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Gebrauchtwagen-Kaufberater: Audi A4 – Jedermanns Liebling

Audi ist beliebt wie nie zuvor. Ob in Europa oder in den USA, ob in Asien oder Australien – die Marke mit den vier Ringen gehört zu den renommiertesten Premium-Herstellern weltweit. Der beliebteste Ingolstädter ist der A4.

Vor allem die Baureihen B5, B6 und B7, die von 1994 bis 2007 produziert wurden, werden dem Premium-Anspruch gerecht. Besonders begehrt bei den A4-Modellen sind die TDIs. Dabei bieten vor allem die Benziner eine reizvolle Alternative, vor allem für Gebrauchtwagen-Käufer.

Motor und Antrieb

Denn eine Empfehlung ist nach wie vor der bekannte 1,6-Liter-Benziner (gut 100 PS). Der Zweiventiler ist ein ruhiger und zuverlässiger Geselle. Ihn gab es in allen drei Baureihen vom B5 (1994) bis zum B7 (bis 2007). Beim Gebraucht-Kauf sollte man allerdings darauf achten, dass Fahrzeuge, die älter als sechs Jahre sind, den Zahnriemen-Wechsel hinter sich haben. Zwar schreibt Audi diesen Wechsel beim Einstiegsbenziner nicht vor, dennoch sollte er nach spätestens sechs Jahren durchgeführt werden. Grund: Das Material wird porös und der Riemen kann bersten. Das wird dann teuer, da meistens die Ventile Schaden erleiden. Der Zahnriemen-Wechsel kostet rund 700 Euro.

Finger weg vom 1.8 (125 PS) ohne Turboaufladung (kam nur im B5 zum Einsatz). Der Motor ist ein Trinker und läuft wenig kultiviert.

2.0 Benziner

Der im B6 und B7 angebotene (Baujahr 2000 - 2007) 2.0-Liter-Benziner ist die günstigste Möglichkeit, im A4 Automatik zu fahren, hier allerdings nur stufenlos. Die ersten Multitronic-Modelle (stufenlose Automatik) bis Baujahr 2004 hatten jedoch hin und wieder Probleme mit dem Schubgliederband, hier kam es nicht selten zum Getriebe-Wechsel, was mit rund 4.000 Euro zu Buche schlägt. Der Zwei-Liter-Benziner läuft recht rau, kann dafür aber mit knapp neun Litern Superbenzin sparsam bewegt werden. Eine Alternative ist der 2.0 FSI, den es ab Mai 2002 nur im B6 gab. Der 150-PS-Direkteinspritzer ist jedoch bloß bis in den Teillastbereich sparsamer als der gefühlt kaum schwächere 130-PS-Motor (2.0). Äußerlich geben sich die drei Saugmotoren durch ihr einzelnes, links platziertes Abgasrohr zu erkennen. Alle anderen Motoren besitzen zwei sichtbare Endrohre.

1.8 Turbo

Eine weitere Motorenempfehlung auf Benziner-Seite ist der 1.8 T. Den Vierzylinder-Turbo gab es ebenfalls in allen drei Baureihen mit einer Leistung zwischen 150 und 180 PS. Dass der Motor noch immer nicht zum alten Eisen gehört, beweist er beispielsweise noch immer im Seat Exeo oder im VW New Beetle. Der Fünfventiler ist stark (mehr als 200 Newtonmeter Drehmoment), sparsam und grundsätzlich unanfällig. Einzig der Luftmassenmesser macht öfters Probleme. Hinweis auf diesen Defekt sind ein unrunder Motorlauf, Leistungsschwäche oder ein schlechtes Heißstartverhalten.

2.0 Turbo

Im Modell B7, ab Baujahr 2004, brachte Audi den Zwei-Liter-Turbo ins Programm. Der aus dem Golf GTI bekannte Vierzylinder macht im A4 eine besonders gute Figur, ist er doch auch mit dem Allradantrieb Quattro kombinierbar. Den 2.0 TFSI gibt es in drei Leistungsstufen mit 170, 200 und 220 PS (DTM Edition). Der Motor gilt nach wie vor als eines der besten Aggregate aus dem Volkswagen-Konzern. Er ist sparsam, laufruhig und macht den A4 verdammt schnell. Daher ist der 2.0 TFSI im Grunde auch jedem V6-Benziner vorzuziehen.

