Sport Utility Vehicle gelten als das am stärksten wachsende Fahrzeugsegment. Und was muss man heute machen, damit die Kundschaft so richtig auf einen abfährt? Richtig, einen Plug-in Hybriden anbieten. Dann gibt es gerade in der Mittelklasse von Staat und Hersteller kräftig Geld zurück und im Falle des neuen Mitsubishi Eclipse Cross PHEV können bis zu 9.000 Euro (im Rahmen des Mitsubishi Green Mobility Programms) geltend gemacht werden.
So gerechnet rutscht der „BASIS“-Eclipse Cross dann in Richtung der 30.000 Euro Grenze, bietet dafür immer den „Super All Wheel Control“ Allradantrieb und drei Motoren. Ein 72 kW/98 PS starker 2,4-Liter-Vierzylinder arbeitet nach dem Atkinson-Prinzip mit je einer 60 kW/82 PS E-Maschine an der Vorder- und Hinterachse (70 kW/95 PS) zusammen.
Im Ergebnis leistet der Japaner so maximal 138 kW/188 PS, wobei die Motoren an einem einstufigen Direktgetriebe hängen (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 2,0 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 17,5 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 45 g/km²).
Der Hybrid-Antrieb beherrscht neben der rein elektrischen Fortbewegung damit auch die serielle und parallele Kraftübertragung. Kurz und bündig bedeutet das, dass der Benzinmotor primär als Stromgenerator fungiert und die beiden E-Maschinen ihre Energie aus der brutto 13,8 kWh großen Fahrbatterie beziehen. Werden ad-hoc mehr als 60 kW Leistung aus der Batterie abgefordert, liefert der Vierzylinder-Sauger zusätzliche Energie und treibt ab 135 Stundenkilometer über einen Generator direkt die Vorderräder an.
Laut Hersteller soll der Allradler nach NEFZ gut 61 Kilometer weit stromern können – überprüfen konnten wir diese Angaben in der Kürze der ersten Testfahrt jedoch nicht. Was wir allerdings schreiben können ist, dass die drei Antriebe sehr harmonisch zusammenarbeiten und auch der Verbrenner bei starker Leistungsabforderung akustisch kaum in den Vordergrund drängt.
Zwar ohne große Aussagekraft, aber immerhin eine erste Duftmarke stellt ein Testverbrauch um 5,1 Liter auf 100 Kilometer bei 61-prozentigem EV-Anteil dar. Wie bei allen Plug-in Hybriden wird der Kraftstoffverbrauch aber maßgeblich vom Einsatz des Ladekabels abhängen. Hier bietet Mitsubishi die Möglichkeit das SUV sowohl per Typ-2- (max. 3,7 kW), als auch über einen CHAdeMO-Anschluss mit Elektronen zu versorgen.
Letzterer ermöglicht das Aufladen an Schnellladesäulen mit bis zu 50 kW, was einen 80-prozentigen Ladevorgang in gut 25 Minuten erlauben soll. Dass Ladesäulen mit CHAdeMo-Anschluss hierzulande nicht so häufig verbreitet sind, wird seitens Mitsubishi bewusst in Kauf genommen.
Denn anders als der in Europa etablierte CCS-Standard, bietet der japanische CHAdeMo-Anschluss die Möglichkeit Strom bidirektional zu übertragen. Das heißt, der Mitsubishi Eclipse Cross kann nicht nur herkömmlich geladen werden, er kann Energie über Vehicle-to-Home- oder Vehicle-to-Grid-fähige Wallboxen auch wieder zurück ins heimische oder öffentliche Netz speisen.
Zurück zum eigentlichen Fahreindruck liefert der Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in Hybrid eine sehr komfortable Vorstellung ab. Lenkung und Fahrwerk sind eher gemütlich abgestimmt, das Volant an sich mag durch seinen innenliegenden Hochglanz-Plastikkranz aber nicht sonderlich gefallen.
Wenngleich sich der Japaner im ersten Test durch seine unauffälligen Fahrqualitäten und den ausgeklügelten Hybrid-Antrieb hervorhebt, im Innenraum fällt der Crossover hinter die Mitbewerber zurück. Lässt man sich klopffeste Kunststoffflächen noch eingehen, wirken die beim Zuziehen nachgebenden Türtafeln qualitativ betont günstig.
Auch in Sachen Infotainment ist der Mitsubishi Eclipse Cross weiterhin nicht auf der Höhe der Zeit. Zwar wird nun ein besser zu bedienendes 8-Zoll-Touchdisplay geliefert, funktional kann allerdings nur die serienmäßige Smartphone-Anbindung via Apple CarPlay und Android Auto hervorgehoben werden. Das ab der 43.390 Euro teuren "PLUS"-Variante gereichte TomTom-Navi fiel dagegen mit einer umständlichen Routenführung auf.
Geht es um den Platz, sitzt man in der ersten Reihe sehr üppig im weichen Gestühl, in der zweiten Reihe schränkt das früh abfallende Dach das Raumgefühl (und die Rundumsicht) spürbar ein. Derweil fasst das Gepäckabteil zwischen 359 und bei umgelegter Rücksitzbank bis zu 1.108 Liter Gepäck. Gut zu wissen für alle Camper: Der Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in Hybrid darf maximal 1,5 Tonnen an den Haken nehmen.
Rundum geliftet, jedoch kein gänzlich neues Auto. Der Mitsubishi Eclipse Cross wurde vor allem unterm Blech überarbeitet und bietet einen mehr als souverän arbeitenden Hybrid-Antrieb. Wenngleich seine Fahreigenschaften positiv hervorzuheben sind, bei Interieur und Infotainment hinken die Japaner spürbar hinterher. Gerade die höheren Ausstattungslinien wirken trotz Umweltbonus zu selbstbewusst eingepreist. (Text und Bild: Thomas Vogelhuber)