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Gebrauchtwagen-Kaufberater: BMW Z3 (1996-2002) – Ein Spaßbetonter

Fast sieben Jahre lang, von September 1995 bis Juni 2002, wurde der Z3 produziert. In dieser Zeit verließen rund 280.000 Stoffdach-Roadster das BMW-Werk Spartanburg, USA. Gewiss ein Erfolg. Viele offene Z3 fanden auch ihren Weg nach Deutschland.

Auf dem hiesigen Gebrauchtmarkt tummeln sich entsprechend viele hundert Exemplare. Zustand, Motorleistung, Preise – hier gibt es allerdings enorme Unterschiede.
Trotz der großen Spanne bei der Motorleistung: Das Motorenangebot ist eigentlich recht überschaubar. Wie es sich für einen Roadster gehört, gibt es ausschließlich Benziner, und nur welche mit vier oder sechs Zylindern. Alle drei Vier-Zylinder 1.8 (115 PS), 1.9i (118 PS)  und der 16-Ventiler 1.9 mit 140 PS treiben dem Fahrer in Sachen Längsdynamik zwar keine Freudentränen in die Augen, doch als Wahl der Vernunft bieten sie ein noch ausreichendes Fahrspaß-Niveau. Ihr Verbrauch bewegt sich so zwischen sieben und acht Litern. Immerhin bietet die Basisversion 1.8 die größte Auswahl auf dem Gebrauchtmarkt und die niedrigsten Preise, die bei rund 5.000 Euro starten.

Geschmeidiger, jedoch nur unwesentlich stärker sind die kleinen Sechs-Zylinder, die es zunächst mit zwei Litern (150 PS) und ab dem Jahr 2000 mit 2,2 Litern Hubraum (170 PS) gab. Die Motoren sorgen im Vergleich zu den Vier-Zylindern allerdings für nur marginal bessere Fahrleistungen, verursachen bei Anschaffung (rund 2.000 Euro Aufpreis), Spritkosten und Versicherung allerdings deutliche Mehrkosten. Die Auswahl auf dem Gebrauchtmarkt ist zudem recht übersichtlich.

Attraktive Sechs-Zylinder

Wer sportlichen Vortrieb und tolle Akustik wünscht und bei den Kosten nicht so knapp kalkulieren muss, sollte sich für einen der großen Sechs-Zylinder entscheiden. Hier gibt es den 2.8er mit 192 PS, bei dem das Gros der Gebrauchtwagen preislich zwischen 8.000 bis 14.000 Euro liegt. So in etwa um 15.000 Euro muss man für den neueren 3.0i der Baujahre 2000 bis 2002 rechnen, der mit seinen 231 PS schon mächtig viel Dampf liefert, allerdings auch über zehn Liter verbraucht. Noch seltener als der 3.0er ist die ultimative Z3-Fahrmaschine der M GmbH, der Z3 M. Gepflegte Originale dieses brettharten Rasse-Sportwagens kosten allerdings noch um 20.000 Euro. Dafür schafft der zunächst 321 und ab Baujahr 2000 325 PS starke Bolide den Standardsprint in knapp über fünf Sekunden und wird bis zu 250 km/h schnell.

Beim Getriebe gibt es eigentlich nur manuelle Fünf-Gang-Boxen. Zwar wurde auch eine Automatik für den 140 PS starken 1.9er sowie für alle Sechs-Zylinder (Ausnahme die M-Version) angeboten, doch der puristische Fahrspaßgedanke des Z3 war für die allermeisten Neuwagenkäufer wohl nur mit dem knackigen Fünf-Gang-Schaltgetriebe vereinbar. Die Auswahl an Z3 mit Automatik ist in jedem Fall sehr klein.

Nicht gerade alltagstauglich

Als entspannter Langstrecken-Autobahn-Express ist der Z3 selbst mit Automatik keine Empfehlung. Letztlich will der kleine Zweisitzer ja ein puristisches Fahrzeug sein, das vordergründig für den engen und fahraktiven Kurvenspaß bei Landstraßentempo und Sonnenschein gemacht wurde. Mehr dem Grand-Turismo-Gedanken verschrieben war erst der Nachfolger Z4, den es in der zweiten Generation sogar mit komfortablem Metalldach gibt.

