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Gebrauchtwagen-Check Audi e-tron (GE): Günstiger als ein elektrischer Fiat 500

Citroen rühmt sich gerade mit dem elektrischen C3 einen Preiskracher zu bringen. Dabei zeichnet sich die eigentliche Preisschlacht gerade bei gebrauchten Premium-Stromern ab. Ein Beispiel: Der Audi e-tron ab 2019. Gute Gebrauchte aus erster Hand sind bereits ab 30.000 Euro erhältlich.

Der Audi e-tron (GE) als Gebrauchtwagen auf einen Blick

  • Premium-SUV mit elektrischem Allradantrieb
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Modernes Infotainment
  • Hoher Fahrkomfort
  • Geringe E-Reichweite
  • Niedrige Ladeleistung
  • Hohe Unterhaltskosten

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Der Audi e-tron bietet viel Platz und Komfort

Das Audi e-tron SUV (interne Typbezeichnung) GE, vorgestellt 2018 und 2019 in den Markt eingeführt, wurde just zum Audi Q8 e-tron geliftet und steht damit bereits nach der neuen Namens-Logik der Ingolstädter bei den Händlern. E-Autos erhalten ab Neuerscheinung fortan gerade Zahlen, Verbrenner ungerade. Klingt verwirrend? Dann wartet ab bis Audi das bei den Bestandsmodellen A4, A5, A6 und A7 durchzieht. Doch egal wie man das E-SUV nun benennt, es ist mit 4,90 Metern in der Länge ein wahres Trumm und gerade einmal 15 Zentimeter kürzer als ein Audi Q7.

Neben äußerer Opulenz bietet der erste in Großserie gebaute Stromer von Audi zudem viel Eleganz, Platz (Kofferraum: 450-1.280 Liter) und eine gute Qualität im Innenraum. Überdies wirft auch die Bedienung kaum Fragen auf, drei Bildschirme (Virtual Cockpit, MMI und Klimasteuerung) sind immer mit von der Partie, genauso wie das komfortable Luftfahrwerk und LED-Scheinwerfer. Steht noch die Frage des Antriebs im Raum und mit ihr kommen wir auch direkt zur eigentlichen Preissensation. Denn gebrauchte Audi e-tron 50 mit 230 kW/313 PS starkem quattro-Allradantrieb kosten nach nur drei Jahren und weniger als 60.000 Kilometern auf der digitalen Uhr kaum mehr als ein neuer und halbwegs ordentlich ausgestatteter Elektro-500er von Fiat.

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Nahezu freie Ausstattungswahl ab rund 35.000 Euro

Los geht die Reise im gebrauchten e-tron SUV in Deutschland bereits ab 30.000 Euro, für 35.000 Euro hat man sogar schon freie Ausstattungswahl und kann mit etwas Glück den stärkeren e-tron 55 quattro (300 kW/408 PS) ergattern. Dieser weist dann in aller Regel aber eine deutlich höhere Laufleistung auf. Würde man den ursprünglichen Neupreis des Fahrzeugs gegenrechnen, der auch bei der Basisvariante (Listenpreis 2020: ab 69.100 Euro) oft jenseits der 78.000 Euro lag, kommt man schnell auf einen augentränenden Wertverlust im Bereich der 60 Prozent. Bedenken muss man an dieser Stelle allerdings, dass Käufer und Leasingnehmer des e-tron 50 quattro vor allem 2020 und 2021 von bis zu 7.500 Euro Umweltbonus profitiert haben. Das bedeutet unterm Strich aber immer noch einen Wertverlust nahe der 50 Prozent. Tendenz steigend.

Doch warum ist der e-tron überhaupt so günstig zu haben? Die Gründe sind vielschichtig. Aktuell dürfte vor allem ein Überangebot an gebrauchten Leasingrückläufern der ersten (brauchbaren) Elektroauto-Generation für einen starken Preisverfall bei manchen Modellen sorgen. Überdies schreitet die Entwicklung im Batterie-Sektor stetig voran, was insbesondere den Basis-e-tron mit seinem netto lediglich 64,7 kWh kleinen Lithium-Ionen-Akku durchaus veraltet wirken lässt. Bei einem realitätsnahen Durchschnittsverbrauch um 25 kWh auf 100 Kilometer ergeben sich so E-Reichweiten zwischen 200 und 250 Kilometer – je nachdem, wie ängstlich man bei der Ladesäulen-Suche ist.

