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Gebrauchtwagen-Kaufberater: Opel Astra – Stern am Gebrauchtmarkt

Er gilt als ewig Zweiter, der in den Zulassungsstatistiken stets hinterm Golf rangiert. Doch beim Gebrauchtkauf ist der Opel Astra für viele erste Wahl.

Die erwachsene Kompaktreihe bietet eine Reihe attraktiver Eigenschaften, viele Ausstattungsoptionen, zuverlässige Motoren und alles zum günstigen Preis. Auf dem Gebrauchtmarkt tummeln sich reichlich Astra aus drei Generation der Baujahre 1991 bis 2009. Ende 2009 startet die vierte Astra-Generation. Trotz Abwrackprämie hat es die erste Astra-Generation nicht vollständig vom Markt gefegt. Vom 1991 bis 1998 gebauten Kadett-Nachfolger finden sich noch einige tausend Angebote in den Onlinebörsen im Internet, die meisten im untersten Preissegment. Lediglich für aufwendige Umbauten und das Stoffdach-Cabrio muss man noch etwas tiefer in die Tasche greifen.

Seine einfache Technik macht ihn vor allem für Bastler interessant. Ansonsten gilt die Baureihe F insgesamt als eher mängelanfällig. Vor allem mit Rost, vielen Undichtigkeiten und einem verschleißfreudigen Zahnriemen machte sie von sich reden.

Wer einen qualitativ besseren Gebraucht-Astra will, sollte vielmehr bei den Nachfolge-Generationen G (1998 bis 2004) und H (2004 bis 2010) zuschlagen. Hier kann man aus einem noch deutlich breiterem Angebot wählen und ganz sicher ein für seine Geldbörse passendes Fahrzeug finden.

Astra G (1998 - 2004)

Von der zweiten Generation, dem Astra G, findet sich am häufigsten die Limoudieselsine mit Schrägheck, die optisch allerdings als Zwei- wie Viertürer ein ziemlicher Langweiler ist. Dafür bietet der Wagen einen tadellos alltagstauglichen Zuschnitt. Vier Personen mit Gepäck bietet er genügend Raum und eine klassenübliche Variabilität. Bei den Zweitürern sollte man allerdings beachten, dass die Türaufhängungen etwas schwach ausgelegt wurden. Also unbedingt bei der Probefahrt auf Probleme beim Öffnen und Schließen der Türen achten. Insofern empfiehlt es sich, besser gleich zum praktischeren Viertürer oder zum Kombi zu greifen. Neben der gefälligeren Optik bietet Letzterer einen souveränen Gepäckraum, der sich auf bis zu 1.500 Liter erweitern lässt.

Weniger praktisch, dafür deutlich attraktiver, sind die vom italienischen Karossier Bertone gebauten Varianten Coupé (2000 bis Ende 2004) und das Cabriolet (2001 bis 2005). Allerdings liegen hier die Gebrauchtpreise noch deutlich höher. Für ein Coupé werden mindestens 3.500 Euro, für ein Cabriolet gut 4.500 Euro fällig (Stand: November 2009). Grundsätzlich handelt es sich allerdings bei diesen beiden Karosserievarianten um Fahrzeuge jüngeren Baujahrs, mit stärkeren Motoren und besserer Ausstattung.

Deutlich verbessert

Eindeutig verbessert hat sich gegenüber der ersten Astra-Generation in jedem Fall die Beständigkeit der Karosserie. Während der Astra F als Rostlaube verschrien ist, kann sein Nachfolger mit rostfreiem Blech trotz eines gehobenen Alters und üppiger Kilometerleistung glänzen. Obwohl der Astra G deutliche Fortschritte hinsichtlich Qualität und Zuverlässigkeit gemacht hat, tauchen auch bei ihm einige Macken häufiger auf. Tendenziell soll der Astra G nach dem Facelift im Jahr 2001 eine bessere Qualität bieten, einen gewaltigen Sprung hat aber wohl auch dieser nicht gemacht. Zu den häufigeren Ärgernissen gehören:

  • Eine kaputte Lenksäule (kündigt sich zunächst mit Knacken in der Lenkung an).
  • Bremsenquietschen der ersten Baujahre (Opel hat bei Bedarf auf Kulanz die Bremssättel gewechselt).
  • Das Abgasrückführventil (häufig schon bei 80.000 Kilometer defekt).
  • Der Klimakompressor gibt ebenfalls bei älteren Fahrzeugen gerne den Geist auf.
  • Ein grundsätzliches Problem sind zudem schnell wegrostende Auspuffanlagen (inklusive Kat).

Langlebige Benziner

Bei den Motoren steht, bei entsprechender Wartung, einer hohen Laufleistung hingegen wenig im Weg. Viele Astra

Eine Alternative für Leistungshungrige sind die eher seltenen Zweiliter-Turbo-Benziner. Die 190 bis 200 PS starken Aggregate sind allerdings angesichts ihres hohen Benzindurstes und deutlicher Antriebseinflüsse in der Lenkung nur bedingt empfehlenswert. Alternativ gibt es noch 1,8- und 2,0-Liter-Benziner mit 116 bis 136 PS. Letzterer leistete in der seltenen ersten OPC-Generation 160 PS. Apropos OPC: Der spätere OPC 2 bekam dann einen Zwei-Liter-Turbo mit zunächst 192 und ab Herbst 2002 mit 200 PS.

