Bereits im Jahr 2015 kam der Mazda CX-3 auf den Markt. Er betrat also die Bühne im Segment der kleinen City-Crossover lange vor einer wachsenden Zahl von Konkurrenten: Der Volkswagen-Konzern kam mit Seat Arona, Skoda Kamiq und VW T-Cross erst deutlich später, ebenso Citroen C3 Aircross und Hyundai Kona.
Fast 73.000-mal verkaufte sich der Mazda CX-3 bislang in Deutschland. Dabei profitierte er von Modellpflegemaßnahmen ebenso wie vom allgemeinen SUV-Trend, erreichte im Jahr 2019 mit über 19.000 Neuzulassungen sogar sein bislang bestes Jahr.
Das dürfte künftig anders werden. Der Wettbewerbsdruck steigt nicht nur aus Richtung anderer Marken, sondern auch intern. Mit dem etwas größeren CX-30 hat Mazda ein weiteres SUV-Crossover-Modell in die Verkaufsräume seiner Händler gestellt. Immerhin 4.000 Einheiten traut Mazda-Deutschland-Geschäftsführer Bernhard Kaplan dem CX-3 im Jahr 2021 noch zu. Diesen Umständen entsprechend wird das Modellangebot angepasst.
Auch zur Vermeidung von Kannibalisierungseffekten mit dem CX-30 verzichtet der CX-3 auf das Topmodell mit 150 PS, den Diesel strichen die Modellplaner ebenfalls aus dem Programm. Es verbleibt der Skyactiv-G 2.0 mit 89 kW/121 PS, den es wie bisher mit manuellem Getriebe und Sechsstufen-Wandlerautomatik gibt. Letztere war im Testwagen (Kraftstoffverbrauch kombiniert 7,1 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 160 g/km²) eingebaut, den wir auf ersten Probefahrten bewegen konnten. Mit dieser Getriebeoption entfällt übrigens die neu eingeführte Zylinderabschaltung, die im Teillastbetrieb zwei der vier Pötte stilllegt. Unabhängig vom Getriebe wurde der Verbrennungsprozess weiter optimiert, sodass der Zweilitermotor auch für die neuesten Abgasgrenzwerte auf einen Partikelfilter verzichten kann.
Die Automatik dürfte für einen Teil der ersten Zielgruppe erste Wahl sein. Menschen im besten Alter, deren Kinder aus dem Haus sind, schätzen die leicht erhöhte Sitzposition ebenso wie die kompakten Ausmaße des 4,28 Meter langen Japaners. Für sie dürfte das knappe Platzangebot im Fond, das stark an den kleinen Mazda 2 als technische Basis erinnert, wenig relevant sein, dafür aber die bequemen Vordersitze.
Das Gestühl für Fahrer und Beifahrer wurde für das Modelljahr 2021 neu geformt, soll jetzt eine natürliche Haltung des Körpers unterstützen und damit Ermüdungserscheinungen auf längeren Fahrten vorbeugen.
Der wohnliche Innenraum lädt ebenfalls zum Verweilen ein. Das Layout des Cockpits wurde mit dem jüngsten Update des CX-3 nicht geändert, und das ist gut so. Hinter dem Dreispeichenlenkrad blickt man auf einen großen, analogen, Drehzahlmesser mit digitaler Geschwindigkeitsanzeige (Grüße in Richtung Porsche!). Links und rechts daneben zeigen Display unter anderem die Informationen des Bordcomputers. Das Layout der Instrumente erinnert etwas an Motorräder. Mit runden Lüftungsdüsen wirkt das Armaturenbrett sportlich und zeigt, wie auch das Karosseriedesign der Marke, einen eigenen Stil.
Das Infotainmentsystem mit sieben Zoll großem Monitor ist serienmäßig. Dazu gehören auch Möglichkeiten zur Integration von Smartphones mit Android Auto und Apple CarPlay, letzteres jetzt auch kabellos.
Die Grafik des Bildschirms zeigt aber, dass die Hardware im Mazda CX-3 schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Das gilt auch für die Bedienung – und das ist ebenfalls gut so! In der Mittelkonsole fanden die Japaner nämlich damals Platz für Dreh-Drücksteller zur Infotainment- und Audiobedienung, die auch Jahre später nichts von ihrem simplen Reiz verloren haben. Intuitiv kann man die Menüebenen wechseln und die Lautstärke einstellen.
Da drückt man beim pixeligen Bild der Rückfahrkamera oder der tristen Kartengrafik des Navigationssystems ein Auge zu. Die Routenführung ist in der zweiten Ausstattungslinie Selection serienmäßig. Dafür lohnen sich knapp 2.700 Euro Aufpreis angesichts der Möglichkeit, mit dem Smartphone zu navigieren, nicht. Wohl aber für die weitere Ausstattung des CX-3 Selection, die zum Beispiel LED-Scheinwerfer, Licht- und Regensensor, Einparkhilfe hinten sowie Spurhalte- und Spurwechselassistenten bereithält. Außerdem ist nur das Selection-Modell mit Automatik und weiteren Ausstattungspaketen bis hin zur schwarzen Lederausstattung lieferbar.
18-Zoll-Leichtmetallfelgen kommen als Teil des „Design und Komfort“-Pakets. Mit ihnen rollt der Mazda CX-3 straff ab, ohne unkomfortabel zu wirken. Dazu passt die direkte Lenkung. Wie andere Modelle der Marke auch wirkt er zackiger und dynamischer, als es der freisaugende Benziner längsdynamisch zulässt. Trotzdem stellt sich schnell das Gefühl ein, dass die Rezeptur, die sie in Hiroshima zum CX-3 anrühren, passt.
Erfreulich ist auch der reale Verbrauch, der sich mit (vom Bordcomputer abgelesenen) 7,3 Litern nicht weit vom WLTP-Normwert entfernt. Mit Litern knausert der CX-3 aber leider auch ganz hinten: 350 Liter Kofferraumvolumen sind im Wettbewerbsumfeld nur noch Durchschnitt.
Das gilt auch für die Preisgestaltung. Ab 20.851 Euro kostet der Mazda CX-3. Damit liegt er im Vergleich zu den eingangs erwähnten und weiteren Konkurrenten auf den ersten Blick im oberen Mittelfeld. Spätestens mit dem Selection-Modell und dessen erweiterter Serienausstattung wird er aber, ausstattungsbereinigt, durchaus zum guten Angebot.
Das Update des Mazda CX-3 betrifft vor allem das Modellangebot. Die innermotorischen Maßnahmen zur Steigerung von Umweltverträglichkeit und Effizienz sind Zeugnis für die Detailverliebtheit der Ingenieure. Ähnlich akkurate Arbeit bewiesen auch die Designer. Denn selbst im besten Auto-Alter tritt der Mazda CX-3 noch modern und selbstbewusst auf, bleibt preislich zudem auf dem Rahmen. Argumente, die ihn auch weiterhin attraktiv für Käufer machen werden. Egal, welchen Alters. (Text und Bild: Bernd Conrad)