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Test: Mazda MX-5 RC – Klappen statt falten

Ende der Achtziger Jahre waren Roadster so gut wie ausgestorben. Wiederbelebt wurden die kleinen Sportler 1989 durch den Mazda MX-5. Nach gut 17 Jahren ist der Klassiker mit Stoffverdeck erstmals auch mit festem Klappdach orderbar.

Ist das MX-5 Roadster Coupé ein echter Fortschritt oder doch eher überflüssig? Wir haben den flotten Japaner getestet.
Egal ob Stoff- oder Kunststoffdach, eng geht es immer zu im Mazda MX-5. Keine Frage, die beiden Ledersessel sind bequem, bieten ausreichend Seitenhalt und gute Polsterung - doch die Bewegungsfreiheit ist recht eingeschränkt. Das etwas zu groß geratene Lenkrad bietet zudem keine Längsverstellung. Der Fahrer muss weit nach vorne rutschen und sitzt mit angewinkelten Knien doch eher unbequem.

Doch wollen wir dieses Manko verzeihen, ein MX-5 ist schließlich auch kein Wellnes-Institut sondern eine spaßbringende Fahrmaschine. Bevor wir allerdings losheizen, betrachten wir den kleinen Roadster noch mal von außen.

Unverändert schick

Klappdach-Cabrios sind in der Regel für ihr pummeliges Heck berühmt. Hier fällt der MX-5 RC positiv aus der Rolle, offen wie geschlossen sieht der Mazda einfach hinreißend aus. Und kaum anders als sein Stoffdach-Bruder, das Heck ist nur wenige Zentimeter höher.

Entriegelt wird das Dach manuell, nach zwölf Sekunden verstaut es sich per Tastendruck hinter den Sitzen. Praktisch: Auch bei offenem Verdeck steht das gesamte Kofferraumvolumen von mehr oder weniger reisetauglichen 150 Litern zur Verfügung. Mehr bietet auch der herkömmliche MX-5 nicht.

Leichtgewichtig

Viel Ingenieursleistung hat Mazda in die Gewichtsminimierung investiert. Keinesfalls sollte aus dem leichten MX-5 ein Schwergewicht werden. Dank seiner Glasfaser/Kunststoff-Verbundbauweise wiegt das Klappdach nur 18 Kilogramm mehr als die Stoffkapuze, insgesamt zeigt die Waage nur 37 Kilogramm mehr an.

Folglich sind auch Fahrleistungen und Fahrspaß nahezu identisch. Unser Testwagen wurde vom stärkeren der beiden angebotenen Aggregate angetrieben, einem zwei Liter großen Vollaluminium-Vierzylinder. Typisch Sportwagen giert der etwas durchzugsschwache Benziner nach hohen Drehzahlen.

Auf Touren

Erst bei 6.700 Umdrehungen liegt die maximale Leistung von 160 PS an, seine 188 Newtonmeter Drehmoment stehen bei 5.000 Touren parat. In der Praxis heißt das: Unterhalb von 4.500 U/min passiert nur wenig, danach geht der kleine Japaner dafür ab wie Schmidts Katze. Im Durchschnitt gönnt sich der Mazda etwas über acht Liter Super.

Dank des knackigen, exakt geführten Sechsgang-Getriebes (gegen Aufpreis, Serie sind fünf  Gänge) ist es ein leichtes, den MX-5 auf Touren zu halten. Kurze Schaltwege erhöhen den Spaß am Gangwechsel zusätzlich. Die präzise Lenkung steuert den Mazda exakt um enge Kurven. Das straffe aber nicht unkomfortable Fahrwerk trägt seinen Teil dazu bei.

Gasbefehl

Wer Richtungswechsel lieber per Gaspedal befiehlt, findet im MX-5 das optimale Spielzeug. Hinterradantrieb und kaum Gewicht auf der Achse machen den Roadster zur perfekten Heckschleuder. Doch Vorsicht: Auch das serienmäßige ESP kann die Physik nicht ausschalten, man landet schneller im Straßengraben als einem lieb ist.

Doch wo liegen denn nun die Unterschiede zwischen Stoff- und Klappdach. Haupt- und eigentlich auch einziges Merkmal ist der niedrigere Geräuschpegel im Fahrzeiginneren. Gerade bei längerer Autobahnfahrt ein überzeugendes Argument. Ein weiterer, nicht unwichtiger Punkt: Der Aufpreis für den RC liegt bei 1.750 Euro - ein Hardtop für den Stoffdach-Roadster dagegen kostet rund 2.000 Euro.

Fazit

28.650 Euro kostet der Zwei-Liter MX-5 RC. Damit ist er zwar nicht billig, aber auf jeden Fall seinen Preis wert. Gekonnt verbindet das Roadster Coupé den Fahrspaß und die bestechende Optik des Stoffdach-Klassiker mit erhöhtem Langstreckenkomfort dank eines ruhigeren Innenraums. Auch die unveränderte Ladekapazität spricht für ihn. Wer allerdings nur an Sommer-Sonntagen zum Spaß mit seinem MX-5 unterwegs ist, kann die gut 1.800 Euro Aufpreis auch anderweitig investieren.

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