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Test Audi A5 Cabriolet 45 TFSI quattro: Offener Fahrgenuss

Ist Cabriofahren heute nicht mehr aufregend genug? Könnte man fast meinen, denn die Verkaufszahlen sind stetig rückläufig. Auch Audi hat das Oben-offen-Programm schon stark dezimiert. Geblieben ist das Audi A5 Cabrio, das wir als 265 PS starken Allrad-Benziner noch einmal zum Test gebeten haben.

Das Audi A5 Cabriolet 45 TFSI quattro S tronic auf einen Blick

  • Viersitziges Allrad-Cabriolet mit Stoffverdeck
  • "45 TFSI" mit 265 PS starkem Turbo-Benziner
  • 0-100 km/h in 6,0 s, Vmax 250 km/h
  • Ausgewogene Fahrleistungen
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Startpreis Audi A5 Cabriolet 45 TFSI ab 61.000 Euro

 Optisch frisch wie eh und je: Kleine Facelifts haben das Audi A5 Cabriolet seit 2016 kaum altern lassen. Die letzte Überarbeitung fand 2020 statt. Optisch frisch wie eh und je: Kleine Facelifts haben das Audi A5 Cabriolet seit 2016 kaum altern lassen. Die letzte Überarbeitung fand 2020 statt.

Cabrio-Baureihen werden rigoros zusammengestrichen

Eine Runde geht noch, dann ist aber wirklich Schluss. Schluss mit Sommer, Sonne und Stoffverdeck. Mercedes fasste jüngst die freizügigen C- und E-Klasse-Modelle unter der Bezeichnung CLE zusammen, bei BMW könnten 4er und 8er Cabriolet als 6er-Reihe weiterleben. Der Z4 war ohnehin nur mit Unterstützung durch Toyota möglich. Und bei Audi? Da flogen bereits das Audi A3 Cabriolet, der TT (Roadster) und der R8 (Spyder) aus dem Programm. Geblieben ist nur der offenherzige A5. Von dessen Nachfolger – geplant für 2024 – aber bisher keine Spur. Nicht einmal als getarnter Erlkönig. Es scheint, die Autobauer haben mehr denn je den Spaß am Offenfahren verloren. Wer aber würde es ihnen verübeln, bei den stetig rückläufigen Verkaufszahlen.

Ist Cabriofahren also heute einfach nicht mehr aufregend genug? Das ergründen wir am besten am Beispiel des aktuellen Audi A5 Cabriolet. Dieses gilt mittlerweile als gereiftes Auto, das in seiner jetzigen Form seit 2016 auf dem Markt ist und zwischenzeitlich durch das eine oder andere kleine Facelift frischgehalten wurde. Zuletzt erhielt die Baureihe 2020 ein überarbeitetes Infotainment-System und Motoren mit der letzten Ausbaustufe der Abgasnorm Euro 6. Der Sechszylinder-Diesel wurde beim Cabriolet damals aus dem Programm genommen, auch einen Handschalter gibt es mittlerweile nicht mehr. Doch der Sweet Spot, wenn man das so nennen will, wird beim offenen A5 ohnehin durch eine andere Motor-/Getriebekombination bedient.

 Der 265 PS starke 2.0 TFSI bietet im Audi A5 Cabriolet einen guten Kompromiss aus Leistung und Effizienz. Nur das 7-Gang-Direktschaltgetriebe benötigt hin und wieder etwas länger, bis es die richtige Fahrstufe gefunden hat. Der 265 PS starke 2.0 TFSI bietet im Audi A5 Cabriolet einen guten Kompromiss aus Leistung und Effizienz. Nur das 7-Gang-Direktschaltgetriebe benötigt hin und wieder etwas länger, bis es die richtige Fahrstufe gefunden hat.