V6-Benziner

Wer allerdings Motorlaufruhe und V6-Image sucht, wird bei den 2,4- beziehungsweise 2,6-Liter-V6-Modellen (B5 und B6) fündig. Allerdings sind diese zwischen 150 und 165 PS starken Sechszylinder eher verhalten in der Längsdynamik und nippen vergleichsweise kräftig aus dem Benzintank. Aufgrund der geringen Nachfrage sind sie jedoch günstig zu bekommen. Ähnlich günstig sind die 2,8-Liter-V6 des B5 (bis Baujahr 2000). Hier wird unterschieden zwischen Vier- und Fünfventil-Technik. Die älteren Vierventiler leisten 174 PS; die neueren Fünfventiler 193 PS.

Beide Aggregate spielen in den ab 2000 gebauten A4-Modellen keine Rolle mehr. Ab Baujahr 2000 gibt es nämlich den 2.4 V6 (165 PS) und den 220 PS starken 3.0 V6, der in 2004 mit dem Facelift B6 auf B7 durch den 3.2 V6 mit gut 250 PS ersetzt wurde. Zum Modellwechsel entfällt der 2.4 V6. Oft sind die starken Sechszylinder ähnlich günstig zu bekommen wie die Vierzylinder. Wer wenig fährt oder den Umbau auf Flüssiggas nicht scheut, erhält vor allem mit den Motoren ab drei Liter Hubraum gute V6-Aggregate, mit langer Lebensdauer, guter Laufruhe und viel Kraftreserven.

TDI

Das Kürzel, das die Welt bewegt: Mit TDIs sind die meisten A4 bestückt. Die Dieselmotoren sind kraftvoll, sparsam und als Vierzylinder laut. Der A4 B5 (bis 2000) wurde mit 90-, 110- und 115-TDI-PS bestückt. Wobei nur der 115-PS-Motor mit der moderneren und sparsameren Pumpe-Düse-Technik ausgerüstet war. Darüber rangiert der 2,5-Liter-V6-TDI mit Verteiler-Einspritzpumpe, er brachte es auf 150 PS. Den Allradantrieb Quattro gibt es in Kombination mit dem 110-, 115- und 150-PS-Diesel-Motor.

Für den Nachfolger ab 2000, den B6, gibt es neue Leistungsstufen. Vom Grundkonzept gleichen die Antriebe denen älterer Baureihen. Soll heißen: Einstiegsdiesel ist ein 100-PS-Pumpe-Düse-TDI gefolgt vom beliebtesten 130-PS-TDI. Die 2,5-Liter-TDIs gibt es nun mit mindestens 155 PS. Maximal leisten sie 180 PS. Allrad gibt es für die 130- und 180-PS-TDI.

Den B7 gibt es ab 2004 in insgesamt sieben Diesel-Leistungsstufen von 115 bis 233 PS. Neu sind ab 2004 die 2.0 TDI mit 140 und ab 2006 auch mit 170 PS. Die stärksten Vierzylinder sind mit hochpräzisen Piezo-Injektoren ausgerüstet. Parallel läuft bis 2005 noch der 2.5 TDI mit 163 PS, der dann vom 2.7 TDI (180 PS) mit Common-Rail-Einspritzung abgelöst wurde. Top-Modell ist der 3.0 TDI, der zwischen 2004 und 2005 mit 204 PS ausgerüstet wurde. Parallel mit Einführung des 2.7 TDI wurde die Leistung des Drei-Liters auf 233 PS erhöht.

Achtung: Viele TDI bekamen von ihren Besitzern mehr Leistung verpasst. Ein kleiner Chip, ein Umprogrammieren des Steuergerätes oder eine Zusatzbox und schon werden aus 130 160 PS. Chiptuning ist bei sämtlichen Dieselmodellen eine beliebte und kostengünstige Methode, um die Werksleistung zu erhöhen. Nachteil: Die Modelle ohne Rußpartikelfilter ziehen dicke Rauchfahnen hinter sich her und die Motorhaltbarkeit sinkt. Die Modelle mit Rußpartikelfilter (nur 2.0, 2.7 und 3.0 TDI) haben mit einer Leistungssteigerung oft Probleme mit thermischer Belastung. Die Filter kollabieren mit Chiptuning schneller, der Motor wird stärker belastet, der Turbolader ölt und die Zahnriemen werden stärker beansprucht. Tipp: Unbedingt einen A4 ohne Tuning erwischen und eine entsprechende Zusage des Verkäufers mit in den Kaufvertrag aufnehmen.

