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Test: Skoda Roomster 1.6 – Packesel

Am Skoda Roomster scheiden sich die Geister - für den einen passt das Auto hinten und vorne nicht zusammen, für den anderen ist es das Raumwunder schlecht hin. Faktisch lässt sich dem nicht widersprechen, das Verhältnis von Größe zu Platzangebot ist vorbildlich.

Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.
Nur 4,20 Meter misst der Skoda Roomster, genauso viel wie ein VW Golf. 4,20 Meter, die Skoda äußerst effektiv genutzt hat: Luftig und locker geht es im Roomster zu. Fahrer und Beifahrer sitzen auf bequemen Sesseln im Cockpit. Die Passagiere im Fond - von Skoda liebevoll Wohnzimmer  genannt - genießen dank Theaterbestuhlung und üppig dimensionierter Seitenscheiben beste Aussicht.

Genau diese großen Seitenscheiben sind es, die den Roomster in der Außenansicht so widersprüchlich erscheinen lassen. Das Van-artige, kastenförmige Heck passt so gar nicht zur dynamischen Front, mit großen Scheinwerfern und wuchtiger Schnauze. Doch genau dieser Gegensatz macht den Roomster auch zum Hingucker.

Kleintransporter

Zum optimalen Familientransporter adelt den Roomster sein Ladevolumen von bis zu 1.780 Litern. Die Rückbank ist nicht nur verschiebbar, sondern dreigeteilt umklapp- und ausbaubar. Und alles geht leicht von der Hand. Praktisch: Der Roomster lässt sich zum geräumigen Viersitzer umbauen, indem der Mittelplatz herausgenommen wird und die äußeren Sessel näher zur Mitte gerückt werden.

Der Tscheche punktet auch in der kategorie Innenraum: Das optisch ansprechende Interieur sorgt für Wohlfühlambiente. Die breite Mittelkonsole trägt griffgünstig Klima, Radio und Navi, die großen Instrumente sind gut ablesbar. Zahlreiche Ablagen und Fächer nehmen allerhand Krimskrams auf. Materialauswahl und Verarbeitungsqualität sind auf hohem Niveau.

Bekannter Motor

Unter der hohen Motorhaube unseres Testwagens arbeitet kein Unbekannter: Der 1,6 Liter große Vierzylinder kommt quer durch den VW Konzern Einsatz. Mit 105 PS stellt er im Roomster, abgesehen von einem gleichstarken Diesel, die Topmotorisierung dar.

Die maximal 153 Newtonmeter werden von einem leichtgängigen Fünfgang-Getriebe verwaltet. Die kurze Übersetzung der ersten drei Fahrstufen sorgt für die nötigen Drehzahlen und damit flotte Beschleunigung aus dem Stand - optimal für den Stadtverkehr.

Der sechste fehlt

Ab Tempo 100, das nach 10,9 Sekunden erreicht ist, wird es aber etwas zäh. Der fehlende sechste Gang muss durch längere Abstufungen ersetzt werden, um die 184 km/h Höchstgeschwindigkeit zu erreichen braucht’s Zeit und Platz. Ist der Roomster einmal in Fahrt, ist das Mitschwimmen im Strom aber kein Problem.

Was das Fahrverhalten betrifft, überrascht der Skoda. Wer einen schwammigen Kastenwagen erwartet, der irrt: PKW-ähnlich lässt sich der Tscheche manövrieren, die Lenkung arbeitet sauber und präzise. Die ausgewogene Fahrwerksabstimmung erlaubt auch eine sportlichere Gangart, ohne dass das serienmäßige ESP zu oft eingreifen muss. Platzangebot und Fahrspaß sind also durchaus vereinbar.

Je nach Fahrweise variiert der Durchschnittsverbrauch zwischen 7,5 Litern Super bei moderater Gangart und neun Litern wenn man’s eilig hat. Dementsprechend liegt der CO2-Ausstoß bei rund 170 Gramm pro Kilometer.

Fazit

Preislich beginnt der Roomster 1.6 bei 16.990 Euro in der mittleren Ausstattungslinie „Style“. Die Top-Linie „Comfort“ belastet das Budget mit 18.090 Euro und beinhaltet unter anderen eine Klimaanlage, Tempomat und eine Radio-CD-Kombination. Elektrische Fensterheber hinten, Parksensoren oder eine Scheinwerferreinigungsanlage kosten aber auch hier Aufpreis, so dass der Roomster schnell an die 20.000-Euro-Marke ran kommt. Kein billiges Auto also, doch für das Geld bekommen Käufer ein Raumwunder auf Rädern.

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