Der Mazda CX-5 ist ein alter Bekannter. Seit 2017 ist der Japaner in aktueller Generation auf dem Markt, voraussichtlich noch in diesem Jahr wird der Nachfolger vorgestellt. Dieser basiert nach ersten Informationen auf einer gänzlich neuen Plattform, teilt sich den Unterbau mit dem zukünftigen Mazda6 und könnte zudem einen neuentwickelten Reihensechszylinder erhalten.
Ob sich das Warten lohnt ist davon abhängig, was du willst. Denn so günstig wie der aktuelle Mazda CX-5 in der deutschen Preisliste (ab 27.290 Euro) startet, wird der Nachfolger, der sich vor allem gegen BMW X3 und Mercedes GLC behaupten soll, wahrscheinlich nicht mehr sein. Die höhere Positionierung des CX-5 soll sich dabei nicht nur bei der Motorisierung, sondern auch im Innenraum bemerkbar machen. Kritikwürdig ist das Interieur aber auch heute schon nicht.
Alles sitzt, passt und wirkt zumindest in einer den höheren Ausstattungslinien (Testwagen mit Sports-Line Plus-Paket) mehr als ordentlich verarbeitet. Viele Kunststoffoberflächen sind hinterschäumt, das gut passende Gestühl (mit etwas wenig Seitenhalt) ist mit braunem Nappaleder überzogen. Ein satt klingendes Bose Centerpoint Sound System mit zehn Lautsprechern ist im Paketpreis von 41.141,17 Euro ebenfalls schon enthalten, der größte Dieselmotor mit 135 kW/184 PS samt Allradantrieb sowie die Metalliclackierung gehen extra (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,2 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 137 g/km²).
Am Ende summiert sich der Testwagenpreis auf 45.791,41 Euro – kein Schnäppchen, aber angesichts der reichhaltigen Ausstattung auch kein sonderlich schlechter Deal. Der 2,2 Liter große Skyactiv-D 184 Vierzylinder-Turbodiesel ist dabei eine durchaus lohnenswerte Investition. Er beschleunigt den CX-5 in annehmbaren 9,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und weiter bis auf 211 Stundenkilometer. Passend dazu empfiehlt sich das Sechsgang-Handschaltgetriebe, das bestens mit dem bärigen Drehmoment von 445 Newtonmeter umzugehen weiß. Schaltfaul lässt sich der CX-5 im Stadtverkehr bewegen, wohingegen auf der Landstraße die präzise Gassenführung gefällt.
Ohnehin überzeugt das Mazda SUV durch seine sportive Auslegung. Das Stahlfahrwerk ist knackig abgestimmt, die Lenkung zielgenau und die Bremsen packen beherzt zu. Eine Fahrmodus-Auswahl gibt es, typisch Mazda, keine. Wozu auch? Denn der CX-5 ist im Mittel für fast alle Lebenslagen abgestimmt worden und scheut dank Allradantrieb und einer Bodenfreiheit von 215 Millimeter auch keine verschneiten Bergpässe oder Matschpassagen. Sein fahrdynamisches Limit markiert der Japaner dabei durch vermehrt spürbare Antriebseinflüsse in der Lenkung und sanftes Schieben über die Vorderachse. Das ESP lässt sich auf Wunsch vollständig deaktivieren.
Genauso einfach (und dauerhaft) können auch der Spurhalteassistent sowie die Parksensoren abgeschaltet werden. Letzteres kann für den ein oder anderen irritierenden Moment beim Einparken sorgen, erwartet man sich doch automatisch die üblichen Distanzwarntöne. An der generellen Bedienung gibt es derweil wenig auszusetzen. Über den zentralen Dreh-/Drückschalter lässt sich das acht Zoll große Zentraldisplay steuern, welches im Stand auch über eine Touchfunktion verfügt. Darstellung und Arbeitsgeschwindigkeit des Mazda Connect Systems entsprechen dabei nicht mehr dem Stand der Technik, immerhin gibt es die kabelgebundene Anbindung von Apple CarPlay und Android Auto.
Auf der anderen Seite ist der Mazda CX-5 kein Auto, das ein Informatikstudium verlangt. Fahrrelevante Informationen gibt das klar strukturierte teildigitale Kombiinstrument wieder, die Klimaanlage ist als separate Einheit (mit echten Schaltern) dort, wo sie erwartet wird. Weshalb das Head-up Display allerdings weiterhin nur umständlich im Einstellungsmenü zu deaktivieren ist (und das bei jedem Fahrzeugstart) bleibt weiterhin ein Geheimnis des Autobauers.
Erwähnenswert sind die guten Platzverhältnisse in der ersten Reihe, hinten sitzen vor allem Kinder bequem. Rutschen alle Insassen bewusst zusammen, gelingt es auch größeren Erwachsenen in der zweiten Sitzreihe ihren Platz zu finden. Sitzheizung, Cupholder und zwei USB-A-Ladebuchsen in der Mittelarmlehne versüßen je nach Ausstattungsvariante die Fahrt. Wird das SUV hingegen häufiger für Ladeaufgaben genutzt, lässt sich der Kofferraum laut Mazda von 506 Liter auf maximal 1.620 Liter erweitern. Maximal darf der CX-5 mit 184 PS Diesel und Allrad 2.100 Kilogramm an den Haken nehmen.
Der Mazda CX-5 ist ein Auto ohne Allüren. Im alltäglichen Verkehrsgeschehen geht er fast unter, um bei genauer Betrachtung deutlich herauszustechen. Schnörkellos gezeichnet drängt er sich nicht in den Vordergrund, seine inneren Werte überzeugen Vielfahrer und Familienmenschen. Beim Motor darf es durchaus der durchzugsstarke Diesel mit 184 PS sein, der trotz Allradantrieb und ohne Teilelektrifizierung Verbräuche um sechs bis acht Liter auf 100 Kilometer (lt. Bordcomputer) kredenzt. Die einfache Bedienung gefällt, doch hat dies zur Kehrseite, dass das Infotainment-System nicht mehr taufrisch daherkommt. Die Neuauflage kommt noch 2021. (Text und Bild: Thomas Vogelhuber)