Zum Hauptinhalt springen
AutoScout24 steht Ihnen aktuell aufgrund von Wartungsarbeiten nur eingeschränkt zur Verfügung. Dies betrifft einige Funktionen wie z.B. die Kontaktaufnahme mit Verkäufern, das Einloggen oder das Verwalten Ihrer Fahrzeuge für den Verkauf.

Gebrauchtwagen-Kaufberater: Mercedes C-Klasse – C-lebig

Bis zur Einführung von A- und B-Klasse war die Mercedes C-Klasse die kleinste Baureihe des Stuttgarter Autobauers. Den Namen Baby-Benz hatte die C-Klasse bei ihrer Einführung 1993 vom Vorgänger, dem 190er, geerbt.

Und wie dieser kann auch die C-Klasse mit sprichwörtlich schwäbischer Wertarbeit und Langlebigkeit überzeugen. Die erste C-Klasse (W202) löste 1993 den elf Jahre lang gebauten 190er ab, sieben Jahre später folgte die zweite Generation (W203). Beide Baureihen waren als Limousine und Kombi erhältlich, der W203 außerdem als Coupé. Wie alle Mercedes-Modelle der frühen Neunziger Jahre, kam der W202 in kantigem Design daher und erinnerte damit sowohl an den 190er als auch an den größeren Bruder E-Klasse (W124).

Und wie in der E-Klasse, so ist auch im C das Ambiente recht wohnlich. Auf den breiten Sesseln können auch lange Strecken kommod zurückgelegt werden und selbst auf der Rückbank lässt es sich gut sitzen. Mercedes-typisch legt der heckgetriebene W202 ein gemütliches Fahrverhalten an den Tag, ist sanft gefedert und generell nur wenig sportlich. Überdurchschnittlich oft tritt allerdings bei älteren W202 unzulässiges Lenkungsspiel auf, darauf sollte man beim Kauf achten.

Maximal fünf Gänge

Zu Beginn gab es in der C-Klasse vier Benziner und drei Dieselmotoren, alle mit Fünf-Gang-Getriebe oder auf Wunsch mit Vier-Gang-Automatik. Ab 1996 war eine Fünf-Gang-Automatik lieferbar, die allerdings des Öfteren Probleme macht. Ein manuelles Sechs-Gang-Getriebe gab es bis zum Ende der Bauzeit nicht.

Von den Ottomotoren war nur der 122 PS starke Vier-Zylinder mit Vier-Ventil-Technik und elektronischer Einspritzanlage im C 180 komplett neu. Im letzten Baujahr wurde der 1,8-Liter-Motor durch einen sieben PS stärkeren Zwei-Liter ersetzt, der Name blieb jedoch C180. Ausreichend ist der Basismotor allemal, die Sprintzeit liegt zwischen elf und 13 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit bei knapp 200 km/h. Allerdings ist er mit mindestens neun Liter Verbrauch nicht wesentlich sparsamer als die anderen Triebwerke.

Starke Benziner, schwache Diesel

Das gleiche Zwei-Liter-Aggregat gab es außer im C 180 noch im C 200 (163 PS) sowie als Kompressor-Variante mit bis zu 180 PS. Nur bis 1996 war dagegen der 2,2-Liter-Vier-Zylinder mit 150 PS als C 220 im Programm, zwischen 1995 und 1997 wurde er durch einen gleich starken C 230 mit 2,3 Liter Hubraum ersetzt. Dieser war bis 2000 ebenfalls als 193 PS starke Kompressor-Version erhältlich. Ob mit oder ohne Zwangsbeatmung; Mit dem C 230 ist man immer recht flott unterwegs. Noch schneller geht es mit den beiden Reihen-Sechs-Zylindern: Mit 2,8 Liter Hubraum und 193 PS als C 280 und als AMG-Version mit 3,6 Litern und starken 280 PS im C 36 AMG.

Ganz anders sieht das Leistungsspektrum bei den Dieseln aus: Bei den Vier-Zylindern gab es den C 200 Diesel mit 75 PS, der alles andere als empfehlenswert ist und den 95 PS starken C 220 Diesel - bei dem häufig die Einspritzpumpen ausfallen. Dazu gesellte sich beim Marktstart ein Reihen-Fünf-Zylinder mit zweieinhalb Liter Hubraum und 113 PS im C 250 Diesel. Ab 1995 war der C 250 auch turbogeladen erhältlich, leistete dann 150 PS und sorgte erstmals für ordentlichen Vortrieb.

