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Test: Opel Insignia 2.0 CDTI 4x4 – Opels erster Allrad-Diesel

Gut 160.000 verkaufte Fahrzeuge im vergangenen Jahr und über 40 Auszeichnungen sprechen für den Opel Insignia; unter anderem wurde er von den AutoScout24-Nutzern beim Internet Auto Award 2009 zum beliebtesten Auto Europas gewählt.

Um die Erfolgsgeschichte weiter zu schreiben, schließt Opel mit dem Insignia 2.0 CDTI 4x4 ab Herbst eine der letzten Angebotslücken: Diesel mit Allradantrieb. In einem Opel Pkw gab‘s das noch nie.

Wie gut der von Saab stammende Allradantrieb funktioniert, hat Opel bereits im Winter 2009 bewiesen, damals allerdings noch in der Kombination mit dem 2.0-Turbo-Benziner. Doch nach einer ersten Ausfahrt wissen wir: Der Vierrad-Antrieb passt auch perfekt zum 160 PS starken, zwei Liter großen Diesel.

Mit Hinterachsdifferenzial

Die Kraftverteilung zwischen den beiden Achsen übernimmt eine Haldex-Lamellen-Kupplung. Je nach Bedarf können bis zu 100 Prozent der Kraft nach vorne oder hinten geschickt werden. Im Normalfall, also bei Geradeausfahrt auf trockener Straße ist der 4x4-Insignia übrigens als reiner Fronttriebler unterwegs. Das schont zum einen die Reifen und spart zum anderen Sprit.

Wie bei den Benzinern, für die der Allradantrieb schon länger verfügbar ist, kommt auch beim Diesel ein elektronisches Hinterachs-Differenzial zum Einsatz, dass das Drehmoment unter Last zum Rad mit der besten Traktion leitet. Das ist vor allem in Kurven von Vorteil, wo dementsprechend mehr Kraft an das kurvenäußere Rad geschickt wird und so höhere Querbeschleunigungen möglich sind, bevor das Heck ausbricht.

Sparen gelernt

Trotz Allradantrieb ist der Insignia 2.0 CDTI 4x4 recht sparsam unterwegs. Laut den vorläufigen Angaben für das ab Herbst erhältliche Modell liegt der Verbrauch des Kombi Sports Tourer mit manuellem Sechs-Gang-Getriebe nach EU-Zyklus gemessen bei nur sechs Liter Diesel auf 100 Kilometer. Mit der optionalen Sechs-Stufen-Automatik steigt der Konsum auf durchschnittlich 6,8 Liter. Die Limousine und das Fließheck-Modell dürften knapp darunter liegen.

Damit verbraucht der Allrad-Diesel soviel, wie der Selbstzünder momentan mit reinem Frontantrieb, denn: Opel hat das Aggregat nicht nur an den Vierradantrieb gekoppelt, sondern für das kommende Modelljahr auch überarbeitet und es das Sparen gelehrt. So sorgen die optimierte Einspritzanlage und Modifikationen an der Motorsteuerung für eine effizientere Verbrennung. Bei den beiden schwächeren Selbstzündern, mit 110 und 130 PS, sorgen zudem kleinere Turbolader für zusätzliche Kraftstoff-Einsparungen.

Bessere Dämmung

An den Leistungsdaten hat sich dagegen nichts geändert und so stemmt der 160-PS-Top-Diesel weiterhin bei 1.750 Umdrehungen seine 350 Newtonmeter auf die Kurbelwelle, die für guten Durchzug sorgen und ein schaltfaules Fahren ermöglichen. Knapp über zehn Sekunden braucht der Allrad-Kombi, bis er auf Landstraßentempo ist, die Maximalgeschwindigkeit gibt Opel mit 210 km/h an. Was auffällt, ist die neue Geräuschdämmung. Denn von dem Vier-Zyinder-Diesel ist im Innenraum kaum mehr was zu hören.  

