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Kein Joke: So gut fährt sich der Nissan Juke (2025) wirklich

Zweite Generation Nissan Juke: Seit dem Facelift 2024 gibt es den Paradiesvogel unter den Kompakt-SUVs auch mit einem Vollhybrid-Antriebsstrang. Verbraucht er wirklich nur fünf Liter? Fahrbericht!

Der Nissan Juke 1.6 Hybrid N Sport (2025) auf einen Blick

  • Das Facelift bietet mehr Platz und Komfort
  • Vollhybrid-Antrieb mit 143 PS Systemleistung
  • Fünf Liter Verbrauch – kann das wirklich sein?
  • Digital-Cockpit mit zwei 12,3 Zoll großen Displays
  • Mit 37.030 Euro ist das SUV nicht gerade günstig

nissan-juke-2025-front

Von außen etwas runder geschliffen

We all live in a yellow submarine, yellow submarine… Kommt Ihnen das bekannt vor? Das Lied ist einer der wenigen Beatles-Songs, der von Drummer Ringo Starr gesungen wurde. Vor uns steht ein „yellow submarine“ für die Straße: der Nissan Juke in der Lackierung „Iconic Yellow“. Die auffällig-grelle Farbe passt perfekt zum extrovertierten Japaner mit den monströsen Kulleraugen-Scheinwerfern und der dicken V-Spange auf dem Kühler.

Auch wenn sich das exaltierte Design in der zweiten Generation etwas runder geschliffen präsentiert, polarisiert der kleine Japaner immer noch. Die einen finden ihn hässlich, die anderen schön. Unser Kompromissvorschlag: Kein Joke – der Juke ist für uns das wahrscheinlich schönste hässlichste Auto der Welt.

JUKE MC 2024 - interior iconic yellow body color - N-Sport - dashboard detail

Das sind die Konkurrenten des Nissan Juke

Als kompaktes SUV-Coupé mit einer Länge von 4,21 und einer Breite von 1,80 Metern tritt der kleine Japaner gegen VW Taigo, Ford Puma oder Fiat 600 an. Mit einem im Vergleich zur ersten Generation um zehn Zentimeter auf jetzt 2,64 Meter gewachsenen Radstand ist der Nissan sogar ein gutes Reiseauto – zumindest vorne. Hier sitzt man leicht erhöht, und auch die Ellbogenfreiheit zum Beifahrer reicht völlig aus.

Hinten wird es allerdings eng und dunkel, weil die Seitenscheiben wegen der hohen Gürtellinie der Karosserie nicht allzu groß ausfallen und eher an Schießscharten erinnern. Auch die Heckscheibe ist wegen des zum Heck hin abfallenden Dachs viel zu klein geraten. Die Sicht nach hinten ist deshalb denkbar schlecht und ziemlich unübersichtlich. Da hilft nur die aufpreispflichtige 360-Grad-Kamera, um mit dem Auto vernünftig zu manövrieren.

JUKE MC 2024 - Interior seats cockpit yellow

Ladekante viel zu hoch – da ächzt der Rücken

Nichts zu meckern gibt es eigentlich beim Kofferraum. Der schluckt ordentlich was weg: Unser Urlaubsgepäck für eine Woche nebst Wanderausrüstung und der obligatorischen Zusatztüte, prall gefüllt mit einer kleinen Schuhauswahl der Dame des Hauses, hat reingepasst. Sogar ohne dass wir die Rückbank umklappen mussten – und das, obwohl der Hybrid-Juke weniger Platz bietet als die reine Benziner-Version.

In Zahlen: 354 Liter passen rein, bei umgeklappter Rückbank sind es bis zu 1.237 Liter. Leider ist die Stufe zwischen Ladekante und Boden mit 23 Zentimetern recht hoch. Das Gepäck muss man immer über dieses Hindernis wuchten, und das hat uns genervt.

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Fünf Liter Benzin auf 100 Kilometer? Der Praxistest!

Neben einem 114 PS starken 1,0-Liter-Dreizylinder bietet Nissan den Juke jetzt auch mit dem hier getesteten Vollhybrid-Antriebsstrang an. Der 1,6-Liter-Vierzylinder-Sauger bringt 94 PS in die Ehe. Unterstützt wird er von einem Startergenerator und einer 49 PS starken E-Maschine (Systemleistung: 105 kW/143 PS). Versorgt wird sie von einer 1,2 kWh großen Batterie. Das reicht zum längeren elektrischen Rollen und zum Segeln. Der Antrieb wurde auf maximale Effizienz getrimmt und soll einen Verbrauch sogar unter fünf Litern ermöglichen. In der Stadt und bei sommerlichen Temperaturen mag das unter Umständen möglich sein. Unsere Testfahrten fanden allerdings im Winter statt, mit viel Autobahnanteil und Überlandstrecken. Das ernüchternde Ergebnis: knapp über acht Liter auf 100 Kilometer.

