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Grenzbereich: Jeep Commander – Schlamm metallic

Die meisten machen ihr SUV nie schmutzig. Wir dagegen haben dem Jeep Commander die Farbe verpasst, die ihm am besten steht: Schlamm metallic.

Dafür sind wir runter von der Straße, durch tiefe Suhlen voll zähflüssiger Brühe gekrochen, über Felsen geklettert, haben sandige Steigungen erklommen und beängstigende Böschungen gemeistert - den Offroader eben beim Wort genommen.
Am Fuße der ersten echten Prüfung kommt man dann doch ins Grübeln. Kann so eine riesige und schwere Kiste - der Commander ist 4,78 Meter lang, 1,90 Meter breit, 1,83 Meter hoch und bringt mit etwas Sonderausstattung gut 2,4 Tonnen auf die Waage - einen dermaßen steilen Hang von fast 20 Prozent Steigung wirklich packen? Noch dazu auf losem Untergrund? Probieren geht über studieren.

Wir legen die Geländeuntersetzung ein und geben sachte Gas, der Commander setzt sich in Bewegung. Stoisch zieht er sich nach oben, nur selten scharrt er Sand und Steinchen nach unten. Sobald eines der Räder durchzudrehen beginnt, verteilt der elektronisch gesteuerte, permanente Allradantrieb Quadra-Drive II die Kraft neu.

State of the Art

Das System kann auf drei mechanisch-hydraulische Sperrdifferentiale zugreifen, eines zwischen den Achsen und jeweils eines zwischen den Rädern an beiden Achsen. Wenn nötig, wird die komplette Antriebskraft an nur ein Rad geschickt, ohne dass das gegenüberliegende abgebremst werden muss. Das ist in technischer Hinsicht nach wie vor Benchmark, kein direkter Konkurrent kraxelt souveräner.

Die Wattiefe gibt Jeep mit 500 Millimeter an. In der Praxis bedeutet das, der siebensitzige Commander darf genauso tief ins Wasser wie die Geländewagenklassiker Mercedes G-Klasse und Land Rover Defender. Auch an Böschungen kommt der Commander so gut wie nie in die Bredouille (Böschungswinkel vorne 34 Grad, hinten 27 Grad).

Achtung, Kante

Vorsicht ist allerdings beim Überfahren von Buckeln und Kanten geboten. Der lange Radstand von 2,78 Meter in Kombination mit der für einen Offroader nur durchschnittlichen Bodenfreiheit von 21 Zentimeter setzt hier Grenzen.

Als ideale Motorisierung erweist sich einmal mehr der 3,0-Liter-V6-Diesel aus dem - Großkonzern sei dank - Mercedes-Regal. Mit 218 PS und 510 Nm Drehmoment herrscht jederzeit Leistung im Überfluss. Besonders im Gelände und mit Untersetzung macht sich bezahlt, dass die volle Kraft schon ab 1.600 Touren ansteht und bis 2.800 U/min konstant hoch bleibt. Die sanfte Gasannahme verhindert ruppiges Anfahren, der relativ geringe Volllastverbrauch - im Geländeeinsatz wird der Motor häufig stark beansprucht - erlaubt verhältnismäßig lange Extremeinsätze.

Fazit

Der Commander ist ein echter Jeep. Was nichts anderes bedeutet, als dass es sich bei diesem ausladenden Siebensitzer um einen reinrassigen Geländewagen handelt. Der permanente Allradantrieb Quadra-Drive II mit seinen drei Sperrdifferentialen meistert auch schwierigste Herausforderung souverän. Umso schöner, dass der ab 44.990 Euro erhältliche Commander 3.0 CRD auf der Straße so ganz anders daherkommt und sich als komfortables wie alltagstaugliches Reiseauto entpuppt. Mehr dazu in einem gesonderten Test.

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