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Erster Test BMW M240i xDrive – dem M4 auf den Fersen

BMW stellt mit dem in Mexiko gefertigten G42 die neueste Generation des 2er Coupé vor. Weiterhin auf einer Hinterradplattform stehend gibt es beim M240i xDrive nun mehr Leistung, verpackt in einer neuen Karosse samt neuem Innenraum. Wie sich der 374 PS starke 2er fährt, zeigt ein erster Test.


Das BMW M240i xDrive Coupé im Überblick


Pro

Stärken

  • - Starker u. emotionaler R6-Motor
  • - Sehr gute Fahreigenschaften
  • - Ergonomisches Cockpit
  • - Einfache Bedienung
  • - Gute Verarbeitung
Contra

Schwächen

  • - Teuer in der Anschaffung
  • - Kaum Platz im Fond

2er Coupé weiterhin mit Hinterradantrieb

Freude am Fahren – dieser Markenslogan kam bei BMW in den letzten Jahren immer stärker unter die immer größer werdenden Räder. Große und kleine SUVs, schwere Coupés und noch schwerere Limousinen verdrängten zusehends die handlichen Kompaktsportler. 2019 musste auch der hinterradgetriebene 1er gehen und wurde ersetzt durch einen beliebig wirkenden Nachfolger auf einer ebenso beliebig wirkenden Frontantriebsplattform.

Die Angst ging um, auch das neue 2er Coupé, das bisher kaum eine technische Verwandtschaft zum vorderradgetriebenen Gran Coupé und Active Tourer aufwies, könne 1er und Co. auf die UKL-Basis folgen. Doch bemühte man sich seitens BMW früh, diese Befürchtungen zu zerstreuen und klarzumachen: Auch das neue 2er Coupé (G42) steht auf einer Hinterradplattform. Mit dieser Entscheidung haben sich in der Münchner Konzernzentrale am Petuelring sichtlich all jene durchgesetzt, die Fahrspaß vor unbedingte Kosteneffizienz stellen.

BMW-M240i-xDrive-Side

M240i jetzt so stark wie der erste M2

Herausgekommen ist ein 4,54 Meter langer (plus 11 Zentimeter im Vergleich zum Vorgänger) und knapp 1.800 Kilogramm schwerer Freudenspender, der mit Fug und Recht als M4-Alternative durchgehen kann. Richtig gelesen: bereits der M Performance 2er fährt sich derart gut, dass er es mit der hauseigenen Creme de la Creme aufnehmen kann. Der 374 PS starke 3,0-Liter-Reihensechszylinder mit einfacher Twin-Scroll-Aufladung hängt sauber am Gas, ist nicht zu stark, nicht zu schwach und ist alternativlos an ein gut gestuftes 8-Gang-Wandlergetriebe gekoppelt. Ein Handschaltgetriebe wird voraussichtlich erst beim neuen M2 erhältlich sein (BMW M240i xDrive Kraftstoffverbrauch kombiniert: 8,8-8,1 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 200-185 g/km²).

500 Newtonmeter Drehmoment sind überdies ein Wort und nie verlegen den Kraftprotz ordentlich nach vorne zu katapultieren. Dementsprechend flott fallen auch die Fahrleistungen aus: In 4,3 Sekunden geht es aus dem Stand auf Tempo 100, elektronisch abgeregelt wird bei 250 km/h. Zum Vergleich: Ein M4 (F82) fährt mit dir (ohne M Driver‘s Package) auf Augenhöhe, bereits ein M3 (E92) hat deutlich das Nachsehen. Dementsprechend schwierig ist es auch den hohen Preis richtig einzuordnen.

BMW-M240i-xDrive-Interieur

Straffe Bepreisung versus großer Fahrspaß

Gesehen als einfaches 2er Coupé, in dem du als Erwachsener nicht einmal vernünftig im Fond sitzen kannst, sind mindestens 56.000 Euro einfach zu viel Geld. Doch betrachtet man den M240i xDrive aus der Fahrspaß-Perspektive, so erhältst du mit ihm den mit Abstand günstigsten und vielleicht auch besten M (Performance) BMW der letzten Jahre. Das liegt nicht nur am sonor klingenden B58-Sechszylinder, sondern vor allem an den querdynamischen Qualitäten. Wo der letzte M2 zu Beginn mit sogar weniger Leistung ungestüm die Hinterräder malträtierte, unterstützt beim M240i (wie schon beim Vorgänger) ein heckbetonter xDrive-Allrad bei hitzigen Kurvenfahrten.

BMW-M240i-xDrive-Seats

Querdynamisch oben auf

Das DSC darf derweil gerne in den Sport-Modus versetzt werden, damit der M240i xDrive sein ganzes Potenzial entfalten kann. Am Kurvenscheitel leicht aufs Gas getreten und das Heck drängt spürbar, aber durch das serienmäßige M Sportdifferenzial leicht kontrollierbar nach außen. Die sehr direkte Verbindung zwischen Fahrer, Lenkung und Straße gefällt, das adaptive M Fahrwerk federt auf Wunsch sogar sehr komfortabel. Zudem ist es eine wahre Freude, zu beobachten, wie harmonisch Motor und Getriebe zusammenarbeiten. Das 2er Coupé vermittelt unterm Strich eine fahrdynamische Leichtigkeit, die einen abseits von riesigen Nieren und der um sich greifenden Elektrifizierung zum eigentlichen Markenkern von BMW zurückfinden lässt.

Erfreulich fällt dahingehend auch die Ergonomie im Fahrzeuginneren aus. Alles sitzt, passt und ist auf den Fahrer beziehungsweise die Fahrerin zugeschnitten. Die optionalen M Sportsitze sind urst bequem, stark an Seitenhalt und zugleich so tief montiert, dass das „Popometer“ ordentlich arbeiten kann. Sprich: Die Verbundenheit zum Auto(-fahren) ist groß, ohne neuzeitliche Annehmlichkeiten vermissen zu lassen. Kartennavigation, Digitalradio und das HiFi-Soundsystem sind Serie, optional ist das Live Cockpit sowie erstmals im 2er ein vollwertiges Head-up Display erhältlich.

BMW-M240i-xDrive-Rear

Erstes Fazit

Hut ab BMW! Das neue M240i xDrive Coupé überzeugt im ersten Test fahrdynamisch auf ganzer Linie. Motor, Getriebe und Lenkung bilden eine Einheit, das adaptive M Fahrwerk hat zudem das komfortable Federn gelernt. Mit 56.000 Euro ist der Sechszylinder-2er allerdings kein Schnäppchen geworden, bietet für das viele Geld aber gleichzeitig eine Menge Fahrspaß. Die Produktion in Mexiko ist bereits angelaufen, der Marktstart erfolgt in Deutschland ab dem 22. Januar 2022. (Text und Bild: Thomas Vogelhuber)

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