Spaß macht diese Motorisierung kaum. Nur von unten heraus hat der Juke ordentlich Punch. Wenn man etwas mehr auf die Tube drückt, läuft der Benziner auch dank des 4-Gang-Multi-Mode-Automatikgetriebes gerne auf hohen Touren, weil er ja gleichzeitig anschieben und Strom produzieren muss. Da wird es im Cockpit dann schon ziemlich laut – wie auch jenseits von Tempo 120. Wir blieben deshalb lieber unter dieser Marke. Nach oben wäre sowieso nicht mehr viel gekommen, denn bei 166 km/h ist laut Fahrzeugschein Schluss. Für die Statistiker: 10,1 Sekunden gönnt sich der Juke, um von null auf 100 zu kommen. Also eher ein Auto für gemütliche Zeitgenossen.

JUKE MC 2024 - Exterior iconic yellow body color - N-Sport - headlamps view

Fahrwerk, Federung und Komfort – alles im grünen Bereich

Das Fahrwerk des 1,4 Tonnen schweren SUVs, das es nur mit Vorderradantrieb und den damit verbundenen Nachteilen beim Anfahren auf nassen oder verschneiten Straßen gibt, arbeitet sauber und ohne große Auffälligkeiten. Die Federung ist ausreichend komfortabel – auch auf Langstrecken. Genauso wie das Gestühl. Digitalen Komfort bieten die beiden jetzt beim Facelift eingeführten 12,3 Zoll großen Displays. Die Bedienung des Infotainments fanden wir überwiegend logisch – das kabellose Verbinden mit dem Smartphone (Apple CarPlay & Android Auto) hat anstandslos geklappt.

Da befindet sich die Ausstattung des Nissan Juke mittlerweile auf der Höhe der Zeit – auch was das induktive Aufladen betrifft. Warum man Fahrzeugeinstellungen wie zum Beispiel die Assistenzsysteme im Kombiinstrument vornehmen muss und nicht wie bei fast allen anderen Herstellern über den Infotainment-Bildschirm – das weiß wohl nur Nissan.

Noch ein Wort zum Interieur: Auch hier findet sich ein wenig „Yellow Submarine“. Nicht wegen der kleinen Seitenluken hinten, sondern weil die Designer an vielen Stellen das „Iconic Yellow“ zitieren – zum Beispiel in der gelben Spange über dem Armaturenbrett oder auf den gesteppten doppelten Ziernähten.

JUKE MC 2024 - Exterior iconic yellow body color - N-Sport - rear side view natural light (EL8Cjbm)

Fazit

Der Nissan Juke 1.6 Hybrid mit Multi-Mode-Automatikgetriebe ist ein witziges Auto für extrovertierte Individualisten – Stadtbewohner bevorzugt. Denn hier kann der Vollhybrid die Vorteile des Antriebs voll ausspielen und dürfte beim Verbrauch eine gute Alternative zu einem reinen Stromer sein. Der Testwagen kostet mit N-Sport-Ausstattung allerdings stattliche 37.030 Euro. Und das ist schon ziemlich teuer für das, was das City-SUV bietet. (Text: Rudolf Bögel | Bilder: Hersteller)

Technische Daten


Modell Nissan Juke 1.6 Hybrid (2025)
Motor 1,6-Liter-Vierzyl. + E-Motor
Leistung 105 kW (143 PS) gesamt
Drehmoment 148 Nm (Verbrenner) + 205 Nm (E-Motor)
Antrieb Frontantrieb, Automatik (Multi-Mode)
Verbrauch kombiniert ca. 4,9 l/100 km (WLTP)
CO₂-Emissionen kombiniert ca. 111 g/km (WLTP)
CO₂-Klasse C
Beschleunigung (0–100 km/h) 10,1 s
Höchstgeschwindigkeit 166 km/h
Abmessungen (L/B/H) 4.210 x 1.800 x 1.595 mm
Kofferraumvolumen 354 - 1.237 l
Leergewicht ca. 1.400 kg
Anhängelast 750 kg (gebremst)
Grundpreis Nissan Juke ab 24.950 Euro
Testwagenpreis ca. 37.030 Euro

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