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Vorstellung Lamborghini Urus SE: Stier am Stecker

Lamborghini, die Marke mit dem Stier, nimmt seine Modelle an die Stromleine. Nach dem Supersportwagen Revuelto wird auch das Erfolgs-SUV Urus elektrifiziert. Mit 800 PS Systemleistung und 950 Nm Drehmoment ist es stark wie nie zuvor.

Der Lamborghini Urus SE auf einen Blick

  • Stecker-Lambo schafft 60 km elektrisch
  • Die Kraft der zwei Motoren: 800 System-PS
  • Stark wie ein Stier: 950 Nm
  • Von 0 auf 200 geht es in 11,1 Sekunden
  • Die Hinterachse lenkt mit: Bis zu fünf Grad
  • Auch beim Preis übertrifft der SE den Vorgänger
  • Grundpreis (Deutschland) ca. 260.000 Euro

Urus Front

Warum Deutschland für Lamborghini so wichtig ist

Erfolg wird in der Krypto-Branche mit einer ganz eigenen Währung ausgedrückt. Hat einer mit Bitcoin, Ethereum & Co genug Geld verdient, dann sagt man: „When Lambo!“ Also wenn man sich von seinen Gewinnen einen Lamborghini leisten kann. Bei Lambo in St. Agata Bolognese heißt es schon seit Jahren „When Lambo“. Denn der italienische Autohersteller ist hoch profitabel. Auch 2023: 10.112 verkaufte Autos, 2,66 Milliarden Euro Umsatz und ein Gewinn von 723 Millionen Euro. Mit einer Gewinnmarge von 27 Prozent liegt die Audi- und damit auch VW-Tochter gleichauf mit Branchenprimus Ferrari.

Besonders beliebt sind die Sportwagen und SUVs der Italiener übrigens in Deutschland. Wer hätte das gedacht? Good old Germany ist der zweitwichtigste Markt der Marke mit dem Stier: Fast jeder zehnte Lambo (960 Fahrzeuge) wurde hier verkauft, rund 60 Prozent davon stellte der Urus. Man könnte sagen: Der Urus ist der Macan von Lamborghini. Das Brot- und Butter-Auto, das für satte Umsätze sorgt. Aber im Vergleich zum Porsche Macan, der uns in Europa als Verbrenner bereits verlassen hat, lässt man den altehrwürdigen Benziner südlich der Alpen so lange leben, wie es nur geht.

Urus Interieur

E-Maschine bringt 192 PS und 483 Nm Drehmoment

Deshalb gibt es den neuen Urus, der das Modell S (und damit auch den Performante) ersetzt, jetzt auch als Plug-in Hybrid. Richtig gelesen: Man kann den Lambo mit Strom aufladen – so wie auch schon den Supersportwagen Revuelto. Und ja, der Urus könnte tatsächlich rund 60 Kilometer flüsterleise vor sich hinschleichen. Wir haben bewusst den Konjunktiv gewählt, denn der zusätzliche Elektro-Antrieb wurde natürlich auf Performance ausgerichtet.

So sorgt die Elektronik an Bord dafür, dass die im Heck eingebaute 25,9 kWh große Lithium-Ionen-Batterie nie leer ist – damit jederzeit genug Energie da ist, um den 192 PS starken Elektro-Motor (483 Nm) im Getriebe zu befeuern. Das Spiel kennt man irgendwoher? Richtig: Die Antriebs- und Batterietechnik kommt (minimal abgeschwächt) auch im Porsche Cayenne Turbo E-Hybrid zum Einsatz.

Cockpit Detail

Neue Zylinderköpfe und Turbos für den 4,0-Liter-V8

Der E-Antrieb spielt freilich nur die zweite Geige im Leistungs-Concerto der Italiener. Grundlage für die 800 System-PS und das bärenstarke Drehmoment von 950 Nm ist nämlich der 4,0-Liter-V8-Biturbo, der schon in den Vorgängermodellen seine Dienste verrichtete. Allerdings wurde das Aggregat (620 PS, 800 Nm Drehmoment) grundlegend verbessert. Lambo-Chef-Techniker (CTO) Rouven Mohr sagt: „Wir haben neue Zylinderköpfe und neue Turbos verwendet und auch die Ansaugung wurde überarbeitet.“ Und natürlich hat man auch bei der Software nachgebessert.

