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Test: Hyundai i10 – Kleiner Großstädter

Im Jahr 2010 wird jedes zehnte Auto ein Kleinwagen sein, behaupten Marktforscher. Und schon jetzt ist ein deutlicher Trend, hin zu kleinen Großstadtflitzern, zu erkennen.

Davon profitiert auch der Hyundai i10: Seit seiner Einführung im Frühjahr 2008 haben sich in Deutschland über 5.000 Käufer für ihn entschieden.
Nur 3,57 Meter misst der Hyundai i10 von Nummernschild zu Nummernschild, und doch können bis zu fünf Passagiere mitfahren. Gut, zu dritt wird es auf der Rückbank kuschelig, aber es geht. Vor allem die Kopffreiheit ist – obwohl der i10 gegenüber seinem Vorgänger Atos in der Höhe etwas geschrumpft ist – völlig ausreichend. Und wenn die Vordersitze nicht gerade in Liegestellung sind, geht auch die Beinfreiheit in Ordnung.

Üppiger Stauraum

Umso erfreulicher, dass der Hyundai auch noch ein respektables Ladevermögen von 225 Litern bietet - in der Kleinstwagenklasse ein guter Wert. Dank der geteilt umklappbaren Rückbank lässt sich der Stauraum dachhoch auf über 900 Liter erweitern. Nur die relativ hohe Ladekante steht etwas im Weg, wenn man oder frau mit den großen Einkaufstüten anrückt.

Doch auch hier weiß der Hyundai zu helfen: Mit seinem attraktiven Äußeren lockt der in Indien gefertigte Koreaner sicher schnell einen hilfsbereiten Kavalier an. Denn verglichen mit dem Atos ist der i10 ein wahres Schmuckstück, das selbstbewusst auftritt. Die Front ähnelt der des großen Bruder i30, ein kleiner Dachkantenspoiler sorgt am Heck für Sportlichkeit. Außerdem steht der i10 weitaus stattlicher auf der Straße, als der etwas wackelig wirkende Vorgänger.

Gute Qualität

Sehen lassen kann sich auch der Innenraum: Nichts wackelt, nichts klappert und schick sieht das Interieur auch noch aus. Klar, feines Leder und echte Hölzer sucht man im i10 vergebens. Doch Hyundai beweist, dass man auch Hartplastik solide verarbeiten kann. Auch die naturgemäß etwas klein ausfallenden Sitze überzeugen durch ausreichenden Seitenhalt und straffe Polsterung. Was dem übersichtlichen Cockpit allerdings fehlt, sind ein, zwei weitere Ablagen. Und eventuell eine Längsverstellung fürs Lenkrad - die man aber auch anderswo in dieser Preisklasse vergebens sucht.

Neben mittlerweile zwei Benzinmotoren bietet Hyundai den i10 auch mit Dieselantrieb an. In Anbetracht von nur rund 70 zugelassenen Selbstzündern spielt diese Variante aber keine Rolle. So bleibt fast der gesamte Kuchen für den 1,1-Liter-Benziner. Allerdings wird er sukzessive Anteile an den neu hinzugekommenen 1.2er abgeben müssen, der ihn dann im Frühjahr 2009 komplett ablösen wird.

Ausreichend spritzig

Dabei bräuchte der 67 PS starke Ottomotor eigentlich keinen Ersatz. Der spritzige Vierzylinder hat mit dem nur eine Tonne schweren Hyundai wortwörtlich leichtes Spiel. Seine 98 Newtonmeter Drehmoment liegen bei 2.800 Touren an, die das drehfreudige Aggregat schnell erreicht.

Zugegeben, 15 Sekunden für null auf 100 km/h sind nicht rekordverdächtig, doch meistens ist der i10 sowieso im Stadtverkehr unterwegs. Und dort schlägt sich der elastische Antrieb wacker und nimmt auch im niedrigen Drehzahlbereich willig Gas an. Geht’s dennoch mal auf die Autobahn, schafft der Hyundai mit etwas Anlauf reisetaugliche 150 Kilometer in der Stunde.