Der 265 PS starke 2.0 TFSI bildet im A5 Cabriolet den Sweet Spot

Es ist der 265 PS starke 2.0 TFSI samt Siebengang-Direktschaltgetriebe und Quattro-Allradantrieb als Audi A5 Cabriolet 45 TFSI quattro S tronic (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 8,1-7,2 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 183-164 g/km)², der uns über zwei Testwochen hinweg begleitet hat. Ausreichend stark, ausreichend sparsam (um 9,0 Liter auf 100 Kilometer) und in seiner Unaufgeregtheit perfekt zu einem offenen Viersitzer passend. Zwar dauert es hin und wieder bis das Getriebe aus dem Alltagstrott heraus auf Kickdown-Anfragen reagiert, dann jedoch marschiert der A5 kräftig nach vorn. Kurven werden Audi-typisch neutral bis leicht untersteuernd durchfahren, die Lenkung hingegen dürfte über etwas mehr Rückmeldung verfügen. Sehr gefällig wurde hingegen das optionale Fahrwerk mit Dämpferregelung abgestimmt.

Doch trotz aller Leistungsreserven im Testwagen – das Audi A5 Cabrio ist weniger zum Rasen, mehr zum Genießen gedacht. Wer in der langen Aufpreisliste ordentlich Kreuze setzt, sitz sodann auf vollklimatisierten Massagesitzen, blickt auf ein Head-up Display und hört über kabellos angebundenes Apple CarPlay die Lieblingsplaylist durch ein Bang & Olufsen Soundsystem. Im Zweifel tun es sicherlich auch die Lautsprecher des im Testwagen verbauten Audi Systems – wirklich günstiger wird das A5 Cabriolet dadurch aber nicht. Die Preise starten mittlerweile jenseits der 50.000 Euro (45 TFSI quattro ab 61.000 Euro), wobei unser Testwagen am Ende mit mehr als 83.000 Euro ausgewiesen wird. Luft nach oben? Aber freilich!

 In Sachen Verarbeitung hat Audi aus dem Vollen geschöpft. Hier sitzt und passt alles, die eingesetzten Materialien sind größtenteils wertig. In Sachen Verarbeitung hat Audi aus dem Vollen geschöpft. Hier sitzt und passt alles, die eingesetzten Materialien sind größtenteils wertig.

Von Frischluftfanatikern und Weicheiern

Gleichzeitig verzichtet man für so viel Geld auf die ganze Praktikabilität, die ein vollwertiges Erstauto als Avant oder Sportback in der gleichen Preisliga liefern könnte. Mit schmalen 380 Liter Gepäckvolumen sollte man daher bei der Urlaubsplanung schon genau wissen, was man mitnimmt. Zur Not müssen die Rücksitze herhalten. Dort sitzen ohnehin nur Kinder einigermaßen bequem, für Erwachsene jeglicher Statur erweist sich die fehlende Beinfreiheit schnell als Ausschlusskriterium. Doch haben wir es ja bereits geschrieben: Zum Genießen ist das Audi A5 Cabriolet gedacht – dann halt nur für zwei Personen. Voll auf ihre Kosten kommen diese, wenn das Stoffverdeck per Fingerzeig in 15 Sekunden in den Verdeckkasten geklappt wird. Das funktioniert auch fahrend bis maximal 50 km/h.

Anschließend geht es darum den wahren Frischluftfanatiker vom Weichei zu unterscheiden. Letzterer verbirgt sich gerne im Auge des Sturms, hat die Fenster oben und das Windschott aufgeklappt. Die einzige Briese die dann noch das Toupet verrücken könnte, kommt aus dem optionalen Nackenföhn. Alle anderen genießen die Yacht-Ästhetik des A5 mit heruntergelassenen Scheiben und freuen sich über maximalen Durchzug. Geeint werden beide Fraktionen spätestens, wenn es mit den 265 Turbo-PS für längere Zeit auf die Autobahn gehen soll. Richtung der Höchstgeschwindigkeit von Tempo 250 spielt das Akustikverdeck mit echtem Heckglaseinsatz voll seine Karten aus.

