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Alltagsgeschichten: Der Hyundai Santa Fe im Test

Er ist das größte, was Hyundai hierzulande im Programm hat. Der Santa Fe bietet bis zu sieben Sitze, einen starken Diesel und es gibt ihn sogar noch mit Schaltgetriebe. Wie sich das koreanische SUV im Detail schlägt, zeigt unser Fahrbericht.

Beliebt, beliebter, SUVs. Der Hype um die Sport Utility Vehicle nimmt kein Ende, die Zulassungszahlen steigen rapide und so weitet sich auch das Angebot an hochbeinigen Kombis immer weiter aus. Ein bereits alter Bekannter in diesem Fahrzeugsegment ist der Hyundai Santa Fe (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,0 l/100km; CO2-Emissionen kombiniert: 158 g/km²), der seit Spätsommer 2018 in nunmehr vierter Generation in Deutschland erhältlich ist. Mit dem eher einfach gezeichneten Debütanten aus den frühen 2000ern hat der Neue allerdings nichts mehr am Hut und selbst im Vergleich zum direkten Vorgänger wurde der Koreaner äußerlich nochmals selbstbewusster. Das wirkt sich auch in seiner Stattlichkeit aus und so misst der neue Hyundai Fe mehr als ordentliche 4,77 Meter in der Länge.

Hyundai-Santa-Fe-Rear

Die Konkurrenz kommt aus Deutschland

Damit sind die Konkurrenten um VW Tiguan Allspace, Skoda Kodiaq und BMW X3 schnell ausgemacht, wobei die Parallelen zum X3 hinken, wenn man einen Siebensitzer wünscht. Macht aber im Falle unseres Testkandidaten nichts, denn auch dieser kommt ohne dritte Sitzreihe aus. Dafür gibt es einen üppigen und gut zu beladenen Kofferraum mit 625 Liter Stauvolumen. Klappt man die Rücksitzbank um, gehen sogar maximal 1.695 Liter in die breite Hecköffnung des Hyundai Santa Fe. Tiguan Allpace und Skoda Kodiaq bieten hier etwas mehr Ladevolumen – dem BMW X3 fehlen auf den Hyundai dagegen bei umgelegter Sitzbank 175 Liter. Unter dem Ladeboden verbergen sich verschiedene Unterflurfächer für allerhand Kleinzeug und auch das Tirefit-Kit nebst Abschlepphaken ist hier verstaut. Etwas ärgerlich: Im Kofferraum finden sich keinerlei Haken oder Verzurrösen.

Hyundai-Santa-Fe-Front-Side

Santa Fe nur noch mit 2.2 CRDi erhältlich

Mit der frühen Nennung der Gepäckraumdetails dürfte derweil klar sein, was die hauptsächlichen Qualitäten des Hyundai Santa Fe sind und wohl auch seien sollen. Mit dem Koreaner kauft man sich zunächst einmal einen großzügigen Alltags- und Reisebegleiter mit viel Platz. Erst danach kommt die Frage nach dem Antrieb, die sich mittlerweile aber einfach beantworten lässt. Denn bis auf den 2.2 CRDi Diesel wurden für den deutschen Markt alle anderen Motoren zusammengestrichen. Die Optionen auf den bisherigen 2.0 CRDi und den 2.4 GDI Benziner sind somit nicht mehr verfügbar, was den potenziellen Hyundai Santa Fe Käufer aber mitnichten abschrecken sollte.

Hyundai-Santa-Fe-Engine

Souveräner Antrieb, hakeliges Getriebe

Denn der 200 PS starke 2.2 CRDi ist der Motor der Wahl für den Santa Fe und zwar gerne auch mit permanentem Allradantrieb. Dabei geht der Selbstzünder stets gut gedämmt an die Arbeit, hat dank 440 Newtonmeter auch mehr als ausreichend Drehmoment und zieht die 1.930 Kilo schwere Fuhre souverän auf Landstraßen- und Autobahntempo. Wer sich nunmehr fragt, weshalb wir den Santa Fe mit 6-Gang-Schaltgetriebe gefahren sind und nicht mit der 8-Stufen-Automatik, dem entgegnen wir: weil es noch geht. An den Qualitäten des Automaten hegen wir keinen Zweifel und so war es der Handschalter, der uns mehr interessierte. Dessen Schaltwege sind leider lang und zwischendurch hakelig, obwohl er mit dem eigentlichen Temperament des Diesels ganz gut umgehen kann. Und so liegt der größte Vorteil beim 6-Gang-Getriebe in den zu sparenden 2.400 Euro auf das Automatikgetriebe, wobei wir meinen, dass auch ein positiver Effekt an der Zapfsäule zu vernehmen ist.

