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Gebrauchtwagen-Kaufberater: Honda Civic – Geheimtipp

Seit seiner Markteinführung im Jahr 1972 galt der Honda Civic stets als typisches Singleauto: Sportlich, wendig, schlank. Damit sicherte sich Honda den Erfolg über sechs Generationen, von denen übrigens keine länger als sechs Jahre gebaut wurde.

Mit dem Modellwechsel zum siebten Civic im Jahr 2001 präsentierte Honda plötzlich einen Kompakten im Minivan-Outfit. Doch das klobige Design floppte, die Umsatzzahlen brachen ein Trotzdem ist gerade die letzte, bis 2006 gebaute Civic-Generation ein echter Geheimtipp unter den jungen Gebrauchten. Ihr Faustpfand ist die starke Motorentechnik: Variable Nockenwellensteuerung bei den Ottomotoren, seit 2002 zum ersten mal ein durchzugskräftiger Diesel und ein sparsamer Hybrid-Benziner (IMA) machen den Civic zur guten Wahl aus zweiter Hand. Und mit rund tausend Fahrzeugen ist das Angebot bei AutoScout24 üppig, die Preise variieren zwischen 4.000 und 9.000 Euro.

Benziner mit Nockenwellensteuerung

Wer an einen Civic der letzten oder vorletzten Generation mit Benzinmotor denkt, sollte auf das Kürzel VTEC oder Vti (bis Baujahr 2001) achten. Nur diese beiden Versionen verfügen über die variable Nockenwellensteuerung. Die zahme Einstellung sorgt für Durchzugskraft bei niedrigen Drehzahlen, die scharf gemachte Nocke für mehr Power bei hohen Drehzahlen. Der 90 PS starke Basis-Civic der siebten Generation - der auf dem Gebrauchtmarkt den Löwenanteil stellt - will allerdings auch entsprechend hochgejubelt werden, um in Fahrt zu kommen. Von dem ebenfalls 1,4 Liter großen Einstiegsbenziner der Vorgänger-Generation (1995 bis 2001) mit nur 75 PS ganz zu schweigen.

Dafür beweisen beide Vierzylinder bei niedertouriger Fahrweise echte Knauser-Qualitäten: Zwischen fünf und sechs Liter Super auf 100 Kilometer sind machbar. Sparsamer ist da nur der von Isuzu entwickelte Diesel 1.7 CDTI mit 100 PS, der erstmals 2002 im Civic Einzug hielt: Zwischen 4,8 und 6,5 Liter süffelt der aufgeladene Selbstzünder aus dem 50-Liter-Tank. Damit sind Reichweiten von fast 1.000 Kilometern drin. Darüber hinaus hatte Honda für die siebte Generation noch einen 1,6-Liter-Benziner mit 110 PS im Angebot und der Fünftürer war außerdem noch mit einem 160 PS starken Zwei-Liter bestellbar.

Hybrid oder Sportler

Wer sparen will und gleichzeitig Platz braucht, nimmt am besten den Honda Civic IMA. Mit der Einführung des milden Hybriden 2004 brachte Honda die geräumige Stufenheck-Variante nach Deutschland, die dann auch mit dem 1.4er Einstiegsotto und einem 110 PS starken 1.6er-Benziner erhältlich war. Im IMA unterstützt ein Elektromotor den Vierzylinder, kann den Honda aber nicht autark bewegen . Trotzdem sind somit gute Fahrleistungen (177 km/h) bei geringen Verbräuchen machbar. Auf einer 2.000 Kilometer langen Testfahrt konsumierten wir im Schnitt 5,7 Liter Super. Manko: der 1,3-Liter-Benziner im Hybrid-Civic wird sehr laut. Und mit nur rund 40 Angeboten bei AutoScout24 ist der Markt auch nicht gerade groß, zudem ist ein Civic IMA kaum unter 10.000 Euro zu kriegen.

