Doch von Äußerlichkeiten lassen wir uns nicht so einfach täuschen. Auch wenn der Colt uns mit seinen großen Scheinwerfern frech anschaut und ihm die kurzen Überhänge noch so gut stehen mögen. Also: Einsteigen bitte!
Nachdem Pininfarina außen sehr gute Arbeit geleistet hat, wollten es ihm die Inneneinrichter gleich tun. Das Resultat: Ein aufgeräumtes, übersichtliches Cockpit mit gut ablesbaren Instrumenten. Materialauswahl und Verarbeitung verdienen ein Lob.
Zwei Sitze, zwei Ablagen
Obwohl das Lenkrad nur höhenverstellbar ist, fühlen sich auch größere Fahrer nicht eingeengt, denn der Colt bietet für ein Cabrio viel Kopffreiheit. Leider lassen sich die Kopfstützen nicht in der Neigung verstellen. Und die beiden hinteren Sitze tragen ihren Namen nur zu Unrecht, „Ablage“ ist treffender.
Andererseits sind zwei Personen für eine Cabrio-Spritztour sowieso genug. Man denke nur an das Gepäck: Mit 460 Litern Volumen bei geschlossenem Dach ist der Mitsubishi bestens gerüstet. Nach nur zwei Handgriffen für die Entriegelung und 22 Sekunden Tastendrücken ist das Dach geöffnet. Dann bleiben noch 190 Liter Stauraum übrig.
Starke Basis
Ist alles gut verstaut, geht es los. Der Basismotor, ein 1,5-Liter-Vierzylinder, schurrt nach dem Starten gleichmäßig los. Schnell merkt man: Mehr als 109 PS braucht der Colt nicht. Vor allem im Stadtverkehr ist man flott unterwegs und erfreut sich an der direkten Gasannahme. Das maximale Drehmoment von 145 Newtonmeter liegt bei 4.000 Touren an. Für den drehfreudigen Motor kein Problem.
Dank der schmalen Säulen bietet der Colt CZC für ein Cabrio gute Übersicht. Allerdings muss sind die Enden des Wagens nur zu erahnen. Immerhin: Die hochgesetzte dritte Bremsleuchte gibt beim rückwärts Einparken einen Anhaltspunkt.
Für Autobahn…
Doch bevor wir den Colt wieder abstellen, schicken wir ihn erst einmal auf die Autobahn. Nach 10,5 Sekunden erreicht er Tempo 100, nach nicht allzu langem Anlauf auch die Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h. Schwimmt man bei Tempo 150 im Strom mit, hat der Mitsubishi stets ausreichend Reserven für spontane Überholmanöver.
Das manuelle Fünfganggetriebe arbeitet genau und gefällt mit seiner präzisen Führung und der angenehmen Abstufung. Einzig die relativ harte Lenkung könnte eine Spur genauer Arbeiten. Interessant: Entgegen der Herstellerangabe (6,6 Liter) zeigte unser Bordcomputer bei moderater Fahrt einen Durchschnittsverbrauch von rund eineinhalb Litern mehr an.
…und Landstraße
Abseits der geraden Autobahn beweist der Colt, dass er mit seinem straffen Fahrwerk ein echter Kurvenräuber ist. Das leichte Untersteuern bei flotter Fahrweise ist gut zu beherrschen. Zwar ist das ESP (nicht für die Basis, ab Invite Serie) nicht abschaltbar, doch auch sportliche Fahrer werden mit den späten, dezenten Eingriffen gut leben können.
Gut Arbeit haben die Ingenieure auch in Sachen Zugluft geleistet. Ganz ohne Wind geht es natürlich nicht, dafür fährt man ja Cabrio. Das optional erhältliche Windschott wird jedenfalls kaum jemand vermissen.
Gut ausstaffiert
In der Invite-Ausstattung verstecken sich hinter den 195er Reifen auf 16-Zoll-Leichtmetallrädern rundum Scheibenbremsen, die für eine sichere Verzögerung sorgen. Der Mehrpreis (2.000 Euro gegenüber der Basis) für die teurere Variante ist generell zu empfehlen.
Sie bringt bei einem Grundpreis von 18.990 Euro unter anderem auch eine Klimaautomatik, eine Radio-CD-Kombination und das oben erwähnte ESP mit. Unverständlich: Die Klimaanlage ist in den günstigeren Varianten nicht einmal gegen Aufpreis zu haben.
Fazit
Der Colt erfüllt exakt die gängigsten Cabrio-Ansprüche: Er ist schick, spritzig und bringt viel Fahrspaß mit. Zudem erweist sich der Mitsubishi in seiner Klasse am praktischsten, bietet er doch den größten Kofferraum. Schön, dass sich auch der Preis im Rahmen hält.