Zahnriemen-Wartung beachten

Bei nahezu allen Motoren empfiehlt es sich, den Zahnriemen gemäß der Opel-Empfehlung zu wechseln. Die Austauschintervalle liegen je nach Motor zwischen 60.000 und 150.000 Kilometern beziehungsweise zwischen vier und zehn Jahren. Hier sollten Sie beim Verkäufer erfragen, wann der nächste Zahnriemen fällig wird. Sollte ein alter Zahnriemen reißen, kann dies mit einem Totalschaden des Motors einhergehen. Besonders anfällig hierfür sind die 16-Ventil-Benziner, deren Spannrolle gelegentlich defekt sein kann.

Hier bietet übrigens der Benzinmotor 2.2 Direct mit 147 PS einen guten Kompromiss. Der Vierzylinder bietet kultivierten Lauf, ordentliche Fahrleistungen und dank der Benzindirekteinspritzung sogar ein halbwegs akzeptables Verbrauchsniveau. Seine Steuerkette qualifiziert ihn zudem zu einem wartungsarmen Motor, der im besten Fall nur alle 30.000 Kilometer nach einem Werkstatt-Check verlangt. Allerdings finden sich auf dem Gebrauchtmarkt nur wenige Astra 2.2 Direct.

Starke CDTIs

Die erste Diesel-Generation beim Astra G zeichnet sich angesichts der Leistung nicht mit besonderer Sparsamkeit aus, zudem ist ihr lauter und unkomfortabler Motorlauf recht störend. Erst die Turbo-Direkteinspritzer DTI mit 1,7, 2,0 und 2,2 Liter Hubraum (75,100 und 125 PS) bieten beim Verhältnis Verbrauch und Durchzugskraft ein attraktiveres Niveau. Die 75 PS starke Version Eco4 will mit Verbrauchswerten von knapp über vier Litern Sparnaturen ansprechen. Die mäßigen Fahrleistungen und ein ausgeprägtes Turboloch trüben den Sparspaß allerdings etwas. Eleganz und Effizienz lassen sich bei Coupé und Cabrio übrigens ausschließlich mit dem 125 PS starken 2,2-Liter-Diesel kombinieren.

Erst mit der ab 2004 eingeführten Baureihe H kamen allerdings wirklich attraktive Dieselmotoren ins Astra-Programm. Ihr Leistungsspektrum reicht hier von 80 bis 150 PS, selbst die stärkste Version weist einen Normverbrauch von lediglich sechs Litern Diesel auf. Hierbei handelt es sich um eine von drei Leistungsstufen (100, 120, 150 PS) des 1,9-Liter-Diesel CDTI, der aus einer Kooperation von Opel und Fiat stammt. Die CDTIs mit Common-Rail-Einspritzung laufen recht problemlos und sind zudem serienmäßig mit Rußpartikelfilter ausgestattet. Der Motor ist zwar grundsätzlich empfehlenswert, doch Finger weg von den CDTIs mit Chiptuning. Die Mehrleistung wird mit einer verkürzten Lebensdauer der Aggregate beziehungsweise des Turboladers erkauft.

OPC als Boxster-Jäger

Nur geringfügig durstiger als die CDTIs sind beim Astra H übrigens die Einstiegsbenziner 1.4 und 1.4 Twinport, die mit 75 beziehungsweise 90 PS allerdings nicht zu den Leistungsträgern der Baureihe zählen. Hier überzeugen, wie schon beim Vorgänger, die verschiedenen Turbobenziner mit zunächst 1,8 Liter (170 PS) und ab 2007 mit 1,6 Liter Hubraum und 180 PS.

Zudem gibt es noch die Zwei-Liter-Versionen mit 200 und 240 PS (OPC). Alle Turbobenziner eint eine mehr oder weniger unausgewogene Leistungsabgabe mit spürbaren Antriebseinflüssen in der Lenkung und einem recht üppigen Durst. Das Spaßniveau ist ansonsten hoch, vor allem in der sportlich ausgelegten OPC-Variante (6,4 Sekunden, 244 km/h). Doch wer mit einem Gebraucht-OPC auf Boxster-Jagd gehen will, muss derzeit noch mindestens 15.000 Euro hinblättern.

Dynamisch oder praktisch

Und dann kann man einen OPC nur in Zwangskombination mit der etwas beengten und unpraktischen dreitürigen Schrägheck-Version bekommen. Doch für einige Astra-Kunden muss es eben dieser schnittige Dreitürer sein. Diese GTC genannte Karosserievariante gibt es übrigens mit allen verfügbaren Motoren, dann bereits zu Preisen ab etwa 7.000 Euro.