V- statt Reihen-Motoren

Sein Facelift erfuhr der W202 im Juni 1997, mit dem der serienmäßige Bremsassistent, Seitenairbags, der elektronische Schlüssel ohne Bart und die flexiblen Wartungsintervalle durch das Assist-System Einzug hielten. Antriebsseitig gab es nach der Modellpflege neue V6-Benzin-Motoren mit Dreiventiltechnik und Doppelzündung, die die Reihen-Sechs-Zylinder ablösten. Der C 280 leistete mit dem neuen V-Motor 197 PS, darunter gab es ab 1997 den 170 PS starken C 240.

Neu ist auch ein Acht-Zylinder hinzugekommen, der als 306 PS starker C 43 AMG den C 36 ersetzt hat. 1999 kam ein 5,5-Liter-V8 im C 55 AMG, der es auf satte 347 PS brachte - der Aufpreis gegenüber dem C 43 lag jedoch bei über 55.000 DM. Und auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist er kaum zu finden. Diesel-Interessenten sollten auf jeden Fall nach Modellen ab September 1997 Ausschau halten, ab dann kam ein laufruhiger Common-Rail-Diesel im C 220 CDI mit 125 PS zum Einsatz. Ein Jahr später folgte der C 200 CDI, der aus seinen 2,2 Liter Hubraum 102 PS holte.

Mehr Rost

Ein Jahr nach dem Facelift meinte Mercedes mit einer neuen Grundierung für den Unterboden einen besseren Rostschutz gefunden zu haben. Schon ein Jahr später wurde diese aber wieder abgeschafft: Die Fahrzeuge der Jahre 1998 und 1999 rosteten mehr, denn je. Von diesen beiden Jahrgängen sollte man besser Abstand nehmen.

Das macht die Auswahl nicht ganz einfach: Denn wer nach einer gebrauchten C-Klasse der ersten Generation sucht und die Rost-Gefahr eindämmen will, kann nur auf die Modelle vor 1998 (aber am Besten nach dem Facelift 1997) zurückgreifen oder auf eines der letzten Fahrzeuge im Jahr 2000  spekulieren, die dann aber meist teurer sind. Vorteil der jüngsten Modelle ist allerdings, dass sie auf jeden Fall mit ESP, Anti-Schlupf-Regelung und Tempomat ausgerüstet sind; beides war von diesem Baujahr an Serie.

Keine großen Probleme

Die Preise für den zahlreich auf dem Gebrauchtwagenmarkt vorhandenen W202 reichen bis an die 4.000-Euro-Marke heran, die Laufleistungen liegen häufig aber über 200.000 Kilometer. Welchen Motor man wählt, ist vorwiegend dem eigenen Geschmack überlassen. Empfehlenswert sind dieselseitig die neueren Common-Rail-Triebwerke, und auch bei den Benzinern macht kein Aggregat durch besonders viele Probleme auf sich aufmerksam. Selbst mit dem C 180 ist man gut unterwegs. Sehr laufruhig und kultiviert sind die Reihen-Sechs-Zylinder, die es allerdings nur bis zum Facelift gab.

Die optisch stark veränderte zweite Generation der C-Klasse (W203) ist unter 5.000 Euro kaum zu bekommen, maximal sollte man für den im Jahr 2000 eingeführten Nachfolger bis zu 8.000 Euro einkalkulieren. Dafür bekommt man meist deutlich besser ausgestattete Fahrzeuge als beim Vorgänger-Modell. Elektrisch einstellbare Spiegel, elektrische Fensterheber, Bordcomputer, Multifunktionslenkrad und Zentralverriegelung sowie eine umfangreiche Sicherheitsausstattung gehören bei dieser C-Klasse stets zum Serienumfang.

Gute Verarbeitung

Wie schon der W202, so brilliert auch die zweite Auflage durch gediegene Wertarbeit, innen wie außen. Das Platzangebot ist ähnlich gut, wenn auch nicht üppig. Das Fahrwerk ist allerdings nicht mehr ganz so auf Komfort getrimmt und kommt jetzt auch dynamischeren Fahrern entgegen, die die C-Klasse dank der präzisen Lenkung gern auch mal etwas flotter um die Kurve scheuchen können.

Wie in den meisten Fällen, empfehlen sich auch bei dieser C-Klasse natürlich die Fahrzeuge nach dem Facelift. Die Modellpflege fand im April 2004 statt und brachte - neben optischen Retuschen - unter anderem eine noch sportlichere Fahrwerks- und Getriebeabstimmung, weiße Rundinstrumente, eine serienmäßige Klimaanlage und optional Bi-Xenon-Scheinwerfer.

