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Erster Test: Fiat Doblò – Mehr Pkw denn je

Rund eine Million Mal hat Fiat den seit 2001 gebauten Transporter Doblò verkauft, und der Neue soll das noch toppen. Seit Februar 2010 rollt die aktuelle Generation des praktischen Familen-Transporters über die Straßen und ist nicht nur größer, sondern in allen Belangen besser geworden.

Und mit der neu konstruierten Hinterachse rückt der Doblò noch ein Stück mehr weg vom Nutzfahrzeug und hin zum Pkw.
450 Millionen Euro hat sich Fiat die Entwicklung des neuen Doblò auf Pkw-B-Plattform kosten lassen, 97 Prozent aller Bauteile sind neu. Damit sich diese Investition rentiert, muss auch der Neue wieder zum Kassenschlager werden. Und die Voraussetzungen dafür sind denkbar gut. Denn der neue Doblò fährt sich viel mehr wie ein Pkw denn ein Nutzfahrzeug.

Größer als die Anderen

Mit 18 Zentimeter mehr Länge bietet der jetzt 4,39 Meter lange Doblò zum einen mehr Platz als der Vorgänger, zum anderen aber auch ein größeres Raumangebot als die meisten Mitbewerber, die da heißen Peugeot Partner, Citroën Berlingo, Renault Kangoo oder VW Caddy. Allesamt können sie nicht mit den bis zu 3.200 Liter Stauraum des Fiat mithalten. Fährt der Doblò in der standardmäßigen Fünf-Sitzer-Konfiguration, stehen noch stolze 790 Liter parat.

Weniger wird es, wenn die nur über die Familiy-Ausstattung (950 Euro) zu beziehenden Sitze sechs und sieben in der dritten Reihe montiert sind. Diese lassen sich umklappen, nach vorne rollen und ausbauen, was nach etwas Übung und mit nicht ganz zu vernachlässigendem Kraftaufwand gut gelingt. Das Um- und Nach-Vorne-Klappen funktioniert übrigens auch mit der asymmetrisch geteilten Sitzbank in der zweiten Reihe.

Einzelradaufhängung

Müssen sich bei den Mitbewerbern die in der dritten Reihe sitzenden Passagiere - die übrigens auch im Doblò nicht zu groß gewachsen sein sollten - über die meist hart gefederte, starre Hinterachse ärgern, die sämtliche Unebenheiten im Asphalt weitergibt, so lässt es sich im Fiat entspannt reisen. Denn die neue, aus dem Pkw-Bau abgeleitete Hinterachskonstruktion mit Einzelradaufhängung ist in der Personen-Variante auf höchsten Komfort ausgelegt. Die kommt aber auch bei der Nutzfahrzeug-Ausgabe Doblò Cargo zum Einsatz, dann allerdings mit dem Fokus auf hohe Zuladung.

Dem Fahrer vermittelt diese Bauart ein noch Pkw-ähnlicheres Fahrgefühl als bisher. Dass der Doblò ursprünglich mal ein reiner Lastesel war, ist kaum mehr zu spüren, wenn man den handlichen Eineinhalb-Tonner spielerisch um die Kurve dirigiert. Und auch längere Urlaubsreisen lassen sich auf den straffen Sitzen ohne Rückenschmerzen überstehen.

Ein Benziner, drei Diesel

Rund 40 Prozent aller Käufer werden sich laut Fiat für den einzig verfügbaren Benziner entscheiden, einen 1,4-Liter-Vier-Zylinder mit 95 PS und 127 Newtonmeter Drehmoment. Der glänzt zwar ganz und gar nicht mit Fahrspaß oder Dynamik und gönnt sich über 15 Sekunden um Tempo 100 zu erreichen - unbeladen wohlbemerkt. Doch dafür rühmt er sich mit geringerem Verbrauch und dadurch niedrigerem CO2-Ausstoß als vergleichbare Aggregate anderer Mitbewerber. Auf dem Papier beträgt der Konsum 7,2 Liter. Noch im Juni 2010 will Fiat eine umweltschonende Erdgas-Variante auf den Markt bringen.

