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Test: BMW 325Ci Cabrio – Klassik-Open-Air

Hochsommer mit 90-prozentiger Sonnensicherheit, den Schlüssel für ein BMW Cabrio in der Tasche - und trotzdem ergriff den Autor ein wehmütiges Gefühl, als der dunkelblaue 325Ci vor ihm stand.

Denn realistisch betrachtet dürfte der Test eine Art Abschiedsfahrt vom klassischen, bayerischen Stoffdach-Cabrio gewesen sein. Nach mehr als 20, überaus erfolgreichen Jahren mit drei Generationen von Mützen-Cabrios wird BMW dem künftigen 3er Cabrio ein metallenes Klappdach verpassen. Über Sinn und Unsinn von Cabrio-Coupés, zierliche oder dicke Hintern soll an anderer Stelle diskutiert werden. Widmen wir uns daher dem aktuellen Cabriolet.

Vor knapp zwei Jahren wurde es im Rahmen eines umfangreichen Facelifts noch einmal aufgepeppt. Eine veränderte Frontschürze und LED-Rückleuchten geben der klassischen Form die nötige Prise Aktualität. Das mehrlagige Verdeck öffnet sich inzwischen serienmäßig auf Knopfdruck, lässt allerdings einen deutlichen Hinweis darauf, wann die Haube komplett offen bzw. geschlossen ist, vermissen. Einen Warnton etwa gibt es nicht, lediglich das stets vom Finger verdeckte Blinklicht an der Taste gibt Aufschluss.

Das Interieur ist nach wie vor State-of-the-Art. Die Kunststoffqualität dieser 3er-Serie ist und bleibt erstklassig. Zusätzlich mit heller Lederausstattung und edlen Hölzern versehen, erinnert der Innenraum an den exklusiver Sportboote vom Schlage einer Riva oder Boesch.

2+2

Gerne nimmt man hier Platz auf den perfekt geschnittenen Sportsitzen mit der ausziehbaren Oberschenkelauflage. Zur Not können auch in den Fondschalen noch zwei erwachsene Passagiere mitgenommen werden, wenngleich diese ob der steilen Rückenlehne doch eher ungemütlich sitzen. Dann lieber vorne zu Zweit und hinten das empfehlenswerte Windschott montiert.

Den kurzen knackigen Schalthebel in der einen, das griffige Sportlenkrad in der anderen Hand, kann die Fahrt beginnen - und gerne lange dauern. Denn der 325er tut alles, um den Trip zu einem kurzweiligen Vergnügen zu machen. Latent knurrt der 2,5-Liter-Reihensechser vor sich hin, gibt dem Fahrer zu verstehen: „Ich bin hellwach, warte nur darauf, aufgescheucht zu werden“. Öfter als nötig kommt man dieser Aufforderung dann auch nach, jubelt den seidenweichen Motor hoch, pustet Luft in die Endrohre, verwandelt diese in chromglänzende Trompeten.

Drehzahl statt Drehmoment

Dreht man jeden Gang aus, geht es sehr schnell voran. Nach 8 Sekunden ist die 100-km/h-Marke erreicht, und auf der Autobahn wandert die Tachonadel bis auf 240, wobei die Drehzahlnadel bei 6.700 U/min gnadenlos im roten Bereich stehen bleibt. Im Alltag, vor allem beim lässigen Cruisen über hügelige Landstraßen, wünscht man sich hingegen etwas mehr als die 245 Newtonmeter maximales Drehmoment. Fast 1,7 Tonnen Leergewicht und das in den oberen Gängen lang ausgelegte, manuelle Fünfganggetriebe verhindern Bestwerte beim Durchzug.

In Sachen Fahrdynamik ist der 325Ci ein typischer BMW: Sein agiles Fahrwerk, der Heckantrieb und die außergewöhnlich präzise Lenkung vermitteln dermaßen viel Fahrspaß, dass man nach schönen Kurven-Passagen gerne umdreht - um sie ein zweites Mal zu durchfahren.

Der werksseitig angegebene Durchschnittsverbrauch von knapp 10 Litern Super ist in der Praxis kaum zu erzielen. Zwölf Liter sind eher realistisch, und selbst hierfür darf man die Fanfaren nur selten zum Klingen bringen. Im BMW 325Ci Cabriolet ist Musik drin. Die klassische Rezeptur aus schlanker Karosserie und Stoffdach gilt vielen nach wie vor als Schönheitsideal. Trotzdem wird sich BMW davon verabschieden, wenn in etwa zwei Jahren der Nachfolger als Cabrio-Coupé an den Start gehen wird.

Traditionalisten haben also noch etwas Zeit. Auch zum Sparen. 39.400 Euro kostet der offene 325er mit einer für BMW-Verhältnisse guten Serienausstattung. Elektrisches Verdeck, Klimaanlage, Nebelscheinwerfer, Leichtmetallräder, elektrische Sitzverstellung, Lederlenkrad und alle marktüblichen Sicherheitsfeatures sind an Bord. Der oben beschriebene, mondäne Luxus mit u.a. Edelhölzern und feinstem Lederbezug ist im Editionspaket „Exclusive“ enthalten, womit der offene 325er bei 43.450 Euro startet.

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