Auch im Selbstzünder ist der Allradantrieb übrigens serienmäßig an das adaptive FlexRide-Fahrwerk gekoppelt, das dem Fahrer drei Modi bietet, über die er die Feder-Dämpfer-Abstimmung, Gaspedalkennlinie, Lenkung und die Kraftverteilung des Allradantriebs beeinflussen kann. Während der Insignia im Sport-Betrieb deutlich straffer wird, bedient der Tour-Modus die Komfortfraktion. Selbst mit den optional montierten 19-Zoll-Rädern werden Straßenunebenheiten dann gut neutralisiert.   

Zugtier

Zwar bietet der Insiginia Sports Tourer ohnehin schon ein üppiges Platzangebot (540 bis 1.530 Liter Stauraum), doch wird gerade der Kombi gerne als Zugtier für Anhänger eingesetzt. Egal ob Pferd-, Boots- oder Wohnwagenbesitzer, alle werden sich über die neue Kombination aus Allrad und Diesel freuen, die es abgesehen von dem SUV Antara und den einstigen Offroadern Frontera und Monterey so bei Opel noch nie gab.

Und damit das Fahren mit dem Gespann noch sicherer wird, hat Opel sein Anhängerstabilitätsprogramm TSA weiter verbessert. Das System erkennt, wenn der Anhänger instabil wird und versucht durch gezielte Bremseingriffe beim Zugfahrzeug das Gespann wieder zu beruhigen. Allerdings: Das TSA genannte System kann die Grenzen der Physik auch nicht überlisten und dient nicht als Freifahrtschein für höhere Geschwindigkeiten mit Anhänger. Bei jeder ab Werk montierten Anhängerkupplung ist das TSA übrigens serienmäßig an Bord.

Preise

Die Preisliste für den ab sofort bestellbaren Insignis 2.0 CDTI 4x4 beginnt bei 33.435 Euro für die Limousine. Die Fließheck-Variante kostet ab 33.825 Euro und für den Kombi müssen mindestens 34.675 Euro bezahlt werden - jeweils mit manuellem Sechs-Gang-Getriebe und in der zweiten Ausstattungslinie Edition. Für die Automatik verlangt Opel einen Aufschlag von 2.050 Euro.

Technische Daten
Marke und Modell Opel Insignia 2.0 CDTi 4x4
Karosserie Sorts Tourer
Abmessung und Gewicht
Länge/Breite/Höhe (mm) 4.908 / 1.856 / 1.520
Radstand (mm) 2.737
Wendekreis (m) 11,4
Leergewicht (kg) ab 1.843
Kofferraum (Liter) 540 - 1.530
Bereifung Testwagen k. A.
Motor
Hubraum (ccm) / Bauart 1.956 / R4
Leistung (kW / PS) 118 / 160
Drehmoment (Nm) / Umdrehungen 350 / 1.750 - 2.500
Antriebsart Allradantrieb
Getriebeart manuelles 6-Gang-Getriebe
Verbrauch
Krafstoffart Diesel
Kombiniert laut Werk (l/100km) 6
CO2-Emissionen (g/km) / Abgasnorm 159 / Euro 5
AS24-Verbrauch (l/100km) k .A.
Fahrleistungen
Werksangabe 0-100km/h (s) 10,3
AS24-Sprint 0-100km/h (s) k .A.
AS24-Bremstest 100-0km/h (m) k .A.
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 210
Preise
ab (Euro) 34.675,00
Empfohlene Extras k. A.
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Fazit

Die Diesel-Allrad-Kombination überzeugt, und mit dem 160-PS-Selbstzünder dürfte der Vierradantrieb im Insignia deutlich populärer werden, als mit dem Turbo-Benziner. Auch die Modifikationen am Vier-Zylinder selbst waren erfolgreich: Der Diesel geht deutlich leiser und sparsamer ins neue Modelljahr.  

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