 Die Bedienung wirft keine Fragen auf und die Instrumentierung zeigt sich übersichtlich und leicht verständlich. In der heutigen Zeit lobenswert: Eine separate Klimasteuerung. Die Bedienung wirft keine Fragen auf und die Instrumentierung zeigt sich übersichtlich und leicht verständlich. In der heutigen Zeit lobenswert: Eine separate Klimasteuerung.

Die Verarbeitungsqualität des A5 Cabriolet hat Vorbildcharakter

Es ist dann schon halbwegs bemerkenswert wie leise es im A5 Cabrio zugeht und gleichzeitig wird deutlich, mit welcher Qualität der Audi zusammengesetzt ist. Man vernimmt (egal bei welchem Fahrbahnbelag und bei welcher Geschwindigkeit) weder Vibrationen noch Knarzen, was man bei solch einem teuren Auto natürlich auch erwarten darf. Dennoch schafft das bei weitem nicht jeder Mitbewerber. Auch sonst ist das Interieur des Ingolstädters sehr gut verarbeitet und angesprochen auf das MMI Plus System fällt wohl erst auf den zweiten Blick auf, dass letztmals 2020 daran Hand angelegt wurde. Gerne wird Audi an dieser Stelle für seine alte Modellpalette gerügt, doch gerade in k(n)opflosen Zeiten wie diesen, merkt man erst, wie gut eine separate Klimabedienung, echte Schalter und Drucktasten sind.

Bei den Assistenten muss man derweil in Kauf nehmen, dass der A5 automatisch nicht immer so sauber und dauerhaft die Spur halten kann wie das etwa die jüngeren Konkurrenten können. Auch merkt sich der Audi nicht auf Wunsch das letzte Parkmanöver und kann 50 Meter wie von Geisterhand alleine in die heimische Garage zuckeln. Als hätte die Welt nicht genügend Probleme. Nervig ist hingegen, dass der Frontkollisionswarner, aber auch der Rückfahrassistent, eher nervös arbeiten und sich hin und wieder mit Bremsmanövern ins Fahrgeschehen einmischen, obwohl überhaupt kein Hindernis in der unmittelbaren Nähe auszumachen ist.

 Seine optischen Reize spielt das A5 Cabriolet vor allem dann aus, wenn alle Scheiben heruntergefahren und das Windschott beiseite geklappt ist. Boots-Feeling kommt auf. Seine optischen Reize spielt das A5 Cabriolet vor allem dann aus, wenn alle Scheiben heruntergefahren und das Windschott beiseite geklappt ist. Boots-Feeling kommt auf.

Fazit

Wir können am Ende festhalten, dass eine Fahrt im 265 PS starken Audi A5 45 TFSI quattro weiterhin die Sinne berührt und die Ingolstädter es sehr wohl noch verstehen, ziemlich gute Autos zu bauen. Auch und gerade ohne festes Dach. Die komfortorientierte Frischluftfraktion kommt auf jeden Fall voll auf ihre Kosten. Diese sind gleichzeitig nicht ohne. Der Einstiegspreis des A5 Cabriolets ist mit über 50.000 Euro heftig, die Aufpreisliste ellenlang und ebenfalls nicht sonderlich preissensibel. (Text und Bild: Thomas Vogelhuber)

Technische Daten Audi A5 Cabriolet 45 TFSI quattro S tronic*


Modell Audi A5 Cabriolet 45 TFSI quattro S tronic
Motor 2,0 Liter Turbo-Benziner
Leistung 195 kW (265 PS) bei 5.250 U/min
Drehmoment 370 Nm bei 1.600 U/min
Antrieb Allrad, Siebengang S tronic
Verbrauch kombiniert 8,1-7,2 l/100 km²
CO2-Emissionen kombiniert 183-164 g/km²
Beschleunigung (0–100 km/h) 6,0 s
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h
Abmessungen (L/B/H) 4,67 m/1,84 m/1,37 m
Leergewicht ca. 1.830 kg
Kofferraumvolumen ca. 370 l
Grundpreis Audi A5 Cabriolet ab 50.500 Euro

*Herstellerangaben

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