Hyundai-Santa-Fe-Light

Ausgewogenes Fahrverhalten, niedriger Verbrauch

Auf den Verbrauch laut Hersteller nehmen sich beide Varianten zwar nur 0,3 Liter auf 100 Kilometer, ein kombinierter Testverbrauch von 7,5 Liter Diesel sind für den Hyundai Santa Fe aber mehr als respektabel. Dabei sei erwähnt, dass er sich auf der gezügelten Langstrecke bis 130 km/h sogar locker mit einer sechs vorm Komma bewegen lässt. Und auch in Sachen Fahrdynamik hat uns der Hyundai Santa Fe mehr als überrascht. Sehr willig lässt er sich durch Kurven dirigieren, bleibt stets gutmütig und federt dabei sehr nachgiebig, ohne schwammig zu wirken. Die Lenkung ist betont komfortabel ausgelegt und weshalb es einen Sport-Modus gibt, hat sich uns bis zuletzt nicht erschlossen. Denn wirklich merkliche Änderungen im Fahrverhalten gibt es keine.

Hyundai-Santa-Fe-Interieur

Günstig war gestern

Bleibt noch ein Blick auf Ausstattung und Innenraum. Wir sind die mindestens 50.200 Euro teure Premium-Variante des Santa Fe gefahren, wobei sich der Koreaner nur noch mittels Panorama-Schiebedach, Metallic-Lackierung und durch die 8-Gang-Automatik auf insgesamt 54.490 Euro (vor Zubehör wie z. B. einer Anhängerkupplung) bringen lässt. Neben den sehr bequemen, gekühlten, geheizten und vollelektrischen Ledersitzen sind dann unter anderem bereits 8-Zoll-Kartennavi, KRELL-Soundsystem, Head-up Display, Abstandsregeltempomat, Spurhalteassistent, Voll-LED-Scheinwerfer, 18-Zoll-Leichtmetallräder und eine 5-Jahre-Garantie enthalten. Ein gleichermaßen opulent ausgestatteter VW Tiguan Allspace bringt es derlei auf mehr als 56.000 Euro, muss aber in jedem Fall auf einen solch langen Garantiezeitraum verzichten.

Hyundai-Santa-Fe-Rearseat

Vorne wie hinten gut zu sitzen

Wie bereits angedeutet geht es im Inneren, was die Platzverhältnisse anbelangt, sehr fürstlich zu. Der rechte Beifahrersitz ist mittels seitlicher Taster sogar vom Fond aus zu bedienen – falls man den Hyundai Santa Fe doch einmal als Shuttle-Fahrzeug nutzen möchte. Zusätzlich lassen sich die hinteren Sitze in eine leichte Liegeposition neigen. Auf dem Fahrergestühl nimmt man gleichwohl eine sehr bequeme Sitzposition ein, die elektrischen Verstellmöglichkeiten sind zahlreich und auch der Seitenhalt sowie die Beinauflagefläche sind großzügig bemessen. Alle tagtäglich genutzten Bedienelemente liegen im direkten Tastbereich, die Anzeigen sind klar und verständlich. Einzig die Navigationseinheit arbeitet ab und an zu träge und dürfte insgesamt etwas ansehnlicher daherkommen. Bei der insgesamten Materialauswahl gibt es hingegen wenig zu meckern, wobei dem doch sehr einheitlichen Interieur manch farblicher Akzent gut zu Gesicht stehen würde.

Hyundai-Santa-Fe-elSeat

Fazit

Der Hyundai Santa Fe hinterlässt insgesamt einen sehr positiven Testeindruck. Viel Platz, gute Materialien und ein starker sowie sparsamer Diesel qualifizieren ihn für die Familie und platzintensive Freizeitaktivitäten. Zum täglichen Cruisen sollte es dann aber auf jeden Fall die Automatik sein, die den insgesamten Fahrzeugpreis allerdings nochmals nach oben treibt. Denn für die schmale Brieftasche ist der Hyundai Santa Fe nicht mehr zu haben und somit rangiert der Koreaner auch hier auf Augenhöhe zur deutschen SUV-Konkurrenz. Für den Privatkunden bleibt aber weiterhin der Vorteil einer fünfjährigen Werksgarantie ohne Kilometerbegrenzung. (Text und Bild: Thomas Vogelhuber)

Technische Daten*

  • Modell: Hyundai Santa Fe 2.2 CRDi 6-Gang
  • Motor: Vierzylinder-Diesel, 2.199 ccm
  • Leistung: 200 PS (147 kW) bei 3.800 U/min
  • Drehmoment: 440 Nm bei 1.750 U/min
  • Antrieb: Allrad, 6-Gang-Schaltgetriebe
  • Verbrauch kombiniert: 6,0 l/100 km²
  • CO2-Emissionen kombiniert: 158 g/km²
  • Beschleunigung (0 – 100 km/h): 9,5 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h
  • Abmessungen (L/B/H): 4,77 m/1,89 m/1,70 m
  • Gewicht: ca. 1.930 kg
  • Grundpreis: ab 46.000 Euro

*Herstellerangaben

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