Wesentlich praktischer, wenn auch optisch nicht ganz so dynamisch, ist die Schrägheckversion mit vier Einstiegstüren. Hier beginnen auf dem Gebrauchtmarkt die Preise bei rund 6.000 Euro (Stand: November 2009). In Sachen Alltagstauglichkeit hat allerdings der Caravan, die übrigens meistverkaufte Karosserie-Variante des Astra H, die Nase vorn. Hier finden sich viele tausend Angebote in den Online-Autobörsen, die Preise starten bei gut 6.000 Euro (Stand: November 2009).

Auch beim H finden sich Macken

Besonders attraktiv ist beim Caravan die optional angebotene Kofferraum-Nutzungshilfe FlexOrganizer für das bis zu 1.600 Liter große Gepäckabteil. Für die meisten Transportaufgaben ist der Nutzlast-Opel damit optimal gerüstet. Zudem wurden viele Astra mit etwas mehr Ausstattung verkauft. Hier kann man auf dem Gebrauchtmarkt angesichts der zum Teil sehr vielseitigen Komfortextras attraktive Schnäppchen machen. Und in besser ausgestatteten Versionen ist der an sich etwas sachlich gestaltete, funktionale Innenraum dann auch noch etwas wohnlicher.

Trotz vieler Verbesserungen: Einige Probleme beim Astra H kennt man noch von den Vorgängern. So können bei den Spurstangen die Köpfe ausgeschlagen sein. Auch bei den Lenkgetrieben kommt es zu Verschleiß-Häufigkeiten. Die Auspuffanlagen plagen ein altes Opel-Leiden: den Rost. Auch die Klimaanlagen können die Besitzer mit Kältemittel-Lecks und defekten Kompressoren plagen. Und selbstredend sollte der Kaufinteressent auf Undichtigkeiten bei den Wellendichtringen und Ölwannendichtungen achten. Doch keine Angst, der Opel Astra H ist ein grundsolides und gutes Auto, bei dem sich auch angesichts eines sich gerade vollziehenden Generationswechsels so manches Schnäppchen aushandeln lässt.

  • Gutes und Schlechtes
  • Historisches
  • Sichere Fahreigenschaften
  • Riesiges Angebot, günstige Preise
  • Gutes Raumangebot, hohe Ladekapazität im Caravan
  • Funktionelle Bedienung, präzise Lenkung
  • Sparsame und zuverlässige Einstiegsbenziner
  • Starke und effiziente CDTI-Motoren
  • Cleveres Flexfix-System für Caravan
  • Ab Astra G keine Rostprobleme mehr
  • Qualitätsmängel in ersten Produktionsjahren
  • Brummige Motoren
  • Turbobenziner zerren an Lenkung und sind durstig
  • teure Defekte an Klimaanlagen (Lecks, Kompressor)
  • Rostanfällige Auspuffanlagen

09/1991 - Astra F löst Kadett E ab, Motoren von 60 bis 150 PS 03/1993 - Viersitziges Cabrio von Bertone 08/1994 - 1,7-Liter Turbodiesel mit 68 PS ersetzt den Saugdiesel 02/1995 - 1,8- und 2,0-Liter-16V mit optimiertem Drehmoment 07/1997 - ABS bei allen Astra Serie 03/1998 - Einführung des Astra G als Fließheck, später als Caravan 10/1999 - Erster Astra OPC mit 160 PS 12/1999 - 1,7-Liter Diesel-Direkteinspritzer mit 75 PS 03/2000 - Astra Coupé Turbo mit 192 PS 03/2001 - Einführung des Astra Cabriolets von Bertone 10/2001 - Facelift, mehr Ausstattung, höhere Fertigungsqualität 10/2002 - Astra OPC als Caravan und Limousine mit 2,2-Liter-Turbomotor (200 PS) 06/2003 - Neue Motoren: 1,6-Liter-Benziner (103 PS) und 2.2 DTI (125 PS) 04/2004 - Einführung des Astra H als Schrägheck mit fünf Türen 10/2004 - Einführung des Astra H als Caravan 03/2005 - Einführung des Astra H als GTC mit drei Türen 12/2005 - Einführung des Astra OPC mit 240 PS 04/2006 - Einführung des Cabrio-Coupés Twintop 12/2009 - Modellwechsel, Einführung des Astra J als Schrägheck mit fünf Türen

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        ## Fazit

Der Astra ist Opels Antwort auf den Golf, stets etwas billiger als der Konkurrent aus Wolfsburg und dennoch mindestens so gut ausgestattet. Das Angebot aus zweiter oder dritter Hand am Gebrauchtwagenmarkt ist entsprechend der produzierten Stückzahlen üppig. Der Interessent kann also in Ruhe auswählen und sollte sich auf Modelle ab 1995 konzentrieren. Sie sind an den weißen Blinkergläsern und lackierten Stoßfängern erkennbar und haben die Kinderkrankheiten - wie reißfreudige Zahnriemen - weitgehend abgelegt. Am gefragtesten ist nach wie vor der Caravan, für den man unabhängig von Motorisierung und Baujahr stets einige hundert Euro Aufschlag einkalkulieren muss.

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