  • Gutes und Schlechtes
  • Geschichtliches
  • Typisches
  • Erstklassige Verarbeitung, feines Interieur
  • Ausgezeichnete Sport-Sitze (Option)
  • Agiles Fahrwerk
  • Mäßige Übersichtlichkeit
  • Wenig Platz im Fond bei allen Modellen
  • Unkultivierte TDI-Motoren (Vierzylinder)
  • S-Line- und Sportfahrwerk äußerst unkomfortabel

10/00 - Einführung Audi A4 Typ 8E, als Benziner 1.6 mit 102 PS, 2.0 mit 130 PS, 1.8T mit 150 PS, 3.0 V6 mit 220 PS und als 1.9 TDI (130 PS) und 2.5 TDI (180 PS), der alte Avant Typ B5 wird parallel weitergebaut 05/01 - 1.9 TDI mit 100 PS und 2.5 TDI (155 PS) 12/01 - Der Typ 8E kommt als Avant 05/02 - 2.0 FSI mit Benzindirekteinspritzung (150 PS) 03/03 - 4,2-Liter-V8 (344 PS) im S4 11/04 - Facelift für A4-Limousine und Kombi, Wechsel von B6 auf B7, neue Motoren

  • Defekte Traggelenke/Querlenker

  • Bei Nässe verzögerte Bremswirkung

  • Verschlissene Bremsscheiben

  • Multitronic defekt

  • Instrumente, Fensterheber, Lichtmaschine oder Motorelektronik machen Probleme

  • Luftmassenmesser defekt

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Karosserie und Innenraum

Das Interieur ist sehr gut verarbeitet und edel in seiner Anmutung - optisch spricht vieles für einen Audi A4 ab Baujahr 2000 (B6). Vor allem die Sportsitze der A4-Baureihen bieten viele Einstellmöglichkeiten und guten Seitenhalt. Ohne Aufpreis gab es ab Baujahr 2000 bereits Front-, Seiten- und Kopf-Airbags sowie das Stabilitätsprogramm ESP. Der Einstieg zu den hinteren Sitzen ist etwas mühsam, und auch die Kniefreiheit im Fond könnte opulenter sein. Ein Audi A3 Sportback bietet nicht weniger Platz. Immerhin schaffte der A4 Avant den Sprung vom smarten Schönling (Typ B5 Quattro: 390 Liter Kofferraum) zum ausgewachsenen Lifestyle-Laster (Typ 8E Quattro: 445 Liter Kofferraum).

Fazit

Der Audi A4, vor allem als Avant und mit Diesel, ist ein absolut wertbeständiges Auto. Kein Wunder, denn die Qualitäten überzeugen. Kaum ein Mittelklasse-Kombi sieht innen so edel aus wie der Audi. Wer mit einem Exemplar B6 oder B7 liebäugelt, sollte unbedingt drei Dinge beachten:

  1. Den Vorbesitzer nach Elektronik-Macken und Motor-Tuning befragen.  
  2. Überprüfen, ob der Zahnriemen vorschriftsmäßig gewechselt wurde (Eintragungen im Scheckheft lassen sich leicht fälschen, deshalb unbedingt auch die Rechnung dazu zeigen lassen).
  3. Kaufen sie einen Diesel nur, wenn es sie viele Kilometer fahren. Im Vergleich zu den Benzinern bieten die Selbstzünder meist deutlich mehr Kraft bei weniger Verbrauch, sind aber teurer und aufgrund der komplexen Technik anfälliger.

Eine echte Empfehlung ist der 2.0T in all seinen Leistungsstufen. Da es den Turbo-Direkteinspritzer jedoch erst als B7 gibt, sind die Preise noch recht hoch. Meist haben diese jedoch eine gute Ausstattung. Wer nicht auf eine Automatik angewiesen ist, sollte zum Schaltgetriebe greifen. Die stufenlose Multitronic ist gewöhnungsbedürftig und bei den älteren Modellen anfällig. Besser die Kombination aus Tiptronic und Allradantrieb Quattro wählen, selbst wenn der Allrad nicht unbedingt nötig erscheint.

Der Markt

Das Angebot an gebrauchten A4 ist groß. Aber einen billigen Audi findet man deshalb trotzdem kaum. Die besten Voraussetzungen zum Handeln  bieten die relativ unbeliebten Benziner mit hoher Motorleistung. Vielleicht lohnt sich bei solch einem Modell der Umbau auf Flüssiggas. Den größten Wertverlust haben dreijährige Audi A4 bereits hinter sich. (mb)

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