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Die Fahrzeugbatterie ist eine große Unbekannte

Ein weiterer Punkt dürfte den Preisverfall beim e-tron ebenfalls angeheizt haben: Die im Vergleich zu heutigen Elektroautos geringe DC-Ladeleistung. So zieht der Debütant mit kleinem Akku maximal 120 kW aus geeigneten Ladepunkten, wohingegen schon das nächstgrößere Modell mit der Bezeichnung 55 quattro maximal mit 150 kW Gleichstrom ziehen kann. Für Zuhause-Lader wissenswert: Ab Mitte 2021 konnte optional für alle Modelle ein On-Board-Ladegerät mit bis zu 22 kW Ladeleistung (zuvor 11 kW) bestellt werden. Die Wärmepumpe war und ist dagegen immer schon serienmäßig enthalten.

Und die Fahrzeugbatterie? Sie ist und bleibt bei gebrauchten Elektroautos, ganz gleich von welchem Hersteller, eine große Unbekannte. Hier ist vor dem Gebrauchtwagenkauf auf jeden Fall zu erfragen, wie es um ihren "Gesundheitszustand" bestellt ist. Audi macht dabei ganz konkrete Vorgaben, welcher "State of Health" (SoH) bei welchem Fahrzeugalter der Norm beziehungsweise den eigenen Garantiebestimmungen entspricht. So muss die Batterie eines Audi e-tron 50 quattro bis drei Jahre oder 60.000 Kilometern immer noch einen SoH von mindestens 78 Prozent aufweisen, sonst ist der Hersteller zur Nachbesserung verpflichtet. Nachbessern kann in diesem Fall aber auch bedeuten, dass erneuerte Batteriekomponenten verbaut werden. Eine Verpflichtung zur Verwendung von Neuteilen besteht seitens Audi somit nicht.

Bis 100.000 Kilometer oder fünf Jahren Fahrzeugalter muss die Batterie des e-tron immer noch einen SoH von mindestens 74 Prozent erreichen. Vollständig ausgereizt ist die Herstellergarantie auf die Batterie nach acht Jahren und maximal 160.000 Kilometern. Kurz davor sollte der State of Health immer noch 70 Prozent betragen. Zu diesem Zeitpunkt ist die normale Fahrzeuggarantie schon lange abgelaufen - sie beträgt bei Audi auch auf Elektroautos nur zwei Jahre. Übrigens: 70 Prozent der netto Akkukapazität bedeuten beim e-tron 50 quattro mit seiner 64,7 kWh Batterie, dass die vollgeladene Einsatzreichweite auf deutlich unter 200 Kilometer sinken kann.

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Premium-Auto, Premium-Unterhalt

E-Reichweite, Ladeleistung und die Sache mit der alternden Batterie haben dich bis zu diesem Punkt nicht abschrecken können? Dann geben wir dir trotz aller preislichen Euphorie zu bedenken, dass es sich beim Audi e-tron (GE) um ein Premiumfahrzeug handelt, das auch nach einer entsprechenden Wartung verlangt. Obschon sich der Wartungsaufwand im Vergleich zu einem Verbrenner deutlich reduziert, sind insbesondere durch das Gewicht des e-tron SUV (rund 2,5 Tonnen) Reifen, Bremsen und Fahrwerk einer hohen Dauerbelastung ausgesetzt. Das mag freilich nach zwei bis drei Jahren noch niemanden interessieren, die technische Komplexität könnte im Alter den Wiederverkaufswert aber zusätzlich schmälern. Wer zudem oft längere Strecken zurücklegen will, sollte beim Stromdurst des Ingolstädters über einen entsprechenden Ladetarif nachdenken.

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Fazit

Die teuren Elektroautos von gestern werden langsam, aber sicher zum Schnäppchen von heute. Doch obwohl man bei einem gebrauchten Audi e-tron (GE) jede Menge Luxus auf Rädern, einen potenten E-Antrieb, ein komfortables Fahrverhalten und viele technische Spielereien für mittlerweile kleines Geld erhält: Elektrische Reichweite und Ladeleistung können mit neueren Fahrzeugen, teils auch aus den kleineren Klassen, kaum mehr mithalten. Wer den e-tron zudem länger behalten will, sollte die Unterhalts- und Ladekosten im Blick behalten und von Zeit zu Zeit den State of Health der Batterie prüfen (Stichwort: Garantieleistungen). (Text: tv | Bilder: Hersteller)

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