Trotz seiner puristischen Auslegung ist die Sicherheitsausstattung schon recht ordentlich. Die ersten Modelle gab es serienmäßig mit Fahrer- und Beifahrer-Airbags sowie ABS, ab Sommer 1998 kamen serienmäßig noch Seitenairbags hinzu. Den Schleuderschutz DSC (ESP) hat BMW übrigens optional angeboten, doch nicht alle Kunden haben dieses wichtige Sicherheitsdetail bestellt. Auf dem Gebrauchtmarkt ist nur rund ein Drittel aller Fahrzeuge mit DSC (ESP) erhältlich.

Der Z3 hat gewiss einige Stärken im Stadtverkehr, denn Parkplatzsuche und enges Kurvenflitzen gehen mit dem Cabrio recht gut von der Hand. Auch das Sehen und Gesehen werden funktioniert ganz ordentlich, als besonderer Blickfang eignet sich der Roadster allerdings kaum mehr. Für den Familieneinkauf wird es zudem etwas eng, denn Kofferraum und die Fahrgastzelle sind knapp geschnitten. Immerhin passen hinten zwei Kisten Bier rein, egal ob mit offenem oder geschlossenem Verdeck. Ist das Dach geschlossen, bekommen Fahrgäste ab etwa 1,90 Meter Körperlänge Probleme mit der Kopffreiheit.

Offene Freuden

Das einfache und agile Handling des Hecktrieblers kommt vor allem dem Kurvenspaß auf engen Landstraßen entgegen. Die von Antriebseinflüssen freie Lenkung ist direkt, die Wagen insgesamt angenehm leicht. Eine allerdings nur mäßig verwindungssteife Karosserie und starke Windgeräusche trüben den Fahrspaß. Mit der optisch gefälligeren Facelift-Version ab dem Frühjahr 1999 erhielt der Z3 übrigens ein zusätzliches Innenverdeck.

Apropos Verdeck: Ein vollelektrisches Dach ist zwar irgendwie eine feine Sache, doch die rein mechanische Stoffpelle ist beim Z3 die bessere Wahl. Es lässt sich nach dem Lösen zweier Riegel zwischen Windschutzscheibe und Verdeckrahmen einfach mit einer Handbewegung auch während der Fahrt nach hinten werfen. Beim elektrischen Verdeck muss man hingegen einen Extrastopp einlegen und dann noch warten, bis der Vorgang vollständig abgeschlossen ist. Mehr Kosten, mehr Gewicht und mehr Mechanik, die übrigens auch mal kaputt gehen kann, sind die Nachteile des Elektrodachs.

Problemzonen

Doch Obacht beim mechanischen Dach: Wird dieses einfach nach hinten geworfen, kann es sich unsauber Zusammenfalten und dabei das Kunststofffenster Schaden nehmen. Der Austausch dieser „Scheibe“ kostet gleich mehrere 100 Euro. Ein weiteres Problem des Z3-Dachs ist seine Dichtigkeit. Wassereinbrüche sind keine Seltenheit, vor allem in der Waschstraße gelangen gerne mal ein paar Tropfen in den Innenraum.

Aber nicht nur schadhafte Dächer gelten als Problemzone des Z3. Die Elektronik bei den Sechs-Zylindern, defekte Fensterheber, defekte Tankuhrgeber oder auch Klappergeräusche gehören zu den gelegentlich auf Online-Plattformen wie www.z3-roadster-forum.de berichteten Z3-Krankheiten. Oft wurde dem Z3 vorgeworfen, dass er in den USA montiert wurde und deshalb nicht ganz an das sonst recht hohe Qualitätsniveau der Marke BMW heranreicht. Doch dürfte diese Kritik eher im Einzelfall zutreffen. So gibt es auch viele langjährige Z3-Fahrer, die ohne nennenswerte Probleme unterwegs sind. Und auch bei der ADAC-Pannenstatistik und im Dekra-Report hat der Z3 durchweg gute Noten bekommen.