Das Ergebnis: Bessere Fahrleistungen – und das obwohl der Urus SE, wie der Plug-in-Hybrid offiziell heißt, beträchtlich mehr Gewicht mit sich herumschleppt. 180 Kilogramm gehen auf das Konto von Akku und zusätzlicher E-Maschine. Das SUV wiegt jetzt knapp 2,5 Tonnen und damit immer noch rund 300 Kilo weniger als der BMW XM. „Damit haben wir das leichteste Auto im Segment“, sagt Mohr – und blickt damit auch in die Richtung des zuvor erwähnten Porsche Cayenne Turbo E-Hybrid, mit dem man sich besonders antriebsseitig die ein oder andere Konzern-Komponente teilt.

Heck Fabrik

Spurtwerte: Nur in einer Disziplin war der Performante schneller

3,4 Sekunden benötigt der Urus, um von 0 auf 100 km/h zu sprinten, das sind 0,1 Sekunden schneller als der Urus S, aber 0,1 Sekunden langsamer als der Performante. In 11,2 Sekunden geht es von 0 auf 200 km/h. Hier ist der Plug-in Hybrid um 1,3 Sekunden schneller als das S-Modell und schlägt sogar den Performante, der 11,6 Sekunden braucht. Für alle Auto-Quartett-Fans hier noch der Top-Speed: 312 km/h (SE), 305 km/h (S) und 306 km/h (Performante). Weil wir gerade bei Zahlen sind und auch wenn es keiner so recht hören will: Aufgeladen wird die Batterie mit lediglich 7,2 kW in vier Stunden. Warum kein besserer 11 kW-Lader? Hätte nur Gewicht gekostet: 11 Kilogramm mehr – das wollte man sich sparen.

Angetrieben wird der Plug-In-Urus natürlich an beiden Achsen – hier setzen die Lambo-Entwickler auf ein so genanntes Hang-On-System. Das heißt, meistens wird das Heck angesteuert, die Fronträder schalten sich über eine elektronische Lamellen-Kupplung nur in bestimmten Situationen dazu. Dadurch könne man die Antriebsmomente besser verteilen, sagt Cheftechniker Mohr. Außerdem soll das Driftverhalten so verbessert werden. An der Hinterachse sitzt eine neue Komponente: ein ebenfalls elektronisch geregeltes Differenzial. Zusammen mit der Hinterachslenkung (bis zu 5 Grad) soll sie für mehr Agilität und Präzision in den Kurven sorgen.

Heck

Warum Deutschland für Lamborghini so wichtig ist

Optisch verantwortlich für das Facelift ist Chef-Designer Mitja Borkert: „Jeder Lambo hat eine elegante und eine radikale Seite“, sagt er. Beim Facelift des Urus schlug das Pendel mehr in elegante Richtung aus. Weniger Kanten und Ecken – dadurch wirkt das SUV nicht mehr so aggressiv. Passt auch besser zu einem Plug-in-Hybriden. Front und Heck hat der Designer aufgeräumt, das Nummernschild wanderte nach unten. Zwischen den Rücklichtern spreizt sich ein wabenförmiges Gitter. „Inspiriert vom Gallardo“, sagt Borkert.

Auch der Innenraum sieht klarer aus. Die Konsole schwebt waagrecht im Raum, passend dazu sind die neuen hochwertigen Grafiken auf den Displays. Keine Frage, der neue Urus ist in der Tat schöner geworden. So viel Technik und Schminke hat natürlich seinen Preis. Ab 260.000 Euro geht es los, das sind zehn Prozent mehr als beim Vorgänger und das wird im Zweifelsfall auch keine Käufer abschrecken. Heißt ja nicht umsonst: „When Lambo!“ Dann schon eher die langen Wartezeiten. Das Urus-Kontingent für Deutschland ist bereits bis Ende 2025 ausgeschöpft. (Text: Rudolf Bögel | Bilder: Hersteller)

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