Sparsamer und weitaus durchzugsstärker als der Benziner sind die drei angebotenen Diesel, die zwischen 4,9 und 5,7 Liter je 100 Kilometer verbrennen. Zur Wahl stehen ein 90 PS starker 1,3-Liter, ein 1,6-Liter-Triebwerk mit 105 PS und das Zwei-Liter-Topmodell mit 135 PS, für das sich allerdings nur wenige der eher preissensiblen Doblò-Käufer entscheiden werden. Schließlich ist dieser Selbstzünder nur in der besten Ausstattung Emotion lieferbar und schlägt mit mindestens 21.700 Euro zu Buche. Wie auch der 1.6er, für den es ab Oktober 2010 ein automatisiertes Schaltgetriebe geben wird, ist der große Diesel an ein gut zu schaltendes Sechs-Gang-Getriebe gekoppelt; die beiden anderen haben nur fünf Übersetzungen.

ESP serienmäßig

Der Einstieg in die Doblò-Welt gelingt schon mit vergleichsweise günstigen 15.450 Euro für den Benziner beziehungsweise 17.250 Euro für den günstigsten Diesel. Immer mit an Bord sind ESP und vier Airbags, elektrische Fensterheber vorn, zwei Schiebetüren im Fond und eine Stopp-Start-Automatik, die den Motor an der roten Ampel ausschaltet und beim Treten der Kupplung wieder anwirft. Während das Abstellen tadellos auch bei kalten Temperaturen funktioniert, dauert der Neustart gefühlt einen Tick zu lange.

Richtig wohlfühlen kann man sich bereits in der Dynamic-Ausstattung (ab 17.000 Euro), die mit einer manuellen Klimaanlage, CD-Radio, elektrisch einstellbaren Außenspiegeln, Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung, höhenverstellbarem Fahrersitz und einer 12-Volt-Steckdose im Fond aufwartet. Allen Doblòs gemein ist das übersichtliche Cockpit mit zahlreichen großen und kleinen Ablagen und den hübsch anzusehenden und -fassenden Kunststoffoberflächen, die zwar nicht an edle Tierhäute heranreichen, aber dem Preis mehr als angemessen sind.

Technische Daten
Marke und Modell Fiat Doblò 1.4 Fiat Doblò 1.3 Multijet
Karosserie Family (7-Sitzer)
Abmessung und Gewicht
Länge/Breite/Höhe (mm) 4.390 / 1.789 / 1.845 4.390 / 1.789 / 1.845
Radstand (mm) 2.755 2.755
Wendekreis (m) 11,2 11,2
Leergewicht (kg) 1.415 1.445
Kofferraum (Liter) 790 - 3.200 790 - 3.200
Bereifung Testwagen 195/65 R16 195/65 R16
Motor
Hubraum (ccm) / Bauart 1.368 / R4 1.248 / R4
Leistung (kW / PS) 70 / 95 66 / 90
Drehmoment (Nm) / Umdrehungen 127 / 4.500 200 / 1.500
Antriebsart Frontantrieb Frontantrieb
Getriebeart Fünf-Gang-Handschalter Fünf-Gang-Handschalter
Verbrauch
Krafstoffart Benzin Diesel
Kombiniert laut Werk (l/100km) 7,2 4,9
CO2-Emissionen (g/km) / Abgasnorm 166 / Euro 5 129 / Euro 5
AS24-Verbrauch (l/100km) k.A. k. A.
Fahrleistungen
Werksangabe 0-100km/h (s) 15,4 14,9
AS24-Sprint 0-100km/h (s) k. A. k. A.
AS24-Bremstest 100-0km/h (m) k. A. k. A.
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 161 156
Preise
ab (Euro) 15.450 18.200
Empfohlene Extras Parksensoren (300 Euro), Sitzheizung (200 Euro), Klimaautomatik (400 Euro), CD-Radio (350 Euro) Parksensoren (300 Euro), Sitzheizung (200 Euro), Klimaautomatik (400 Euro), CD-Radio (350 Euro)
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Fazit

Um den Absatz des neuen Doblò braucht sich Fiat keine allzu großen Gedanken machen. Sein enormes Platzangebot, der hohe Komfort durch die neue Hinterachse und der vergleichsweise günstige Einstiegspreis sind Garanten für den Erfolg. Wer oft mit Familie und Gepäck unterwegs ist, bekommt mit dem Doblò die preiswertere, aber nicht minder gute Alternative zu vielen Vans.

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