Ein echtes Männerauto ist dagegen der Honda Civic Type-R mit 200 PS, der ähnlich teuer und ebenso rar ist wie der Hybrid. Den Type R gab es schon in der sechsten Generation, allerdings nur in Japan; nach Deutschland kam er 2001 im siebten Civic als Dreitürer. Der bis fast 9.000 Touren drehende Vierventiler ist ein Ableger des 2,0-Liter-Motors  aus Honda CR-V, Stream und Accord. Der maßgebliche Unterschied besteht in der VTEC-Variante, die beim Civic Type R sehr konsequent auf Leistung ausgelegt ist und nicht wie bei den anderen eher auf geringen Kraftstoffverbrauch.

Die Fahrleistungen des Type R sind überzeugend: 0 bis 100 km/h in nur 6,6 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 235 km/h. Aber: Wer sich für den Type R entscheidet, sollte unbedingt auf ein lückenloses Scheckheft achten. Verheizte Renngurken rächen sich mit teuren Folgereparaturen. Zu den Schwachpunkten bei allen Modellen zählen im Übrigen die unpräzise Lenkung und die straffe Federung. Klasse hingegen: Die knackig zu schaltenden Getriebe.

Karosserie und Innenraum

Am Blech des Civic gibt es Nichts auszusetzen. Bis auf die Auspuffanlage ist Korrosion beim Civic weit gehend unbekannt. Bei manchen Exemplaren nerven allerdings die hohen Windgeräusche an den Türen. Durch das fachgerechte Einstellen der Türen lässt sich der Lärm aber etwas reduzieren. Bei älteren Modellen haken schon mal die Türschlösser und für das Zündschloss gab es aus Sicherheitsgründen bereits eine Rückrufaktion.

Wahrlich keine Meisterleistung sind dagegen die Sitze: Viel zu weich, viel zu kurz, kaum Seitenhalt. Die Kopfstützen lassen sich ebenfalls nicht richtig einstellen, sind zudem zu klein. An der Ergonomie gibt‘s dagegen nichts auszusetzen, alles liegt in Griffnähe des Fahrers. Alle Civic-Modelle haben ABS, vier Airbags und eine vorbildliche Fußgängersicherheit. ESP gab es bis zum Facelift der siebten Auflage 2004 nicht für Geld und gute Wort und auch danach nur im Fünftürer mit Zwei-Liter-Motor (160 PS). Erst in der aktuellen Generation ist das bei Honda VSA genannte Stabilitätsprogramm Serie.

  • Gutes oder Schlechtes
  • Geschichtliches
  • Drehfreudige Motoren
  • Sehr zuverlässige Technik
  • Ordentliches Handling
  • Kernige und recht lautstarke Motoren
  • Eingeschränkter Abrollkomfort
  • Wenig Stauraum

1972 - Erster Honda Civic kommt auf den Markt 1979 - Zweite Generation 1982 - 3 Millionen Civic verkauft 1983 - Wechsel zur dritten Generation 1987 - Vierte Generation gewinnt das „Goldene Lenkrad“ 1991 - Fünfte Generation wird eingeführt 1995 - Insgesamt zehn Millionen verkaufte Civic 1999 - Facelift, verbesserte Geräuschdämmung, mehr Serienausstattung 2001 - Neuer, siebter Civic im Minivan-Design 2001 - Der Civic-Type-R kommt mit 200 PS 2002 - Erstmals mit Dieselmotor 2004 - ab sofort ist ESP erhältlich und der Civic IMA mit 1.3-L Hybridmotor (83 PS)

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Fazit

Der Honda Civic wird auf dem Gebrauchtwagenmarkt als Alternative zu Golf & Co. oft unterschätzt. Was für ihn spricht: Selbst ältere Civic sind deutlich haltbarer als ihre Pendants aus Deutschland. Allerdings: Die hochdrehenden Motoren muss man mögen. Und das Design eben auch. Schwierig wird das vor allem der Wiederverkauf: Weil einfach zu wenig Autofahrer wissen, was der Civic für Qualitäten hat. Wer sich dafür entscheidet, bekommt tolle Motorentechnik zu extrem günstigen Preisen.

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