Guter Einstieg

Bis 2002 markierte der C 180 mit 129 PS den Einstieg und kann auch als Gebrauchter immer noch uneingeschränkt empfohlen werden. Nachfolger war der C 180 Kompressor, der die Basisleistung auf 143 PS angehoben hat. Wer etwas mehr möchte, greift zum 163 PS starken C 200 Kompressor. Eher selten sind dagegen der direkt einspritzende C 200 CGI (170 PS) und der C 230 Kompressor (192 PS) zu finden.

Letzterer wurde 2005 übrigens durch einen 204 PS starken V6 ersetzt, der gegenüber dem Vier-Zylinder deutlich mehr Laufruhe bietet und dank zweieinhalb Liter Hubraum auch spürbar besseren Durchzug aufweist. Optional war der W203 mit dem Allradantrieb 4Matic bestellbar, allerdings nur in Verbindung mit den größeren Sechs-Zylinder-Motoren, bis 2005 die schluckfreudigen C 240 (170 PS) und C 320 (231 PS), danach die etwas sparsameren C 280 (231 PS) und C 350 (272 PS). An AMG-Versionen gab es bis zum Facelift den C 32 AMG mit 354-PS-V6, danach den 367 PS starken C 55 AMG mit voluminösem Acht-Zylinder. Beide sind aber nur noch selten zu finden.

Nur noch Common-Rail-Diesel

Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bei den Dieseln (alle mit Common-Rail-Technik) bietet der C 220 CDI, der bis 2004 143 PS, danach 150 PS leistet. Der Basis-Selbstzünder C 200 CDI (102 bis 122 PS) verfügt zwar auch über bis zu 270 Newtonmeter Drehmoment, wirkt insgesamt aber etwas lethargisch. Für alle, die sich noch etwas mehr Durchzug wünschen, gab es bis 2005 einen Fünf-Zylinder (C 270 CDI, 170 PS), danach kam ein 224-PS-V6 im C 320 CDI. Letzterer liegt mit seinen 510 Newtonmeter Drehmoment nur knapp unter dem raren AMG-Diesel C 30 CDI AMG, in dem ein Drei-Liter-Fünf-Zylinder 231 PS mobilisiert.

Das Fünf-Gang-Schaltgetriebe wurde mit dieser Generation ad acta gelegt und durch eine Sechs-Gang-Variante ersetzt. Allerdings ist das manuelle Getriebe recht hakelig. Besser ist es, nach Modellen mit der optionalen Fünf-Stufen-Automatik zu suchen. Ab 2005 war für die Sechs-Zylinder sogar die 7G-Tronic lieferbar.

  • Gutes und Schlechtes
  • Geschichtliches
  • Sicherheitsausstattung stets auf neuem Stand
  • Gute Wirkung der Fußbremsen
  • Kaum Korrosion
  • Hoher Wiederverkaufswert
  • Lenkungsteile verschleißfreudig
  • Fünf-Gang-Automatik fällt öfter aus
  • Motoren nicht sparsam

05/93 - Präsentation des W202 03/96 - Kombi „T-Modell“ 06/97 - Modellpflege: Bremsassistent, Sidebags, elektronischer Schlüssel, Common-Rail-Diesel 1999  - ESP und Tempomat serienmäßig 09/96 - Einführung T-ModellModellwechsel Limousine zum W203 10/00 - Einführung des Sportcoupés 01/01 - Modellwechsel T-Modell zum W203 2002  - Allradantrieb 4Matic 04/04 - Modellpflege: Neu abgestimmtes Fahrwerk, neues Cockpit, Klimaautomatik serienmäßig 2005  - Neue V6-Benziner mit 7-Gang-Automatik

            $("div#tabInfoboxContent").tabs();	
        ## Kaum Mängel

Mängel gehören auch bei dieser Generation eher zu den Ausnahmen. Nur in Einzelfällen treten defekte Motorsteuergeräte und Tachoeinheiten auf, ab und zu sind Elektronikprobleme festzustellen. Als Mankos sind schon eher die nur durchschnittliche Lackqualität anzusehen und die häufig lockeren Türgummis. Generell gilt: Beide C-Klasse-Baureihen können ohne große Bedenken gebraucht gekauft werden. In den TÜV-Statistiken schneidet der kleine Benz stets besser als der Durchschnitt ab.

Wollen Sie jetzt durchstarten?

Artikel teilen

Alle Artikel

mercedes-v-klasse-eqv-2024-titelbild

Erster Test Mercedes-Benz V-Klasse (EQV): First-Class auf vier Rädern

Testberichte · Mercedes-Benz
mercedes-e-220d-2024-titelbild

Test Mercedes E 220 d (2024): Und der Diesel lebt weiter

Testberichte · Mercedes-Benz
G-Klasse im Winter mit Bögel

Fahrbericht Mercedes G-Klasse G 500: Der ewige Benz

Testberichte · Mercedes-Benz
Mehr anzeigen