Oftmals leidet bei Kleinwagen der Komfort unter einer recht straffen Federung. Die wiederum ist aber nötig, um fünf Passagiere mitnehmen zu können. Zusammen mit dem geringen Leergewicht hat man so häufig eine holprige Angelegenheit. Der i10 aber beweist, dass es auch in diesem Segment gut austarierte Fahrwerke gibt: Die meisten Unebenheiten schluckt der Hyundai tadellos weg, nur grobe Hürden wie etwa Querfugen missfallen dem Koreaner. Zudem tragen die kleinen Räder mit ordentlich Gummi (165/60 R14) ihren Teil zur Entschärfung von Holprigkeiten bei.

Kein ESP

Schade nur, dass es für den 1.1er-Benziner ESP nicht einmal gegen Aufpreis gibt. Auch wenn der Kleinwagen wegen der geringen Leistung und der schmalen Reifen im Ernstfall gut kontrollierbar untersteuert, sollte das elektronische Stabililtätsprogramm nicht fehlen. Zumal es bei den anderen Motorisierungen geordert werden kann.

Die schmalen Räder beeinflussen nicht nur das Fahrverhalten, sie helfen auch beim Spritsparen. So soll der mit einem manuellen Fünfganggetriebe ausgerüstete Hyundai nur fünf Liter Benzin auf 100 Kilometer konsumieren. Ordert man die optionale Vierstufen-Automatik (1.090 Euro), braucht er knapp einen Liter mehr. Und in der Realität? In unserem Test gönnte sich der i10 je nach Gangart zwischen 5,9 und 6,4 Liter, über die gesamte Testdauer lag der Durchschnitt bei 6,2 Liter Benzin.

Spar-Modell

Der Einstiegspreis von 9.990 Euro für den Hyundai i10 1.1 Classic lässt schon vermuten, dass die Serienausstattung spärlich ausfällt. Elektrische Fensterheber sucht man in der Basisversion vergebens und elektrisch einstellbare Außenspiegel hat es selbst in der höherwertigeren Style-Linie nicht.

Technische Daten
Marke und Modell Hyundai i10 1.1
Ausstattungsvariante Classic
Abmessung und Gewicht
Länge/Breite/Höhe (mm) 3.565 / 1.595 / 1.540
Radstand (mm) 2.380
Wendekreis (m) 9,5
Leergewicht (kg) 1.000
Kofferraum (Liter) 225 - 910
Bereifung Testwagen 165/60 R 14
Motor
Hubraum (ccm) / Zylinder (Zahl, Bauart) 1.086 / 4, Reihe
Leistung (PS) 67
Drehmoment (Nm) / Umdrehungen 98 / 2.800
Antriebsart Frontantrieb
Getriebeart manuelles 5-Gang-Getriebe
Verbrauch
Krafstoffart Benzin
Kombiniert laut Werk (l/100km) 5,0
CO2-Emissionen (g/km) / EU-Norm 119 / Euro4
AS24-Verbrauch (l/100km) 6,2
Fahrleistungen
Werksangabe 0-100km/h (s) 15,6
AS24-Sprint 0-100km/h (s) k. A.
AS24-Bremstest 100-0km/h (m) k. A.
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 151
Preise
ab (Euro) 9.990
Empfohlene Extras Seitenairbags (260 Euro), Klimaanlage (890 Euro)
VergrößernVerkleinern

Ab Werk gibt es eine Zentralverriegelung und ein Audiosystem inklusive CD-Player und Aux-Anschluss, der 1.200 Euro teurere Style hat zusätzlich einen höhenverstellbaren Fahrersitz und den Drehzahlmesser. Optional gibt es für beide Varianten eine Klimaanlage (890 Euro) und für den Classic Seitenairbags (260 Euro). Übrigens: Der stärkere 1.2er (78 PS) kostet in der Basis 600 Euro und in der Style-Ausführung lediglich 400 Euro mehr und kann für 550 Euro mit ESP ausgerüstet werden.

Fazit

Klein, praktisch, günstig: Mit dem i10 bietet Hyundai ein attraktives Einstiegsmodell an, dass vor allem im Großstadt-Alltag alle Anforderungen erfüllt. Der 1.1er-Motor ist spritzig und für kurze Autobahnetappen ausreichend schnell, die Parkplatzsuche ist einfach und sein Raumangebot überzeugt. Zudem ist der Kleine gut verarbeitet und sieht schick aus. Einzige Mankos: Für den 1.1er gibt’s kein ESP und in der Basis können keine elektrischen Fensterheber geordert werden.

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