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Erster Test: Porsche Panamera 4 E-Hybrid – Ein E-chter Porsche

Ein E-Antrieb hat in einem Porsche nichts verloren, sagen viele. Die gleichen Leute haben aber auch aufgeschrien als der Turbo Einzug hielt. Oder der Vierzylinder. Und am Ende konnten die Zuffenhausener doch noch immer (fast) alle Kritiker überzeugen.

Denn wenn die schwäbischen Ingenieure eins können, dann ist es einen echten Porsche zu bauen – egal mit welchen Zutaten. Das haben sie nun auch beim neuen Hybrid-Panamera bewiesen, der erstmals auch in der Langversion Executive vorfährt. Was Stromer auszeichnet, ist das permanent anliegende Drehmoment, das dem flotten Start an der Ampel den nötigen Schub verpasst. Kurz den großen Zeh gen Bodenblech gerichtet und das E-Auto sprintet los. Zugegeben, ein Porsche schafft das auch so ohne große Mühe. Aber der neue Porsche Panamera 4 E-Hybrid hat nun mal beides – Punkt. Ein 2,9-Liter-V6-Benziner mit 330 PS und eine E-Maschine, die zusätzliche 136 PS beisteuert, verleihen dem viertürigen Zuffenhausener eine Systemleitung mit 462 PS und ein Drehmoment von 700 Newtonmeter, welches bärenstark zwischen 1.100-4.500 Umdrehungen anliegt.

Mehr Durchzug und Reichweite

Wer in der Luxus-Plug-In-Hybrid-Limousine unterwegs ist, der braucht sich also keine Sorgen machen, nicht schnell genug vom Fleck zu kommen. Beim Kavalierstart wird man besonders im Sport-Plus-Modus, in die bequemen Fauteuils gedrückt. In dieser Einstellung sprechen beide Motoren gleichzeitig an, sodass die komplette Systemleistung abgefragt werden kann. Den Sprint von null auf 100 km/h meistert die Öko-Limousine in 4,6 Sekunden und spurtet munter weiter bis 278 km/h – und das, obwohl über zwei Tonnen Gewicht in Wallung gebracht werden müssen.

Das 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe schaltet sich so flott und zielsicher durch die Gänge, dass man gar nicht selbstschalten möchte. Wem doch die Lust überkommt, die Gangwahl selbst zu übernehmen, kann dies mittels der Schaltwippen am Lenkrad tun. Doch statt sich mit so etwas profanem zu befassen, kann man sich als Fahrer besser der Ideallinie widmen und den Viertürer Millimeter genau ums Eck dirigieren: Willig folgt der Panamera dem vorgegebenen Kurs und meistert alle Kurven fast genau so souverän wie seine zweitürigen Geschwister.

Perfekte Kombination

Diese Verschmelzung von Luxus-Limousine und sportlichem Trim beherrscht kein anderer Hersteller so wie Porsche. Doch bei all der Sportlichkeit ist sich der Panamera 4 E-Hybrid nicht zu schade, es auch sparsam anzugehen. Neben Sport-Plus und Sport-Modus stehen die Fahrmodi Hybrid-Auto, E-Power, E-Hold und E-Charge zur Verfügung.

Die Holdfunktion behält die Ladung der Batterie bei, wenn man beispielsweise die restlichen Kilometer von der Arbeit durch die Stadt emissionsfrei fahren möchte. Bei Charge übernimmt der V6-Benziner die Aufladung, was allerdings einen höheren Verbrauch mit sich bringt und wenig effizient ist.

Klingt nach Benzin

In der E-Power Einstellung gepaart mit vollen Batterien fährt der Panamera 4 E-Hybrid bis zu 50 Kilometer rein elektrisch – der Vorgänger stromerte nur 36 Kilometer. Aber Moment Mal: Hören wir da im Hintergrund nicht etwa doch den Benziner? Nein: Wer im Strommodus unterwegs ist, bekommt Motorenklang vom Band eingespielt. Der soll auch die Passanten vor der sich auf leisen Sohlen nähernden Limousine warnen. Mit ein paar Klicks im Infotainmentsystem lässt sich das aber zum Glück abstellen – solange der Gesetzgeber das noch zu lässt.  

Ist die Batterieleistung restlos erschöpft, was bei unserer ersten Testfahrt erst nach über 40 Kilometern der Fall war, ist die Limousine in 5,8 Stunden an der Haushaltsteckdose vollständig geladen. Wer den 7,2 kW starken On-Board-Lader bestellt, wartet nur 3,6 Stunden. Alternativ geht es natürlich auch nur mit Benzin weiter. Dann aber ist der Spareffekt dahin.

Auch in der Praxis sparsam

Der Porsche Panamera 4 E-Hybrid gibt sich laut Hersteller mit 2,5 Liter Benzin zufrieden. Dass dieser Wert im Labor bei besten Voraussetzungen ermittelt wurde dürfte niemanden verwundern. Am Ende unserer Ausfahrt zeigt der Verbrauchscomputer  rund sieben Liter an. Das ist weit über der Norm, aber für eine lange und schwere Limousine wie den Panamera durchaus ein akzeptables Ergebnis.

Wer konsequent darauf achtet, den Porsche jede Abend aufzuladen, der dürfte viele Tage lang gar keinen Tropfen Benzin verbrauchen. Schließlich legen die wenigsten von uns mehr als 40 Kilometer am Tag zurück. Einziges Manko: Noch muss man zum Stromtanken das Kabel einstöpseln. Wenn das in Zukunft induktiv geschieht, steht dem Stromer-Genuss gar nichts mehr im Wege.

  • Technische Daten – Porsche Panamera 4 E-Hybrid

Länge: 5,05 Meter, Breite: 1,94 Meter, Höhe: 1,42 Meter, Radstand: 2,95 Meter, Kofferraumvolumen: 405 bis 1.215 Liter

2,9-Liter-V6-Benziner, 243 kW/330 PS bei 5.250-6.500 U/min, max. Drehmoment 450 Nm bei 1.750-5.000 U/min, E-Maschine 100 kW/136 PS bei 2.800 U/min, max. Drehmoment 400 Nm bei 0-2.300 U/min, Systemleistung 340 kW/462 PS bei 6.000 U/min, Systemdrehmoment 700 Nm bei 1.100-4.500 U/min, 0-100 km/h: 4,6 s, Vmax: 278 km/h, elektrische Reichweite 51 km, Durchschnittsverbrauch: 2,5 Liter, CO2-Ausstoß: 56 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Preis: ab 107.553 Euro

Der neue Panamera 4 E-Hybrid versprüht eine gewaltige Portion Luxus, verbunden mit dem fast typischen 911er Vergnügen auf der Straße. Das darf man für mindestens 107.553 Euro, die der stromernde Panamera kostet aber auch erwarten. Alternativen wären Mercedes S500 e oder BMW 740i ePerformance – die machen allerdings weniger Spaß und sind mindestens genauso teuer.

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