Wenig Rostprobleme

Lobend hervorheben muss man zudem die wenigen Rostprobleme des Z3. Grundsätzlich ist der Roadster ja ein Schönwetter-Fahrzeug mit eher geringer Kilometerlaufleistung. Und das Gros der Stoffdach-Zweisitzer steht über Winter in der kuscheligen Garage. Vereinzelt berichtet wird von meist harmlosen Rostfällen zum Beispiel im Kofferraum, wenn sich dort aufgrund eines undichten Verdecks Wasser sammelt. Auch unter den Halterungen der Außenspiegel oder am Batterieschacht im Motorraum kann sich Rost bilden. Schließlich versteckt sich Rostfraß noch hinter den Radhausschalen an den Schwellern, unter der dritten Bremsleuchte am Kofferraumdeckel oder auch an den unteren Kanten der Türen.

Wer sich einen gebrauchten Z3 etwas genauer anschaut, sollte unbedingt noch auf den Zustand der Scheinwerfer-Glühlampen achten. Diese eigentlich billigen Verschleißteile lassen sich nämlich nicht so mal eben austauschen. Hier muss man schon fast von einer Fehlkonstruktion sprechen, denn der Austausch der Glühlampen vorne zwingt Laien zum teuren Werkstattaufenthalt. Bastelfreunde mit dem richtigen Werkzeug können dies auch selber richten.

  • Gutes und Schlechtes
  • Geschichtliches
  • Guter Werterhalt
  • Wenig Rostprobleme
  • Ggil, leicht, präzises Handling
  • Heckantrieb
  • Günstiges Einstiegsmodell mit großer Angebotspalette
  • Herrliche Sechs-Zylinder mit sportlichen Fahrleistungen
  • Hohe Zuverlässigkeit
  • Glühlampenwechsel vorne umständlich
  • Gelegentlich undichtes Verdeck
  • Empfindliche Heckscheibe
  • Enger Innenraum
  • Kleiner Kofferraum
  • Hohes Geräuschniveau
  • Mäßig verwindungssteif

09/1995 Produktionsstart des Z3 in Spartanburg, USA 01/1996 Markteinführung in Deutschland, zunächst nur mit Vier-Zylinder-Motoren 11/1996 Einführung des 2,8-Liter-Sechs-Zylinders 03/1997 Einführung der M-Version mit 321 PS 07/1998 Markteinführung des Z3 Coupé 07/1998 Seitenairbags serienmäßig 03/1999 Facelift mit einer optischen Aufwertung 03/1999 Einführung des 2,0-Liter-Sechs-Zylinders (150 PS) 06/2000 Einführung des 2,2-Liter-Sechs-Zylinders (170 PS) und des 3,0-Liter-Sechs-Zylinders mit 231 PS 06/2002 Produktionsende des Z3 08/2002 Verkaufsende in Deutschland 09/2002 Markteinführung des Z4 in den USA 03/2003 Markteinführung des Z4 in Deutschland

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        ## Fazit

Roadster-Fahrspaß mit BMW muss nicht teuer sein. Den Z3 bekommt man bereits für einen mittleren vierstelligen Betrag. Auch beim Unterhalt sind zumindest die Vier-Zylinder recht günstig. Wer lieber etwas mehr investieren will, sollte sich für den 3.0i ab Baujahr 2000 entscheiden. Der 3.0 bietet ganz einfach den größeren Fahrspaß und grundsätzlich gibt es ihn baujahrbedingt allein als ausgereifteren und schickeren Facelift-Z3. Egal für welchen Motor man sich entscheidet: Ein Problemauto ist der in den USA gebaute Münchener nicht. Auch seine Wertstabilität dürfte für zufriedene Gebrauchtwagenkunden sorgen.

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