Die Geschichte klingt vertraut: Auch beim ebenfalls lifestyleorientierten Mazda-SUV CX-7 mussten die Kunden gut zwei Jahre auf einen Selbstzünder warten – der den Händlern seitdem aus den Händen gerissen wird. Ähnliches erwartet auch Nissan, die vom Murano 2009 gerade mal 470 Exemplare in Deutschland loswerden konnten. Gut 85 Prozent der künftig wachsenden Käuferschaft sollen sich zukünftig für den Diesel entscheiden. Das entspricht in etwa dem Motoren-Mix im gesamten SUV-Segment
Und damit treffen sie eine gute Wahl, denn mit dem auf 190 PS aufgemöbelten, bekannten Zwei-Einhalb-Liter-Aggregat fährt der Murano 2.5 dCi fortan flott und sparsam. Im Leerlauf lässt der Selbstzünder zwar noch von sich hören, doch schon nach wenigen Metern läuft das Aggregat leise und kultiviert. Die verbesserte Laufkultur liegt unter anderem an den höheren Einspritzdrücken; außerdem ist man von Ketten- auf Zahnriemen-Antrieb umgestiegen, was sich zusätzlich positiv auswirkt. Ein fünftes Motorlager und zusätzliches Dämmmaterial im Motorraum tun ein Übriges.
Bei Bedarf Allrad
Anders als der 256 PS starke V6-Benziner, dessen Kraft von einem stufenlosen Getriebe verwaltet wird, fährt der Diesel mit klassischer Sechs-Gang-Wandlerautomatik vor, die die Gänge sanft wechselt. Auch der Diesel schickt sein Drehmoment in der Regel nur an die Vorderachse. Das serienmäßige All-Mode-4x4-Allradsystem kann aber bei Bedarf über eine Lamellenkupplung bis zu 50 Prozent der Kraft an die Hinterachse leiten.
Den Verbrauch des 1,9 Tonnen schweren SUV hat Nissan im EU-Zyklus mit acht Litern ermittelt, in der Praxis ist ein Konsum von rund um die zehn Liter realistisch. Das ist immer noch nicht besonders sparsam – ein 240 PS starker Touareg gönnt sich nur 7,4 Liter –, aber deutlich effizienter als der Benziner, der im Alltag nicht unter 15 Liter zu bewegen ist. Zwar haben die Designer den Murano aerodynamisch leicht optimiert und beim Bremsen wird Energie zurückgewonnen. Doch eine Stopp-Start-Automatik, die vor allem den Stadtverbrauch senken könnte, gibt es nicht.
Nissan hat die Einführung des Diesels gleich für eine kleine Modellpflege genutzt und dem Murano unter anderem eine neue Multilink-Hinterachse spendiert, die für mehr Agilität sorgen soll. Zwar lässt es sich mit dem Japaner auch flott um die Kurve zirkeln, doch die deutliche Seitenneigung gibt dem Fahrer zu spüren, dass sich der Murano in der Rolle des entspannten Cruisers besser gefällt. Dafür spricht auch die komfortorientierte Federung, die Unebenheiten gut ausbügelt.
Fazit
Mit dem Murano 2.5 dCi hat Nissan endlich nicht nur die vernünftigere und sparsamere Alternative zum V6-Benziner im Programm, sondern auch noch die günstigere. Ab 45.590 Euro ist der Selbstzünder zu haben, das sind gut eineinhalbtausend Euro weniger als für den Ottomotor bezahlt werden müssen. Damit dürfte der Siegeszug des Diesels endgültig besiegelt sein. Zeit wurde es.