten
Wohnsituation (Miete oder Eigentum)
Arbeitsverhältnis (Beruf, Dauer der Anstellung, Position)
Monatlichem Einkommen und Ausgaben
SCHUFA-Einträge
Bei den Dokumenten geht es wenig überraschend um folgende Dinge:
Ausweiskopie
Einkommensnachweise (am besten die letzten 2 bis 3 Gehaltsabrechnungen)
Kopie des Arbeitsvertrags
Wer auf diese Fragen vorbereitet ist und die Dokumente direkt mitbringt, hat seinen Teil zur hoffentlich erfolgreichen Kreditvergabe erfüllt. Bleibt nur noch die SCHUFA.
Banken oder andere Kredit- und Leasinggeber interessieren sich naturgemäß sehr für die Kreditwürdigkeit ihres zukünftigen Kunden. In Deutschland wird dazu in der Regel die Hilfe der sogenannten „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“ oder kurz SCHUFA in Anspruch genommen. Die SCHUFA sammelt unzählige Daten rund um Kredite, Verträge und Konten von allen Teilnehmern am Wirtschaftsleben. Dabei bewertet die Schufa, ob Kredite rechtzeitig zurückgezahlt werden, wie viele Kredite jemand hat, wie viele Bankkonten, wie oft diese gewechselt werden und vieles mehr. Daraus ermittelt die SCHUFA den SCHUFA-Score, der die jeweilige Kreditwürdigkeit beurteilt. Wer immer alles rechtzeitig zurückzahlt und womöglich mehrere Kredite und Konten erfolgreich verwaltet, wirkt kreditwürdig. Wer Probleme mit den Rückzahlungen hat, Mahnungen bekommt oder Konten häufig wechseln muss, der wirkt entsprechend weniger kreditwürdig. Auch zu viele Kreditanfragen bei der SCHUFA können ein schlechtes Licht auf die Kreditwürdigkeit werfen.
Die meisten Einträge werden nach drei Jahren gelöscht. Die zuletzt erwähnten Kreditanfragen bei der SCHUFA sogar schon nach 12 Monaten. SCHUFA-Abfragen sind für Banken und auch Privatpersonen grundsätzlich kostenpflichtig. Im Rahmen einer Datenkopie (nach Artikel 15 DS-GVO) können Privatpersonen jedoch auch kostenlos einen Blick in ihre SCHUFA-Daten werfen. Wenn nun jemand sein Auto finanzieren lassen möchte, muss er der Bank oder dem Autohändler die Freigabe erteilen, ebenfalls eine SCHUFA-Anfrage zu machen. Sollte hier der Score schlecht aussehen oder sollten sich unangenehme, negative Einträge finden lassen, wird es mit dem möglichen Kredit leider schwierig. Als einzige Alternativen bleiben da noch Privatkredite von Familienmitgliedern, Freunden oder Bekannten sowie der Versuch bei einer Bank im Ausland einen Kredit zu bekommen. Hier winken jedoch nicht nur vertrauenswürdige Angebote. Da ist große Vorsicht geboten.
Eine 0-Prozent-Finanzierung klingt nach dem idealen Weg, ein Auto zu finanzieren. Man bekommt ein Auto und zahlt den Kaufpreis in Raten ohne zusätzliche Zinsen ab. Da das so verlockend klingt, fragen sich viele angehende Autokäufer, welche Automarken diese Finanzierung anbieten. Das lässt sich jedoch nicht an speziellen Marken festhalten. Vielmehr sind es verschiedene Autohändler, die diese Art der Finanzierung immer wieder anbieten. Doch warum sollte ein Händler einen Kredit ohne Zinsen gewähren? Die unangenehme Antwort findet sich oft im Hintergrund oder im Kleingedruckten.
In den meisten Fällen holen sich die Anbieter ihre Zinsen auf einem anderen Weg. Der häufigste Weg ist der Verzicht auf sonst übliche Barkauf-Rabatte. Bei den meisten derartigen Finanzierung verlangt der Händler den vollen Listenpreis. Bei anderen Finanzierungsformen gibt es meist noch mehr oder weniger umfangreiche Rabatte. Zusätzlich können abseits der zinsfreien Raten noch andere Kosten entstehen. Dazu zählen teure, vertraglich verpflichtende Zusatzversicherungen, Kontogebühren oder auch hohe Schlussraten am Ende der Laufzeit. Durch oft kostspielige Zusätze wie diese lohnt sich eine 0-Prozent-Finanzierung (wenn überhaupt) nur in äußerst seltenen Fällen. Bei den meisten derartigen Angeboten zahlt man in Summe sogar drauf.
Ob eine Finanzierung sinnvoll ist und welche Art am besten geeignet ist, hängt von der jeweiligen Situation ab. Wer unbedingt auf die Schnelle ein Auto braucht und das Geld nicht auf der hohen Kante hat, der kommt ohnehin nicht daran vorbei. Wer in kurzen Abständen zu einem immer wieder neuen Modell wechseln möchte, der ist beim Leasing gut aufgehoben. Wenn man jedoch die Möglichkeit hat, das Auto direkt bar zu bezahlen oder noch eine gewisse Zeit lang darauf hinzusparen, sollte man das auf jeden Fall machen und von Bar-Rabatten profitieren.